Angstpatienten

feuerengel1983

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09.07.2009
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Gesundheits und Krankenpflegeassistentin ab dem 1.10.10 Azubi gesundheite und krankenpflegerin
Da man ja viel mit bekommt, in Krankenhäuser wollte ich euch einmal fragen, wie geht ihr mit extremen Angstpatienten um, die schon schreien und heulen bevor etwas geschieht?
Nervt euch das, lässt es euch kalt, habt ihr Mitleid überspielt ihr das oder geht ihr voll drauf ein? Mögt ihr diese Patienten weniger als (normale) :mrgreen:
 
also ich habe immer Angst wenn ich zum Arzt muss. Habe gestern den Weißheitszahn gezogen bekommen, deshalb komme ich auf diesem Thema irgendwie war der Arzt mega unfreundlich obwohl es eine Zahnklinik für Angstpatienten ist, deshalb wollte ich wissen wie das Pflegepersonal mit Angstpatienten um geht, also beim Zahn ziehen war ich am heulen und der hat mit angefaucht und angemeckert wollte wissen ob das normal ist.
 
Nein, das Verhalten ist eigentlich nicht normal. Aber wie überall gibt es Menschen die können gut mit Emotionen von pat. umgehen und andere ebnd schlechter und leider auch wenige gar nicht. Bei letzteren denke ich manchmal: man begegnet sich immer zweimal im Leben. Das hilft mir in so ner Situation obwohl ich weiß, dass ich selbst im falle eines falles nicht gleiches mit Gleichem vergelten könnte.

Elisabeth
 
hi!
ja haben wir SEHR viele auf station!->akutgeri

viele entwickeln dazu auch psychosomatische symptome,zB einen hypertonus,bauchschmerzen,übelkeit. ich bin mir zwar nciht sicher, ob es immer nur angst ist, aber die patienten verfallen richtig in panik, hyperventilieren fast, hören kaum noch zu/hin-sind eher wie weggetreten und nur noch mit ihren "schmerzen" beschäftigt und zeien ihre angst auch, indem sie nach meine hand greifen,weinen,den kopf senken,ihre arme verschrenken,die bettdecke höher ziehen,zittern!

sowas habe ich noch nie erlebt. was kollegen dazu sagen, ist "die ist was irre" oder " ein bisschen psychisch auffällig die frau", oder " depressionen sind das,ist normal hier."

leider hab ich auch da noch nciht verstanden,was es eigentlich ist! eine pat zB hat jeden abend(!) vor allem immer um die gleiche zeit erst einen RR von 220/100, aber jeden abend um die gleiche zeit,wird dann dyspnoeisch und reagiert kaum noch sofort auf ansprache, so ser steigert sie sich darein(so scheint es mir). ich versuche sie dann zu beruhigen,aber kaum möglich,nur durch 20°gtt atosil,selbst auf nitro alleine reagiert sie nciht...
ich war total baff als ich das das erste mal mitbekommen habe bei ihr,seitdem geht das immer so!

ich persönlich versuche immer so beruhigend und enfühlsam wie möglich darauf zu reagieren,dabei leise zu sprechen, ignorieren bringt überhaupt ncihts und ich fänds auch cniht toll,wenn ich angst hätte und die schwester so tut als sei nix. ich frage dann wovor sie angst hat,was der grund ist fürs weinen (zb),wie ich ihr in dem moment am besten helfen kann und erkläre ihr was ich wie tue und sage ihr das so schnell nichts schlimmes passieren kann,da ich/ wir ja da sind.. vor allem suche ich den körperkontakt,nehme mal die hand oder lege meine auf die schulter,das beruhigt die meisten sehr!!!!
 
Ich habe selbst panische Angst vor Spritzen oder beim Zahnarzt. Einer der Gründe, warum ich gut verstehen kann, wenn meine (meist minderjährigen) Patienten sich fürchten... Ich käme z.B. nie auf die Idee, ein Kind über Schmerzen bei einer bevorstehenden Maßnahme anzulügen. Was hab ich denn davon, außer daß es mir nie wieder über den Weg traut? Und sauer sein, weil es mich gekratzt, getreten oder gebissen hat kommt bei einem Kleinkind auch nicht vor. Ich war ja auch nicht besser damals, und ich könnte mir denken, daß die eine oder andere fiese Schwester/Ärztin schuld dran ist. Ich hoffe also, daß ich es besser mache - vielleicht.
 
Wenn ich an spritzen, Blutabnahme denke, bekomme ich einen Anfall. Bei anderen macht es mir nichts aus, aber sie tun mir dann schon ein wenig leid wenn ich weiß das sie Angst haben. Wüsste auch bei mir persönlich nicht wie ich diese Angst ablegen kann, glaub so das liegt daran als die damals eine Liquor Untersuchung bei mir gemacht haben und mich mit mehreren Leuten nach unten gedrückt haben. :knockin:Wenn ich beim Arzt sitze läuft immer alles wie ein Film an mir vorbei .
Kann die Leute die Angst haben voll und ganz verstehen. Nur selbst weiß ich nicht wie ich damit ungehen soll wenn ich jetzt bald wieder im Krankenhaus arbeite.
 
ich denke das wichtigste ist, dass der patient immer altersentsprechend (bzw. angepasst an seinen kognitiven entwicklungsstand) aufgeklärt wird. und zwar ganz ehrlich. ich hasse nichts mehr als manche ärzte, die einem kind (und das gibt es sicher auch bei erwachsenen) vor dem legen eines venflons erklären, dass das nicht weh tut. das ist schlicht gelogen.

allerdings gibt es auch immer wieder patienten, die sich durch nichts beruhigen lassen. da hilft die beste aufklärung und die größt mögliche enfühlsamkeit nichts (oder nicht viel). auch damit muss man umgehen können. gleichzeitig darf das aber nicht bedeuten, dass man damit aufhört alles was man tut zu erklären und rechtzeitig (!) anzukündigen. denn wenn man den patienten mit all den dingen, vor denen er panische angst hat, ständig überrumpelt und ihm keine zeit gibt sich darauf vorzubereiten, dann wird man sehr schnell sein vertrauen verlieren. und das macht die situation für den patienten noch schlimmer.