News Schäuble macht die Pflegerechnung

Aua- aber wohl sehr realistsich gesehen.

Es widerspricht dem, was der Kunde sich vorstellt. Eine Userin hat es hier im Forum kürzlich schön auf den Punkt gebracht: der bisherige Alltag soll so weiterlaufen wie bisher. Einschränkugen sollen durch die guten Geister ausgeglichen werden. Das die guten Geister Dienstleister sind, wird schnell vergessen. Das Wort Nächstenliebe bekommt da net selten einen sehr schalen Beigeschmack.

Elisabeth
 
von Claudia: Wieso sollten Senioren da zuvorkommender behandelt werden als z.B. Schulkinder?

Das siehst Du wie ich, wobei ich noch der Meinung bin das wir nicht gerade Familienfreundlich sind.

Wir haben einige Defizite, zum Beispiel: was die Bildung der Kinder in unserer Gesellschaft betrifft und hier ist auch der Geldbeutel der
Eltern gefragt.
Wobei Kinder "noch" gefördert werden. Die Betreitschaft Geld (Privatpersonen, Firmen ect.), zum Beispiel für Kindergarten, Schule in Förderprogamme zu geben ist höher.

Wir tragen aber die Verantwortung für Kinder UND Senioren.
Klar ist auch, kümmern wir uns nicht um SeniorenANgebote, lassen die Senioren rumhuddeln, wird es uns mit Sicherheit noch teuer zustehen kommen.
Der MDK ist schon eine gute Instution und auch da wird immer wieder von den Leuten versucht Geld zu erschleichen.

LG
Claudia B.
 
Selbstverständlich brauchen wir Betreuungsangebote sowohl für Kinder als auch für Senioren. Nur ist halt nicht alles Gewünschte zum Nulltarif zu haben. Dieses Geld haben wir nicht. Dass wir einen Teil unserer Ausgaben sicher besser verwenden können ist unbestritten; dennoch wird nie soviel Geld im System sein, dass jeder Mensch nach seinen individuellen Wünschen ein maßgeschneidertes Angebot erhalten kann.

Man muss einfach schauen, was möglich ist, und aufzeigen, was nicht möglich ist. Und während Kinder tatsächlich noch keine Verantwortung für sich selbst übernehmen können - Senioren können und konnten das. Man wacht nicht eines Tages auf und ist achtzig. Man weiß, dass der Bedarf an Unterstützung eines Tages auf einen zukommt (sollte man nicht zuvor eines recht plötzlichen Todes sterben, was auch keiner will). Ergo sollte man entsprechende Vorkehrungen treffen.
 
Aber woher soll so manch Altvorderer wissen, wie es sich so anfühlt im Alter? Beim kurzen Beusch der Eltern im Heim bekommt man wohl eher kaum was mit. Unsere Altvorderen haben die Pflegeeinrichtungen als gute Versorgungsmöglichkeit genutzt. Selbst das Sterben zuhause war vielen unangenehm. Das wurde in Institutionen verlegt.

Elisabeth
 
(...) Nur ist halt nicht alles Gewünschte zum Nulltarif zu haben. Dieses Geld haben wir nicht. Dass wir einen Teil unserer Ausgaben sicher besser verwenden können ist unbestritten; dennoch wird nie soviel Geld im System sein, dass jeder Mensch nach seinen individuellen Wünschen ein maßgeschneidertes Angebot erhalten kann. (...)

dem widerspreche ich. vielmehr haben wir unsere prioritäten auf heile straßen, eine bestens ausgestattete bundeswehr, eine sehr sehr gute beamtenversorgung, insbesondere ab dem mittleren dienst aufwärts, unsinnige statistikmaßnahmen der bundesagentur für arbeit und der argen inklusive massiver subventionierung im billiglohnbereich (gerne auch in der pflege...), die subventionierung großer teile der industrie (auch der landwirtschaftlichen: kaufe in zentralafrika lieber europäische zwiebeln, die sind da nämlich günstiger als zentralafrikanische, dank unserer steuergelder) und so weiter und so fort gesetzt. und dazu kommt noch die reine verschwendung von steuern (aufgrund unsinniger strukturen [geld muss noch ausgegeben werden, sonst gibts beim nächsten mal weniger; da kommt gerne wirtschaftsaktionismus auf...] und aufgrund von günstlingswirtschaft/korruption (im kleinen wie im großen)).
solange wir alle nicht anfangen, die prioritäten anders zu setzen, müssen solche diskussionen geführt werden...
 
Ich finde es immer ulkig, dass man dann net wenige dieser Gutmenschen erlebt, wie sie sich über die Schlaglöcher in den Straßen aufregen, bei Lidl und Aldi mit in der Schlange stehen, ganz verschämt im Supermarkt nach dem Preisen schauen und zum billigeren Produkt greifen, von anderen Dienstleistern hohes Engagement fordern, in den Statistiken ihre Vermutung zum Thema Sozialschmarotzer bestätigt sehen... .

