News Gesundheitsbericht: Pflegekräfte am häufigsten krank

flexi

Administrator
Teammitglied
Registriert
11.02.2002
Beiträge
7.911
Ort
Großraum Hannover
Beruf
Krankenpfleger
Aus den Bibliomed - News

07.01.10: Gesundheitsbericht: Pflegekräfte am häufigsten krank

AOK, BEK, die Gesellschaft für Betriebliche Gesundheitsförderung und das Gesundheitsnetzwerk HealthCapital haben in einer gemeinsamen Untersuchung den ersten Gesundheitsreport für Berlin und Brandenburg erarbeitet und gestern vorgestellt. Im Durchschnitt lag die Dauer der Krankschreibungen 2008 überall in der Region bei 13,3 Tagen.
Für den Gesundheitsbericht wurden die Krankmeldungen von rund 620.000 Arbeitnehmern anonym ausgewertet. Das ist nach Angaben von AOK und BEK knapp ein Viertel aller Arbeitnehmer in Berlin und Brandenburg.
Mit 12,4 Prozent seien die meisten kranken Arbeitnehmer der Region in der Gesundheitsbranche und im Sozialwesen beschäftigt – allen voran Krankenschwestern und -pfleger sowie Hebammen, gefolgt von Kita-Erzieherinnen, Lehrerinnen und Lehrern. Der Krankenstand in Berlin und Brandenburg sei seit 2006 kontinuierlich angestiegen und habe 2008 mit 4,7 Prozent deutlich über Bundesdurchschnitt (3,4 Prozent) gelegen.
Grund dafür sei, dass viele Arbeitnehmer trotz Leiden eine Krankschreibung erst einmal hinauszögern, um ihren Arbeitsplatz nicht zu gefährden. Werde der Arztbesuch schließlich unumgänglich, schnellte die Anzahl der Krankheitsfälle hoch. Depressive Stimmungen, Rückenschmerzen, Muskel- und Skelettbeschwerden seien die häufigsten Krankheiten. Die Studie stellt fest, dass Arbeitsbedingungen einen stärkeren Einfluss auf die Gesundheit von Mitarbeitern haben, als bisher angenommen. Insbesondere die Mitarbeiter der großen Dienstleistungsbranchen aus Verwaltung und Gesundheitswirtschaft seien demnach von psychischen Belastungen massiv betroffen.

07.01.2010
 
Und was sagt uns das jetzt?
Is doch nur das, was viele von uns sich eh schon gedacht haben oder?
Is ja schön, dass sowas auch mal in den Medien erscheint, aber hat es irgendwelche Konseqenzen????
 
Das ist doch bekannt.....

Mögliche Verbesserungen:

- attraktivere Arbeitszeiten
- mehr Personal
- mehr Lohn
- Möglichkeit zur Teilnahme an einem Fitness Center vom Arbeitgeber bezahlt
- Den Mitarbeiter als internen Kunden behandeln
- günstige Berufsunfähigkeitsversicherungen
- spezielle Riester Rente für Pflegepersonal
 
Unterstützung des derzeitigen Systems bzw. der derzeitigen Zustände:

- Akzeptanz der Pflegekräfte, dass ein Frei eine "Kann"-planung ist und jederzeit widerrufen werden kann
- Akzeptanz der Pflegekräfte, dass jegliche anfallende Arbeit durch sie erbracht wird, weil billiger - selbst zum Preis, dass die ureigenste Aufgabe nur gemacht werden kann, wenn man Überstunden macht.
- Akzeptanz der Pflegekräfte, dass selbst ein Urlaub, sofern er nur auf Balkonien stattfindet, nicht davor schützt, zum Dienst gebeten zu werden.
- Akzeptanz der Pflegekräfte, dass regelmäßig geltendes Arbeitsrecht gebrochen wird - z.B. kurze Wechsel mit zu kurzer Ruhezeit dazwischen.
usw.usw.usw.

Warum sollte sich was ändern? Pflege akzeptiert doch all und jede Bedingung. Und wenn sie dann so erkrankt ist, dass nichts mehr geht... da stehen schon genug vor der Tür um denselben Weg einzuschlagen: Zitronenmanagement= auspressen und wegwerfen.

Elisabeth
 
Unterstützung des derzeitigen Systems bzw. der derzeitigen Zustände:

- Akzeptanz der Pflegekräfte, dass ein Frei eine "Kann"-planung ist und jederzeit widerrufen werden kann
- Akzeptanz der Pflegekräfte, dass jegliche anfallende Arbeit durch sie erbracht wird, weil billiger - selbst zum Preis, dass die ureigenste Aufgabe nur gemacht werden kann, wenn man Überstunden macht.
- Akzeptanz der Pflegekräfte, dass selbst ein Urlaub, sofern er nur auf Balkonien stattfindet, nicht davor schützt, zum Dienst gebeten zu werden.
- Akzeptanz der Pflegekräfte, dass regelmäßig geltendes Arbeitsrecht gebrochen wird - z.B. kurze Wechsel mit zu kurzer Ruhezeit dazwischen.
usw.usw.usw.

