Ist die Ausbildung ein halbes Medizinstudium?

Imke25

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Hallo,

überlege ob ich die Ausbildung machen soll.

Hab nur einen mittleren Realschulabschluss.War in Biologie aber immer gut.Hat mich auch sehr interessiert.

Gleicht die Ausbildung einem halben Medizinstudium und glaubt ihr das es besser zu schaffen ist mit Abitur???Bitte ganz ehrlich sein, stehe zwischen der Entscheidung Kranken- oder Altenpflegerin zu werden.

Glaubt ihr dass Altenpflegerin leichter ist??? Hab echt mega Angst, dass die Ausbildung zu hoch für mich ist.

War früher eigentl immer ganz gut im schriftlichen,weil ich gut auswendig lernen und behalten kann.Mündlich war ich eher sehr schlecht.

Freue mich über eure Antworten
 
Hallo,

überlege ob ich die Ausbildung machen soll.

Hab nur einen mittleren Realschulabschluss...


Moin, moin!

Also, die Ausbildung ist sicherlich, im Vergleich zu anderen Ausbildungen, anspruchsvoll, gleicht aber nicht einem "halben Medizinstudium". Medizinische Inhalte werden nur dort angesprochen, wo es für die Pflege von Bedeutung ist. Gute Kenntnisse in der Biologie sind aber nie verkehrt.
Natürlich ist die Ausbildung auch mit einem Realschulabschluss machbar. International ist Pflege allerdings ein universitärer Studiengang und auch in Deutschland wird diese Tendenz nicht aufzuhalten sein. Das bedeutet, langfristig ist das Abitur für eine Karriere in der Pflege unabdingbar.
Schon jetzt hast Du mit Abitur in der Ausbildung deutliche Vorteile: Im Rahmen der Ausbildung ist es sehr wichtig, in der Lage zu sein, Texte zu lesen, zu interpretieren und kritisch zu bewerten. Hier haben Abiturienten oft einen deutlichen Vorteil. Aussserdem ist es wichtig, auch selbstständig in der Lage zu sein, sich komplexe Inhalte zu erarbeiten. Wissenschaftliche Inhalte spielen schon jetzt in der Pflegeausbildung eine gewisse Rolle, auch hier haben Abiturienten natürlich oft einen gewissen Vorteil.
Aber, wie gesagt, die Ausbildung ist auch mit einem Realschulabschluss schaffbar!

Gruss hartwig
 
...,weil ich gut auswendig lernen und behalten kann.

Ob die Ausbildung ansprcuhsvoller ist als andere, kann ich nicht beurteilen- ich habe "nur" Kinderkrankenschwester gelernt.
Was ich allerdings sagen kann: mit auswendig lernen kommt man in dieser Ausbildung nicht weit. Man muss kausale Zusammenhänge erkennen können, bewerten und entsprechend reagieren. Vielleicht meint das das Anspruchsvolle.

Elisabeth

PS Axo- ich hab auch "nur" einen Schulabschluss, der dem Realschulabschluss entspricht.
 
Hallo Imke25,

Ein halbes Medizinstudium ist es nun wirklich nicht, aber mit auswendig lernen bestimmt nicht zu bewältigen. Spätestens bei den Abschlussprüfungen wird es problematisch den ganzen Stoff auswendig zu wissen. Außerdem sollte man ja eigentlich verstehen was man da lernt und dies später auch anwenden könnnen, sonst bringt einen der Stoff gar nichts.

Ob die Altenpflege wirklich leichter ist, kann ich dir nicht sagen, aber man sollte doch nach anderen Gesichtspunkten entscheiden, findest du nicht?

lg Mary
 
Ob die Ausbildung ansprcuhsvoller ist als andere, kann ich nicht beurteilen- ich habe "nur" Kinderkrankenschwester gelernt.
Was ich allerdings sagen kann: mit auswendig lernen kommt man in dieser Ausbildung nicht weit. Man muss kausale Zusammenhänge erkennen können, bewerten und entsprechend reagieren. Vielleicht meint das das Anspruchsvolle.

