Organspendeausweis?

In Österreich ist sowieso jeder ein potenzieller Organspender, ausser man lässt sich ins Widerspruchsregigister aufnehmen.
Viele sind ja der Meinung, wenn sie einen Fresszettel in der Geldtasche haben, wo draufsteht das man nicht spenden will reicht das.
Dem ist aber nicht so.

Einer unserer Lehrer hat erzählt das einem Deutschen Unfallopfer in Österreich Organe entnommen worden sind, gab dann anscheinend einen kleinen Aufstand.:evil:
 
hmm.. also erstmal muss ich kurz sagen, das ich hier neu bin und da der Beitrag ja schon nen bisschen Älter ist.. weiß ich nicht so recht, ob das hier überhaupt noch jemand liest.. -.-*
Ich bin Auzubi, und wir haben immoment Ethik in der Schule, sprachen über sämtliche Dinge, wobei wir uns auch einige Stunden mit dem Thema Organspende auseinandergesetzt haben..
Ich finde es nur leider so schlimm, dass wenn man im Ausland einen Unfall erleidet und dann für Hirntod erklärt wird, deine Organe einfach entnommen werden.
Denn im Ausland gilt: Ohne ausdrücklichen schriftlichen Wunsch, seine Organe behalten zu wollen, werden sie einfach gekommen.
Finde ich einfach super unethisch, und haben mich auch daraufhin entscheiden 2 Organspendeausweise auszufüllen.. Nämlich einen für Urlaubsreisen ins Ausland, wo ausdrücklich eine Verweigerung der Organentnahme dokumentiert worden ist, und einen fürs Innland, wo ich fast alle Organe spenden möchte..
 
Finde ich einfach super unethisch, und haben mich auch daraufhin entscheiden 2 Organspendeausweise auszufüllen.. Nämlich einen für Urlaubsreisen ins Ausland, wo ausdrücklich eine Verweigerung der Organentnahme dokumentiert worden ist, und einen fürs Innland, wo ich fast alle Organe spenden möchte..


Wo siehst du den Unterschied, ob du im Inland oder im Ausland Organe spendest?

Gruß,
Lin
 
Du hast natürlich recht.. entweder man ist ein Organspender oder man ist es nicht.
Jedoch halte ich viel vom Selbstbestimmungsgesetz und finde es persönlich für mich nicht ethisch, ohne Einwilligung Menschen auszunehmen, deshalb habe ich mir überlegt im Ausland nicht zu spenden.
Ich habe bei Focus TV ich meine es war 2006 eine Reportage gesehen über einen Ehemann der mit einem Freund eine Motorrad- Tour im Ausland gemacht hat.. Doch einen schweren Unfall erlitt und ihm ohne Einverständnis der Ehefrau oder der Kinder alles entnommen worden ist..
die Familie konnte ihren Toden Vater/Ehemann nicht mal mehr nach seinem tod anschauen, weil auch die Netzhaut und ein sehr großer Teil seiner Körperhaut gespendet worden ist.. ist das Ethisch?

LG Flo
 
Jedoch halte ich viel vom Selbstbestimmungsgesetz und finde es persönlich für mich nicht ethisch, ohne Einwilligung Menschen auszunehmen, deshalb habe ich mir überlegt im Ausland nicht zu spenden.
Aber du willigst doch ein, indem du nichts gegenteiliges mit dir rum trägst.

und DU; als Spender, sagst damit: Deutschen will ich gern helfen, aber Ausländer sollen doch sehen wie sie an ihre Organe kommen.
Kann ich nicht nachvollziehen diese Vorgehensweise!
Ich habe bei Focus TV ich meine es war 2006 eine Reportage gesehen über einen Ehemann der mit einem Freund eine Motorrad- Tour im Ausland gemacht hat.. Doch einen schweren Unfall erlitt und ihm ohne Einverständnis der Ehefrau oder der Kinder alles entnommen worden ist..
Erstmal richtig! Was haben Ehefrau und Kinder damit zu tun?!
die Familie konnte ihren Toden Vater/Ehemann nicht mal mehr nach seinem tod anschauen, weil auch die Netzhaut und ein sehr großer Teil seiner Körperhaut gespendet worden ist.. ist das Ethisch?
Das ist natürlich schade, und dieser extreme Sonderffall zeigt doch wieder jedem auf, das man einen Organspendeausweis haben sollte.