Warum sollte sich was ändern? Pflege akzeptiert doch all und jede Bedingung. Und wenn sie dann so erkrankt ist, dass nichts mehr geht... da stehen schon genug vor der Tür um denselben Weg einzuschlagen: Zitronenmanagement= auspressen und wegwerfen.

Elisabeth

:daumen: so ist es ...leider...und wer es nicht akzeptiert, der kann sich anderweitig quälen lassen...
 
es ist müssig zu diesem artikel zu schreiben denn die ergebnisse sind seit jahren bekannt und ausser schlauen worte der verantwortlichen der Krankenkassen und politiker) kommt nichts dabei raus.:knabber:
 
es ist müssig zu diesem artikel zu schreiben denn die ergebnisse sind seit jahren bekannt und ausser schlauen worte der verantwortlichen der Krankenkassen und politiker) kommt nichts dabei raus.:knabber:

Wenn man es tot schweigt wird sich auch nichts ändern oder verbessern! Dann darf man auch nicht meckern :besserwisser:
 
Mir ist keine Einrichtung bekannt, die dies öffentlich zugibt. Im Gegenteil. Krankenstände werden schön geredet. Ein Zusammenhang zwischen Arbeitsbelastung und Krankenstand wird wegdiskutiert. Wer will schon das eigene Nest beschmutzen?

Elisabeth
 
es ist müssig zu diesem artikel zu schreiben denn die ergebnisse sind seit jahren bekannt und ausser schlauen worte der verantwortlichen der Krankenkassen und politiker) kommt nichts dabei raus.:knabber:

Du triffst den Nagel auf den Kopf. Alle wissen es, aber keiner tut was. Ich denke, es ging schon oft genug durch die medien, egal ob im Radio, Zeitung oder Fernsehen, genauso wie die teilweise katastrophalen Zustände in Krankenhäusern und Pflegeheimen. Die Leute sind genug darüber aufgeklärt, aber ändern kann es nur die Politik. Und die haben es sicher schon erkannt, aber an das Thema wird sich sicher keiner so richtig ranwagen, weil es in dem Bereich so viele Baustellen gibt.
 
Wer sollte denn was tun und warum?

Unterstützung des derzeitigen Systems bzw. der derzeitigen Zustände:

- Akzeptanz der Pflegekräfte, dass ein Frei eine "Kann"-planung ist und jederzeit widerrufen werden kann
- Akzeptanz der Pflegekräfte, dass jegliche anfallende Arbeit durch sie erbracht wird, weil billiger - selbst zum Preis, dass die ureigenste Aufgabe nur gemacht werden kann, wenn man Überstunden macht.
- Akzeptanz der Pflegekräfte, dass selbst ein Urlaub, sofern er nur auf Balkonien stattfindet, nicht davor schützt, zum Dienst gebeten zu werden.
- Akzeptanz der Pflegekräfte, dass regelmäßig geltendes Arbeitsrecht gebrochen wird - z.B. kurze Wechsel mit zu kurzer Ruhezeit dazwischen.
usw.usw.usw.

Warum sollte sich was ändern? Pflege akzeptiert doch all und jede Bedingung. Und wenn sie dann so erkrankt ist, dass nichts mehr geht... da stehen schon genug vor der Tür um denselben Weg einzuschlagen: Zitronenmanagement= auspressen und wegwerfen.

Die paar schwarzen Schafe, die es bis in die Medien schaffen, würde es auch geben, wenn es Pflegepersonal im Überfluß gäbe.

Es gibt nur zwei Wege zur Änderung. Die eine wird von der Pflege selbst blockiert: wir sind alle gleich. Die andere wird, zurecht, da bisher nicht alle Ressourcen asugeschöpft sind (siehe 1.Weg), vom Bürger blockiert.

Und nun?

Elisabeth
 
Mich wundert der hohe Krankenstand auch nicht. Mit immer weniger Personal immer mehr Leistung zu bringen geht irgendwann in die Hose. Bei uns sind derzeit drei Examinierte krank, der Rest gibt seit Wochen 150%.
 
Das beschähmende dabei ist, dass manche Kollegen/Vorgesetzte auch noch die Krankheit der Kollegen in Zweifel ziehen und diesen "krankmachen" unterstellen!
Interessant auch, dass es dazu einer Studie bedurfte.....!?!

Matras
 
Mich wundert der hohe Krankenstand auch nicht. Mit immer weniger Personal immer mehr Leistung zu bringen geht irgendwann in die Hose. Bei uns sind derzeit drei Examinierte krank, der Rest gibt seit Wochen 150%.

Wunderbarer Nachweis, dass mit noch weniger Personal eine akzeptable Leistung erbracht werden kann.

Elisabeth
 
Mich wundert der hohe Krankenstand auch nicht. Mit immer weniger Personal immer mehr Leistung zu bringen geht irgendwann in die Hose. Bei uns sind derzeit drei Examinierte krank, der Rest gibt seit Wochen 150%.

