BMI in der Altenpflege - wichtige Größe

Marri

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Altenheim
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Pflegefachkraft
Hey ihr :).

Ich wollte einmal fragen, warum der BMI heute in der Altenpflege eine wichtige Größe ist?
In einer Ausarbeitung fehlte dies nämlich meiner Lehrerin... und ich glaube ich zZ einfach zu doof die passenden Links zufinden geschweige denn die passende Antwort dafür :).

Bitte, könnt ihr mir helfen????

LG
 
Sorry,

hab leider auch keine Page gefunden die du im Bericht zitieren oder verwenden kannst, aber ich kann dir das sagen was mir auf die schnelle einfällt...

1. Der BMI gehört inzwischen fest zu den Dokumentationspunkten die vom MDK (Medizinische Dienst der Krankenkassen) verlangt werden.
2. Der BMI ist Einheitlich, egal wie viele Schwerstern ihn zu einer Person erstellen er wird immer gleich ausfallen.
3. Der BMI wird dazu verwendet um Normalgewicht, Adipositas oder Kachexie zu ermitteln, dies wird auch bei der Norton-Skala (Erhebungsbogen der Dekubitusgefahr).

vielleicht hilft dir das ein wenig.
Viel Glück Daysi
 
probleme: BMI berücksichtigt faktoren wie wärmeregulation, konstitution und krankheiten nicht. und körpergröße ist bei den bettlägrigen bewohnern schwer zu ermitteln( nach ulna länge)
 
wow danke :) das ihr so schnell geantwortet habt :). Ich werde das sofort in meine Ausarbeitung mit einbringen.

Aber für die anderen ;): Weitere vorschläge sind sehr gerne gelesen ;).

Danke nochmal!!!!
 
bmi altenpflege - Google Buchsuche

Vielleicht ist da ja was bei.

Während meines Geriatrie-Einsatzes wurde eine Bewohnerin vom MDK als untergewichtig/mangelernährt eingestuft, da das Pflegepersonal bei der Berechnung und Weitergabe des BMI's eine bei der Bewohnerin vorliegende Oberschenkel-Amputation nicht berücksichtigte...

Der BMI alleine gibt keine Aussage darüber, ob ein hoher Wert z.B. von einem Aszites oder von Ödemen stammt oder ob der Bewohner doch einfach übergewichtig ist.

Grüsschen
 
Der BMI ist mittlerweile in Verruf geraten, weil er ebend die Gewichtsunterschiede nur unzureichend abbildet. Stichworte: Ödeme, Verteilung Muskel-Fett-Massen, Knochenmasse. http://www.fitforhealth.de/ebooks/derbodymassindex.pdf

Einzelwerte bringen also eher nichts. Erts der Verlaufswert könnte interessant werden. Aber auch hier sind im hohen Alter Grenzen gesetzt. Die letzte Lebenspahse ist nun mal geprägt von Veränderungen- auch körperlichen.

Schön finde ich ff. . Es beschreibt so schön die Grenzen der Checklisten- hier des BMI:
Ob jemand gesundheitliche Probleme aufgrund seines Gewichtes zu erwarten hat, kann durch den BMI niemals bestimmt werden. Wie sagt man so schön: "Würde ein Metzger den Fettanteil eines Schweins über den BMI bestimmen, wäre ihm schon lange die Zulassung entzogen.". Wobei es auf den Fettanteil nicht allein ankommt, sondern auf dessen Position. Das sogenannte Eingeweidefett ist letztlich das Kritische. Darüber sagt der BMI nichts aus.
Natürlich wird jemand mit einem BMI von über 40 zu dick sein, aber das entspricht z. B. einem Gewicht von 122,5 kg bei einer Größe von 1,75 m. Mal ehrlich, muss man echt den BMI ausrechnen, um zu merken, dass das etwas zu viel ist?
BMI Kritik - BMI-Club

Elisabeth
 
Um an das was Elisabeth sagte noch anzuknüpfen:

Es giebt viel zu viele Faktoren in der Altenpflege die den BMI einfach von jeglicher Aussagekraft entbinden...

z.B. kann der BMI nur mit der Körpergröße berechnet werden, jetzt miss mal bitte jemand der im Idealfall mit Kontrakturen im Bett liegt .... Die Größe im Personalausweis sollte dann doch kein aussagekräftiger Wert mehr sein...

Hinzu kommen [wie bereits erwähnt] Faktoren wie z.B. Ödeme oder Muskel-Fett Masse.... Hatten vor ner Weile nen ehemaligen Leistungssprotler und ehemaligen Kampfschwimmer... Der war laut BMI übergewichtig... Aber komischerweise schlank....

