News Drohender Fachkräftemangel in der Altenpflege

narde2003

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Drohender Fachkräftemangel in der Altenpflege: Großer Teil des Problems lösbar, wenn Altenpflegekräfte länger im Beruf bleiben

Altenpflegekräfte arbeiten durchschnittlich 8,4 Jahre in ihrem Beruf, Pflegekräfte in Krankenhäusern dagegen 13,7 Jahre. Wenn die Beschäftigten in der Altenpflege so lange in ihrem Beruf aktiv blieben wie ihre Kolleginnen und Kollegen in der stationären Krankenpflege, wäre ein großes Problem erheblich kleiner: Die Personallücke in der Altenpflege bis zum Jahr 2050 ließe sich dadurch voraussichtlich um etwa 60 Prozent verringern. Das hat jetzt eine Studie ergeben, an der das Forschungszentrum Generationenverträge der Universität Freiburg in Kooperation mit der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) arbeitet.


Wer weiterlesen möchte: 2009 - bgw-online.de
 
aha und was soll ma jetzt machen?

- Leute Zwangsverpflichten (Hartz4 usw.)
- meckern das keiner Lust hat und nix machen
- überstunden schieben bis die Leute völlig zusammen brechen
- noch mehr unqualifizierte für ein Hungerlohn einstellen
- irgendein unterentwickeltes Land suchen und für Geld (was auf einmal vom Bund dafür da ist) massig Leute hierher karren

oder sollte man doch für
- vernünftige Löhne
- besser Arbeitsbedingungen
- mehr Ausbildungen
sorgen.

Mhh leider kenne ich die Antwort glaube schon.
 
An diesem Thema hat die NEXT - Studie schon einmal gearbeitet. Die Befragung lief in 10 europäischen Ländern (insgesamt haben 39.898 Pflegende jeglicher Qualifikation die Fragen beantwortet) und untersuchte die Ausstiegsgründe der Pflegenden. Viel geht auch von den Führungsqualitäten aus, die verbessert werden müssten, um Pflegende langfristig halten zu können. Arbeitszeitgestaltung, körperliche Belastung, psych. Belastung, Rollenkonflikt "Arbeit & Familie",... all das spielt eine sehr große Rolle bei der Überlegung, den Beruf zu verlassen. Dabei kam auch heraus, dass je höher die Qualifizierung der einzelnen Pflegenden (PDL, stellv. PDL, Stationsleitung) ist, je geringer der Ausstiegswunsch aus dem Pflegeberuf.
Solange die Führungskräfte nicht endlich umdenken und ihnen das Umdenken auch von höherer Ebene gestattet wird, wird der Wunsch aus dem Beruf auszusteigen ein immer ernsteres Problem werden. Zumal hier auch zu erwähnen wäre, dass immer weniger Ausbildungsplätze besetzt werden können, aufgrund des schlechtem Image des Pflegeberufes.
LG MANDY
 
Sind hier keine Experten, die zum Thema was beitragen können?!
LG MANDY
 
Dieser Mangel ist erst der Anfang.
Ich persönlich habe gerade erst in einem Pflegeheim gekündigt, weil mir in der Klinik bessere Bedingungen, Gehalt und Urlaub geboten wurde.
Und das ist das beste was mir passieren konnte.
Nichts gegen die Arbeit in einem Pflegeheim, aber man merkt den Pflegefachkräftemangel und das lässt ja auch die Motivation sinken.
 
Wundert mich nicht, ich hab ganz kurz in einem Altenheim gearbeitet und bekam die Zusage vom KH war logisch das ich dann mit wehenden Fahnen dort hin bin. Besser bezahlung ect.
Mein Dienstplan (ohne Einarbeitung) sah bei 50% wie bei einer Vollzeitkraft aus:knockin:
Im KH wurde meine Einarbeitung eingehalten und der DP ist Top!
 
Ja ich wurde damals als 20h Kraft eingestellt und habe 40h gearbeitet, da hatte ich schon das erste mal den Kanal voll. Nichts gegen Überstunden, aber im ersten Monat mit 4h Einarbeitung, gleich das doppelte arbeiten.
Pflegeplanungen und Tagesstrukturen wurden oft, meistens, nein immer in der Freizeit geschrieben.
Also:rocken:lass ich das jetzt hinter mir und gehe auch zurück in den klinischn Bereich.
 
*grübel* Gibts im TVöD nicht sogar explizit die Möglichkeit so arbeiten zu lassen? Mit 20 Wochenstunden einstellen, Jahresarbeitszeitkonto einrichten und dann bis auf 40 Wochenstunden erhöhen ohne Überstundenzuschlag. Das nennt sich dann nicht Überstunde sondern Mehrarbeit.
Also wir können nicht sagen, dass die Politik/ Gewerkschaft nix gegen das Problem unternimmt.

@Jörg- wie ist das?

Elisabeth
 
Ich wurde nach 2 Monaten auf 35h Woche hoch gestuft, das war nicht das Problem, aber wie gesagt vieles wurde in der Freizeit gemacht.
Waschen bis mittags.
Eine enorme Belastung für alle Pflegekräfte war demzufolge auch die Unzufriedenheit der Heimbewohner, der Druck von oben und ein ständiger Leitungswechsel.
Sehr viele Krankenscheine und Streitereien waren die Folge, durch das ständige Einspringen hatten viele auch zu Hause zusätzlichen Ärger.
Die Kollegen sind sih dann wirklich gegenseitig angeangen, das es nicht mehr zum aushalten war.
Deswegen habe i mich ieder umorientiert, weil ich nervlich daran kaputt gegange wäre. Es war auch so gewesen, das anfang des Jahres vele verstorben sind und dann sehr viele Neuaufnahmen kamen, mit Pflegestufenbegutachtungen.
40 HB und dreieinhalb Pflegekräfte (1Fachkraft, 2Hilfskräfte)... es waren von flegestfe 1-3 alles dabei, am meisten 1 und 2, jedoch sind meiner Meinung nach die1 am aufwendigsten, da sie einch ihre ünsch zum Ausdrck bringen können und diese dannntsprechend fordern. Steht Ihnen ja auch zu, aber wenn man nur am Rennen ist.
 
