Zukunftsplanung

calilovesme

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01.11.2013
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10
Hey ihr alle,
Ich schreibe in der Hoffnung konstruktive Antworten zu bekommen.
Ich bin 23 Jahre alt und befinde mich im 1. Ausbildungsjahr GuK.
Zuvor habe ich meinen Bachelor in einem sozialökonomischen Studiengang mit gutem Erfolg abgeschlossen. Schwerpunkte waren Gesundheit, Health Management und Versorgung im Alter.
Die Ausbildung absolviere ich, um meinen Wunsch-Master Pflege- und Gesundheitsmanagement erreichen zu können.
Nach nur 2 Monaten kommen mir jetzt schon Zweifel: der Schulstoff ist für mich leicht zu bewältigen und auch die Praxis macht mir sehr viel Spaß.
Ich kann mir gut vorstellen auch zukünftig nebenberuflich im Pflegebereich tätig zu sein. Dennoch gibt es einige Dinge, die mir Bauchschmerzen bereiten:
Da wäre zum einen das Schulklima. Allen Anschein nach handhabt die Schulleitung Leistungsnachweise eher subjektiv statt objektiv, wovon ich zwar nicht betroffen bin, was mich aufgrund meiner Vorbildung und Erfahrung dennoch stört. Das personenbezogene "Gefallen" hat nichts in der Notengebung zu suchen.
Zum anderen habe ich Zweifel, meine Ziele so zu erreichen wie ich es geplant habe.
Ich habe Angst, am Schichtdienst irgendwann "unter zu gehen" und meine Motivation für einen MA zu verlieren.
Das nächste wären die Kommilitonen. Ein Großteil gerade 18 Jahre, von denen alle glauben die meiste Lebenserfahrung aufgrund vorangegangenem fsj od. Ausbildung zu haben. Das Klassenklima ist schlecht, die Stimmung zum lernen ungünstig und das Verhalten Lehrenden ggü. respektlos.
Was ratet ihr mir?

Lg Jana
 
Hallo Jana,

Wenn ich makaber wäre würde ich dir jetzt schreiben: Willkommen im Leben !!!:mrgreen:


Aber was du schilderst, wird auch immer wieder von Schülern ohne Studienabschluß geschildert. Ich hoffe, dass du die Ausbildung weiter machst. Vielleicht kannst du den einen oder anderen Mitschüler motivieren und ihnen zeigen, daß sie ihre Ausbildung nicht wie eine weiterführende Schule interpretieren.
Und außerdem wirst du erst nach der Ausbildung (mit allen Höhen und Tiefen) einen besseren Einblick in die wahren Probleme im Krankenhausbetrieb haben.
Dann hätten vielleicht einige Kollegen in ein paar Jahren die Chance, dass du mit deinem Basiswissen Entscheidungen triffst, die nicht nur aus Theorie bestehen. Denn deine Studienkommilitonen ohne praktische Erfahrung entscheiden zur Zeit direkt oder indirekt über die weiteren Entwicklungen in der Pflege. Leider !!

Daher meine Bitte an dich: beiße dich noch ein bisschen durch und sehe die Schwierigkeiten als Möglichkeit zu Lernen :up::flowerpower:

LG Einer
 
Hallo einer,
Danke für die Antwort allerdings war das nicht ganz die Sache auf die ich hinaus wollte.
Durch meinen BA wäre ich jetzt auch schon in der Lage einen MA anzufangen. Deshalb frage ich mich ob die Ausbildung per se mich in Bezug auf die spätere Karriere weiterbringt oder ob ein Gesundheitsmgm Master auch so "reicht".
Sicherlich ist das soziale Umfeld nicht genial - was die süßen Kleinen machen soll mir aber egal sein ich bin mir meiner Kompetenz bewusst und weiß dass ich es schaffen kann.
 
Die Ausbildung wird Dir in beruflicher Hinsicht deutlich mehr Möglichkeiten eröffnen als das Studium allein. Ich sehe das an meinen Ex-Kommilitonen ohne Grundausbildung, die trotz sehr gutem Masterabschluss fast nirgendwo unterkommen, weil ihnen die praktische Erfahrung fehlt. Die ist für die pflegerische Leitung eines Krankenhauses zwar (noch) nicht Bedingung, aber doch sehr gern gesehen. Und in der ambulanten Pflege setzen die Kostenträger diese voraus.

Denn deine Studienkommilitonen ohne praktische Erfahrung entscheiden zur Zeit direkt oder indirekt über die weiteren Entwicklungen in der Pflege. Leider !!

