News Schäuble macht die Pflegerechnung

@eisenbarth:

Ich denke das ist auch nicht die Lösung.
Denn noch und noch und noch mehr Geld löst die Strukturmisere nicht, sondern verbrennt nur noch mehr Geld.

Wir haben doch jetzt schon mit den höchsten Gesundheitsetat weltweit.

Reformen müssen her, bevor wieder nach Geld gerufen wird.

Das Geld muss irgendwoher kommen.


gerade strukturreformen gehen nicht ohne gesetze.


und woher das geld kommen müsste, habe ich ja angeführt. in meiner vorstellung einer deutschen gesellschaft sind die prioritäten anders gesetzt, als durch die oben aufgezählten bereiche.
 
@eisenbarth:

gerade strukturreformen gehen nicht ohne gesetze.
Das ist schon klar, da sind wir uns einig.

Mein Punkt ist:

Mehr Geld und dann wird alles Gut - das glaube ich nicht, egal wem ich das Geld jetzt wegnehme oder her hole.

Erst muss ich im Fass die Löcher stopfen, sonst kann ich oben hineinschütten was ich will, es läuft und läuft und läuft und wird nie voll.

@nachtfan:
Hat jetzt aber mit dem neuen Gesetz seit 1.1.12 nichts zu tun?
 
Indirekt schon denke ich .Denn dieses steht ja u.a. in den Eckpunkten :

"Die Möglichkeiten zwischenzeitlicher Unterbrechungen der Pflege eines Angehö-rigen zuhause werden gestärkt. Pflegende müssen sich leichter als bisher eine "Auszeit" nehmen können."
 
Es ist nicht nur das Geld woran es bei den Pflegefällen mangelt.
Es gibt sicherlich viele Rentner die finanzielle Probleme haben.
Das ist aber die reichste Rentnergeneration, die wir je hatten und die wir wohl je haben werden.

Die meißten der jetzt zu pflegenden Generation hat kaum etwas selbst verantwortlich vorbereitet und durchdacht, wie das im Alter aussehen könnte, ob
das mit dem Haus oder der Wohnung überhaupt im Alter noch geht, daß man zuhause bleiben kann usw?
Wie man seine Einkäufe oder seinen Haushalt geregelt bekommt?
Wie man sich zb. organisiert, daß man nicht für jeden Handgriff, den Pflegedienst oder den Angehörigen benötigt und
schicken muß und diese Angebote oder Möglichkeiten werden oft nicht angenommen, weil vorrausgesetzt wird, daß
die Kinder das schon machen werden.

In unseren gesamten täglichen Leben außerhalb der Seniorenheime und Krankenhäuser, wird das Alter negiert, oder alle werden so dargestellt, daß die im Alter noch ganz fit umherlaufen können und jugendlich herumspringen.

Wenn ich mal vergleichen darf. Schaue ich mir unsere Cousine an, die ebenfalls in einem fortgeschrittenem Alter ist, dann hat diese sich ohne eigene Kinder recht gut organisiert.
Hut ab, wenn man sich das ansieht, wie die das alles geregelt hat.
Deren Einkäufe werden bis auf den Küchentisch geliefert und die regelt das alles vom Telefon aus und zu bezahlbaren Konditionen.

Meine Mutter und die Schwiegereltern regeln das auch alles vom Telefon aus, aber so daß ich neben der Arbeit hin und herdüsen muß.

Schaue ich mir dagegen meine Mutter und meine Schwiegereltern an, dann verlassen die sich ausschließlich auf die Kinder.
Da ist überhaupt nichts geregelt, durchdacht und vorgesorgt oder organisiert worden und es wird sich auch bei allem
was man "wegorganisieren" könnte auch erstmal quer gestellt.
Sei es daß man Einläufe ins Haus liefern lassen könnte, sich das Brot oder das Wasser ins Haus liefern läßt, oder daß jemand
vorbei kommt der die Fenster putzt, Gardinen abnimmt und die Wäsche bügelt.