Mir ist noch kein Mensch untergekommen, der so sozial war, wie er es gerne nach außen sich her trägt. Das geht in unsere Gesellschaftsordnung nur noch mit Abstrichen. Und wer soll festlegen, was wir alles nicht brauchen?

Demjenigen, der am Ort seine Arbeit hat, werden Autobahngebühren egal sein. Er wird diese ggf. sogar befürworten. Diejenigen aber, die zum Arbeistplatz mehr als 2 Stunden fahren müssen, die pendeln- für die sieht es schon ganz anders aus.

Eine Gesellschaftsordnung, bei der alle nach ihren Bedürfnissen entlohnt werden, Leistungen erhalten- kann es nicht geben. Indem Moment, als die Menschheit das erste mal mehr produziert hat, als sie in dem Moment verbrauchen konnten, ist dieser Traum beendet worden. Der Garten Eden ist uns für immer verschlossen.

Auch du würdest keine gerechte Verteilung aller vorhandenen Güter hinbekommen. Du würdest an der Natur des Menschen scheitern. Zu Urzeiten hatten die Menschen die besten Überlebenschancen, die viel an Nahrung und Materialien beiseite schaffen konnten. Dies scheint sich genetisch manifestiert zu haben. Es lässt sich net ausschalten.

Und vielleicht ist da auch der Neid begründet, den wir auf andere haben, die mehr besitzen und mehr ausgeben können.

Elisabeth
 
Hallo,
egal wie es ist immer eine Frage von ANgebot und Nachfrage, was auf dem Markt kommt und was sich WIE durchsetzt.

Wir bekommen mehr Senioren, es müssen sich mehr Leute damit auseinandersetzen und darum wird sich auch etwas verändern.

von Elisabeth Dinse: Und vielleicht ist da auch der Neid begründet, den wir auf andere haben, die mehr besitzen und mehr ausgeben können
Ich denke, den meisten wird bewusst, dass SIE es versäumt haben für SICH zu sorgen. Sie haben ihre Kindern den Gehaltsbeutel der besser Verdienenden angepasst, mussten drei mal im Jahr in Urlaub fahren ect. pp. und konnten (wollten) nicht an ihr Alter denken. Dafür sind nun, ihrer Meinung nach, die Kinder zuständig und die Kinder sind oft (etwas) überfordert.
Die von Haus aus reicheren Menschen erlebe ich oft als sehr gerne Gebende (auch für die Gesellschaft), nur so manchen Nehmenden wird seine eigene INkompetenz dadruch erst recht bewusst und er versucht von sich auf andere abzulenken.

Claudia B.
 
Ich glaube net, dass net alt werden könne/wollen ein Problem des Geldes ist. Das dürfte sich durch alle Schichten ziehen.

Mir fällt noch ein anderer eventueller Aspekt ein: Es handelt sich ja um die Nachkriegsgeneration. Damals durfte man net schwächeln. Wer überleben wollte, musste aktiv werden... ob er wollte, oder nicht. Nur Krankheit wurde ev. als Argument akzeptiert. So etwas könnte sich manifestiert haben.

Wobei ich nach wie vor denke, es ist die Vereinsamung, die die Leute in Pseudokrankheiten führt. Die Arbeitskollegen fallen weg, die Freunde sterben ggf. früher, die Beweglichkeit lässt nach... .

Wie schaffen wir es, die sozialen Konakte zu möglichst gleichaltrigen aufrecht zu erhalten? Wie schaffen wir es, überhaupt soziale Kontakte außerhalb der Familie anzubieten?

An Weihnachten und an Silvester hatten nette Nachbarn meinen Eltern wieder eine Kleinigkeit an die Tür gehängt. Im Sommer wird mal das eine oder andere aus dem Garten mitgebracht. Man hält Smalltalk auf der Treppe. ... Es reicht sicher net aus- aber es wäre ein kleiner kostenloser Beitrag den jeder leisten könnte. Und weil diese Angebote z.B. net belastet sind vom "du musst dich kümmern" sind sie oft viel ungezwungener.

Elisabeth
 
von Elisabeth: ...Wobei ich nach wie vor denke, es ist die Vereinsamung,...
und die wird schlimmer für uns, weil wir (die jetzige Generation) uns immer mehr auf das Geld konzentrieren.
Welche Kontakte "können" noch außerhalb der Berufs-, Schulansprüchen, Brutpflege, Seniorenpflege aufrechtgehalten werden?
Wann pflegen wir UNS und wie? Muckibude um ja fit für all das zu sein?

von Elisabeth:....nette Nachbarn meinen Eltern wieder eine Kleinigkeit an die Tür gehängt. Im Sommer wird mal das eine oder andere aus dem Garten mitgebracht. Man hält Smalltalk auf der Treppe. ...
Eine aussterbende Spezie ;), jeder kümmert sich um sich, seine Familie, sein Berufsleben. Nachbarschaftshilfe wird immer seltener.
 
