Hier hab ich was für Dich, musste ich mal einen Vortrag halten.
Muskelrelaxanzien
Definition
--> sind Substanzen, die eine reversible schlaffe Lähmung der Skelettmuskulatur
hervorrufen
(Lähmung beruht auf Hemmung der Impulsübertragung an der motorischen
Endplatte des Muskels)
Gruppen der Muskelrelaxanzien
--> nichtdepolarisierende Relaxanzien (Atracurium = Tracium)
--> depolarisierende Muskelrelaxanzien (Succinylcholin)
Wirkung der Muskelrelaxanzien
Nichtdepolarisierende Muskelrelaxanzien
--> wirken als Antagonisten an den postsynaptischen Rezeptoren, dadurch wird
Acetylcholin von Rezeptoren verdrängt, motorische Endplatte ist unerregbar
und Muskulatur relaxiert
Depolarisierende Muskelrelaxanzien
--> binden Antagonisten an postsynaptische Rezeptoren, dadurch kommt es zur
Depolarisation der Endplatte und zur Erregung der Muskelfasern à durch
Faszikulation der Muskulatur sichtbar à durch langsame Elimination von
Succinylcholin kommt es nach einigen Sekunden zur Dauerdepolarisation der
Endplatte wodurch diese unerregbar wird à es kommt zur Muskelrelaxion
Botenstoff der Muskelrelaxanzien
--> Acetylcholin
(vermittelt die Erregungsübertragung zwischen Nerv und Muskel an der
neuromuskulären Endplatte,
Acetylcholin stellt den Transmitter dar à Stoffe die Information von einer
Nervenzelle zur anderen an die Synapsen weitergeben)
Unterscheidung Atracurium und Succinylcholin
Atracurium
--> nichtdepolarisierendes Muskelrelaxanz
--> mittellanger Wirkungseintritt
(nach 2- 3 Min. gute Intubationsbedingungen)
--> Halbwertszeit ~ 20 – 30 Min.
--> fehlende Kumulation durch organunabhängigen Abbau
Hofman-Elimination (Abbau unabhängig von Leber und Nierenfunktion)
Esterspaltung, unabhängig von Pseudocholinesterase
!!! kann mit Cholinestereasehemmern antagonisiert werden
Nebenwirkungen
--> Blutdruckabfall und Tachycardie (bei höheren Dosen)
--> Anstieg Herzzeitvolumen
-->Histaminfreisetzung
(Zeichen: vorübergehender Blutdruckabfall, lokale oder generalisierte
Hautrötung, Bronchospasmus, angioneurotisches Ödem)
Succinylcholin
--> depolarisierendes Muskelrelaxanz
--> sehr rascher Wirkungseintritt
(innerhalb von 30 – 60 Sec. Maximale Muskelerschlaffung)
--> kurze Wirkdauer
(Wirkung hält ~ 5 Min an, volle Muskelkraft soll aber erst nach ~ 20 Min
wiederhergestellt sein)
--> Elimination bzw. Abbau durch die Pseudocholinesterase in Leber und Plasma
zu Cholin und Bernsteinsäure
!!! Succinylcholin sollte nicht wiederholt nachinjiziert werden, weil dadurch ein langanhaltender Phase I Block entstehen kann, kann durch Cholinesterasehemmer (Neostigmin) antagonisiert werden
Nebenwirkungen
--> Hypertonie und Tachycardie (bei höheren Dosen)
--> Bradycardie bis zum Herzstillstand, durch muscarinartige Wirkung der
Substanz auf den Sinusknoten (bei Kindern, Narkosetechniken die zu einer Zunahme des Vagotonus führen, wiederholte Nachinjektionen, Hyperkaliämie)
--> starker Speichelfluss
--> vermehrte Bronchialsekretion
--> Tonussteigerung im Magen Darm Trakt
!!! genannnten Nebenwirkungen lassen sich mit Atropin verhindern bzw. beseitigen !!!
--> maligne Hyperthermie
--> erhöhter Augeninnendruck
--> Kaliumfreisetzung (Anstieg um 0,5 – 1mval/l, durch Kaliumverschiebungen von
intra- u. extrazellulär)
--> erhöhter intragastrischer Druck (Ursache: Kontraktion der Bauchmuskulatur)
Und hast es evtl. jetzt verstanden???
LG Anja