Die Masterfrage

Elvis

Newbie
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27.08.2012
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Hallo ihr Lieben,

erstmal großes Lob für euer tolles und sehr informatives Forum. Ich lese schon seit einiger Zeit immer mal wieder im Forum mit, habe mich jetzt endlich einmal angemeldet und gleich ein kleines Attentat auf euch vor: Ich brauche Karrieretipps :wink:.

Folgende Situation: Ich bin Mitte 20,männlich und seit 01.04 Auszubildender zum GuK. Vorher habe ich ein BA-Studium mit der Ausrichtung Lehramt erfolgreich abgeschlossen, mich während der Schulpraktika jedoch überzeugt, dass Lehrer (an einer allgemeinbildenden Schule) nicht der richtige Beruf für mich ist. Ich habe mich dann für die Ausbildung beworben und relativ problemlos eine Zusage erhalten.
Am 01.04 habe ich die Ausbildung angetreten, das Probehalbjahr neigt sich also dem Ende. Ich komme in der Ausbildung ganz gut zurecht. Habe gute Bewertungen in Theorie und Praxis und einen netten Kurs. In der Schule fühle ich mich manchmal etwas fehl am Platz, da ich anderes Lernen gewöhnt bin, kann mich damit aber arrangieren. Nun habe ich jedoch folgendes (Luxus?)Problem:
Ich habe mich parallel zum Ausbildungsbeginn für ein Masterstudium (Erziehungswissenschaft; also ehemals Diplom-Pädagogik) beworben, einfach um meine Optionen auszuloten.
Ich wurde nun für das Studium zum kommenden Wintersemster angenommen und muss mich entscheiden, ob ich das Studium antrete oder die Ausbildung beende. Eigentlich wäre die Sache für mich klar: Ausbildung beenden und dann evtl. das Studium antreten. Nun ist jedoch absehbar, dass sich die Zulassungsbedingugen in kommenden Semstern ändern werden und ich wohl nicht nochmals zugelassen würde. Inhaltlich ist das Studium total mein Ding. Was mir Sorgen macht, sind die mäßigen Berufsaussichten. Die Ausbildung mache ich bisher gerne, aber ich würde Lügen, wenn ich sage Pflege sei mein Traumjob. Zudem kommen, die euch ja hinlänglich bekannten Arbeitsbedingungen. Ich könnte mir vorstellen einige Zeit in der Pflege zu arbeiten und mich in dem Bereich weiterzuentwickeln (Pflegepädgogik böte sich z.B. an). Das Studium reizt mich allerdings schon, habe jedoch Bedenken eines Tages zum akademischen Prekariat zu gehören.
Ich tue mich Moment einfach schwer damit, eine Entscheidung zu treffen und würde mich über Anregungen, Tipps und Meinungen von euch freuen.

Lieben Gruß,
Elvis
 
Hallo,
schwer da etwas zu raten: generell würde ich die Ausbildung durchziehen und danach einen Master drauf satteln.
Wie du schon sagtest: wohin willst Du und wo gibt es "vernünftige Jobs" (im Sinne einer festen Anstellung) in der Pädagogik?
Lehramt fällt weg, in der Wissenschaft gehörst Du faktisch zum Prekariat, Projektverträge sind immer zeitlich befristet und auch an einer Pflegeschule kannst Du ohne Ausbildung nicht beschäftigt werden!

Gäbe es denn keine Möglichkeit, dieses (oder ein ähnliches) Studium in 3 Jahren nochmal zu beginnen?
 
Hallo Lillebrit,

herlichen Dank für deine Antwort. Im Moment erscheint mir die Variante Ausbildung erfolgreich beenden ebenfalls am sinnvollsten. Erziehungswissenschaft ist zwar ziemlich interessant, kann meiner Meinung nach beruflich schnell zur Sackgasse werden. Viele versuchen in der Sozialarbeit zu landen, dort werden jedoch FH-Sozpäds gesucht, da billiger (zudem häufig befristet und in Teilzeit). Erwachsenenbildung läuft oft auf Honorartätigkeiten hinaus. In anderen Bereichen konkurriert man mit Psychologen oder BWLern. In der Wissenschaft ebenfalls Honorar- und Projekttätigkeit. Pflegepäd. könnte ich mir später schon vorstellen. Mir ging es bei der Entscheidung gegen das Lehramt nicht um die unterrichtliche Tätigkeit sondern um das "Drumherum" an Regelschulen. Du hast doch Erfahrungen in dem Bereich. Wie sind denn die Chancen in der Pflegepäd? Welche Rolle spielen Berufserfahrung und Alter? Gibt es Möglichkeiten außerhalb klassischer Pflegeschulen?
Ich habe noch ein paar Tage um eine Entscheidung zu treffen.

Lieben Gruß,
Elvis
 
Wie sind denn die Chancen in der Pflegepäd? Welche Rolle spielen Berufserfahrung und Alter? Gibt es Möglichkeiten außerhalb klassischer Pflegeschulen?
Ich habe noch ein paar Tage um eine Entscheidung zu treffen.

Hallo Elvis,

momentan sind die Chancen relativ gut, da es immer noch wenige akademisch qualifizierte Leherer gibt. Zumindest für Hessen gibt es darüber hinaus die Prognose, dass in den kommenden 10 Jahren ein erhöhter Bedarf besteht, da dann viele Lehrkräfte das Rentenalter erreichen. Hier im ländlichen Bereich ist es für Schulen eher schwer, entsprechend qualifizierte Lehrer zu rekrutrieren....

Auserhalb der pflegeschulen kannst Du nazürlich noch in der Fort- und Weiterbildung tätig werden, in der Wissenschaft unterkommen oder mit entsprechendem Schwerpunkt im Studium auch Stellen im QM oder der Beratung besetzen.

Ich denke schon, dass Du auf Deinen BA (+ Ausbildung) einen Master Richtung Pflegepädagogik drauf satteln kannst und somit relativ zügig als Lehrkraft arbeiten kannst. Hinsichtlich des Alters gibt es keine Beschränkungen- ich war zum ersten Stellenantritt in meiner Schule 29, eine jetzige Kollegin hat mit 26 begonnen!

Du solltest schon 1 oder 2 Jahre in der Pflege gearbeitet haben- dieses kannst Du aber in Teilzeit neben dem Master machen.