Kollegin will nur Frühdienst

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Wir haben momentan folgendes Problem: Eine Kollegin die vor 5 Monaten bei uns angefangen hat ist alleinerziehend und hat 3 Kinder. Anfänglich hat sie auch Früh- und Spätdienst gemacht, jetzt sagt sie, sie könne nur noch Frühdienst machen, da das Jugendamt ihr keine Kinderbetreuung zahlt. Es gibt nun in unserem Team leider nur eine Minderheit, die das nicht unterstützen wollen, die meisten halten sich wie immer zurück und maulen nur hintenrum. Unsere Stationsleitung hat schon den letzten Dienstplan und auch den neuen Dienstplan den Wünschen der Kollegin angepasst und wirkt nicht, als würde sie die "Gegner" ernst nehmen. Sie selber betrifft es ja auch nicht, da sie sich als Leitung das Recht herausnimmt auch nur Frühdienst zu machen. Die besagte Kollegin behauptet nun, eine Absprache mit der PDL bei Einstellung gehabt zu haben, die ihr zusicherte, dass sie nur Frühdienst machen müsse, sie hätte aber trotzdem den Arbeitsvertrag unterschreiben müssen, in dem alle Schichten zu arbeiten sind. Nun meine Frage: Was können wir tun, die diese nur "Frühdienst-Regelung" zu unterbinden. Es wäre sehr hilfreich, wenn es irgendjemand gibt, der uns dazu auch eine Aussage bezüglich der Rechtlichen Seite geben könnte.
 
1. Mit der PDL sprechen
2. In Erfahrung bringen was tatsächlich im Arbeitsvertrag drin steht.

Wenn ... da tatsächlich was von Dreischichten steht und die Kollegin das so unterschrieben hat, dann ist es vollkommen egal mit wem sie welche mündlichen Absprachen hat, dann muss sie alle drei Schichten arbeiten, der schriftliche von ihr so unterschriebene Arbeitsvertrag ist bindend.

Und dann wäre es vllt mal hlfreich eine Dienstberatung zu machen mit dem klaren Ziel, dass jeder seinen Mund aufmacht und sagt wie er das sieht und wer dort dazu nicht in der Lage ist, soll dann bitte auch in Zukunft den Mund halten.

Im übrigen: Was ist das für eine PDL, die solche (angeblich) Absprachen über den Kopf des Teams trifft? Was is denn das bitte schön für ein Führungsstil?
Das Stationsteam muss ja evtl. darunter leiden, also gehört sowas auch im Stationsteam abgesprochen.
 
Wie gesagt, es hat eine Besprechung in Anwesenheit der Kollegin gegeben, in der eine Abstimmung stattfand und in der sie das erste Mal diese mündliche Vereinbarung offenbarte. Es gab von 12 Mitarbeiterinnen nur 4 klare "Gegner", 2 haben dem "Nur-Frühdienst" zugestimmt und die anderen haben sich mit einem "ach-ja-irgendwie-und sowieso" herausgewunden, nur um sich "Lieb-Kind" zu machen. Da ich eine der absoluten Gegner bin, würde ich gerne wissen, wie man sich dagegen erfolgreich wehren kann, dass es durchgeht, dass sich jeder um diese eine Kollegin drumherum planen lassen muss.
 
Wenn du Gesetze suchst - du wirst nix finden. Dir bleibt nur, dir auch ein festes Gerüst zu geben und von dem keinen Millimeter abzuweichen - egal was passiert. Das dürfte aber zur Folge haben, dass du über kurz oder lang mit heftiger Abwehr des Teams rechnen musst. Von daher: gehen oder mitmachen.

Elisabeth
 
Du würdest keinen Tag mit einer allein erziehenden Krankenschwester,die 3 Kinder hat und 3 Schichten machen muss tauschen wollen.
 
Nun wollen wir das mal nicht zu schwarz malen. Viele Kinder bedeutet noch lange nicht, dass der Streß proportional wächst. Oft ist das Gegenteil der Fall.

Elisabeth
 
Ich war selber alleinerziehende Mutter und weiß um die Problematiken! Als KS muss man aber nicht zwangsläufig in 3-Schicht arbeiten! Es gibt genügend Alternativen.... Funktionsstellen, ambulante Pflege, Tageskliniken.... Nachtdienst möchte besagte Kollegin ja auch nicht machen, weil sie angeblich früher schon einmal zusammen gebrochen sei. Aber in ihrer Freizeit geht sie diversen Aktivitäten nach, wo ich mir die Frage stelle, was macht sie denn da mit ihren Kindern? Von jedem anderen wird Flexibilität erwartet, aber die Kollegin will sie nicht einbringen. Es wird immer so sein, dass sie in Krankheitsfällen entweder gar nicht einspringen kann oder ein anderer dafür den Dienst tauschen muss. Soll das dann fair sein. Ich kann nichts für die Lebenssituation eines anderen und ich finde es schon reichlich übergriffig, wenn erwartet wird, dass man das einfach mittragen soll.
 
Wer bestimmt, was fair ist? Es liegt immer im Blickwinkel des Betroffenen. Der AG will hier offensichtlich kulant sein. Deinen Kollegen ist es egal. Du kannst nix ändern. Gehen oder aushalten... das musst du allein entscheiden. Ein Trost ist vielleicht: es geht dir wie vielen Kollegen landauf- landab egal bei welchem Problem.

Elisabeth
 
Was denn, wenn es stimmt, dass die PDL ihr das versprochen hat und sie die Stelle unter diesen Vorraussetzungen angenommen hat?
 