Um alle diese Handgriffe muß man kämpfen, daß die gegen Bezahlung delegiert werden können.
Und es ist nicht so, daß das Geld dafür bei unseren Pflegefällen nicht da wäre.
Das ist eine ganz andere Problematik, die man kaum erfassen kann warum die sich so sträuben, daß
man diese Aufgaben abgibt oder dafür auch die bezahlte Hilfe eines Fremden in Anspruch nimmt.

Kaum einer plant, daß er später als Pflegefall aus der Etagenwohung im 3 Stockwerk mit dem Rollstuhl oder
Rollator die Treppen nicht mehr herunter kommt.

Einen alten Baum verpflanzt man nicht mehr, sicherlich. Aber der alternde Baum könnte ja auch rechtzeitig
schauen, daß man sich umpflanzen läßt bevor man nicht mehr verpflanzt werden kann.

Unsere Gesellschaft hat die alten Menschen dermaßen negiert und weggepackt, daß alle der Ansicht sind, man
würde zeitlebens jung und beweglich bleiben.

Wenn man mal einen alten Menschen in den Medien sieht, dann war das ein Johannes Heesters, der mit über 100
noch auf der Bühne stand.
Die glauben nicht daran, daß die selbst einmal nicht mehr die Treppen runter kommen oder ihre Einkäufe nicht mehr nachhause
bekommen usw.


Die Gesellschaft sollte zunächst einmal aufhören so zu tun, als hätte sie gegen alle Alterserkrankungen ein Mittelchen.
Meine alten Herrschaften laufen sich einen Wolf zum Arzt, weil die meinen der könnte gegen die Alterserkrankungen etwas machen,
daß die wieder fit herumlaufen wie 20.
Die verstehen nicht, daß eine Arthrose weh tut, und daß man mit 89 Jahren und verschiedenen Vorerkrankungen nicht einfach mal
jedes Gelenk austauschen könnte, und die erwarten ein Pilleken dafür, weil die Werbung und Medizin denen vorgemacht hat, daß
es für alles ein Pillchen gibt die eine frühzeitige Gymnastik und gesunde Ernährung ersetzt.

An das "Alter denken" muß schon viel früher beginnen, nicht erst wenn man über 80 ist.
Und es darf sich nicht nur auf die Rente und wie man mit seiner Rente lebt beschränken, sondern Bewegung, Ernährung muß ebenfalls
rechtzeitig ein Thema sein.


Das Thema ist in unserer Gesellschaft jedoch ein Tabuthema, daß nur auf den Tisch kommt, wenn es um Geld geht, daß
dafür ausgegeben oder aufgebracht werden muß.

Die bringen über jeden Mist Fernsehsendungen, aber nicht eine handelt davon, wie man sich als Pflegefall am besten organisieren kann
und welche Möglichkeiten es gibt. Darüber gibt es auch keine Artikel in Zeitschriften oder Magazinen.

Es werden höchstens alte Menschen in Pflegeheimen gezeigt, die da hilflos herumliegen, aber keine die sich dort gut aufgehoben fühlen oder die dort gut leben.
Gibt es die nicht?

Gibt es das Thema in unserer Gesellschaft nicht oder nur wenn es um Geld /Geld sammeln geht ?
Die meißten, die mit den alten Menschen nicht arbeiten scheinen sich keine Gedanken zu machen, daß sie
selbst eines Tages Pflegefall werden könnten und ein Seniorenheim ist eine Horrorvorstellung, die nicht revidiert wird.

Herzlichst fearn

( völlig OT am Rande: Ist jemand von Euch schon mal mit einem Rollstuhlfahrer in die Arztpraxen fahren müssen, oder zum Optiker,zum Hörgeräte anpassen, zum Zahnarzt usw ? Bei den meißten hat man sehr große Probleme und man muß den langjährigen behandelnden Arzt oftmals wechseln, weil man kaum in die Praxen gelangen kann. So eine Tour mit einem Pflegefall dauert tatsächlich Stunden, seltsam oder? Und leider reichen die 10 Tage für die Arzttermine nicht einmal, denn schon alleine ein Hörgerät anpassen lassen benötigt davon mindestens als 5-6 Termine,sorry aber das Thema Pflegefall werden, wird überall einfach weggepackt als würden die Menschen nicht existieren.)
 