Glücklicherweise rückt selbst der MDK langsam von diesem Heiligtum ab und akzeptiert das bei vielen Bewohnern der BMI nur der Statistik halber erhoben wird.
Das große Augenmerk liegt inzwischen wohl eher auf Verlaufswerten und auf der BIOGRAPHIE ...
Allerdings entbindet dies nicht davon den Gewichtsverlauf in der Pflegeplanung ausreichend zu begründen und einen Nachweis über die Regelmäßige Erfassung und dessen Auswertung zu erbringen.


Die ganze Sache ist auch ein wichtiger Teil der Transparenzkriterien des MDK. Da können die Leute bei weitem genug zu essen bekommen...
Wenn die Dokumentation nicht schlüssig ist giebts trotzdem schlechte Noten.... :knockin:


MfG. [irgendwie war der Beitrag jetzt länger als geplant] der Micha
 
Find ich enorm unwichtig.
Auch bei uns in der Reha wird regelmässig der BMI bestimmt (Arzt-Sache).
Da sind Pat aufeinmal mit nem BMI von unter 25 (23,24) adipös. Was allgemein als ein wenig "Babyspeck, propper, vollschlank..bezeichnet würde. So stehts in der Diagnose. Hallo?
Präadipositas beginnt "erst" bei über BMI 25.

Nebst dem haben Gelegenheitsraucher (eine Packung/ Woche) auf einmal nen Nikotinabusus.
Pat die einfach gern ein Glas Wein zu einen gutem Essen nehmen, sind Äthylalkohol-abhängig.
Hallo?!!!

Wichtig ist es für Pat, die Chemo bekommen. Für die Anästhesie.
Fertig.
 
Ich wollte einmal fragen, warum der BMI heute in der Altenpflege eine wichtige Größe ist?

Naja, "wichtig" - für was oder für wen? Ich sags mal so: Fettleibigkeit geht mit speziellen Erkrankungen / Risiken einher (Diabetes, Bluthochdruck etc.). Definiert ist die Fettleibigkeit über - surprise, surprise - die Fettmasse des Körpers. Diese kann man zwar bestimmen, das ist aber umständlich, teuer, und oft nicht machbar. Über den BMI kann man indirekt auf die Körperfettmasse schließen, ein einfacher anzuwendendes und aussagekräftigeres System ist zurzeit nicht verfügbar. Der Taillenumfang soll übrigens zur Bewertung ebenfalls bestimmt werden (Deutsche Adipositasgesellschaft).

Der BMI hat Mängel, einige wurden aufgeführt. Das hat der Blutzuckerspiegel auch (dummes Beispiel ich weiß :wink:). Steht dieser auf einem Blatt weiß ich nicht, ob er z. B. aufgrund eines Diabetes, eines vorangegangenen Essens, einer Hyperthyreose oder eines 10 km-Laufs gerade bei 130 liegt. Aber Ihr würdet dennoch zustimmen, das ein 130er Zucker nicht gesund ist (hoffe ich doch mal). Weil statistisch gesehen eben Leute mit einem BZ von 130 öfter an bestimmten Erkrankungen versterben etc. Beim Einzelfall kann das natürlich abweichen, im statistischen Mittel aber nicht. Es geht darum, einen international vergleichbaren Wert zu finden (mit "Babyspeck" kann vielleicht nicht jeder was anfangen), der leicht zu bestimmen ist. Die meisten Länder werden Körperfettwaagen nicht haben, da gibt es wichtigeres. Ein Metermaß aber hat so gut wie jeder.

Jetzt aber zurück zur Frage. Man muss nochmal fragen, für wen oder was der BMI wichtig ist. Statistisch gesehen ist der BMI eines Patienten wichtig, da man über ihn Risikoeinschätzungen machen kann, z. B. kardiovaskuläre Erkrankungen. Was der MDK mit dem Wert anfängt kann ich leider nicht sagen, ob er für ihn "wichtig" ist - ich vermute mal, schließlich ist dieser Wert ja mit einem Risiko verbunden. Für Dich ist er bis auf das ausrechnen und im ungünstigen Fall Deinen Rücken nicht wichtig.

@blubbblubb: Chemo, Anästhesie. Fertig. 3 Zigaretten pro Tag Gelegenheitsrauchen. Geile Kommentare :mrgreen:

Liebe Grüße Nore
 
Ich finde es teilweise total blödsinnig, den BMI zu bestimmen. Bei meinem ehemaligen Arbeitgeber musste er jeden Monat ermittelt werden. Bei adipösen Bewohnern hatte sich, egal ob es zur Ab- oder zur Zunahme, der Wert überhaupt nicht verändert.
Und bei kachektischen mit minimalen Gewichtsschwankungen, gab es gravierende Unterschiede.
Gerade in der Altenpflege ist es soetwas von unsinnig in meinen Augen, den dort ist das Essen sehr individuell zu handhaben. Und ein Bmi-Wert zeigt mir keinen Verlauf.
Liebe Grüße
 

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