OTA, CTA oder GuK?

Reseli

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Hallo ihr,

ich stehe gerade vor der schweren Entscheidung welcher Ausbildungsgang der richtige für mich ist. Vielleicht könnt ihr mir bei der Entscheidung etwas behilflich sein?
Ich habe letztes Jahr mein BWL-Studium abgeschlossen, will mich aber nun beruflich neu orientieren.
Generell interessiere ich mich sehr für die Arbeit im OP und kann mir wirklich gut vorstellen in diesem Bereich auch tätig zu sein. Ein wenig Angst macht mir, dass weder OTA noch CTA staatlich anerkannte Ausbildungsberufe sind. Zudem finde ich keinerlei Infos zu Weiterbildungsmöglichkeiten als CTA?! Angenommen, ich würde in 20 Jahren merken, dass mich die Arbeit als CTA physisch überfordert oder ich sie aus anderen Gründen nicht mehr ausführen kann/will. Gäbe es dann überhaupt die Möglichkeit (ohne erneute Ausbildung), den OP zu verlassen und andersweitig im Krankenhaus eingesetzt zu werden?
Als GuK hat man natürlich was sicheres "in der Hand" - sollte ich mich dann aber doch für eine Arbeit im OP entscheiden, verliere ich ja wieder wichtige Jahre oder wie seht ihr das?

Liebe Grüße
 
Ich würde Dir zu Praktika im OP und in der stationären Pflege raten, damit Du Dir ein Bild von dieser Tätigkeit machen kannst, die sich ja doch sehr von BWL unterscheidet. Die Weiterbildungsmöglichkeiten ähneln sich - Du kannst Praxisanleiter werden, eine Leitungsfunktion übernehmen oder ein Studium dranhängen.

Keiner der Berufe ist "sicher" - der Bedarf wird auch in Zukunft vorhanden sein, aber Du hast selbst angesprochen, dass man physisch kaum bis zur Rente durchhalten kann. In diesem Fall müsstest Du Dich so oder so neu orientieren. Abgesehen davon: nach 20 Jahren im OP wirst Du Dich schwerlich an ein anderes Arbeitsgebiet gewöhnen können, auch wenn Du ursprünglich GuKP warst.
 
Vielen Dank für Deine Antwort! Praktika werde ich vorher auf jeden Fall machen!! Bin zur Zeit noch krankgeschrieben, daher war das bisher leider noch nicht möglich.
Mmmhhh das ist vielleicht eine blöde Frage, aber wenn Du sagst, dass man sich so oder so neu orientieren muss: Ich habe noch keine GuKP gesehen, die älter ist als Mitte 50. Aber es kann ja nicht jeder eine Leitungsfunktion ausführen, hat eine Weiterbildung absolviert o.ä., oder? Was machen die ganzen GuKPs denn, wenn sie merken, dass es nicht mehr geht? In Frührente geht ja auch nicht jeder...
 
Ich habe noch keine GuKP gesehen, die älter ist als Mitte 50. Aber es kann ja nicht jeder eine Leitungsfunktion ausführen, hat eine Weiterbildung absolviert o.ä., oder? Was machen die ganzen GuKPs denn, wenn sie merken, dass es nicht mehr geht? In Frührente geht ja auch nicht jeder...
Ehe ich Dir jetzt zig Beispiele aufzähle, lies doch mal hier: NEXT - Nurses' early exit study
 
@Resili: Auch ich hab viele Kolleginnen, die Mitte 50 oder älter sind, die arbeiten zwar nicht alle Vollzeit, aber sie arbeiten. Wo hattest du denn bislang Kontakt zu GuKPs, dass du der Meinung bist, es gibt kaum Krankenschwestern über 50?
 
Ja es gibt KollegInnen die älter als 50 sind, aber nicht viele. Und - bis auf die berühmten Ausnahmen -sind diese auch etwas in der Einsatzfähigkeit reduziert. [Bitte das ist meine (subjektive) Beobachtung dazu, und es gibt auch hier die Ausnahmen]. Auch meine Tätigkeit endete aus dem Grund der (unregelmäßigen) Leistungabfrage (z. B. Im Bereitschaftesdienst) die Neuerungen haben mich dabei weniger beeinflusst. Allerdings weiß ich von KollegInnen die sich von den Inovationszyklen (z. B. Ostheosysnthesen) über Gebühr beansprucht fühlen. Eine Kollegin die in die Weiterbildung abgewandert ist, sagt dazu: "OP-Dienst ist wie Hochleitungssport, max. 40+ und es reicht!!!" Der Meinung schließ ich mich dabei weitgehend an.

Matras
 
@Resili: Auch ich hab viele Kolleginnen, die Mitte 50 oder älter sind, die arbeiten zwar nicht alle Vollzeit, aber sie arbeiten. Wo hattest du denn bislang Kontakt zu GuKPs, dass du der Meinung bist, es gibt kaum Krankenschwestern über 50?