Aber das kann doch nicht die Aufgabe der Politik bzw. der Solidargemeinschaft sein, für die mangelnde Bereitschaft mancher älterer Mitmenschen sich beizeiten Gedanken zu machen, wie es im Alter geregelt werden soll, einzustehen. Ich denke, es gibt Grenzen.

Ich habe auch so eine Spezies. Da hilft nur eins: klare Abgrenzung. Und siehe da- es geht. Ich will net putzen im Haushalt meiner Eltern. Keiner will das. Die Ansprüche meiner Mutter sind einfach zu hoch. Jetzt kommt eine Putzfrau für 13 Euro die Stunde.

Net alt werden können, net akzeptieren wollen, dass das Alter Einschränkungen mit sich bringt... diese Gesprächsinhalte werden von uns konsequent geblockt. Es werden Lösungen aufgezeigt- siehe Putzhilfe. Und das war es.

Ich bin nicht zuständig für die Erkrankung meiner Mutter. Ihr könnte ein Profi helfen vom sekundären Krankheitsgewinn wegzukommen. Das will sie nicht. Dann muss sie damit leben... nicht ich. Und wenn ich dann die böse Tochter bin- was solls.

Wenn mal der Zeitpunkt erreicht sein sollte, wo sie tatsächlich Pflege braucht, kann man es neu abstecken. Bis dahin lebt jeder sein Leben bitteschön. Und man kann in jedem Alter etwas lernen wenn man dazu gezwungen wird. In unserem Alter kann man lernen auf sich zu achten, damit man bei echtem Bedarf auch noch die Kraft hat, zu helfen.

Elisabeth
 
@ Elisabeth Dinse,

unsere Solidargemeinschaft BEzahlt es aber durch das Gesundheitssystem und das Gesundheitssystem wird auch von den Politikern gestaltet.

WIR tragen die Kosten der Nachkriegszeit, die Folgen des Wirtschaftswunders, wo das Geld (zum Beispiel alle drei Jahre eine Kur) zum Fenster hinausgeschmissen wurde.
Viele Frauen haben nicht oder nur sehr wenig in die Rentenkasse bezahlt (es gab auch eine Zeit wo sie sich die bis dahin angesammelte Rente haben auszahlen lassen. Davon wurde zum Beispiel ein Sofa gekauft, aber jetzt leben sie von der Rente des Mannes).

Meine Schwiegermutter (75 Jahre) erzählt voller stolz das sie 15 Jahre gearbeitet hat (sie ist seit ihrem 37. Lebensjahr HAUSfrau), ich bin 50 Jahre, arbeite 27,5 Jahre (ohne Erziehungszeiten) und habe noch 17 Jahre vor der Brust. Ob ich mal eine Rente von 400,- € bekomme scheint fraglich, beziehungsweise die werde ich bekommen, aber wie viel mir davon bleibt ist eine andere Sache.

Früher Kinder, heute Eltern, ich bin für einen SENIORENgarten und wenn ich arbeiten "kann" (somit Geld in die Rentenkasse fließt) um so besser (für MEINE Kinder und für die Solidargemeinschaft).

Meine Schwiegermutter sieht es gelassen (es ist NICHT ihr Problem) und wenn mit ihr etwas ist, haben wir die Kosten für sie zu tragen (sprich notfalls auch eine Putzfrau, weil sie ja schließlich dafür kein Geld hat, fertig aus).

Die LebensERhaltungskosten steigen und die Position der älteren Menschen ist ganz klar: "ICH habe meinen Teil getan, nun tritt der GenerationsVERtrag in Kraft."