Wer es nicht hat, stimmt halt ggf. der Organspende zu (halt im Ausland).

Ich hab auf meinem zB stehen, dass ich nichts aus dem Gesicht spenden möchte.
Das wird dann (doch hoffentlich) auch im Ausland umgesetzt werden.
 
Ich hatte beim schreiben meines Beitrages schon die Befürchtung, dass es so klingt, dass ich nur deutschen Mitbürgern helfen möchte, aber so ist es ganz und gar nicht.
Ich mache keine Unterschied zwischen den verschiedenen Kulturen, doch der Beitrag hat mich damals wirklich schon verunsichert.

Deine Aussage, dass Familie und besonders die Kinder mit einer Spende nichts zu tun haben, ist in meinen Augen nicht Richtig.
Ich finde Frau und Kinder müssen immer noch die Möglichkeit haben, sich verabschieden zu können, und dass noch vollständig, mit den Augen und der Haut eines Menschens.
Klar, die Entscheidung kommt immer auf den Einzelnen an, doch gerade bei einer so wichtigen Entscheidung wie die Organspende, sollten oder vielmehr müssen die Familie, seine Frau oder Ehemann und auch die Kinder eingeweiht werden. Man sollte es zusammen entscheiden..oder?
 
@ Floole: Um welches Land handelte es sich denn dabei? Ich kann mir nicht vorstellen, dass es Land (zumindes nicht in den eropäischen) nicht oberste Priorität ist die Pietät des Verstorbenen zu wahren.

Deine Aussage, dass Kinder und Ehegatten mitbestimmen sollen, kann ich für mich nicht nachvollziehen. Der einzige der über seinen Körper bestimmen kann, ist man selbst, natürlich gehe ich dabei vom Vollbesitz seiner geistigen Urteilsfähigkeit aus.

Gruß,
Lin
 
ich bin mir leider nicht mehr 100% sicher aber ich meine es war Ägypten, Türkei oder Saudi Arabien.. weiß es aber nicht mehr wirklich..
 
Hallo,

nur mal so zur Information.
Es kann auch sein das "deutsche" Spenderorgane ins Ausland gehen!
Also nur weil ich in Deutschland verunfalle und dann Spender wäre heißt das nicht das meine Organe nicht auch im Ausland transplantiert werden.
Genauso also auch umgekehrt.
Ja ja diese Horrorgeschichten über Organspende im Ausland werden wohl nie enden.

lg mary
 
ja, das ist mir ja auch klar, das auch einige Orane ins Ausland gehen können, und das ist ja auch super.. Finde ich wirklich klasse.

Naja und ich meine was heißst Horrorgeschichten, die Reportage ist ja nicht frei erfunden.. und ich denke schon, das was dahinter steckt..

Jedoch habe ich ja selbst einen Ausweis, doch es gibt immer wieder verschiedene Meinung und Ansichten.. ich glaube deshalb ist es auch so Interessant.. :) oder?

