Wo ist die Hektik?

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Blümchen92

Gast
Sooo...ich bin jetzt seit genau einer Woche auf Station in meinem ersten Einsatz, habe Früh- und Spätdienste hinter mir, und ich frage mich schon seit dem ersten Tag: Wo ist die Hektik von der immer gesprochen wird?

Mir ist klar dass man als Schüler ohnehin nicht so viel Hektik hat weil man nicht viel machen darf (vor allem gerade am Anfang), aber auch die Fachkräfte haben absolut keinen Stress! Pause wir grundsätzlich keine 30 Minuten (wie vorgeschrieben) gemacht, sondern 60-90 Minuten. Zwischen der Doku sitzt man auch immer wieder 15-20 Minuten da in denen man über alles redet nur nicht über die Arbeit. Dazwischen macht man halt immer wieder siene Rundgänge, wenn jemand klingelt geht man zum Patienten, man füllt Medikamente auf oder sonst was. Aber alles in einer Seelenruhe mit Pausen usw. (wie gesagt, nicht nur ich als Schüler, auch die Fachkräfte)!

Ist dieses Pflegehektik von der immer gesprochen wird total übertrieben? Hab ich gerade eine solche Station erwischt? Oder ist es einfach oft so wie bei mir auf der Station und man hört halt immer nur die schlimmen Fälle in denen eine solch große Hektik herrscht?

Und allgemein finde ich es irgendwie langweilig...man macht seinen Rundgang mit Vitalzeichenmessung, stellt sich neuen Patienten vor, lagert und windelt wenn nötig, wäscht (morgens), macht Infusionen hin / weg, Verbände, Blutzuckermessung, Spritzen,...aber sonst? Danach dann Doku, Essensausteilung und dann fängt das ganze wieder von vorn an: Rundgang mit Vitalzeichenmessung, Lagerung,...
 
Interessante Thread-Eröffnung! Ich wette, es wird keine Stunde dauern und du wirst (virtuell) gelyncht werden ob dieser impertinenten Fragestellung:lol: Aber ich kann dir sagen: Nein, es ist nicht auf jeder Station so. Und Ja, es ist wahrscheinlich, daß du als Azubi bestimmte Dinge gar nicht mitbekommst, die den Examinierten Stress verursachen, vor allem, wenn du noch ganz am Anfang deiner Ausbildung bist. Langweilig? Naja, so ein Job als Lehrer oder als Chemie-Facharbeiter oder als Goldschmiedin ist auch nicht immer superspannend und wie gesagt, du bist noch am Anfang deines Berufslebens und hast vielleicht noch nicht erkennen können oder gezeigt bekommen, was Pflege alles bedeuten (kann). Und ein ganz großes JA: es gibt schlicht und einfach auch solche Bereiche, in denen kaum / wenig / gelegentlich mal Stress und Hektik herrscht und wenn dann jemand zu zwei Klingeln gleichzeitig gehen soll, das Telefon klingelt, Angehörige jemanden sprechen möchten usw., bricht schon das blanke Chaos aus :verwirrt: Ich habe vorher in einer Klinik gearbeitet, wo ich manchmal nicht wusste, wann ich das letzte Mal einen Schluck Wasser (von Essen rede ich gar nicht) zu mir genommen habe. Nun arbeite ich in einer Klinik, in der ich mich immer erstaunt rückversichern muss, ob ich vielleicht was verpasst habe während meiner Schicht, wenn ich Kolleginnen aus der gleichen Schicht höre "boah, heute war es super-mega-voll-stressig". will sagen, daß natürlich auch der persönliche Eindruck und die persönliche Belastbarkeit bei der Bewertung eine Rolle spielen, ob Stress und Hektik herrschen oder nicht. Vjel Spaß bei deinen weiteren Erfahrungen!
 
Und allgemein finde ich es irgendwie langweilig...man macht seinen Rundgang mit Vitalzeichenmessung, stellt sich neuen Patienten vor, lagert und windelt wenn nötig, wäscht (morgens), macht Infusionen hin / weg, Verbände, Blutzuckermessung, Spritzen,...aber sonst? Danach dann Doku, Essensausteilung und dann fängt das ganze wieder von vorn an: Rundgang mit Vitalzeichenmessung, Lagerung,...


Was hast du denn für Vorstellungen von dem Beruf bzw. von den ersten Einsätzen ??? :nurse:
 
Was hast du denn für Vorstellungen von dem Beruf bzw. von den ersten Einsätzen ??? :nurse:

Bei meiner Aushilfsarbeit im Altenheim war es ja sogar abwechslunsgreicher. Und die Fachkräfte machen ja genau das was ich oben geschrieben habe, das hat nix damit zu tun dass es mein erster Einsatz ist

daß natürlich auch der persönliche Eindruck und die persönliche Belastbarkeit bei der Bewertung eine Rolle spielen, ob Stress und Hektik herrschen oder nicht.

