manchmal kommen die Patienten mit einem Zug hoch, manchmal haben sie nicht mal eine Spülung dran..
Für die Blasen
dauerspülung gibt es nur einen Grund: sie soll die Koagelbildung in Blase und Katheter vermeiden. Davon ist auch das Spültempo abhängig und ob überhaupt gespült werden muß. Manche Ärzte wollen IMMER eine Spülung, prophylaktisch sozusagen. Das ist in der heutige Zeit gar nicht so unsinnig, weil die Überwaschung sicherlich nicht mehr so engmaschig ist wie früher.
Der Zug auf dem Katheter gibt es aus 2 Gründen:
1. bei TURP:
Nach der Prostataresektion wird der Katheterballon nicht in der Blase geblockt, sondern in der Prostataloge und komprimiert die Wundränder. Manchmal ist ein Zug notwendig damit der Ballon auch dort "unten" sitzen bleibt oder wenn eben eine Blutung "unten" in der Prostataloge komprimiert werden soll.
2. bei TURB:
Ein Zug würde hier auch nur Sinn machen, wenn eine Blutung in Schließmuskelnähe wäre, die sich durch den Ballon komprimieren ließe.
Ein anderer Grund für einen Zug bei der TURB wäre, wenn gleichzeitig bei der Operation eine Harnröhrenerweiterung vorgenommen wird, weil eine Striktur vorlag. Diese bluten zum Teil kräftig. Wenn dieser Schnitt sehr blasennah ist, kann auch ein Zug ausgeübt werden, damit das Blut nicht in die Blase läuft...
So lässt sich differnzieren, ob nach der TURB die Blutung aus der Harnröhre kommt oder aus der Blase (Harnröhre= Blut neben Katheter; Blase= Blut in Katheter)
Zum Katheter:
Für die TURP braucht man aufgrund des Blocks in der Prostataloge spezielle Katheter. Der Block kann auch deutlich mehr Flüssigkeit fassen um auch wirklich die Wundhöhle auszufüllen.
Für die TURB braucht es in der Regel schon einen 3lumigen Spülkatheter, weil sonst muß man bei einer Blutung post-operativ den Katheter wechseln. Das kann man dem Patienten eigentlich schon sparen, wenn man ihn gleich bei der OP einlegt.
Bei der TURP kann man 3lumige Katheter einlegen ODER einen suprapubischen Katheter zum 2lumigen DK. D.h. man kann auch über den SPK spülen.
SPKs verbieten sich dagegen bei der TURB, da hier Tumorzellen durch den Einstichkanal "gestreut" werden könnten.
Wann mobilisiert werden und gegessen werden kann, legen die internen Standards fest. Ich habe mal in einer reinen Belegabteilung gearbeitet, da hatte jeder Urologe seinen eigenen Standard... von sofort essen und nach 6 Std. aufstehen bis 24 Std. Bettruhe und nüchtert - völlig unabhängig von der Blutungsintensität. Die Katheterentfernung lässt sich auch nur zum Teil standardisieren. Wenn nach der TURB die Blasenwand sehr "dünn" ist, weil tief reseziert wurde, muß der Katheter länger bleiben... ebenso, wenn noch Blutungen auftreten.