Elisabeth

PS Axo- ich hab auch "nur" einen Schulabschluss, der dem Realschulabschluss entspricht.

Ich hab schon ein paar Kandidaten in der Klasse die einfach nur Auswendig lernen und damit durchschnittliche gute Noten schreiben, das Defizit ist dann eher in der Praxis ersichtlich...

Ich versteh aber auch ned warum es sich manche so schwer machen und manche Zusammenhänge einfach nicht sehen wollen ;)

Zum Thema:
Mit genug Eigenmotivation ist der Abschluss sicherlich zu packen. Du musst halt bereit sein dich auch zuhause hinzusetzen und zu lernen ;)
Bzw. sollte das mit genug Interesse eigentlich gar nicht das Problem sein.
Mach einfach mal ein Praktikum und schau wie es dir gefällt.

Grüße
 
Pascal84 schrieb:
Ich hab schon ein paar Kandidaten in der Klasse die einfach nur Auswendig lernen und damit durchschnittliche gute Noten schreiben, das Defizit ist dann eher in der Praxis ersichtlich...

mary_jane schrieb:
Spätestens bei den Abschlussprüfungen wird es problematisch den ganzen Stoff auswendig zu wissen.

Es gibt sicher Aspekte, die man auswendig lernen muss: z.B. Normalwerte. Eine Pflegeplanung auf der Basis von auswendig gerntem Wissen zu erstellen, halte ich für fast unmöglich... es sei denn, es wird nur die Anwendung von Checklisten und "Drehbuchstandards" erwartet. habe ich aber so noch nicht erlebt. Das Erkennen von kausalen Zusammenhängen wurde zumindest vom Azubi immer erwartet.

Elisabeth
 
Schön wärs.

Abschlussprüfung hatte ich bis jetz noch nicht, aber unser Zwischenexamen konnte man mit Auswendig lernen sicherlich ganz passabel meistern.
Probleme seh ich da teilweise im mündlichen und vor allem im praktischen.

Aber unsere Unterhaltung ist eigentlich Sinnfrei, da wir ja alle der Meinung sind dass man mit stupiden Auswendig lernen diesen Beruf nicht ergreifen sollte ;)

Grüße
 
Aber unsere Unterhaltung ist eigentlich Sinnfrei, da wir ja alle der Meinung sind dass man mit stupiden Auswendig lernen diesen Beruf nicht ergreifen sollte ;)

Sehe ich auch so. :):):):)

Elisabeth
 
Bitte ganz ehrlich sein, stehe zwischen der Entscheidung Kranken- oder Altenpflegerin zu werden.


Da stellt sich zunächst doch die Frage ob du lieber mit Kranken oder ausschliesslich mit Alten arbeiten möchtest....Beide Ausbildungen sind schaffbar und jede hat ihre Anforderungen.
 
Hey, ihr seid so lieb und ich denke sehr viel nach über eure Beiträge um hoffentlich die richtige Entscheidung zu treffen.

Pro/ Contra Liste und gezielt beraten lassen, werde ich mich auch noch u.a. hab ich jetzt einen Termin bei meinem Hausarzt und Neurologen gemacht um mit ihm das ganze noch mal zu besprechen.

Ja uns stimmt.Die vom Arbeitsamt/ Reha haben echt keine Ahnung. Sind nur froh wenn sie mich aus der Statistik raus haben.
 
Oh, hab jetzt zu meiner Gesamtsituation geschrieben.

Hatte nämlich vorhin noch einen anderen Beitrag hierdrin.

Ging drum, bin Erzieherin und möchte mich umschulen lassen, weil die pädagogische Arbeit mir nicht lag u mich komplett überfordert hat.

Die vom Amt würden mir den Bildungsgutschein geben, sowohl für Alten- oder Krankenpflege.

Ob ich es von der Belastung her schaffe ist eine andere Frage.

