TUR-P und TUR-B?

IanR

Junior-Mitglied
Registriert
09.01.2011
Beiträge
37
Akt. Einsatzbereich
chirurgie
Funktion
2. lehrjahr
Hallo,
kann mir jemand sagen, was dabei der pflegerische Unterschied ist???
Ich weiß, dass bei TUR-P die Prostata ausgeschabt wird oder? und bei B die Blase.. manchmal kommen die Patienten mit einem Zug hoch, manchmal haben sie nicht mal eine Spülung dran.. ich frage mich, wie ich die Patienten nach der OP richtig pflege.
 
Hallo,

da wird es doch sicher auf der Station einen entsprechenden Standart für geben,oder?

:flowerpower:
 
ich habe heute danach gefrgat aber es wurde gesagt, dass der standard sehr alt ist und der neue standard erst vom chefarzt überarbeitet wird und nächsten monat erscheint. ich finde es sehr schade, dass ich immer nicht weiß, was der pflegerische unterschied ist.. oder gibt es gar keinen??

bei tur-b weiß ich zb dass eine flüssigkeit zum schluss in die blase gegeben wird, die dann 2h verbleiben soll und danach darf man erst einen dk-beutel anschließen, damit die flüssigkeit ablaufen kann. was ist das denn für eine flüssigkeit??
 
Was sagt eigentlich die Fachliteratur?

Pflege heute - Meine Bibliothek - Google Bücher

Und dann in jedem Buch nochmal mit Suchwort nachsehen. Müsstest eigentlich eine Menge finden.

Ich bezweifele nämlich, dass dir hier jemand die Hausaufgabe machen will. Du sollst ja lernen, kausale Zusammenhänge zu erkennen.

Elisabeth
 
Hallo,
kann mir jemand sagen, was dabei der pflegerische Unterschied ist???
Ich weiß, dass bei TUR-P die Prostata ausgeschabt wird oder? und bei B die Blase.. manchmal kommen die Patienten mit einem Zug hoch, manchmal haben sie nicht mal eine Spülung dran.. ich frage mich, wie ich die Patienten nach der OP richtig pflege.

Bei der TUR-P liegt der Unterschied darin, dass viel ausgeschabt wird und somit auch viele Blutungen entstehen sowie auch Ausschabungsreste vorhanden sind.
Daher sollte auf der Station beachtet werden, dass am Tag eine mehrmalige Spülung erfolgen muss.

Was noch Unterschieden wird..TUR-P besteht aus einem 3-Wege Katheter (wegen der ständigen Dauerspülung) im Gegensatz zum TUR-B.

Weiss nicht ob dies eine Hilfe für dich war!? ;)
 
Hallo
Ich wollte mich auch noch kurz (auch wenn die Frage schon etwas her ist) dazu einmischen.
Also:

Es gitb mittlerweile auch Kliniken, die sowohl bei den TUR-P als auch bei TUR-B (= TUR-BT) Spülungen postoperativ einsetzen. Bei der TUR-P ist die Begründung schon genannt, bei der TUR-B ist es wegen der Resektionstiefe und somit auch wegen der Blutungsgefahr.
Pflegerische Unterschiede gibt es bei uns in der Klinik zwischen beiden Operationen nicht: Umgang mit Spülungen, Achtung auf Blutungen, Urinbeurteilungen etc. TUR-Bs dürfen bei uns auch mit Spülung abends wieder essen, die TUR-Ps wegen dem dann stattfindenden Druck auf das Operationsgebiet nicht. Trinken erlaubt dann (ja nach Blutigkeit der Spülung). Mobilisiert werden beide bei uns am 1. postop. Tag.
Meine Angaben hierzu gelten nur für unser Haus, das letzte Wort hat der Chefarzt, was Mobilisationsmöglichkeit, Essen etc. angeht. Ebenso kann man nicht generell sagen, wann der DK gezogen wird nach dieser Operation.
Dass man es anhand von den DK-Wegen erkennt, was operiert wurde, lässt sich somit auch nicht so genau auseinanderhalten. Es sei denn in einer Klinik gibt es die TUR-B immer ohne Spülung, dann macht da auch ein 3-Wege-DK keinen Sinn und dann ist es erst klar.

Deine ominöse Flüssigkeit für die Blase ist ein Chemotherapeutikum: bei uns Mitomycin. Außerdem sagt man, dass es innerhalb der ersten 24 Stunden gegeben werden soll, damit es am besten wirken kann. Die Dauer des Belassens in der Blase richtet sich nach der Dosis.

Hoffe, dass ich helfen konnte.
 
manchmal kommen die Patienten mit einem Zug hoch, manchmal haben sie nicht mal eine Spülung dran..
Für die Blasendauerspülung gibt es nur einen Grund: sie soll die Koagelbildung in Blase und Katheter vermeiden. Davon ist auch das Spültempo abhängig und ob überhaupt gespült werden muß. Manche Ärzte wollen IMMER eine Spülung, prophylaktisch sozusagen. Das ist in der heutige Zeit gar nicht so unsinnig, weil die Überwaschung sicherlich nicht mehr so engmaschig ist wie früher.