Da hast du wohl recht! Es ist auch nicht meine erste Ausbildung, habe davor schon im Büro gearbeitet und auch wenn dort die Kollegen immer von STress geredet haben, dachte ich nur "Wo? Was? Wann?"...ich denke ich bin einfach belastbar und / oder arte nicht gleich in Hektik / Stress aus, bzw. mach mir keinen...
 
Auch wir haben mal ruhige Tage oder Wochen, demgegenüber stehen Monate, wo man froh ist, wenn man überhaupt mal in die Schnitte beissen kann, und wo man während des essens lieber seine Doku macht, als ne Überstunde dranzuhängen.
Wenn es Dir zu ruhig ist, geh in die ZNA, oder auf eine Intensivstation oder z.B. eine neurologische Normalstation (viele pflegebedürftige Patienten, aber auch viel Möglichkeiten denen was gutes zu tun über Förderung von Fähigkeiten/Frühreha).
 
Na ist doch super, wenn es für dich nicht hektisch ist :)... Ich finde Hektik ist nix wonach man streben sollte. Du wirst sicherlich noch Einsätze habe, wo mehr los ist. Auf manchen Stationen ist immer viel los und auf anderen eher selten, auf anderen kann es von einer auf die anderen Minute wechseln.

Auf was für eine Station bist du denn zur Zeit eingesetzt?

Das spannende ist doch was du während der Routineaufgaben machst? Beurteilen deines Patienten, Wege finde wie man ihm besser helfen kann, an Defiziten arbeiten, oder auch Gespräch mit dem Patienten.
Beim Waschen was von vielen als stupide Aufgabe gesehen wird, kann man so viele Prophylaxen mit einfließen lassen, man kann je nach Zielsetzung aktiverend oder beruhigend waschen, durchbewegen, bewegungsaufgabenstellen, etc. Alles an deinen Pt. und der Situation angepasst und dann auch noch in der knappen Zeit zuvervollbringen die wir haben, das ist für mich spannend.
Ich finde es klasse, den Verlauf meiner Patienten zubeobachten, am ersten Tag können sie noch nicht viel selbst, dann fängt man an mit geführten Bewegungen und irgendwann können sie es alleine.
Oder du kannst die Haut genau beurteilen, danach deine Prophylaxen zusammenstellen. Evtl. Nebenwirkungen der Medikamente, Wundverhältnisse etc.

und nebenbei halst du noch ein nettes Schwaetzcehn mit dem Pt. und zeigst ihm Wege auf, wie es in Zukunft einfacher geht.


Was wünscht du dir denn mehr, und wie Bluestar schon fragte was sind deine Vorstellungen?!
 
Interessante Thread-Eröffnung! Ich wette, es wird keine Stunde dauern und du wirst (virtuell) gelyncht werden ob dieser impertinenten Fragestellung:lol:

So, über eine Stunde ist rum und nix mit Lynchjustiz :cheerlead:
Erste Wochw, erster Einsatz: da kannst Du vielleicht noch nicht so ganz mitreden, insbesondere, da Du bis jetzt noch nicht verraten hast, auf welcher Station Du eingesetzt wirst.
Ansonsten: abwarten!
 
Interessante Thread-Eröffnung! Ich wette, es wird keine Stunde dauern und du wirst (virtuell) gelyncht werden ob dieser impertinenten Fragestellung:lol:

So, über eine Stunde ist rum und nix mit Lynchjustiz :cheerlead:
stimmt, da haste Recht, ich bin total erstaunt. Vielleicht sind auch die Lyncher alle auf dem Weihnachtsmarkt:verwirrt:. Aber ist doch schön, wenn ich mich geirrt habe, so kann Blümchen 92 besser gestimmt in ihre Zukunft schauen. Schönen Abend noch!
 
Weißte was? Es sei Dir gegönnt.
Scheinbar hat sich die Hektik bei uns heut sehr wohl gefühlt - sie wollt ums freggn nicht wieder verschwinden.
 
Kommt immer auf die Leute und die Zusammenarbeit an hab bei meinem früheren Arbeitgeber auch schon mal 14 Wochenenden hinter einander Dienst absolviert und 30 - 40 Überstunden gemacht wegen Krankheit von anderen usw. dann weist du was Hektik ist oder wenn man im Nachtdienst im Altenwohnheim wie bei meinem letzte Arbeitgeber 63 Bewohner alleine versorgst über 3 Etagen und der Kollege das selbe im Neubau macht.
 
Das sollten wir mal den Gesetzgeber sagen die meinen das bei 118 Bewohner 2 Pflegepersonen reichen und so kommt es das der eine 63 zu betreuen hat in der Altenpflege.
 