Hm- also ich kenne ne Menge Leute mit einem großen Freundes- und Bekanntenkreis. Zwei Sachen fallen da auf: es wird net gelebt um zu arbeiten sondern gearbeitet um zu leben.... und die Leute kommen net aus sozilane Bereichen.

Aussterbende Spezies? Würde ich net sagen. So schlecht ist die Menschheit nun doch net.

Elisabeth
 
von Elisabeth: So schlecht ist die Menschheit nun doch net.
Nicht schlecht, ANDERS. Die Werte haben sich verschoben und das ist vielen nicht bewusst, nicht mehr und nicht weniger.

von Elisabeth: Zwei Sachen fallen da auf: es wird net gelebt um zu arbeiten sondern gearbeitet um zu leben....
Genau so sehe und erlebe ich das auch in meiner UMgebung.

von Elisabeth:... und die Leute kommen net aus sozilane Bereichen.
Gleich und Gleich gesellt sich gern, ich denke das war schon immer so. Durch die veränderten Arbeitssituationen, Familiensituationen kann nur noch kurzfristig (der jeweiligen Lebenssituation angepasst) AGIERT werden. Geld soll die Zukunft sichern, soziale Kontakte (für das Alter) werden so finanziel gesichert zu mehr reicht es nicht.
Manchmal denke ich, jetzt bisste froh Ruhe zu haben und im Alter wird es dir wahrscheinlich zu ruhig sein.
Ein Spruch von einer alten Dame: "Haste Kinder, haste keine, denn im Alter bisste DOCH alleine."
Da ist schon etwas dran.
Wegen der Arbeit ziehen die Kinder weg oder sie sind so mit ihrer Familie und der Arbeit sooo eingespannt, das sie kaum noch Zeit haben für ihre Eltern.
Immer mehr Frauen MÜSSEN (wollen) mitarbeiten um die LebensERhaltungskosten abdecken zu können. Meistens arbeiten sie in Teilzeit, wenn der Mann zu Hause ist, damit die Kinderversorgung gesichert ist. Dadurch hat sich auch das Familienleben geändert usw.
So mancher kann kaum noch von seinem eigenem Lohn (Dumpinglöhne) leben. Die finanzielle Schere geht immer mehr auf, die sogenannte Mittelschicht bricht immer mehr weg und wir werden die Folgen tragen (müssen).
Ich denke, die Politik hat sehr Wohl eine Aufgabe zu übernehmen und das ist ein GESAMT Paket.
Die psychosomatischen Erkrankungen steigen, die Krankenkassen werden dadurch mehr belastet, es kommt kein Geld in die Rentenkasse usw... Das ist der Dominosteineffekt und da MUSS endlich etwas geschehen.
Ich bin manchmal entsetzt wie viel "junge" Menschen schon soooo kaputt sein können.

Claudia B.
 
Ich finde es immer ulkig, dass man dann net wenige dieser Gutmenschen erlebt, wie sie sich über die Schlaglöcher in den Straßen aufregen, bei Lidl und Aldi mit in der Schlange stehen, ganz verschämt im Supermarkt nach dem Preisen schauen und zum billigeren Produkt greifen, von anderen Dienstleistern hohes Engagement fordern, in den Statistiken ihre Vermutung zum Thema Sozialschmarotzer bestätigt sehen... .

Mir ist noch kein Mensch untergekommen, der so sozial war, wie er es gerne nach außen sich her trägt. Das geht in unsere Gesellschaftsordnung nur noch mit Abstrichen. Und wer soll festlegen, was wir alles nicht brauchen?

Demjenigen, der am Ort seine Arbeit hat, werden Autobahngebühren egal sein. Er wird diese ggf. sogar befürworten. Diejenigen aber, die zum Arbeistplatz mehr als 2 Stunden fahren müssen, die pendeln- für die sieht es schon ganz anders aus.

Eine Gesellschaftsordnung, bei der alle nach ihren Bedürfnissen entlohnt werden, Leistungen erhalten- kann es nicht geben. Indem Moment, als die Menschheit das erste mal mehr produziert hat, als sie in dem Moment verbrauchen konnten, ist dieser Traum beendet worden. Der Garten Eden ist uns für immer verschlossen.

Auch du würdest keine gerechte Verteilung aller vorhandenen Güter hinbekommen. Du würdest an der Natur des Menschen scheitern. Zu Urzeiten hatten die Menschen die besten Überlebenschancen, die viel an Nahrung und Materialien beiseite schaffen konnten. Dies scheint sich genetisch manifestiert zu haben. Es lässt sich net ausschalten.