Weiß aber nichts anderes und dieses würde mich total interessieren.Aber ob interesse und wille reicht...... auch ein verdammt harter job!
 
meiner meinung nach ist die ausbildung von den lerninhalten her schon anspruchsvoll doch mit einem lebendigen interesse an den themen und einer hohen aufmerksamkeit beim unterricht gut zu schaffen. daß es mit abi leichter ist kann ich nicht sehen.
für die arbeit braucht es ein hohes maß an sozialer kompetenz und einfühlungsvermögen und eine gesunde einstellung zum leben.
die bereitschaft verantwortung zu übernehmen und zuverlässig zu arbeiten find ich auch wichtig. außerdem braucht es meiner meinung nach eine emotionale und mentale stabilität und ausgeglichenheit um mit all den existentiellen themen umgehen zu können.
das wichtigste aber, finde ich, ist die liebe. für mich ist meine arbeit ein liebesdienst an den menschen.
 
das wichtigste aber, finde ich, ist die liebe. für mich ist meine arbeit ein liebesdienst an den menschen.

Das setzt für mich einen extrem hohen Idealismus voraus. Alle Achtung, wenn Du Dir den bei allen Menschen bewahren kannst.
Ich bin nicht so, da bei den Menschen, die ich pflege immer wieder auch für mich unangenehme Menschen dabei sind, die ich menschlich gesehen nicht mag, aus den verschiedensten Gründen. Diese könnte ich nicht pflegen, wenn für mich die wichtigste Voraussetzung meine Liebe zu den Menschen wäre. Da ich u.A. aber auch gelernt habe mit solchen Menschen professionell umzugehen, eigene Empfindungen in den Hintergrund zu stellen, kann ich diese Menschen dennoch gut und professionell pflegen, mit allem was dazu gehört.
Die Ausbildung ist überhaupt kein Medizinstudium, da alleine die Art wie der Beruf erlernt wird eine völlig andere ist. Ich weiß auch nicht, warum gerade das Medizinstudium immer so hoch gehängt wird vom Anspruch her.
Es gibt eine Menge anderer Studiengänge, die einem Medizinstudium an Anspruch in nichts nachstehen, respektive genauso anspruchsvoll sind.
Aber das ist ja nicht Thema.
Ob AP oder GuK schwerer sind ist wohl kaum zu beurteilen, da es teilweise sehr unterschiedliche Inhalte sind. Ich würde nach Neigung entscheiden, bzw. nach den Inhalten, die vermittelt werden. Wenn nämlich Interesse an etwas besteht ist die Wahrscheinlichkeit, dass man es schneller und leichter erlernt um ein Vielfaches erhöht.
 
das wichtigste aber, finde ich, ist die liebe. für mich ist meine arbeit ein liebesdienst an den menschen.

Gerade jungen Leuten sollte man nicht zuviel Idealismus und Sozialromantik vorgaukeln. Zu schnell erkennen sie, dass dies so nicht umgesetzt werden kann und werden enttäuscht. Und wenns ganz dumm läuft sind mit solchen unrealistischen Forderungen die Wege in ein Burnout vorgeebnet.

Wir leben im Jahre 2009. Krankenpflege ist ein Beruf wie jeder andere Dienstleistungsberuf auch... aber auch nicht mehr.