Ich frage mich: "Warum werden nicht die Leute unterstützt die für ihre Angehörigen da sind und das SOZIALamt (das bei Kostenübernahme von Altenheimkosten einspringt) so weniger arbeit hat?"
Die meisten Kosten entstehen durch die Bürokratie.

Claudia B.
 
Warum soll ich für die Unterstützung von Leuten sein, die sich net bemühen im Alter anzukommen? Geld ist endlich und es soll denen zugute kommen, die es auch wirklich brauchen. Die Pflegekasse ist keine Vollkaskoversicherung. Schlimm genug, dass manche das erst schmerzhaft lernen müssen.

Btw.- ich bezweifele, dass deine Rente mal bei 400€ liegen wird. Solche Panikmache hilft den privaten Versicherern. Wenn du bisher keinen Rentenbescheid erhalten hast, dann frag einfach mal anch und lass dir einen zuschicken. Dort erfährts, was dir zustehen würde, wenn du sofort ausscheidest aus Krankheitsgründen ... oder wenn du bis zum Reneteninetrittsalter fortzahlst.

Elisabeth
 
Ja doch ja, sicher habe ich einen Rentenbescheid (liege da auch über 400,-€).

Klar ist für mich aber heute schon das ich mir keinen Altenheimplatz (bei den Preisen) leisten kann, ICH würde auch meinen Kindern zur finanziellen Last. Die Seniorenleistungen für zu Hause kommen erst, bis vor kurzem war man(n)/frau schwupptich auf einen Pflegedienst angewiesen.

Wir zahlen jetzt schon für "unsere" Kinder (19 und 15 Jahre alt) in eine private Berufsunfähigkeitsrente/Rentenversicherung, damit wenigstens SIE es da etwas leichter haben. Für uns eine Pflegerversicherung ist jetzt schon unbezahlbar.
Unsere Kinder müssen noch unterstützt werden, die Eltern stehen in der Warteschleife, wir versuchen vorzubeugen wo und wie es finanziell machbar ist.
Sind unsere Kinder soweit sind sie noch mehr gekniffen. Sie zahlen allemale drauf, für sich, für ihre Kinder und unter Umständen leider auch (trotzdem) noch für uns.

Es ist ja noch nicht mal die Pflege. Unterbringung, Reiniungsservice, Essen ect. ist fast teurer wie die Pflege und die Heime können auch noch Investitionen (auch wenn man(n)/frau sie nicht nutzen kann) auf die Bewohner umlegen (sozusagen eine Mieterhöhung).

WIR können VORbeugen, aber die Jahrgänge vor 1930 bis 1970, da ist der Zug abgefahren.
Geistig sind diese Leute beweglich wie eine Bahnschiene, vorher INaktiv, heute hilflos.
Die schleifen wir durch, ob wir wollen oder nicht, nur wie ist die Frage.

LG
Claudia B.
 
Manchmal schäme ich mich für uns. Wenn ich die Beiträge so lese, habe ich das Gefühl, daß die Alten auf der faulen Haut liegen und sich von uns versorgen lassen wollen. Sicher gibt es auch diese Leute.
Aber es gibt auch die anderen, die den Krieg und die darauffolgende Zeit mitgemacht haben oder wieder andere, die ihre Kinder bis Mitte Dreißig versorgen und durchfüttern. Dürfen die denn dann nicht mal erwarten, daß ihre Kinder irgendwann mal was für sie tun?
Überhaupt, die ganze Pflegeversicherung ist in gewisser Weise absurd. Nämlich dann, wenn die Allgemeinheit dafür zahlen muß, daß eine Frau ihrem Mann und ein Mann seiner Frau bei der Grundversorgung hilft! Und es geht noch weiter: Unsere Gesellschaft blendet Alter und Krankheit aus. Alte und pflegebedürftige Menschen werden möglichst in Pflegeheimen am Rand der Stadt untergebracht. Ich finde diese Ausgrenzungen höchst unnatürlich und höchst bedauerlich. Es gibt Gesellschaften, die hohen Respekt vor dem Alter und der Lebenserfahrung haben. Wir gehören da leider nicht dazu. Wir bekommen damit genau das, was wir verdienen. Es gäbe sicher viele Kinder, die sich über Menschen freuen würden, die ihnen mal ein Märchen erzählen, ihnen vorlesen oder einfach mit viel Zeit zuhören und es gäbe sicher auch viele, die dazu gerne bereit wären und ihre langen Tage damit glücklicher machen würden.
 