Der Zug auf dem Katheter gibt es aus 2 Gründen:
1. bei TURP:
Nach der Prostataresektion wird der Katheterballon nicht in der Blase geblockt, sondern in der Prostataloge und komprimiert die Wundränder. Manchmal ist ein Zug notwendig damit der Ballon auch dort "unten" sitzen bleibt oder wenn eben eine Blutung "unten" in der Prostataloge komprimiert werden soll.

2. bei TURB:
Ein Zug würde hier auch nur Sinn machen, wenn eine Blutung in Schließmuskelnähe wäre, die sich durch den Ballon komprimieren ließe.

Ein anderer Grund für einen Zug bei der TURB wäre, wenn gleichzeitig bei der Operation eine Harnröhrenerweiterung vorgenommen wird, weil eine Striktur vorlag. Diese bluten zum Teil kräftig. Wenn dieser Schnitt sehr blasennah ist, kann auch ein Zug ausgeübt werden, damit das Blut nicht in die Blase läuft...
So lässt sich differnzieren, ob nach der TURB die Blutung aus der Harnröhre kommt oder aus der Blase (Harnröhre= Blut neben Katheter; Blase= Blut in Katheter)

Zum Katheter:
Für die TURP braucht man aufgrund des Blocks in der Prostataloge spezielle Katheter. Der Block kann auch deutlich mehr Flüssigkeit fassen um auch wirklich die Wundhöhle auszufüllen.
Für die TURB braucht es in der Regel schon einen 3lumigen Spülkatheter, weil sonst muß man bei einer Blutung post-operativ den Katheter wechseln. Das kann man dem Patienten eigentlich schon sparen, wenn man ihn gleich bei der OP einlegt.

Bei der TURP kann man 3lumige Katheter einlegen ODER einen suprapubischen Katheter zum 2lumigen DK. D.h. man kann auch über den SPK spülen.

SPKs verbieten sich dagegen bei der TURB, da hier Tumorzellen durch den Einstichkanal "gestreut" werden könnten.

Wann mobilisiert werden und gegessen werden kann, legen die internen Standards fest. Ich habe mal in einer reinen Belegabteilung gearbeitet, da hatte jeder Urologe seinen eigenen Standard... von sofort essen und nach 6 Std. aufstehen bis 24 Std. Bettruhe und nüchtert - völlig unabhängig von der Blutungsintensität. Die Katheterentfernung lässt sich auch nur zum Teil standardisieren. Wenn nach der TURB die Blasenwand sehr "dünn" ist, weil tief reseziert wurde, muß der Katheter länger bleiben... ebenso, wenn noch Blutungen auftreten.
 
ich arbeite auch seit einigern jahren auf der urologie, bei uns wird bei beiden operationen eine blasenspülung angelegt, mitomycin wird intra OP entschieden bei den TUR B patienten, das bekommt nicht jeder.

bei uns wurde gesagt das bei den TUR B s solange eine spülung läuft bis der katheter entfernt wird (das legt der operateur bei uns fest bei B und P) um alle resektionsspäne auszuspülen und eventuelle tumorzellen die sich noch in der Blase befinden können.

bei den TUR P s kann die spülung abgebaut werden wenn es klare urinverhältnisse sind

essen dürfen am op tag beide abends und mobi ab ersten post p tag
 
hallo,
wie lange bleiben die Spülkatheter in der Regel drin ? Als besonders komfortabel gelten diese Katheter nicht. Mir steht eine TURP bevor.
 
Das ist eine individuelle Entscheidung des Behandlers.
 
also bei mir wird die Kapsel nahezu vollständig ausgeschält. Der Füllgrad des Ballons vom Katheter wird in etwa dem reseziertem Volumen entsprechen. Die Liegezeiten gehen aber weit auseinander von 24h - 5 Tage.
 
So lange wie nötig und so kurz wie möglich lautet meist die Devise
 
@schallwandler
Kannst Du nicht einfach mal beim Operateur nachfragen?
Mein Urologe meinte, die Festlegung hängt vom Operateur ab. Diesen werde ich wohl nie kennen lernen. Man wird eben duch die Maschine Krankenhaus durchgereicht. Eine Einschätzung wie lange der Kat. liegen muss ist wohl im wesentlichen vom Ergebniss der Operation abhängig. Mehrere Tage sind aber normal. Mit tragen eines Dauerkatheters habe ich definitiv gar keine Erfahrung. Das wird das erste mal sein, auch das Beutelhandling kenne ich nicht.
 
...zum Verständnis, ich bekomme eine TURP, also eine Prostata Op durch den Penis. Keine TURB !
 
Dennoch ist es eben eine individuelle Liegedauer, die auch der Operateur nicht vor der OP treffen kann. Der Katheter heisst ja nicht umsonst auch Tamponatenkatheter: durch seine Form und jeweiligen veränderlichen Füllgrad soll er ja die Nachblutung aus dem Resektat verhindern. Da Größe des Situs, Blutungsneigung und OP-Technik etc. unterschiedlich sind lässt sich das nicht pauschal angeben. So wie Omni unter #12 schreibt ist richtig: so kurz wie möglich, so lang wie nötig.
 
Ok, ich lasse es auf mich zukommen. Gut, dass man beim einführen nichts mitbekommt. Wird nix schönes sein.