Gesundheitsausgaben überzogen?

Elisabeth Dinse

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Krankenschwester, Fachkrankenschwester A/I, Praxisbegleiter Basale Stimulation
Akt. Einsatzbereich
Intensivüberwachung
In einer Einladungsmail zum 9. Europäischer Gesundheitskongress am 30. September und 1. Oktober 2010:
"Gesundheit wird als Lebenssinn überbewertet" – Diskussion um Stellenwert der Gesundheit in unserer Gesellschaft

Sehr geehrte Frau ...,

"der Stellenwert, den Gesundheit in der deutschen Gesellschaft hat, ist viel zu hoch.“ Diese provokante These wird Dr. Alexander Dill, Vorstand am Basel Institute of Commons and Economics, am kommenden Donnerstag auf dem 9. Europäischen Gesundheitskongress München vertreten. Da die „völlig überzogenen Gesundheitsausgaben“ alle Beteiligten - Patienten, Ärzte, Medien und Industrie - subjektiv glücklich machten, bestehe ein breiter Konsens in dieser Überbewertung.

Die überfinanzierte Gesundheitsdienstleistung bietet nach Ansicht Dills unendliche Behandlungsmöglichkeiten für oft selbst heilbare Beschwerden wie Rücken- oder Kopfschmerzen, Erkältung oder Magenverstimmung. Dagegen biete sie kaum Heilungsmöglichkeiten für schwere Krankheiten wie Krebs, Multiple Sklerose, oder Parkinson. Gesundheit ersetze in der deutschen Gesellschaft für Viele den Lebenssinn – spätestens aber, wenn es mit der Gesundheit im Alter vorbei sei, müssten sie sich neuen Lebenssinn suchen.

Mit solchen Thesen dürfte Dill für eine sehr spannende Abenddiskussion sorgen. Mit ihm diskutieren Prof. Dr. Eckhard Nagel, Mitglied im Deutschen Ethikrat, Chefarzt in Augsburg und Gesundheitswissenschaftler in Bayreuth, und Prof. Dr. Ulrich Witt, Direktor am Max-Planck-Institut für Ökonomik in Jena. (30. September, ab 18.15 Uhr in den Kongressräumen des Hilton München Park).
...

Eine interessante These finde ich. Ist unser Gesundheitswesen vielleicht auch deshalb so teuer, weil einem völlig falschen Gesundheitsideal nachgejagt wird?

Unsere aktuelle Berufsbezeichung lautet: Gesundheits- und KrankenpflegerIn. Aber was versteht der Pat., der Bew.- was verstehen wir selber unter Gesundheit? Und wie vermitteln wir unsere Vorstellung?

Elisabeth
 
Warum diskutiert da keiner aus der Pflege mit?
Immer das gleiche...
Überall Ärzte, Politiker (Was macht die eigentlich kompetent für so einen Kongress?) und Vorstände von Krankenkassen u.ä.
Keine einzige Pflegefachkraft!
Wo sind Frau Bienstein, Frau Bartholomeyczik oder Frau Abt-Zegelin (um nur einige zu nennen)?
Wieso schickt der DBfK, die DGP, der DPR usw. usf. niemanden dahin?
Die Pflege muss sich dringendst auf solchen Veranstaltungen präsentieren.
 
Wieso schickt der DBfK, die DGP, der DPR usw. usf. niemanden dahin?
Weil sie nicht eingeladen werden?
Weil sie zu wenig Mitglieder haben?
Weil die eigentlich bei den paar Mitglieder eigentlich für kaum jemand sprechen?
Weil andere eine bessere Lobbyarbeit machen?
 
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Die Pflege muss sich dringendst auf solchen Veranstaltungen präsentieren.

Rehabilitation vor Pflege– ein ungelöstes Problem unserer alternden Gesellschaft?

Wo liegen die finanziellen Hindernisse? Wie groß ist der Bedarf an geriatrischer Rehabilitation? Einsatzmöglichkeiten von Telekommunikation und IT (ICT) für ein selbstbestimmtes Leben im Alter

Prof . Dr. Johann Behrens
Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft,
Universitätsklinikum Halle

Weniger Pflegekräfte – Schlechtere Pflege?
Dr. Koen Van den Heede
Center for Health Services & Nursing Research,
Catholic University Leuven

Pflege- und Ärztebedarf:
Was machen die Kliniken dagegen?
Ärztemangel in Deutschland – Realität oder Verteilungsproblem
Akademisierung der Pfege – Richtige Antwort auf drohenden Fachärztemangel
Personalbindung oder Engagement in Personalgewinnung
Dr. Thomas Wolfram
Vorsitzender der Geschäftsführung SRH Kliniken GmbH,
Mitglied des Vorstands SRH Holding

Ärzte- und Pflegekräftemangel in Österreich
Dr. Lukas Stärker
Stv. Kammeramtsdirektor, Österreichische Ärztekammer

Alle Zitate aus: 9. Europäischer Gesundheitskongress München 30.09. - 01.10.2010 .

Ob sie da sind, wissen wir net. Infostand ist durchaus denkbar. Das der DPR nix zu dem Thema zu vermitteln hat... darüber lohnt es sich nur sehr eingeschränkt nachzudenken. Mit Traditionalisten kannst wenig erreichen in den Zeiten des Umbruchs und der Neuorientierung.

Elisabeth
 
Zwei von den dir zitierten Menschen kommen aus der Medizin bzw. einem anderen, nicht pflegerischen Beruf, einer von der Pflege nicht aus Deutschland (sondern NL) und nur einer aus der deutschen Pflege.
Ich lass das mal unkommentiert stehen.
Und Traditionalisten hin oder her. Bei der schwachen Lobby sollten wir zusammen arbeiten und keine Grabenkämpfe austragen.
 
Eine Bleikugel hinter sich herzuschleppen kann die Bewegung und Wendigkeit erheblich einschränken. *fg* Und Lobby heißt auch schnelle und sinnvolle Reaktion auf aktuelle Probleme... und wenns nur darum geht, schneller zu sein als andere und somit selbst entscheiden zu können.

Elisabeth