Wen meinst Du? Die Handvoll Pflegeakademiker ohne Grundausbildung? Die sind selten in der Position, solche Entscheidungen zu treffen.
 
In sozialen Berufen arbeiten die unsozialsten Menschen.
Das Klassenklima war bei mir ähnlich schlecht. Die meisten haben sich gegeben als ob sie gezwungen werden die Ausbildung zu machen. Keinerlei Lernmotivation. Mobbing.
Mach Dein Examen und zeig, dass es manchmal auch soziale Wesen in diesem Beruf gibt.
 
Dankeschön :) alternativ hätte ich mir einen Master in Richtung Sozialrecht überlegt. Allerdings ist es nicht das was ich 100% will.
Werde 28 sein wenn ich Ausbildung, Bachelor und Master habe. Wie seht ihr meine Jobchancen? Ich fühl mich gerade eher in Richtung Versager.. ;).

Was mich leicht verwundert hat war dieses Selbstbewusstsein mit denen die "Kinder" da ran gehen. Ich habe sicher auch schon etwas geschafft in meinem Leben, würde es mir aber nicht anmaßen von der Pflege zu behaupten ich könnte und weiß ja eh alles - sonst müsste ich ja nicht die Ausbildung machen. Das fand ich extrem interessant auch aus pädagogischer Sicht..
Naja zum großen Teil ist das große Klappe nix dahinter.
 
Dankeschön :) alternativ hätte ich mir einen Master in Richtung Sozialrecht überlegt. Allerdings ist es nicht das was ich 100% will.
Werde 28 sein wenn ich Ausbildung, Bachelor und Master habe. Wie seht ihr meine Jobchancen? Ich fühl mich gerade eher in Richtung Versager.. ;).

Viel schneller geht's doch gar nicht. Auch durch ein duales Studium hättest Du - je nach Modell - ein bis anderthalb Jahre weniger, darauf kommt es nicht an.

Wenn Du nicht ortsgebunden bist, sehe ich keine Probleme bzgl. einer Arbeitsstelle. Zu Beginn wäre eine Stelle als z.B. Assistenz der PDL wahrscheinlich die beste Möglichkeit, Leitungserfahrung zu sammeln.
 
Liebe Claudia,
Das macht mir Mut und zeigt mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Danke dir. Mein Selbstvertrauen hat die letzten Monate etwas gelitten.
Lg Jana
 
Das nächste wären die Kommilitonen. Ein Großteil gerade 18 Jahre, von denen alle glauben die meiste Lebenserfahrung aufgrund vorangegangenem fsj od. Ausbildung zu haben. Das Klassenklima ist schlecht, die Stimmung zum lernen ungünstig und das Verhalten Lehrenden ggü. respektlos.
Was ratet ihr mir?

Lg Jana
Und du hast aufgrund deines Studiums mit grade mal 5 Jahren mehr aufm Buckel natürlich viel mehr Lebenserfahrung? Es soll ja auch Leute geben, die seit dem 15. LJ nebenher arbeiten und Erfahrungen in einem oder vielen Bereichen sammeln.
 
Sehr qualifizierter Kommentar ;-). Es kommt darauf an wie man sich gibt. Natürlich lernt man im halbjährigen Praktikum nicht alles, was es in der Pflege zu lernen gibt. Sollte auf der Hand liegen. Und natürlich kann ich mir selbst auch Lebenserfahrung aneignen - life long learning sollte ein Begriff sein.
PS: Jobs hab ich auch schon einige gehabt - schließlich konnte ich weder zum Abi noch im Studium von Luft und Liebe leben. Ich wünsche dir ein Studium auf Grundlage des Bologna Prozesses um dein manifestiertes Bild von Studierenden zu überdenken.
Andernfalls erwarte ich auf diesen Beitrag entweder eine objektiv unemotionale Antwort oder eben keine.
 