Was hat sie unterschrieben? Ich halte es für mehr als unwahrscheinlich, dass man den Arbeitsvertrag angepasst hat. Fibt es einen angepassten Arbeitsvertag, dann hätte sich n.E. auch die Abstimmung erübrigt und der AG hätte von seinem Direktionsrecht Gebrauch gemacht.

Ist aber alles nicht relevant, weil das Team sich dafür entschieden hat mit wenigen Ausnahmen.

Elisabeth
 
Wenn ... da tatsächlich was von Dreischichten steht und die Kollegin das so unterschrieben hat, dann ist es vollkommen egal mit wem sie welche mündlichen Absprachen hat

Falsch! Mündliche Absprachen ergänzend zum Arbeitsvertrag sind voll wirksam, sogar wenn sie der schriftlichen Fassung widersprechen (z.B. Kanzlei Dr. Metschkoll - Arbeitsvertrag2)! Wenn die PDL die Absprache an sich nicht bestreitet, gibt's da keine Handhabe. Die Kollegin hat dann sogar einen Anspruch auf ausschließlich Frühdienst. Steht ja jedem frei, dass gleiche mit dem Arbeitgeber auszuhandeln.
 
Hätte das dann nicht über den Personalrat laufen müssen? Kann die PDL tatsächlich über den Kopf des Teams hinwegs so etwas machen? Hat da denn nicht die Geschäftsleitung auch was mitzureden?
 
Da haben wir doch wieder was gelernt. Schade, dass das die Überführung aus dem Kurzzeit- in das Langezeitgedächtnis gerade bei diesem brisanten Thema bei dem Management kaum funktioniert und man mit "schwarz auf weiß" immer auf der sicheren Seite ist.

Btw.- wer betreut dann die Pat., wenn wir alle unsere seperaten Absprachen treffen? Geht ja vornehmlich um die Nachtdienste. Darf ich demnächst den Atuz anrufen damit er beim lagern hilft oder schläft er gleich auf der Station? Man möge dabei bedenken, dass es ja nicht nur Intensivstationen betrifft. Wie handhaben wir das da? Pat., die sich noch halbwegs bewegen können werden für die Überwachung der anderen Pat. rekrutiert?

Elisabeth
 
Ich habe Kollegen, die wollen ausschliesslich Spätdienst machen. Es gibt Kollegen, die wären gerne Dauernachtwache.

Ich finde Absprachen sind eine gute Alternative.
 
Keine Frage- Kompromisse sind immer eine gute Idee. Nur hier scheint es keinen Kompromiss zu geben. Vielleicht auch, weil man die Kollegin unter falschen Tatsachen "untergeschoben" hat. Das kommt nie gut.

Elisabeth
 
Hätte das dann nicht über den Personalrat laufen müssen? Kann die PDL tatsächlich über den Kopf des Teams hinwegs so etwas machen? Hat da denn nicht die Geschäftsleitung auch was mitzureden?

Der Personalrat hat keinen Einfluss auf nebenvertragliche Absprachen, warum auch?
 
Man sollte zuerst einmal klären, ob die PDL von der "Absprache" weiß. Ich hatte auch mal eine Kollegin, die sich an Zusicherungen wie "niemals Nachtdienst" und "niemals Spät-Früh-Wechsel" u.ä. erinnerte - interessanterweise war sie da die Einzige. In ihrem Arbeitsvertrag stand (natürlich) Drei-Schicht-System. (Sie gehörte allerdings ohnehin zu dem Menschenschlag, der der Meinung ist, jeder nicht ausdrücklich so gewünschte Dienstplan sei eine Unverschämtheit.)
 
Andererseits versprechen PDLs gerne viel, bei der Einstellung, ihr Erinnerungsvermögen lässt dann aber auch ziemlich schnell nach.

Was mir schon alles "versprochen" wurde. :lol:
 
Erstens würde ich mal gerne wissen, wie der Beschäftigungsgrad der Kollegin/Mutter dreier Kinder denn ist.
Arbeitet sie 100%?
Oder nur 30%?
Sorry, falls das irgendwo stand, dann hab ich es überlesen.

Wenn sie 100% arbeitet, ist es selbstverständlich ein Unding, solche Absprachen zu treffen.
Wer soll denn die ganzen Spätschichten übernehmen???
Irgend ein Single der gerne lang schläft oder wie?

Ich plädiere auch für Fairness.
Solche Absprachen, sollte es sie gegeben haben, sind schwierig zu gestalten.

Ist die Mutter allerdings nur zu 30% beschäftigt, würde ich nicht so einen Wind drum machen und sie einfach größtenteils so arbeiten lassen.
Die Kinder werden auch größer.
Und ob das Jugendamt die Betreuung zahlt oder nicht, ist einzig und alleine der Arbeitnehmerin ihr Problem und das muss sie abchecken, BEVOR sie eine Stelle antritt.
 
Fair oder nicht. Wenn Sie diese Vereinbarung mit dem Arbeitgeber getroffen hat, ist es (oder wird es) das Problem des Arbeitgebers und nicht das der Kollegin. Unkollegiales "lästern" oder auch offensichtliche Anfeindungen sind da fehl am Platz. Warum ein Arbeitgeber eine solche Vereinbarung trifft (vor allem bei VZ) ist natürlich zu hinterfragen aber könnte unterschiedliche Gründe haben oder auch zeitlich befristet sein.

Viele Grüße
Ben
 

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