Neuraltherapie bei Otitis media

nurse-nicolle

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Hallo unsere 3jährige leidet unter ständigen Mittelohrentzündungen.
Tw. gehts mit Hausmitteln, aber aller 4 Monate ist ein Antibiotika nötig, weil hohes Fieber mit als Symptom auftritt.
Einen Paukenerguss hatte sie noch nie, jedoch schon häufig Ergüsse hinter dem Trommelfell.
Nun hat uns unsrere HNO- und auch die Kinderärztin eine Neuraltherapie empfohlen. Dabei sollen 10x die Nervenenden hinter den Ohren punktiert und betäubt werden.
Hatten gestern ersten Spritztermin, mit vielen Tränen.
Bitte um Erfahrungen!

Danke nurse-nicolle
 
Kann man da nicht die Ursache (falls bekannt) beseitigen? Geht kein Röhrchen im Trommelfell oder vielleicht eine Adenektomie? Ich meine, man kann das Kind doch nicht ewig nur gegen die Schmerzen therapieren?
 
Einen Paukenerguss hatte sie noch nie, jedoch schon häufig Ergüsse hinter dem Trommelfell.

Ist das nicht ein Widerspruch in sich selbst? Ein Erguss bildet sich, wenn die Rachenmandel den Abfluss von Sekret behindert. Infiziert sich das Sekret, dann spricht man von einer Mittelohrentzündung.

Bei einem meiner Kinder war nach der Adenotomie Ruhe. Kind hatte von Stund an keine Probs mehr. Bei zwei anderen wurden Paukenrörchen eingesetzt. Hier war der Erfolg nicht ganz so durchschlagend.

Eines der beiden hat allerdings im Nachhinein eine Schwerhörigkeit entwickelt. Dies wurde erst im Jugendalter nach einer, wegen Otitis, HNO-Untersuchung festgestellt. Die Ursache liegt, laut Aussage des HNO_Doc, im schlamperten Umgang mit den Infektionen im Kleinkindesalter. Häufige Infektionen beeinträchtigen dei Beweglichkeit der Gehörknöchelchen.

Nun ist die Aussage bei Wiki zur Neuraltherapie sicher sehr subjektiv. Vielleicht ist diese Erklärung etwas objektiver: Gesundheitsportal - - Neuraltherapie .
Ich würde diese Therapie erst nach Ausschöpfung aller anderen Therapiemöglichkeiten in Erwägung ziehen- vor allem auch, wenn ich bedenke, das ein Verzögern der Heilung ggf. spätere Probs mit sich bringt. Vor der Anwendung dieser Therapieform würde für mich in jedem Fall die Entfernung der Adenoide stehen.

Bezahlt eigentlich deine KK diese Therapieform?

Elisabeth
 
Hallo Elisabeth,
zur 2.Frage, ja es wird von der KK übernommen.

Zu den Adenoiden, die Mandeln waren noch nie entzündet. Wir kämpfen immer gleich mit Bronchitis.
Die Otitis media hat sich meist aus einer verstopften Nase ergeben, nur 2x kam sie über Nacht ohne jegliche Vorankündigung.
Polypen sind auch nirgendwo zu finden.

Beim Röntgen und CT des Kopfes hat man sehr enge NNH, Tränengänge festgestellt. Nun sind auch die Stirnhöhlen fast vollständig ausgebildet und auch eher sehr klein.

Kinderärztin und HNO und auch ich hoffen, es verwächst sich, wenn sie älter wird.

Wir haben also ständig mit Emser Salz inhaliert, sobald ein Tröpfchen aus der Nase kam, einen übermäßig hohen Zwiebelverbrauch, aufgrund der Wickel.

Ich kann das Leiden nicht mehr mit ansehen, wenn aller 4-6 Wochen mehrere schlaflose Nächte auf uns zukommen.

Werde regelmäßig berichten, wie der Werdegang ist.

Viele Grüsse Nicolle
 
Schnupfen könnte die Schwellung in Richtung Verschluss der Paukenhöhle erklären. Um dies zu reduzieren könnte man mit abschwellenden Nasentropfen vorgehen.
Das in dem Alter ein Infekt aus dem Nasen-Rachen-Bereich sofort in die Bronchien geht ist nicht außergewöhnlich. Der Weg für die Keime ist halt kurz.

Die Rachenmandel kannst du nicht sehen, wenn du den Hals inspizierst. Guckst du hier: http://www.hno-gummersbach.de/Fotos/Adenoide.jpg .

Wie schneuzt dein Kleiner sich? Beim falschen Vorgehen kannst du Keime in die Ohrtrompete pressen.


Tipp: Hol dir eine Zweitmeinung von einem anderen HNO-Arzt. Lass das nicht schleifen- auch im Interesse deines Kindes. Ich bereue heute zutiegst,d ass ich ehedem nicht mehr hinter her war bei unserem Kind mit der Hörminderung. Der in der Kleinkindzeit behandelnde HNO war auh der Meinung, dass verwächst sich. Offensichtlich nicht immer.

Alternative Therapien sind sicher sinnvoll. Sie sollen aber eigentlich ergänzend eingesetzt werden und nicht als Therapieersatz.

Elisabeth
 
Liebe Nicolle,

Neuraltherapie bei 3-jährigen sollte man, einfach weil ein Stich weh tut und es deshalb zu Ringkämpfen kommt, möglichst vermeiden.
Indiziert bei fieberhafter Mittelohrentzündung ist eine Quaddel, eine einzige reicht, hinter dem Ohr am Vorderrand des Warzenfortsatzes (Processus mastoideus). Ich habe selbst erlebt, wie ein fiebrig-apathisch im Arm der Mutter liegendes Kind wenige Minuten später munter wieder mit den anderen Kindern spielte.
Zu Antibiotika: nicht jedes Fieber benötigt gleich Antibiotika, sie werden, zum Schaden des Kindes und zur Bequemlichkeit von Mutter und Kinderarzt, viel zu häufig verschrieben.
Viel Interessantes zur Neuraltherapie steht unter www.neuraltherapie.de .

Beste Grüße!
 
Bevor man zu Alternativmedthoden greift, sollten alle schulmedizinischen Methoden ausgeschöpft werden- gerade bei diesem Problem, dass unter Umständen Spätfolgen haben kann.

Elisabeth