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Das nächste wären die Kommilitonen. Ein Großteil gerade 18 Jahre, von denen alle glauben die meiste Lebenserfahrung aufgrund vorangegangenem fsj od. Ausbildung zu haben. Das Klassenklima ist schlecht, die Stimmung zum lernen ungünstig und das Verhalten Lehrenden ggü. respektlos.
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Da dürften deine Erwartungen einfach zu hoch gesteckt sein. Ein Studium verlangt sehr viel Disziplin und Eigenengagement beim Lernen. Es gibt keinen eng vorgegebenen Stundenplan, der detailliert vorgibt was man lernen muss und was nicht. Die Ausbildung ist eher am Handwerk denn an dem theoretischen Hintergrundwissen orientiert. Mittels Standards und Checklisten wird das eigenständige Denken reglementiert und eingeengt. Man muss sich als ehemaliger Student wohl mächtig zurück nehmen um in so einer Ausbildung bestehen zu können.
Geh, wenn du es kannst, auf Distanz. Auch im Studium wirst du sicher nicht zu jedem Kommilitonen ein "inniges" Verhältnis gehabt haben. Und auch die Studenten dürften nicht jeden Dozenten toll finden. Mangelnder Respekt der Person gegenüber- nun gut, dass triffst in der akademischen Riege eher selten. Aber man darf den Youngstern ja auch was vorleben, was sie so bisher vielleicht noch nicht kennen.

Und das viele glauben, nach einem FSJ wissen sie bereits alles bezüglich der Pflege- nehm es ihnen nicht krumm. Sie haben es so erlebt. Sie haben dieselben Tätigkeiten durchgeführt wie die Pflegekräfte auch. Sie haben nicht mitbekommen, dass es vielleicht doch ein bisschen mehr braucht, als nur nach Standard zu arbeiten und Checklisten anzukreuzen.

Ich wünsche mir mehr Leute, die sich trauen, Pflege zu studieren. Dann dürfte sich auch dein Problem von alleine lösen- zwar nicht mehr für dich, wohl aber für andere.

Elisabeth
 
Hey Elisabeth,
Danke für deine Antwort: meine Entscheidung steht ich bleibe dabei und halte mich so gut wie möglich raus. Wenn ich deine Antwort so lese, vermute ich dass es die richtige Entscheidung ist.
Würdest du an meiner Stelle weitermachen?
 
Wenn ich ein "paar" Jahre jünger wäre und gesund- in jedem Fall. *fg*

Elisabeth
 
..meine Entscheidung steht ich bleibe dabe..Würdest du an meiner Stelle weitermachen?

Ich stell es mir schwer vor, eine Ausbildung 3 Jahre durchzuziehen, die an sich nur Mittel zum höheren Zweck sein soll.
Wenn so früh schon Zweifel aufkommen. Oder gerade deswegen so früh?

Du reflektierst das Verhalten der Mit-Azubis, das der Lehrenden an der Schule.
Was könnten Deine bisher verfassten Texte wohl über Dich aussagen?

Du hast für Dich entschieden, gut. Dann lernst ja auch für Dich, nicht für die anderen.

Anmerkung: Magst mal Dein Aufenthaltsland ändern, irritiert mittlerweile schon weniger, dennoch.
 
Amezaliwa du sprichst in Rätseln..
 
Amezalia,
Ich weiß wo ich hin will und dieses Ziel verfolge ich mit großem Interesse. Ich bin durchaus an den Lerninhalten der Ausbildung interessiert - was mich verunsichert, ist das soziale Umfeld. Nach der Maslowschen Bedürfnishierarchie sind wir alle auf den Punkt Selbstverwirklichung ausgerichtet. Da gehört für mich Bildung dazu: Es gibt nur eins was auf Dauer teurer ist als Bildung - keine Bildung. Übrigens von John. F. Kennedy, nicht von mir.
Deinem etwas schwierig formuliertem Kommentar zufolge dürfte es weder duale Studiengänge noch die Möglichkeit des sog. zweiten Bildungsweges geben. Damit auch keine fachlich qualifizierten Ingenieurinnen/Ingenieure (bspw. ehemalige KFZ-Mechaniker) oder eben GKP mit akademischer Qualifikation.
Sorry, für mich war das ein schwaches Argument. Natürlich kann es nicht nur Studierende geben - aber wenn die Möglichkeit dessen besteht, wieso nicht? Ist es besser, den BWL Kram von jmd erledigen zu lassen, der keine Ahnung hat wie es in der Praxis läuft? Wohl kaum.
 
Schade, dass es mit dem nachdenken nicht geklappt hat. Nur blabla.
 
Hallo calilovesme,
Bezug nehmend auf die Maslovsche Bedürfnishieraschie:
Die wenigsten deiner Mitschüler machen die Ausbildung zur Selbstverwirklichung. Schau mal weiter unten in der Pyramide nach. Vielleicht hast du dann ein besseres Verständnis für einige Verhaltensweisen.
Damit möchte ich das Verhalten der Kollegen nicht entschuldigen. Aber die Ansicht, dass 18-20 Jährige eine Ausbildung zur Selbstverwirklichung machen ist etwas weit hergeholt. Sorry!

LG Einer