Ich denke, dass vieles auch davon abhängt, wie die Leitungsebene das Arbeitsumfeld gestaltet. Wenn die Leitung allerdings ständig wechselt, kann das sehr frustrierend sein, sich ständig umzuorientieren. Aber ein Haus mit 40 Bewohnern kann auch sehr angenehm sein, weil es "wie eine kleine Familie" ist - für Bewohner und auch für die MA.
Ich bin in einem kleinen Haus (36 Bew.) PDL und hatte ebenfalls den ständigen Wechsel Jahrelang miterlebt. Als ich dann meine Weiterbildung begonnen habe, bin ich selbst PDL bei uns geworden. Das brachte einen Umschwung im Team..war sehr lang noch ne schwierige Zeit, aber inzwischen denke ich ist die Arbeitszufriedenheit gestiegen..nur gemeinsam sind wir stark..wie gesagt, das war jedoch ein sehr langer Weg für uns alle..
PS: bei uns sind im FD eine PFK und 2 PH, im SD eine PFK und 1 PH & im ND eine PFK..
 
Sorry, ich habe mich wohl bescheiden ausgedrückt. Wir hatten 40 HB auf dem Wohnbereich. Im Haus waren es bei voller Belegung 121. Und zwei weitere Häuser gehören zu dem Komplex dazu.
 
O.K., das sagt dann wohl alles..hast Du Dich mal in die NEXT - Studie reingelesen?!
 
Nein? Ich glaub ich bin da gerade etwas auf der Leitung stehen geblieben, was ist das?
 
schau mal beitrag 3 hier (habe ich was darüber geschrieben) :mrgreen:
 
Dieser Mangel ist erst der Anfang.
Ich persönlich habe gerade erst in einem Pflegeheim gekündigt, weil mir in der Klinik bessere Bedingungen, Gehalt und Urlaub geboten wurde.
Und das ist das beste was mir passieren konnte.
Nichts gegen die Arbeit in einem Pflegeheim, aber man merkt den Pflegefachkräftemangel und das lässt ja auch die Motivation sinken.

MIr geht es ähnlich. Ich habe in der Klinik ebenfalls besseres Gehalt bessere Bedingungen zumindest teilweise... und mehr Urlaub!
Ich kann meiner Vorrednerin nur zustimmen! Es gibt kaum motivierte Leute im Altenheim! ZUmdinest dort wo ich war..:cry:
 
Habe nach der NEXT gegoogelt, Danke.
Finde ich sehr zutreffend, auchwenn es nicht zu veralgemeinern ist
 
Ich habe mich aufgrund meiner Hausarbeit sehr mit der NEXT - Studie auseinander gesetzt..und ich stelle fest, dass dies sehr zutreffend ist...sehr schlechte arbeitsbedingungen, schlechte bezahlung,...
und dann kommt die politik mit einem konzept, wo noch mehr ausbildungsplätze in der pflege geschaffen werden sollen, obwohl diese jetzt schon nicht besetzt werden können, da junge leute diesen beruf nicht mehr als lokrativ empfinden und nicht mehr ausüben wollen..wieso nehmen sie das in in ihr wahlprogram auf,obwohl es völliger schwachsinn ist?!
Ich grüße euch...MANDY
 
hätte da noch eine verständnisfrage:
wie kommt man selbst bei krankenpflgern auf so kurze arbeitsjahre,
man lernt doch in der regeln mit anfang 20 spätestens mit 30/35 und hat dann bis zur rente noch 30 jahre vor sich.
oder kündigen die meisten schon nach ein paar jahren?
mfg:gruebel:
ich weiß ist warscheinlich eine doofe frage die jeder versteht:knockin:
 
hallo zusammen,

auch ich kann mich anschließen in unserem heim herrscht auch ein fachkräftemangel, wir suchen seit monaten personal gelernt und ungelernt und bekommen keine bewerbung... so langsam wandert unser personal auch ab, weiß nicht wo es hinführt...
lg
 
Hey ihr lieben,
also die meisten denken nach 2 - 4 Jahren (ausgenommen der Ausbildungszeit) an den Ausstieg in einen anderen Beruf, zwecks der schlechten körperl. Arbeitsbedingungen, Dienstplan, Schichten und seelischen Arbeitsbedingen..am meisten sind davon die Fachkräfte ohne weitere Weiterbildung (also ohne PDL z.B.)..
Solange wir nicht endlich mehr Geld für unsere Leistung bekommen, wird der Ausstiegswunsch bei vielen weiter in die Höhe steigen und auch kein Nachwuchs kommt mehr dazu..und da meint die SPD mehr Ausbildungsplätze in der Pflege schaffen zu wollen..für nicht Pflegende klingt dieses Wahlversprechen logisch aufgrund des Anstiegs des demographischen Wandels..weil die Bürger auch nicht die Gründe für fehlendes Pflegepersonal kennen.
LG MANDY