Zahnersatz

gabriele45

Newbie
Registriert
29.05.2006
Beiträge
2
hallo,:kloppen:
ich habe ein problem:
mein patient läßt sich weder den zahnersatz herausnehmen noch einsetzen.
bei diesen aktionen presst er dermaßen die kiefer aufeinander, daß ich den mund nicht öffnnen kann. wenn ja nur mit massiven kraftanstrenungen (nur zu zweit möglich) und muß da auch noch sehr schnell reagieren, sonst ist mein finger wohlmöglich weg. :mrgreen:

gibt es möglichkeiten, den zahnersatz gefahrenlos und ohne so großen kraftanstrengungen herauszunehmen und einzusetzen?

der patient hat ps 3, bettlägerisch nach schlaganfall, rechtsseitig gelähmt, kontrakturen. spricht nicht mehr, reaktionen kommen nur sporadisch.
danke euch
gaby
 
dokumentieren, Angehörige mit einbeziehen, oder zumindest fragen wie das sonst so gelaufen ist...

Was ich grade bei uns sehe wie die Tochter und der Sohn den Papa "füttern": Nase zuhalten bis er nicht mehr kann, und dann schnell rein.
Anfangs hat er immer ausgespuckt, aber später dann resigniert und isst das dann auch.
Mit Flüssigkeiten klappt das eh wunderbar, sonst verschluckt er sich... :-/
 
Ich kann maniac nur beipflichten: Ursachensuche

"BasStim Erklärung" Jeder Mensch reagiert individuell auf Berührungen. man kann eine Berührungsnamnese erstellen:
öffentliche Bereiche- jeder darf mich dort berühren (in unserm Kulturkreis die Hand)
halböffentliche Bereiche- Freunde dürfen mich dort berühren
private Bereiche- Familienmitglieder dürfen mich dort berühren
intime Bereiche- erklärt sich von selbst
Tabuzonen- niemand soll mich da berühren.
Für viele Menschen ist der Mund eine Tabuzone und die Reaktion ist entsprechend.

"Kommunikationserklärung" Der Pat. kann nicht mehr reden. er kann von seiner Autonomie keinen Gebrauch machen... bis auf die Entscheidung Eingriffe in seine Intimsphäre zu unterbinden.

Somatische Erklärung: Im Mundbereich sind entzündliche Veränderungen die das Tragen der Prothese beeiträchtigen. Die Prothese sitzt nicht mehr richtig.

Ergo: Pflegenamnese und Biographie erheben und dann überlegen wie es weiter geht. Und als allererstes die überfallartige Mundpflege verändern, ggf. auch mal auf die Mundpflege verzichten.
Die wichtigste Frage ist: wie kann ich als Pflegekraft das Vertrauen des Pat. erwerben.

Elisabeth