Manchmal schäme ich mich für uns. Wenn ich die Beiträge so lese, habe ich das Gefühl, daß die Alten auf der faulen Haut liegen und sich von uns versorgen lassen wollen. Sicher gibt es auch diese Leute.
Aber es gibt auch die anderen, die den Krieg und die darauffolgende Zeit mitgemacht haben oder wieder andere, die ihre Kinder bis Mitte Dreißig versorgen und durchfüttern. Dürfen die denn dann nicht mal erwarten, daß ihre Kinder irgendwann mal was für sie tun?
Überhaupt, die ganze Pflegeversicherung ist in gewisser Weise absurd. Nämlich dann, wenn die Allgemeinheit dafür zahlen muß, daß eine Frau ihrem Mann und ein Mann seiner Frau bei der Grundversorgung hilft! Und es geht noch weiter: Unsere Gesellschaft blendet Alter und Krankheit aus. Alte und pflegebedürftige Menschen werden möglichst in Pflegeheimen am Rand der Stadt untergebracht. Ich finde diese Ausgrenzungen höchst unnatürlich und höchst bedauerlich. Es gibt Gesellschaften, die hohen Respekt vor dem Alter und der Lebenserfahrung haben. Wir gehören da leider nicht dazu. Wir bekommen damit genau das, was wir verdienen. Es gäbe sicher viele Kinder, die sich über Menschen freuen würden, die ihnen mal ein Märchen erzählen, ihnen vorlesen oder einfach mit viel Zeit zuhören und es gäbe sicher auch viele, die dazu gerne bereit wären und ihre langen Tage damit glücklicher machen würden.
Nö, ich bin Realistin, dafür schäme ich mich nicht. Es ist wie es ist und ich bin dabei mich FÜR Senioren einzusetzen.

Ich sage nicht das sie auf der faulen Haut liegen, ich sage, die Zeiten waren so und es wurde bei Zeiten nicht vorgesorgt.
Das sind die damalige Generation mit den Politikern schuld.

Die Senioren UND wir müssen jetzt die Rechnung bezahlen.

Das Familienbild hat sich geändert, früher lebten zum Beispiel: die Oma/der Opa IN der Familie (alleine aus der
Wohnungssituation heraus) und heute ist es kaum noch möglich (selbst die Kinderzimmer werden immer kleiner geplant /ungef.14 qm/, einem Schäferhund wird ein Zwinger von ungef. 16 qm zugestanden).

Die Kinder wohnen oft noch nicht mal in der selben Stadt, die Arbeitswelt hat sich geändert usw..

Senioren UND Kinder müssen sich frühzeitig gedanken machen wie, was, wo möglich ist.
Der Seniorenmarkt kommt erst ins "rollen".
Ich bin immer wieder erstaunt was sich auf dem Markt tut (langsam aber sicher), noch vor 10 Jahren wäre es unmöglich gewesen Seniorenhilfen im Supermarkt zu erstehen (Rollator, Lupen, Gehstöcke, WC-Sitzerhöhungen...).

In den Altenheimen sind "aktive" Bewohner überhaupt nicht gefragt, weil "inaktive" Bewohner sicher in ihrem Bett untergebracht sind UND mehr Geld einbringen.

Wie gesagt, ich fände ein Seniorengarten wäre eine große Entlastung für pflegende Angehörige.
Wo die Senioren auch mal nur "flexibel" Stundenweise hin können und nicht immer gleich Tageweise.
Ein UMdenken ist angesagt.