Das kenne ich auch CHB...also wer zu wenig Stress hat, bitte kommt ins Altenheim. Ich kann mich nicht beklagen (über zu wenig Arbeit und zu lange Pausen ), obwohl ich ein wirklich kleines und feines Heim habe.
 
Hallo,

das kommt echt auf die Station, die Anzahl der Patienten und die Kollegen an. Wenn ihr die Arbeit in Ruhe gut schaffen könnt, dann ist doch alles super!

Genieße die Zeit! Es wird noch hektisch und spannend! Da bin ich mir sicher.

LG
 
pass mal auf, bis der Winter richtig kommt. Da wirst du das Laufen noch lernen. Ich kann dich gut verstehen, im Unterkurs hat man auch einfach noch nicht so viele Möglichkeiten, mitzuwirken. Aber das kommt mit der Zeit, das wirst du sehen. Ich hab mir immer geschworen, mir als Schwester so viel Zeit zu nehmen, dass ich nicht jedes Müll entleeren oder Zimmer ausräumen oder so ähnlich blöde Aufgaben dauernd delegieren muss. Aber jetzt als Schwester hab ich teilweise so viele Sachen um die Ohren, dass ich das echt nicht so lange stehen lassen kann, bis ich die Zeit dafür hab. Ich hab schon immer voll das schlechte Gewissen und bedanke mich bei denS Schülern und Praktikanten dafür, dass sie die doofen Aufgaben übernehmen. Aber es geht einfach nicht anders, zur Zeit rotieren wir alle. Das wird bei dir auch noch kommen, spätestens im Mittelkurs, wenn du dann schon einiges mehr darfst. Und je nach Fachbereich. Mein Einsatz in der Wöchnerinnenpflege Wahlleistung war stinkelangweilig. Außer Babys schunkeln haben wir da nix gemacht
 
Keine Sorge. Die Hektik wirst Du noch früh genug live und in Farbe miterleben können. Versprochen :)
Geniess es - ich denke auch immer noch gerne an meinen ersten Einsatz damals zurück - auf dieser Station war es ähnlich, wie Du es jetzt beschreibst - habe ich nie wieder so erlebt ;)
 
Unterbesetzt, statt 4 StrokeBetten werden nur 2 geschlossen, entspricht einer halben Mitarbeiterin. An Schließung von ITS-Betten ist gar nicht zu denken, geschlossene Betten werden wieder eröffnet, weil keiner die Station bei der Leitstelle abgemeldet hat und Zugänge im 1,5h-Takt kommen. Mein Festnetz kann ich mittlerweile nur noch zum Anrufen nutzen und sonst lautlos stellen, nervt nur noch rum. Mal sehn wohin das noch geht. *interessiert_auf_den_Unfallort_starrend*
 
Das kommt doch einfach hart auf die Station an... Als ich im Kinderzimmer+Wöchnerinnen war, haben wir morgens immer ca. 1,5h Kaffee getrunken und uns auch sonst seeeehr viel Zeit gelassen. Die Pat. dort sind halt sehr mobil und machen fast alles selbst.
Da finde ich es dann auch immer etwas lustig wenn MA auf solchen Stationen sich beklagen, wenn mal an einem Tag etwas mehr los war. Die sollten mal an einem normalen Tag auf z.B. einer UCH oder, wie von Fleschor_Max beschrieben, einer ITS, mitlaufen.

Da find ichs dann auch irgendwie paradox, dass auf so einer Station mit verhältnismäßig wenig Arbeit, genau die gleiche Menge an Personal pro Schicht eingesetzt wird, wie auf einer UCH oder Inneren mit doppelt so vielen Pat, meistens weitaus pflegeaufwendiger....
 
Das kommt doch einfach hart auf die Station an... Als ich im Kinderzimmer+Wöchnerinnen war, haben wir morgens immer ca. 1,5h Kaffee getrunken und uns auch sonst seeeehr viel Zeit gelassen. Die Pat. dort sind halt sehr mobil und machen fast alles selbst.

28 Patientinnen + 22 Säuglinge. Ständig Neuzugänge und Entlassungen. Blutentnahmen, U2, Temperaturkontrollen, Anleitungen zum Baden und zum Wickeln. Rückverlegungen von der Neo, frische Sectios die nichts selbst machen konnten. Patientinnen mit Hb von 6 dazwischen. Rückverlegungen von Intensiv nach Revidierung nach Notsectio. Dazu noch Visite, ständig mal eine Großmutter vorne, die sich sorgt, weil ihr Enkelkind gezuckt hat.
Also auf der Geburtshilfe gab es Tage, da wusste ich nicht mehr, wo mein Kopf steht. Langeweile hatte ich da nur selten ..