Liebe Grüße, Florian
 
Meine Meinung zu diesem Thema würde ich niemals unter Klarnamen publik machen, da sie im Gesundheitswesen wohl nicht akzeptiert würde. Ich bin gegen eine Organspende (durch mich!) und trage einen Widerspruch bei mir. Im Umkehrschluß bin ich entschlossen, auch keine Organe anzunehmen.
Der Begriff "Hirntod" ist ein Kunstbegriff zu Explantationszwecken. Bis vor einigen Jahren galt der irreversible Herzstillstand als Zeichen des Todes.
Und jetzt, beim Hinrntod? Der Mensch hat Herzaktionen! Ihm wird attestiert, daß sein Gehirn funktionsuntüchtig ist und sein Körper geleert werden darf (Polemik, ich weiß.). Wenn das geschehen ist, bringt der Anästhesist (Wofür brauch ich den bei einem Toten eigentlich?) das Herz mit einer Überdosis Kalium zum Stillstand. Der Mensch wir hier ausschließlich auf seine Hirnfunktion reduziert und das paßt mir nicht.
An meiner Arbeitsstätte fanden in den letzten Jahren zwei Explantationen statt. Mann, war ich froh, Urlaub zu haben und daran nicht mitwirken zu müssen.
Ichz empfinde Hochachtung all denen gegenüber, die Organspender sind! Ich werde nie einer.
 
@R.I. Rigator

Doch wir hoch ist die Chance eines hirntoden Patienten, seine gewohnte Lebensqualität zu sichern, ohne physiologische, psychologische und geistige Einschränkungen?
Jetzt kann man ab hier nur noch für sich selbst entscheiden, ob man ein solches Leben mit einer solchen Lebensqualität führen möchte oder nicht..

LG, Flo
 
Unabhängig von der Meinung (ich möchte noch jahrelang ohne Hirnaktionen irgendwo auf ner Intensivstation, dahin vegetieren), die man ja durchaus akzeptieren kann, finde ich, es zeugt nicht grad von weitsichtigkeit, wenn man sagt "Ich möchte keine Organe annehmen".

Wenn wirklich mal der Zeitpunkt gegeben ist, dass man das ein oder andere Organe braucht um weiterleben zu können (ansonsten also TOd, nicht Dialyse oder so...), wird sich das JEDER anders überleben.
Sterben nur aus Prinzip? Das wäre ein Fall für die Psychologen und/oder Psychiater.
Schließlich wird das Organ so oder so entnommen und weitergegeben...
 
Ich denke auch, dass man so nicht sagen kann, dass man niemals ein Organ annehmen möchte, weil man sich einfach nicht vorstellen, wie es sich anfühlt auf ein Organ angewiesen zu sein.. und es wirklich braucht um weiterleben zu können.. für sich und seine Familie..
 
Maniac, ich glaube nicht, daß Du aus meinem Beitrag schließen solltest, daß ich zum Psychiater muß. Ich will auch nicht aus Prinzip sterben, sondern ich bin konsequent: Ich will meine Organe nicht spenden und halte es nur für folgerichtig, keine Organe anzunehmen. Ich kann nicht etwas haben wollen, das ich nicht zu geben bereit bin.
Wenn ich prinzipiell nicht bereit bin, Dir mein Auto zu leihen, wirst Du mir Deins bestimmt auch nicht leihen.
 
Ich sagte garnicht das du zum Psychiater musst, sondern, dass jemand, der auf dem Sterbebett liegt und sagt "Nö, ich bin da konsequent", ein Fall für lange Gespräche ist, da suizidale Absichten.

Ich kann ich mich eigentlich nur widerholen, es zeugt nicht von Weitsicht und Realitätssinn. Jede weitere Diskussion erübrigt sich somit solange, bis du in der Situation bist, was (hoffentlich!) so schnell nicht passieren wird.
Wenn ich prinzipiell nicht bereit bin, Dir mein Auto zu leihen, wirst Du mir Deins bestimmt auch nicht leihen.
Zu diesem abwegigen Vergleich muss ich doch nichts sagen, oder?!
 
Hallo Maniac,
das würde ich so nicht sehen. Ich stelle wirklich die Grundsatzfrage: "Hat jeder das verbriefte Anrecht auf ein Ersatzorgan, als sei es die selbstverständlichste Sache der Welt?"

Ich bin sozialwissenschaftlich ausgerichtet und stelle die Möglichkeiten der High-tech-Medizin in Frage!

