Schätzchen gefunden

-Claudia-

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04.09.2004
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Ba-Wü
Beruf
Gesundheits- und Krankenpflegerin
Akt. Einsatzbereich
Chirurgie
Funktion
Pflegeexpertin ANP
Zu meiner großen Freude habe ich in einem offenen Bücherschrank einen Schatz gehoben: "Das neue Lehrbuch der Krankenpflege" aus dem Kohlhammer-Verlag, Jahrgang 1979 (was wieder mal zeigt, dass man mit der Bezeichnung "neu" vorsichtig sein sollte).

Seitdem forsche ich eifrig nach pflegerischem Wissen, dessen Halbwertszeit überschritten ist. Ab Seite 62ff. findet sich z.B. das Thema Dekubitus. Es gibt nur Grad 1 - 3 (Grad 3 splittet sich heute in die Stadien 3 und 4), und tatsächlich soll man bei Grad 2 die Durchblutung durch 3xtgl. 15 min. Sollux-Bestrahlung (wohl einer Wärmelampe) oder durch fönen steigern. Auch zeigt eine Abbildung das "Trockenfönen des offenen Dekubitus". Auch werden Rivanol-Umschläge und Spülungen mit 40%iger Glucoselösung empfohlen, und was Besseres als Kompressen zur Wundabdeckung gab's wohl noch nicht. Was ich allerdings vergeblich suche, ist das Eis.

Wer neugierig darauf ist, was Ende der 70er zu einem bestimmten Thema in der Krankenpflege lege artis war, der frage hier nach und ich versuche zu antworten.
 
Zu meiner großen Freude habe ich in einem offenen Bücherschrank einen Schatz gehoben: "Das neue Lehrbuch der Krankenpflege" aus dem Kohlhammer-Verlag, Jahrgang 1979
und was Besseres als Kompressen zur Wundabdeckung gab's wohl noch nicht. Was ich allerdings vergeblich suche, ist das Eis.

Stimmt, was besseres oder anderes gab es tatsächlich nicht.
Ich, Examen 1979
 
S. 103: Katheterbefestigung ohne Ballonkatheter: Man steche eine Sicherheitsnadel durch den Katheterschlauch, ziehe einen Streifen (aus Mull? keine Ahnung!) über den Katheter und klebe diesen fest, in dem man Pflaster um den Penis wickelt. :oops:
 
So weit muss man garnicht zurück zu gehen.
1993 - "Altenpflege in Ausbildung und Praxis" Köther/Gnamm 2.Auflage Thieme-Verlag S.481

"Wundreinigung und Bekämpfung der Wundinfektion
.... osmotische Wundreinigung, z.B. mit Haushaltszucker ...
.... Wunddesinfektion, z.B. mit Polyvidon-Jod (Betaisadona) und Merfen .... "
 
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Reaktionen: Martin H.
S. 149: Es gibt Blutkonserven in Glasflaschen. Mindestens 10 ml müssen drin bleiben, um eine Probe für eine Kontrolluntersuchung bei Unverträglichkeitsreaktionen zu haben.
 
Ein Bekannter von mir macht Wohnungsauflösungen, spezialisiert auf Bücher.
Von ihm bekam ich mal ein Medizinbuch, ich meine es war von Ende 1800/ Anfang 1900. Finde es leider im Moment nicht mehr.
Da wurde beschrieben, wie man die Schädeldecke öffnet, damit die bösen Geister verschwinden können (heute Schizophrenie)
Ich finde sowas megainteressant.
Das Buch ist medizinisch nicht zu gebrauchen, aber wie gesagt.....sehr sehr interessant
 
S. 149: Es gibt Blutkonserven in Glasflaschen. Mindestens 10 ml müssen drin bleiben, um eine Probe für eine Kontrolluntersuchung bei Unverträglichkeitsreaktionen zu haben.
Soweit ich mich erinnere, mußte man doch auch bei den Blutkonserven (z. B. Erykonzentrat) den fast leeren Beutel eine bestimmte Zeit lang aufheben, falls was sein sollte...
 
24 Stunden werden Blutprodukte aufbewahrt
Ja, natürlich, aber ich muss nicht darauf achten, dass eine bestimmte Restmenge im Beutel verbleibt, der hat dafür ja diese kleinen verschweißten Abschnitte in der Zuleitung.
 
kurz off topic:
Gilt das auch für Eigenblut? Z.B. wenn man vor einer großen OP Eigenblut spendet, um es bei Bedarf perioperativ zu bekommen?

Ja, es könnte ja verunreinigt sein ect., es geht da nicht nur um die BlutgruppenVerträglichkeit.
 
Danke für die Info :wavey:
Und damit wieder back to topic ;-)