MAO-Hemmer

Rebecca2

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03.06.2007
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Hallo
kann mir jemand erklären, wie eine Hypotonie bei MAO-Hemmern zu erklären ist?

Liebe Grüße
Rebecca
 
Hallo Rebecca,

hier ein Auszug aus Wikipedia:

Wirkungsweise [Bearbeiten]

Die Enzyme von Typ MAO bauen diverse Hormone wie z. B. Adrenalin, sowie Neurotransmitter wie z. B. Noradrenalin, Dopamin und Serotonin ab. Durch Hemmung der MAO kommt es zu einer Anreicherung dieser Amine im Plasma und in der Zelle (Präsynapse). So stehen die Transmitter für eine Signalübertragung im erhöhten Maß zur Verfügung, dies soll sich auf den durch Depressionen aus der Balance geratenen Gehirnstoffwechsel günstig auswirken.
Allerdings bauen die MAO im menschlichen Körper auch andere Substanzen ab, sodass der Einsatz von MAO-Hemmern besondere Vorsichtsmaßnahmen bedingt (siehe unten).
könnte mir vorstellen, dass beim Abbbau von Hormonen wie Adrenalin und Noradrenalin, die den Blutdruck anheben, reflektorisch eine Hypotonie auftreten kann.


liebe Grüße


Uli
 
Hallo Rebecca,

hier ein Auszug aus Wikipedia:

könnte mir vorstellen, dass beim Abbbau von Hormonen wie Adrenalin und Noradrenalin, die den Blutdruck anheben, reflektorisch eine Hypotonie auftreten kann.


liebe Grüße


Uli
Die MAO baut diese Hormone ab. Wenn die MAO gehemmt wird durch einen MAO-Hemmer, dann paßt das nicht so ganz.
 
Genau da ist auch mein Problem. Eine HypERtonie klingt völlig logisch, aber wie kommt es zu der HypOtonie ??? :gruebel:
 
Stimmt! Da war ich wohl auf dem Holzweg. Ich lese nochmal anderswo nach!

liebe Grüße

Uli
 
Hallo Rebecca,
bist Du sicher, dass es zu einer Hypotonie kommen kann? Überall, wo ich nachlese, ist von einer Hypertonie zu lesen.
s. Onmeda, Medikamente online

Die Monoaminoxidase (MAO) kommt im Körper in zwei Formen vor: als MAO-A und MAO-B. Beide spalten außer den nervlichen Botenstoffen auch gewisse Aminosäuren aus der Nahrung wie beispielsweise die Aminosäure L-Tyramin. L-Tyramin aber ist ein natürlicher Stoff, der den Blutdruck steigert. Der MAO-Hemmer Tranylcypromin blockiert ohne Unterschied und noch dazu dauerhaft beide Typen der Monoaminoxidase. Zusammen mit bestimmten Lebensmitteln, die viel L-Tyramin enthalten, führt der Wirkstoff daher zu einem massiven Blutdruckanstieg. Bei der Einnahme von Tranylcypromin sollte also beispielsweise auf den Genuß von Käse, Rotwein und weißen Bohnen verzichtet werden. Bei Moclobemid besteht eine solche Gefahr der Blutdruckerhöhung nicht. Es beschränkt seine Wirkung auf die Monoaminoxidase-A. So bleibt bei Moclobemid die Fähigkeit der Monoaminoxidase-B zur Spaltung des L-Tyrosin erhalten.
liebe Grüße

Uli
 
Hallo Rebecca,

der Mechanismus wie es zur Hypotonie kommt ist noch nicht verstanden. Es gibt wohl mehrere Erklärungsansätze, der schlüssigste ist m. E. folgender (es kann natürlich auch ganz anders sein):

MAO hemmt ja den Abbau verschiedenster Amine, sprich nicht nur von Noradrenalin oder ähnlichen blutdrucksteigerndern Transmittern, sondern auch von Aminen die nur eine kleine oder gar keine vasokonstriktorische Wirkung haben. Diese „verdrängen“ dann einen Teil der blutdrucksteigernden Transmitter aus den Vesikeln und werden an deren Stelle ausgeschüttet. Folge ist ein Blutdruckabfall.

Der Effekt der Hypotension ist früher bei der Gabe von unselektiven MAO-Hemmern wohl aufgetreten, mit den heutigen Präparaten ist das wohl nur noch in Größenordnungen von 3 – 4 % in der Einschleichungsphase zu beobachten.

Hier gibt’s dazu auch einen Link: Monoamine Oxidase: Basic and Clinical Perspectives