Für mich sind folgende Aspekte nicht geklärt:

- Ab wann ist der Sterbeprozess wirklich beendet?
- Wenn es erst mit dem absterben der letzen Körperzelle ist: hat der Mensch
nicht ein Anrecht darauf, diesen Prozess in Würde (und nicht aufgeschnitten
auf einem OP-Tisch) zu vollenden?
- Wie geht es dem Organempfänger nach der Transplant psychisch?
- Wie wirkt es sich auf die Angehörigen aus, dass sie wissen, das "Teile" des
verstorbenen Menschen irgendwo auf der Welt in anderen weiter leben?


Ich trage auch einen Ausweis bei mir, auf dem klar vermerkt ist, das ich nicht spende!
Und auch ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich im logischen Umkehrschluss keine Organe möchte!
Für mich sind einfach entschiedende Fragen bezüglich der Entnahme nicht geklärt und ich lehne dieses aus ethischen Gründen ab.

Es ist eben nicht so, dass die Orgentransplant mit einer Routine-OP gleichzusetzen ist...auch mit einem neuen Herzen kommen viele physische und psychische Probleme auf den Empfänger zu.

Das ist meine persönliche Entscheidung, die ich für mich getroffen habe. Dieses bedeutet nicht, dass ich anders denkende nicht respektiere.
 
Ich stelle wirklich die Grudnsatzfrage: "Hat jeder das verbriefte Anrecht auf ein Ersatzorgan, als sei es die selbstverständlichste Sache der Welt?"
Davon hab ich nichts gesagt, ich meinte nur, dass jeder das Leben annehmen würde, wenn es ihm angeboten wird, wenn man damit weiterleben kann, oder sonst sonst (elendig?!) ... sterben muss.
Wenn es erst mit dem absterben der letzen Körperzelle ist: hat der Mensch
nicht ein Anrecht darauf, diesen prozess in Würde (und nicht aufgeschnitten
auf einem OP-Tisch) zu vollenden?
Hat er, muss er halt auf nem Organspendeausweis vermerken, wenn er das möchte.
- Wie geht es dem Organempfänger nach der Transplant psychisch?
Das mag ich nicht zu vermuten.
- Wie wirkt es sich aiuf die Angehörigen aus, dass sie wissen, das "Teile" des verstorbenen Menschen irgendwo auf der Welt in anderen weiter leben?
Das finde ich nebensächlich...
Es geht um Menschenleben, da muss man etwaige eigennützige gefühle irgendwelcher Angehöriger schonmal zurückstellen.
Ich trage auch einen Ausweis bei mir, auf dem klar vermerkt ist, das ich nicht spende!
Dein gutes Recht.
Und auch ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich im logischen Umkehrschluss keine Organe möchte!
Siehe oben, ich denke das das erst im Fall des Falles entgültig geklärt werden kann, und das dann ein pscholgisches Gutachten angesagt ist, das deinen gewünschten Freitod behandelt...
Das ist meine persönliche Entscheidung, die ich für mich getroffen habe. Dieses bedeutet nicht, dass ich anders denkende nicht respektiere.
Dito
 
Hallo Maniac,
ich sehe es nicht als Freitod an, im Falle einer infausten Diagnose auf eine teure, ethisch umstrittene und auch komplikationsbehaftete Prozedur wie den Austausch von Organen zu verzichten.
Es ist ja nicht so, dass nach der OP ein gewohntes Leben für weitere 45 Jahre möglich wäre...

Die Medizin muss lernen, Grenzen zu akzeptieren. Und auch vor dem Hintergrund der Kosten muss sich die Gesellschaft fragen, was in Zukunft möglich sein wird und wo Grenzen sind.

Ich denke, dass eine Organspende die Ausnamhe bleiben wird...aber nicht zum Standard für jeden in Frage kommt.
Das meinte ich mit dem verbrieften Anrecht auf Ersatz...


Zu den Angehörigen: nein, ich denke schon, dass die Gefühle der Angehörigen zählen! Und auch Vorrang haben vor der Freigabe von Organen an dritte.


:gruebel: