Ohrfieberthermometer

nightshade

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Krankenschwester
Hallo. Was habt ihr für Erfahrungen mit Ohrfieberthermometern gemacht? Haltet Ihr Sie für sinnvoll?

Lg
 
Also, das hält erstmal wissenschaft.de davon: http://www.wissenschaft.de/wissen/news/154702.html

Meine persönliche Erfahrung aus der Erwachsenenpflege würde aber eher auf falsch zu hohe Temperaturen hinauslaufen (durch rektale Kontrollen festgestellt).

Das Ohrthermometer ist der Messung unter der Achsel auf jeden Fall zu bevorzugen, da hier vielfach durch falsche Anwendung viel zu niedrige Temperaturen herauskommen.

Wenn man´s wirklich ganz genau will, muss man schon noch zur rektalen Kontrolle greifen.

Bin trotzdem froh, dass wir die Dinger haben.
Soweit meine Meinung
Grüße
Michl
 
Also ich bin von den Dingern auch nicht sehr begeistert, habe mal eins gehabt als mein Sohn noch kleiner war, aber wie man weiß haben Kinder häufig Mittelohrentzündungen und da finde ich sie sehr ungeeignet...
Seit dem habe ich auch keines mehr angewand, bin auch nicht so davon überzeugt ob die Werte stimmen...
 
hallo,

hab leider keinerlei erfahrungen mit ohrthermometern. wir haben auf station die digitalen thermometer, wo ich auch nicht gerade begeistert bin, da jeder patient im durchschnitt eine temperatur von 34°C / 35°C. :gruebel: finde ich schon sehr fragwürdig, wenn 80% der gemessene werte so aussehen. :verwirrt:

liebe grüße
 
wir haben auf den stationen diese gehabt, waren sehr praktisch, fand ich, wenn uns etwas merkwürdig vorkam, wurde rectal/axillar/oral nachgemessen.

habe auch eins jetzt für mein kind geholt.. geht wunderbar schnell und da er noch so klein ist (6 mon), funktionieren die anderen messmethoden weniger, da es im gar nicht passt, so lange still zu halten.

micke
 
Hallo,

benutzen wir routinemäßig.
Rektale Messungen sind sehr selten geworden - wie geschrieben bei Unsicherheit zur Kontrolle - da sie einfach umständlicher, länger, unangenehmer für alle Beteiligten sind.
Wichtig dabei: richtige Messtechnik und wenigstens relativ saubere Ohren.

Grüsse,

Gerrit
 
Wir haben im KH auch die ohrthermometer. ich finde sie sehr praktisch aber auch sehr ungenau.

Bei uns wird gesagt wenn die temperatur über 37,8C ist wird rektal nachgemessen.
 
Für's tägliche Routinescreening sind sie sicher super geeignet.
Vorteile:
  • Angenehm für Patienten sobald sie mit der Methode vertraut sind (wenn man das Thermometer nicht zu schnell wieder aus dem Ohr heraus zieht).
    Habe in den letzten 5 Jahren wo wir mit den Ohrthermometern arbeiten erst zwei Patienten erlebt die lieber selbst rektal gemessen haben.
  • Schnell durchführbar (und somit auch meist einfacher bei verwirrten Patienten wie z.B. auf der Neuro wohl häufiger vorkommend)
  • Angenehmer für Pflegepersonal (muss nicht so tief in die Intimsphäre von Patienten eindringen, unkomplizierte Anwendung --> häufigere Messungen möglich!)
  • Hygienisch - auch vom Gefühl her --> bessere Patientenakzeptanz
  • Auch bei Patienten anzuwenden die z.B. Thrombopenien haben und daher wegen der Blutungsgefahr nicht rektal gemessen werden dürfen
  • ...
Ich finde sie messen (richtig angewendet) recht zuverlässig und wir messen eigentich nur sehr selten rektal nach. Wenn ich die letzten zwei Jahre 3 mal rektal nachgemessen habe ist das glaube ich schon viel.
Wenn jemand erhöhte Temperatur hat oder ein Risikopatient ist, wird eh öfters nachgemessen. Somit ist eine Fehlmessung mit falsch niedriger Temperatur (andersherum geht's ja nicht) im Regelfall auch nicht sooo sehr dramatisch.
Ob die Blutkultur und Antibiose jetzt oder in zwei Stunden gemacht wird ist bei den meisten (!) Patienten nicht wirlich entscheidend.

Grüsse,

Gerrit
 
Ich finde sie eigentlich auch sehr praktisch - defintiv gut fuer die taegliche Routine. Hab allerdings schon oft festgestellt, dass viele nicht den richtigen Winkel (Messtechnik - ihr wisst, was ich meine) anwenden - voellig unterschiedliche Werte.
Bei Fieber und/oder Unklarheiten kann man immer noch rectal nachmessen.

Uuuuups, hab' noch was vergessen: Zeitfaktor!
Geht superschnell und man hat das Ergebnis sofort! Klarer Vorteil, wenn man mal viel zu tun hat....
 
Ich finds sehr ungut mit den digitalen im Spital zu messen - axillar - weil die Messung einfach pro Patient viel länger dauert.

Ich finde die Ohrthermometer besser, und ich habe so gelernt, dass sie ab 37,5 subfebril sind - also die Patienten.

lg
 
Also der Vorteil bei den Geräten liegt eindeutig bei der Wahrung der Intimsphäre, mir würde es auf die Nerven gehen wenn 3 mal am Tag mir jemand so ein Thermometer in den Po steckt.
Aber ich finde die Dinger total ungenau, da gibt es auch unterschiede zwischen
2 Messeung hintereinander in einem Ohr.
 
Hallo,

ich machte die Erfahrung an mir selbst:

Mit dem Ohrthermometer hatte ich immer erhöhte Temperatur, meistens um die 38 Grad!!!
Mit einem digitalen rectal nachgemessen hatte ich dann normale Temp.

Ich finde, gerade in akuten Krankheitsverläufen und bei Säuglingen/Kleinkindern sollte man eher auf die rectale Messung zurück greifen. Auch wenn es umständlich und mit einem erhöhten Zeitaufwand verbunden ist....

Was ich auch noch beobachten konnte, ist, dass mit dem Ohrthermometer viele Fehler bei der Anwendung gemacht werden - meistens messen ja die Schüler auf Station, und diese werden leider oft einfach losgeschickt, ohne dass jemand schaut, ob er es korrekt durchführt.

LG
Trisha
 
Also meine 15 jährige Berufserfahrung hat mir allzu oft bei Handauflegen gesagt, dass die Leute Fieber hatten und das Ohrthermometer sagte das Gegenteil. Das Digitalthermometer gab dann in 99 % der Fälle meinem Tastsinn recht und es ging teilweise um bis zu 3 Grad Celsius unterschied.
Wir haben die zwar auch im Gebrauch,aber sind den Temperaturmessungen gegenüber sehr skeptisch:D
 
Komisch das die zugelassen sind wenn die Temperaturdifferenzen von 5 Grad angeben...

Einige erzählen von zeigt bis zu 3 Grad zu wenig an, Andere von x Grad zu viel...

Wenn ich so ein Teil mal sehe klopp ich es in die Tonne :)
 
Ich finde die Ohrfieberthermometer nicht gut, sie sind viel zu ungenau. Bei und in der Kinderklinik wird rectal Fieber gemessen. Wenn wir mit dem Ohrthermometer messen würden, würde noch mehr Zeit drauf gehen wegen dem rectalen nachmessen. Mit einem bißchen creme am Fieberthermometer akzeptieren die Kinder die rectale Temperaturmessung ganz gut.
 
Hallo,
wir haben auch die Ohrthermometer im KH. Bei uns wird routinemäßig einmal am Tag mit dem Ohrthermometer gemessen. Wenn die Temperatur höher ist als 37,5 Grad, messen wir rektal nach. Ggf. wird auch abends nochmals rektal nachgemessen. Denn ganz genau sind die ja nicht....
Gruß, Carmen
 
Huhuuu !!!

Also wir haben seit gut 2 Monaten 1 Ohrthermometer und sind sehr zufrieden damit. Wir hatten vor kurzem einige überprüfungen gemacht mit unserem anderen Thermometer und es waren geringe schwankungen. Das Thermometer ist echt schnell. Nur was ich etwas bemängele wenn man abends bei der letzten Runde durch die Zimmer es mit nimmt muß es im vorletzten Zimmer kurz wieder auf die Basius station aber der Akku ist nicht leer. Das ist das einzige Problem.


Gruß Katja
 
Bei uns gabs fast nur falsche ergebnisse
ständig tmeperaturen unter 35 grad teilweise oder sei es das ein patient auf der seite lag und demnach auf dem ohr lag hatten wa schon wieder temperaturen von über 39;) also verstehen kann man den kram ja eh nich..
 
[...]Somit ist eine Fehlmessung mit falsch niedriger Temperatur (andersherum geht's ja nicht) im Regelfall auch nicht sooo sehr dramatisch.[...]

Andersrum (also falsch hohe Temperatur) geht schon, wenn der Patient z. B. auf dem Ohr gelegen hat oder Kopfhörer auf hatte. Dadurch entsteht ein "Wärmestau" im Ohr -> falsch hohe Meßwerte!

[...]Aber ich finde die Dinger total ungenau, da gibt es auch unterschiede zwischen
2 Messeung hintereinander in einem Ohr.

Klar! Durch den Meßvorgang (das "kalte" Thermometer im Ohr) wird das Ohr etwas abgekühlt -> zweite Messung zeigt anderes Ergebnis.
Nebenbei: Miß mal rektal hintereinander. Da kommen auch verschiedene Ergebnisse raus. (z. B. aufgrund der geräteeigenen Meßgenauigkeit)

Ich finde die Ohrfieberthermometer nicht gut, sie sind viel zu ungenau.[...]
Bei uns gabs fast nur falsche ergebnisse
ständig tmeperaturen unter 35 grad teilweise oder sei es das ein patient auf der seite lag und demnach auf dem ohr lag hatten wa schon wieder temperaturen von über 39;) also verstehen kann man den kram ja eh nich..

Vom Meßprinzip werden Ohrthermometer in der Genauigkeit nur noch von "invasiven" Temperaturmeßmethoden übertroffen. Das Problem sind die zahlreichen Fehlermöglichkeiten:
  • Patient liegt z. B. am offenen Fenster -> Luftzug kühlt Ohr aus -> falsch niedrige Messung
  • Patient liegt mit dem Ohr auf einem Kissen oder trägt Kopfhörer -> Wärmestau -> falsch hohe Messung
  • Linse des Thermometers verschmutzt -> falsch niedrige Messung
  • Schutzkappe nicht korrekt aufgesetzt -> falsch niedrige Messung
  • Messung nicht korrekt durchgeführt (falscher Winkel...) -> falsch niedrige Messung
  • "unsauberes" Ohr (Ohrenschmalz) -> falsch niedrige Messung
  • unmittelbar anschließende erneute Messung im gleichen Ohr (Ohr ist durch "kaltes" Thermometer abgekühlt) -> falsch niedrige Messung
Und außerdem: Ein Meßfühler (mit einer einheitlichen Größe) für sooo viele verschiedene Ohren! Daß kann ja garnicht immer passen!