LG
Claudia B.
PS: Gestern habe ich Au-pair-Oma (ZDF 37) gesehen, sehr interessant und ich denke, auch der Oma/Opa Generationswechsel bewegt sich.
 
@Squaw- Betreust du bereits persönlich jemanden aus deiner Familie? Oder vetrittst du hier nur einen Standpunkt, wie du es dir vorstellst?

Elisabeth
 
@ elisabeth:
ich habe bereits gemeinsam mit meinen Geschwistern jemanden aus meiner Familie betreut, weiß also, wie es ist. Da diejenige aber zeitlebens immer alles für uns getan hat, war das nie ein Thema und auch keine Frage. Und es ging. Wo ein Wille, da ein Weg! ich möchte keine Minute missen und würde sonstwas dafür geben, wenn sie noch da wäre.
Insgesamt geht es aber wieder einmal um die Werte unserer Gesellschaft...
 
Ich gehe mal davon aus, dass er im wahrsten Sinne des Wortes pflegebedürftig war und eine Präsenz brauchte. Bei meinem Beispielliegt aber ein sekundärer Krankheitsgewinn vor. Da dürfte es kontraindiziert sein, bei jedem Gejammere zur Stelle zu sein.

Alt werden, mit Einschränkungen leben, dass kennt unsere Gesellschaft net- wird hier postuliert. Woher kommt das? Weil man es verlernt hat? Wer hat den Run auf die Pflegeeinrichtungen zur Betreuung alter Menschen eingeführt? War unsere Generation das?

Schon unsere Altvorderen haben den ewigen Jugendwahn eingeläutet. Bösartig könnte man sagen: jetzt lernen sie auf die bittere Tour, dass das Leben am Ende Einschränkungen mit sich bringt mit denen man leben muss. Wer sein lebenlang seine Daseinsberechtigung im Putzen gesehen hat, der wird im Alter an seine Grenzen stoßen. Wer sein lebenlang keine sozialen Kontakte aufbauen konnte/wollte, weil er nur mit Mutterschaft beschäftigt war, sich nie davon verabschieden konnte, der wird im Alter einsam sein.

Auch Angehörige haben ein Anrecht auf ihr Leben. Ehedem, als die Alten noch in den Familienverbund integriert waren, wird auch net jeder Wunsch erfüllt worden sein. Das ist im Leben allgemein so mit dem Wünschen.

Wohlgemerkt- ich gehe hier von der Klientel aus, die einen sekundären Krankheitsgewinn erlebt. Jemand, der wirklich der Hilfe bedarf, soll diese auch bekommen. Wenn du aber jedem, der mit dem Altern net klar kommt, finanziell unterstützen willst, dann dürfte es sehr eng werden mit den Finanzen.

Elisabeth
 
Ich finde man(n)/frau kann aber auch nicht Menschen, die NICHT ihre Eltern (warum auch immer) betreuen KÖNNEN, dazu verdonnern.

Sie brauchen Unterstützung (egal welcher Art) und da sind noch gewaltige Lücken auf dem Markt.

Geld regiert die Welt, WIR (die Gesellschaft) sorgen für die Zukunft von UNS und unseren Kindern.
Der Staat braucht Geld, wir sollen dafür arbeiten, nur wie und zu welchen Preis (Lohnzahlungen?) ist UNSER Problem.
Der Staat braucht Nachkommen (also Kinder) um die Zukunft sichern zu können, wie wir Arbeit und Beruf unter einen Hut bekommen
ist unser Problem.
Der Staat, die Rentenversicherung, die Krankenkassen jammern wie teuer Senioren/Kinder sind. Dabei geben Senioren für IHRE Kinder/Enkelkinder ect. viel Geld in die Wirtschaft. Die Pharmaindustrie verdient ein "Schweine"geld an diesen Leuten usw..

