Kompressionsverbände

MTAF

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23.08.2006
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195
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Zossen
Beruf
MTAF, ex. GuK
Akt. Einsatzbereich
Innere Medizin (Kardiologie, Pulmologie)
Funktion
exam. Gesundheits- und Krankenpflegerin
Hallo,

ich habe eine Frage zum Anlegen eines Kompressionsverband. Wie legt man ihn richtig an? In der Schule haben wir gelernt, dass man ihn abwechselnd hoch und dann runter und wieder hoch bindet (hat auch irgendeinen Namen, den ich aber nicht mehr weiß) bis man über dem Sprunggelenk ist, danach wird bis zum Knie hochgebunden und danach wieder bis zum Sprunggelenk runter. Aber in meinem Buch steht, dass man ihn einfach nur hochbindet vom Zeh bis zum Knie und dann wieder runter bis zum Knie. Gibt es da Unterschiede, welcher ist besser oder ist es egal? Denn die zweite Variante finde ich persönlich einfacher. Aber ich frage mich nun warum wir dann die erste lernen, die wir auch anwenden sollen, da uns keine Alternative genannt wurde.

danke und lg
 
Ich weiß, alter Thread, aber das mit den Kompressionsverbänden macht mich fertig.

Da sagt jeder irgendwie anders.... Wir (in Salzburg) haben den Rotter-Verband gelernt (den man ausschließlich NUR in Salzburg wickelt - entschuldigung, aber wie .... ist das denn?)
Elisabeth scheint auf Pütter zu schwören. In meiner Zeit als Pflegehelferin wurde Kornähre gewickelt... Im Internet habe ich noch eine Methode nach "Sigg" gefunden. Und der Wundexperte, frisch von der Schulung sagt den Fuß von außen nach innen wickeln, so wie die Binde am besten läuft, hauptsache abpolstern :knockin::weissnix::besserwisser:

Vielleicht kennt jemand eine aktuelle Studie oder dergleichen?`:deal:

Über Antworten würd ich mich freuen :)
 
http://www.veneninstitut.at/images/Infoblatt.pdf und weitere: Verbandtechniken

Für D dürfte ff. Leitlinie zutreffen:
VerbandstechnikenEs gibt eine Vielzahl von individuellen Verbandstechniken, meist mit Eigennamen belegt, die genaue Angaben zur Vorgehensweise machen. Unabhängig hiervon sollte wesentliche Prinzipien beim Anlegen eines Kompressionsverbandes beachtet werden:
- Der Verband sollte möglichst nur angelegt werden bei einer Sprunggelenksstellung im Winkel von 90 °
- Die Ferse wird miteingebunden
- Der Verband deckt die Zehengrundgelenke mit ab
- Der Unterschenkelkompressionsverband (zwei Binden) wird bis zum Fibulaköpfchen, der Oberschenkelkompressionsverband bis zum proximalen Oberschenkel ausgeführt
- Der Druck des Verbandes nimmt von distal nach proximal ab
- Der Verband darf weder Druckstellen, Schürfurchen noch Schmerzen verursachen
- Das Material des PKV und die Anlegetechnik müssen der jeweiligen Krankheit (wie Ulkus, Stauungsdermatose, Dermatoliposklerose) angepaßt werden
- Zur Vermeidung von Druckstellen muß ggf. gemäß dem LaPlace-Gesetz lokal aufgepolstert oder unterpolstert werden.
http://www.wfi.ch/sites/dl/download/LeitlinieKompv-_2005DDG.pdf
Ergo: Doc muss ansetzen, was er wie will.

Elisabeth
 
Gern geschehen. Wenn ich den Doc beraten müsste, dann würde ich ihm natürlich den Kompressionsverband empfeheln, der ich am besten kann. *zwinker*

Elisabeth
 
:mrgreen: gar nicht so blöd...

wobei ich glaub, dass es da eher regionale Gepflogenheiten gibt, an denen man sich dann orientieren soll/muss/darf....
 
Pütter-Fan bin ich auch nur, weill der bei uns im Haus in der Phlebologie gefordert wird. Wenn du in der Inneren arbeitest, dann weiß der Doc eher nix von den verschiedenen Möglichkeiten. *g*

Elisabeth
 
Dann bin ich mal gespannt, was mich erwarten wird.... Wobei ich eher an Kollegen und Kolleginnen gedacht habe ("Wir wickeln hier alle den Verband nach X")