So ganz aus der Luft gegriffen ist das nun auch nicht.
Man sieht jetzt nicht gerade Massen an 50+ aktiv am Patientenbett rumfleuchen.
 
Bin jetzt fast beleidigt.:cry:

Ich selber wurde letztes Jahr 50 Jahre jung:klatschspring: und bin noch immer im OP tätig. Zwar inzwischen auch als stv. Leitung, aber ich stelle fest, dass das auch kein Zuckerschlecken ist. Mehr Ü-Stunden als die Mitarbeiter, die pünktlich heimkommen, im Gegensatz zu mir.

Wir haben in unserem Team mehrere Mitarbeiter 50+/++, weiblich und auch männlich. Bei uns war es schon so weit, das wir unser Team bewußt verjüngen mussten.

Ich bin der Meinung, dass es mit dem Arbeitsumfeld zusammenhängt, ob man bis zur Rente durchhält. In Bereichen mit akutem Personalmangel und schlechtem Management sorgt schon eine hohe Fluktuation dafür, dass niemand oder nur sehr wenige bis zum wohlverdienten Ruhestand bleiben.
Bereitschaftsdienste, Wochenend- und Nachtdienste tun ihr übriges, dass man schneller am der Grenze der Belastbarkeit angelangt ist.
Aber unter solchen Bedingungen ist es aber egal, ob man als OTA, CTA oder GuK arbeitet. Da halten die wenigsten bis zur Rente durch.:wut:

LG opjutti
 
@Resili: Auch ich hab viele Kolleginnen, die Mitte 50 oder älter sind, die arbeiten zwar nicht alle Vollzeit, aber sie arbeiten. Wo hattest du denn bislang Kontakt zu GuKPs, dass du der Meinung bist, es gibt kaum Krankenschwestern über 50?

Das war eine rein subjektive Beobachtung von mir (ich war schon öfters im Krankenhaus) und war keinesfalls böse gemeint! Es ist ja toll, wenn ich mich da irre - dann beruhigt mich das natürlich auch im Hinblick auf meine eigene Zukunft :-)
 
Der Irrtum ist doch ein Kompliment - Ihr seht alle viel jünger aus!
 
Nochmal zurück zu meiner ursprünglichen Frage: Würdet ihr eher zu einer Ausbildung zur CTA oder zur OTA raten? Die Ausbildung zur CTA gibt es ja erst seit wenigen Jahren - die Ausbildung zur OTA gibt es schon viel länger, ist aber staatlich noch immer nicht anerkannt.
Von den Dingen, die ich so gelesen habe, spricht mich eigentlich die Ausbildung zur CTA mehr an, doch ich habe ein wenig Angst, dass die Nachfrage nach Absolventen in dem Bereich nicht so stark sein wird, da die beiden Ausbildungen doch einige Gemeinsamkeiten aufweisen...
Kann man sich denn generell mit einem CTA-Abschluss auch auf OTA-Stellen bewerben? Bisher konnte ich online nämlich wirklich nur ganz vereinzelt Stellenangebote, die konkret auf CTAs ausgeschrieben sind, finden.
Eine wirklich verflixte Situation ;-)
 
Hallo Reseli!

Diese Frage kann dir konkret keiner hier beantworten. Das musst du schon für dich selber herausfinen. Egal, ob OTA, CTA oder GuK, wirst du nie wissen, was die Zukunft dir bringt.

Wenn du nach staatlicher Anerkennung gehst, ist die GuK-Ausbildung klar im Vorteil.

Wochenend-, Feiertags- und Nachtdienste hast du bei allen 3 Berufsbildern.
Bei OTA und CTA kann es in Form von Bereitschafts- und /oder Rufdiensten sein, aber auch als regulärer 3-Schichtdienst.
Stress hast du überall und die bestehende Gefahr, den Beruf nicht bis zur Rente auszuüben, ebenso.

Bei CTA hast du den Vorteil, noch eine der wenigen zu sein, die diese Ausbildung hat und dadurch resultiert vielleicht ein Vorteil bei der Jobauswahl. Allerdings weiss heute noch niemand, ob sich der CTA überhaupt etabliert.
OTA´s werden wohl immer gebraucht und gesucht, weil im OP erfahrungsgemäß eine relativ hohe Fluktuation herrscht und gut ausgebildetes Personal händeringend gesucht wird.
Dasselbe gilt für die GuK.

Mehr kann ich dir dazu nicht posten. Wie schon geschrieben, entscheiden musst du alleine.

LG opjutti
 
Danke für Deine Antwort, opjutti! Da hast Du wohl recht, dass mir keiner die Entscheidung abnehmen kann - ahhhh wenn es doch nur einfacher wäre... Ich werde euch dann sagen, wofür ich mich letztlich entschieden habe!
 
Viel Glück bei deiner Entscheidungsfindung.:wavey:

LG opjutti
 

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