Elisabeth
 
Das setzt für mich einen extrem hohen Idealismus voraus. Alle Achtung, wenn Du Dir den bei allen Menschen bewahren kannst.
Ich bin nicht so, da bei den Menschen, die ich pflege immer wieder auch für mich unangenehme Menschen dabei sind, die ich menschlich gesehen nicht mag, aus den verschiedensten Gründen. Diese könnte ich nicht pflegen, wenn für mich die wichtigste Voraussetzung meine Liebe zu den Menschen wäre. Da ich u.A. aber auch gelernt habe mit solchen Menschen professionell umzugehen, eigene Empfindungen in den Hintergrund zu stellen, kann ich diese Menschen dennoch gut und professionell pflegen, mit allem was dazu gehört.
das ist für mich auch keine frage der sympathie sondern es geht mir um meine grundhaltung zu meiner arbeit. das was du professionell nennst.
mir wird nach all den jahren pflege immer klarer, daß die qualität meiner arbeit und meine eigene zufriedenheit damit in einem direkten zusammenhang stehen mit dem wie ich zum leben und den menschen stehe.
auch wenn ich jemanden nicht gerade sympathisch finde so schenke ich ihm doch meine liebe indem ich ihn pflege und das mit all meiner bereitschaft das beste zu geben
 
Wir leben im Jahre 2009. Krankenpflege ist ein Beruf wie jeder andere Dienstleistungsberuf auch... aber auch nicht mehr.

Elisabeth
sehe ich auch so und um mit dieser dienstleistung überhaupt am markt bestehen zu können braucht es eine hohe kompetenz,
und diese kompetenz ist nicht nur technisch oder durch lerninhalte trainiert.
 
Keine Frage. Aber dies mit Liebesdienst am Nächsten zu umschreiben gehört wohl eher in eine andere Zeit.

Elisabeth
 
moin, moin!

Die Auszubildenden scheitern meiner Erfahrung nach nicht, weil es ihnen an der "Liebe zum Mitmenschen" fehlt, sondern weil sie nicht ausreichend in der Lage sind, Kausalitäten zu erkennen, sich selbstständig auch komplexere Inhalte zu erarbeiten, zu analysieren, mit Literatur zu arbeiten und zu recherchieren usw. Dies sind die grundlegenden Basisfähigkeiten. Natürlich ist ein reges Interesse an den Menschen wichtig, aber von "Liebe" zu sprechen halte ich für sehr bedenklich. Eine emotionale Bindung zu den Patienten führt oft zur grosser physischer Belastung auf Seiten der Pflegenden, um nur mal ein Aspekt zu nennen. Darüber hinaus ist mir diese Begrifflichkeit zu nahe an der "Pflege aus dem Bauch", wo pflegerische Entscheidungen nicht auf Basis einer vernünpftigen Diagnostik getroffen werden, sondern aus dem Gefühl, aus dem Bauch heraus.

Gruss Hartwig
 
mir ist schon klar, daß das wort liebe im zusammenhang mit unserer arbeit sehr polarisiert, doch weiß ich kein besseres um das auszudrücken was meine absicht ist diese arbeit zu machen. natürlich ist das erstellen einer pflegediagnose und ein prozessorientiertes handeln auch ausdruck meiner liebe, nämlich insofern, als daß ich mit einem klaren ziel und auch einer gesunden distanz handle :)
 
Hallo,

ich denke, dass Ihr beide Recht habt:
Pflege ist in meinen Augen eine Dienstleistung, welche am Menschen geschieht. Dieses fordert u.a. bestimmte fachliche, methodische und soziale Kompetenzen.

Eine Pflegekraft muss folgendes können:
  • Begründestes Handeln anhand wissenschaftlicher Erkenntnisse
  • Erhebung des eigenen Lernbedarfes und Reaktion hierauf durch den Besuch von FB / WB oder Literaturrecherche
  • Anleiten, Beraten und Schulen von Pflegeempfängern und Angehörigen
  • Pflegediagnostik und daraus abgeleitete Interventionen
Die Kunst ist wohl die Gratwanderung zwischen Wissenschaft und Patientenwunsch sowie eigenem Idealismus und der beruflichen Realität.

Mit Auswendiglernen kommt man nicht sehr weit; gerade das Arbeiten anhand von Fallbeispielen erfordert eine gewisse Abstraktions- und Transferfähigkeit. Diese ist bei Absolventen der Sek. II nachgewiesen höher als bei denen der Sek. I.

Das bedeutet jedoch nicht, dass ein Realschüler dieses nicht schaffen kann!
 

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