Bei uns ist das ähnlich. Und es sind immer welche krank. Bei einer Mannschaft mit ca. 70% über 50jährigen und mit chronischen Rückenleiden kein Wunder.
 
Und was machen wir dagegen? Die Verbliebenen laufen zur Hochform auf... und verbrauchen sich schneller. Bald wirds keine > 50 mehr geben. Die heutige Generation wird 100%ig nicht zur Überalterung (was für ein Unwort) in der Pflege beitragen. Ist doch auch ein gutes Ergebnis.

Elisabeth
 
Tja, wir wissen das selbst im Team.
Wir müssen ja mit unserem Engagement "das Haus retten", Fallzahlen erbringen.
Wenn ich nach Hause komme, bin ich fix und alle. Weiß nicht, ob ich dieses Leben ohne meine Antidepressiva, die ich seit 4 Jahren nehme, und häufig Schmerztabletten wegen Kopfschmerzen, überhaupt durchstehen würde.
Ich bin aber erst Anfang 30, ich darf nicht klagen.
 
07.01.10: Gesundheitsbericht: Pflegekräfte am häufigsten krank
AOK, BEK, die Gesellschaft für Betriebliche Gesundheitsförderung und das Gesundheitsnetzwerk HealthCapital haben in einer gemeinsamen Untersuchung den ersten Gesundheitsreport für Berlin und Brandenburg erarbeitet und gestern vorgestellt. Im Durchschnitt lag die Dauer der Krankschreibungen 2008 überall in der Region bei 13,3 Tagen.
Für den Gesundheitsbericht wurden die Krankmeldungen von rund 620.000 Arbeitnehmern anonym ausgewertet. Das ist nach Angaben von AOK und BEK knapp ein Viertel aller Arbeitnehmer in Berlin und Brandenburg.
Mit 12,4 Prozent seien die meisten kranken Arbeitnehmer der Region in der Gesundheitsbranche und im Sozialwesen beschäftigt – allen voran Krankenschwestern und -pfleger sowie Hebammen, gefolgt von Kita-Erzieherinnen, Lehrerinnen und Lehrern. Der Krankenstand in Berlin und Brandenburg sei seit 2006 kontinuierlich angestiegen und habe 2008 mit 4,7 Prozent deutlich über Bundesdurchschnitt (3,4 Prozent) gelegen.
Grund dafür sei, dass viele Arbeitnehmer trotz Leiden eine Krankschreibung erst einmal hinauszögern, um ihren Arbeitsplatz nicht zu gefährden. Werde der Arztbesuch schließlich unumgänglich, schnellte die Anzahl der Krankheitsfälle hoch. Depressive Stimmungen, Rückenschmerzen, Muskel- und Skelettbeschwerden seien die häufigsten Krankheiten. Die Studie stellt fest, dass Arbeitsbedingungen einen stärkeren Einfluss auf die Gesundheit von Mitarbeitern haben, als bisher angenommen. Insbesondere die Mitarbeiter der großen Dienstleistungsbranchen aus Verwaltung und Gesundheitswirtschaft seien demnach von psychischen Belastungen massiv betroffen.
Bibliomed - News
28.07.10: Pflegende häufiger krank als Durchschnittsarbeitnehmer
Deutschlands Pflege zählte im ersten Halbjahr 2010 zu den Berufsgruppen mit den meisten krankheitsbedingten Fehlzeiten. Wie die Landesvertretungen der KKH Allianz gestern mitteilten, liegen Krankenschwestern und Krankenpfleger im Saarland, in Bayern, in Rheinland-Pfalz, Niedersachsen, Bremen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern an der Spitze der Krankentage-Statistiken. Auch in den übrigen Bundesländern, bis auf Hamburg, tauchen Pflegende in den vorderen Rängen auf.
Am häufigsten fehlten Pflegende im Saarland. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres blieben Krankenpfleger an rund 18 Tagen ihrem Arbeitsplatz fern, obwohl der landesweite Schnitt für alle Arbeitnehmer von neun Tagen nur einen Tag über dem bundesweiten Schnitt von acht Tagen lag. Damit waren Pflegende doppelt so häufig krankgeschrieben (18/9).

Auch in Bayern (13/6), Rheinland-Pfalz (13/8 ), Niedersachsen (14/7), Bremen (13/7), Mecklenburg-Vorpommern (15/9) und Brandenburg (13/9) waren Krankenpfleger oder –schwestern die am häufigsten fehlende Berufsgruppe. Auch in Sachsen (12/8 ), Sachsen-Anhalt (12/9), Schleswig-Holstein (12/7), Thüringen (12/9), Nordrhein-Westfalen (14/8 ), Hessen (11/7), Berlin (16/10) und Baden-Württemberg (11/6) belegten die Pflegenden vordere Plätze. Lediglich in Hamburg tauchte die Pflege nicht in den Spitzenwerten auf.
Bibliomed - News

Ein halbes Jahr ist vergangen. Es hat sich nichts geändert.

Elisabeth