Und vielleicht ist da auch der Neid begründet, den wir auf andere haben, die mehr besitzen und mehr ausgeben können.

Elisabeth

das sind nur thesen - und ich halte sie für entweder falsch oder die ihnen zugrunde liegenden ursachen für überwindbar. sry4OT
 
Net jede These, die du net akzeptieren magst, ist falsch. Du magst ein sehr positives Menschenbidl haben... aber der Mensch ist leider net so wie wir es uns wünschen.

Elisabeth
 
@elisabeth:

Hä,

Net jede These, die du net akzeptieren magst, ist falsch
wieso soll ich ne These akzeptieren?
Das ist ein Behauptung die noch zu Beweisen ist.
Ist das nicht der Sinn einer These, dass sie gerade nicht akzeptiert wird?

Du magst ein sehr positives Menschenbidl haben... aber der Mensch ist leider net so wie wir es uns wünschen.
Ja, und die Wahrheit wie der Mensch ist hast du?
 
Net jede These, die du net akzeptieren magst, ist falsch. Du magst ein sehr positives Menschenbidl haben... aber der Mensch ist leider net so wie wir es uns wünschen.

Elisabeth

ich habe auch nicht gesagt, dass sie falsch sind.


und ich habe - glaube mir! ^^ - wirklich kein positives menschenbild. ich denke, niemand, der auch nur halbwegs realistisch ist und gelegentlich nachrichten schaut, kann ein positives menschenbild haben.
allerdings gemessen an den ist-zuständen, nicht am kann-zustand. was möglich wäre, kann aus einer humanistischen perspektive nicht negativ sein.
 
Ertappt. Rechtfertigung hätte ich mir sparen können. *fg*

Elisabeth
 
Claudia B. schrieb:
Elisabeth Dinse schrieb:
Zwei Sachen fallen da auf: es wird net gelebt um zu arbeiten sondern gearbeitet um zu leben....

Genau so sehe und erlebe ich das auch in meiner UMgebung.
[/QUOTE]
Hmmm... muss man differenzieren.
Bei der "unteren Schicht", ist das definitiv so. Zweitjobs, dazu noch zusätzlich Stütze, damit die kleine Wohnung, das zu alte Auto und Lebenserhalt gerade so bezahlt werden können. Kenne leider einige solche in meinem Kollegenkreis. Hier wird in der Tat gearbeitet um zu leben.

Bei den reicheren Schichten sieht es in der Tat anders aus.

Aber mal ehrlich und provokativ- jammern wir nicht vielleicht auch auch ein Stückchen auf hohen Niveau?
Vor gut hundert und mehr Jahren, da hat man nur gearbeitet. Sonntags war der einzige Ruhetag, sowie vereinzelt je nach Beruf auch die Feiertage. Urlaub wie heute gab es nicht. Auch war der Arbeitstag deutlich länger. Eine Freizeitgestaltung wie heute war so kaum möglich. "Leben" hatte eine andere Bedeutung.

Heute versteht man unter "Leben" etwas anderes: Konsum, Freunde, Freizeit-Unternehmungen wie Kino, Schwimmbad, Theater, Ausflüge, Essen (und nicht zum alleinigen Zweck der Ernährung)...Gesundheitsversorgung, ausreichende und gute Ernährung, ein Dach über den Kopf sind augenscheinlich heute selbstverständlich.

Dagegen wieder:
Als Krankenpfleger komme es mir aber allzu oft vor, das ich nur noch lebe um zu arbeiten. Hier einspringen, da einspringen; dadurch geplante Termine für sich oder mit Freunden verschieben müssen....

Ich stimme Claudia B. zu, das die finanzielle Schere immer mehr aufgegangen ist, und es leider auch noch weiter wird. Auch sonst hat sich wie beschrieben vieles gewandelt- und das erschreckend schnell. Vor gut 20 Jahren war das alles noch anders.

Das richtige Gesamtpaket fehlt, wenn wir nicht in ein paar Jahren böse auf das Gesicht fallen wollen.
 
von HHS: Aber mal ehrlich und provokativ- jammern wir nicht vielleicht auch auch ein Stückchen auf hohen Niveau?
Japh. Es gibt kaum ein Staat wo man(n)/frau so gut per Krankenkasse, Pflegeversicherung usw. versorgt wird. Darum kommen schließlich auch immer mehr zu uns.
 
genau! keinesfalls kommen sie zu uns, weil sie bei uns durch harte arbeit einen menschenwürdigen lohn erhalten.

die wollen alle nur von den sozialkassen profitieren!



wir jammern auf bestensfalls normalem niveau. vllt sollte man mal darüber nachdenken, wie hoch das niveau hier sein könnte... und natürlich nicht nur hier.