Die finanzielle Schere geht immer weiter auf und wir bekommen solche Fehlverhalten (die KEINE finanziellen Konsequenzen nach sich ziehen) wie von Hr. Wulff, Hr. Guttenberg ect. präsentiert.

Wenn der Kopf vom Fisch stinkt, ist der Rest vom Fisch auch schlecht!

Ba,
Claudia B.
 
@elisabeth:
Stimmt, man muß schon unterscheiden, ob einer nicht kann oder nicht will.
@Claudia B.:
Man kann nicht alles nur über den Markt und das Geld regeln. Geld regiert die Welt- man sieht gerade jetzt, wohin DAS führt! Und man kann auch nicht alle für alles zur Kasse bitten...
Allerdings muß man schon sehr genau hinsehen, was mit dem in großen Mengen vorhandenen Geld im System so eigentlich passiert und wer es einsteckt!
 
Wie gesagt, ich fände ein Seniorengarten wäre eine große Entlastung für pflegende Angehörige.
Wo die Senioren auch mal nur "flexibel" Stundenweise hin können und nicht immer gleich Tageweise.
Ein UMdenken ist angesagt.
Gibt es doch. Aber für viele ist auch das eine Geldfrage, zumal wenn sie noch mobil sind und keine Pflegestufe haben.
Die Tagespflegen oder Tagesbetreuung. Bieten mittlerweile viele größere Pflegedienste an. Die Senioren werden per Fahrdienst abgeholt und werden dann in der Einrichtung betreut. Kriegen da ihre Mahlzeiten, werden beschäftigt auf vielfältige Weise, selbst die Therapeuthen kommen dann dorthin anstatt nach Hause. Sowas finde ich nicht schlecht.

Das Problem ist nur, dass viele sich dagegen sperren und lieber zu Hause sitzen und nicht wissen oder auch gar nicht mehr in der Lage sind sich vernünftig zu beschäftigen, weil das INTERESSE an der Außenwelt oder an anderen Menschen immer mehr abnimmt, obwohl sie theorethisch in der Lage wäre, sich selbst zu beschäftigen.
 
von squaw: Und man kann auch nicht alle für alles zur Kasse bitten...
Doch, tun sie doch, ich denke nur an den SOLIDARITÄTSzuSCHLAG (ein Witzwort, sie schlagen für die Solidarität zu).


Die Tagespflegen oder Tagesbetreuung!!!
Klar, ich meine Stundenweise, ich habe einige Kundinnen/Kunden die nicht felxibel irgendwohin können.
Je nach Zustand können sie sich nicht generell auf bestimmte Tage festlegen.
Manchen ist auch ein ganzer Tag zu viel (Mittagschlaf machen sie lieber zu Hause ;)).
 
Die Tagespflegen oder Tagesbetreuung!!!
Klar, ich meine Stundenweise, ich habe einige Kundinnen/Kunden die nicht felxibel irgendwohin können.
Je nach Zustand können sie sich nicht generell auf bestimmte Tage festlegen.
Manchen ist auch ein ganzer Tag zu viel (Mittagschlaf machen sie lieber zu Hause ;)).

Wäre das tatsächlich ein Kundenwunsch, ließe sich das sicher auch realisieren. Zumindest wenn's mehrere solcher Kunden gibt.

Nur muss auch das bezahlt werden. Wenn Du mittags zu Hause schlafen willst, sind's zwei Fahrten mehr am Tag. Wer sich das leisten kann, soll das buchen. Bei wem es zu knapp wird, der wird sich arrangieren müssen.

Wenn wir arbeiten, zur Schule gehen, auf Reisen im Hotel wohnen usw. usf. müssen wir uns doch auch an die zeitlichen und räumlichen Vorgaben halten, die Arbeitgeber oder Einrichtung verlangen. Frühstück ab acht, große Pause um zehn, Mittagspause von zwölf bis eins... da motzt doch auch keiner darüber, wie wenig individuell dies ist. Wieso sollten Senioren da zuvorkommender behandelt werden als z.B. Schulkinder?