Symptomtagebuch

Neuromaus

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Ges.- u. Kinderkrankenpflegerin
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In NRW muss seit dem 19.10. ein Symptomtagebuch durch Mitarbeiter in medizinischen Einrichtungen geführt werden (in anderen Bundesländern evtl. auch???). Hat mein Arbeitgeber dann zwei Wochen später auch "umgesetzt". Aber die Umsetzung ist völlig undurchdacht, datenschutzmäßig bedenklich und sorgt für viel Verwirrung. Deswegen würde mich interessieren, wie bei euch diese Symptomüberwachung umgesetzt wird.
 
Soweit ich das mitbekommen habe, wird dieses Tagebuch durch das jeweilig zuständige Gesundheitsamt per Download /Ausdruck zur Verfügung gestellt.
 
Dann scheint mein Arbeitgeber das nicht mitbekommen zu haben. Der hat sein eigenes Zettelchen "entwickelt". Ist ja grundsätzlich auch nicht schlimm, so lang die gleichen Infos drin stehen. Aber ich meine die praktische Umsetzung. Misst jeder zu Hause seine Temperatur und trägt sie auf sein Tagebuch ein? Muss man bei jeder kleinen Auffälligkeit sofort den/die Vorgesetzte(n) informieren? Was mache ich, wenn ich Auffälligkeiten habe, mein(e) Vorgesetzte(r) aber gerade nicht im Dienst ist? usw. Das sind nämlich alles Fragen, die bei uns ungeklärt sind und damit für große Unsicherheit sorgen.

Edit: Hab gerade mal auf der Seite von dem Gesundheitsamt, das für uns zuständig ist, geforscht. Da gibt es keinen Download.
 
Edit: Hab gerade mal auf der Seite von dem Gesundheitsamt, das für uns zuständig ist, geforscht. Da gibt es keinen Download.
siehe Punkt 3
und soweit ich von Kollegen weiss, meldest du Symptome nicht deinem Vorgesetzten, sondern dem zuständigen Gesundheitsamt (ohne Gewähr).
Und das Tagebuch bekommst du aus dem Netz.
Google "Tagebuch Corona" und den Namen deiner Stadt / des Kreises
 
Der Link ist gut, aber er bezieht sich auf ein digitales Symptomtagebuch von in Quarantäne befindlichen Kontaktpersonen. Wir sollen aber alle eins führen, obwohl bis auf zwei niemand eine Kontaktperson ist. Das ist in den Akutkrankenhäusern sicher anders, da dort fast jeder in irgendeiner Form Kontakt zu Covid-19-Patienten hat.
Ein offizielles Symptomtagebuch kann ich auch bei Google nicht finden, aber das ist ja auch kein Drama. Ich hab ja ein Formular, wo ich Symptome drauf dokumentieren soll.
und soweit ich von Kollegen weiss, meldest du Symptome nicht deinem Vorgesetzten, sondern dem zuständigen Gesundheitsamt (ohne Gewähr).
Das wird mit Sicherheit so sein, wenn man als Kontaktperson in Quarantäne ist.
Unsere Verfahrensanweisung (für nicht Kontaktpersonen) sagt, dass wir unsere Vorgesetzten informieren müssen, und die sollen dann entscheiden, was passiert. Wahrscheinlich würde das Gesundheitsamt sich auch bedanken, wenn jede Pflegekraft ohne Risikokontakte da anruft, weil sie Schnupfen oder Halskratzen hat.

Also um auf die Frage nach Erfahrungsberichten zurückzukommen: Müsst ihr keine Symptomtagebücher führen? Oder seid ihr alle über das Gesundheitsamt "versorgt"? Oder wie läuft es sonst bei euch?
 
Das ist in den Akutkrankenhäusern sicher anders, da dort fast jeder in irgendeiner Form Kontakt zu Covid-19-Patienten hat.
Haben wir nicht. Die liegen auf ihren eigenen Stationen und laufen nicht im Haus herum. Und die neu aufgenommenen müssen negative Tests aufweisen.

Im Krankenhaus laufe ich wahrscheinlich weniger Gefahr mich anzustecken als außerhalb.

P.S.: Wir müssen bisher keine Symptomtagebücher führen. Es gibt eine Abstrichambulanz für Mitarbeiter. Und bei Symptomen sollen wir gefälligst daheim bleiben, anstatt alle anzustecken.
 
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Und die neu aufgenommenen müssen negative Tests aufweisen.
Kommen die denn erst nach Testergebnis auf Station? Bei uns werden natürlich auch alle Neuaufnahmen getestet und sind bis zum negativen Testergebnis isoliert, aber den Abstrich müssen wir ja erstmal abnehmen, und die Patienten sind auf Station.
Es gibt eine Abstrichambulanz für Mitarbeiter. Und bei Symptomen sollen wir gefälligst daheim bleiben, anstatt alle anzustecken.
Klingt gut. So was hätte ich auch gerne. In Bezug auf die Symptomatik herrscht bei uns große Unsicherheit. Mit einem leichten Schnupfen und etwas Halskratzen bin ich ja eigentlich arbeitsfähig. Laut Symptomtagebuch bin ich damit aber schon auffällig. Wenn jeder, der so leichte Auffälligkeiten hat, zu Hause bleiben würde, säßen unsere Patienten ohne Pflegekräfte auf Station. Das ist so unser Problem, wo man die Grenze zieht. Wenn ich schlicht und einfach einen Abstrich machen könnte und dann Gewissheit hätte, wäre das Ganze einfacher. Aber wir müssen Tests für Mitarbeiter erst genehmigen lassen.
 
Kommen die denn erst nach Testergebnis auf Station? Bei uns werden natürlich auch alle Neuaufnahmen getestet und sind bis zum negativen Testergebnis isoliert, aber den Abstrich müssen wir ja erstmal abnehmen, und die Patienten sind auf Station.
Das ist ein Schnelltest, das Ergebnis ist in einer Viertelstunde da.
 
Das ist ein Schnelltest, das Ergebnis ist in einer Viertelstunde da.
Da habt ihr uns einiges voraus. Wir nerven schon seit Wochen (seit der Test verfügbar ist), dass wir die Schnelltests haben wollen, aber unser Arbeitgeber zieht es vor, 70€ für einen Abstrich, auf den man zwischen 8 und 24 Stunden warten muss je nach Arbeitsaufkommen im Labor, zu bezahlen anstelle eines laut einem anderen Thread hier im Forum einstelligen Betrags für einen Schnelltest.:knockin:
Und wo wird der Test bei euch abgenommen?
 
Wir haben eine Liste für jeden Mitarbeiter, da muss /müsste jeder vor Dienstantritt seine Temperatur messen, und diese dann eintragen . Sollte die Temperatur 38Grad und mehr betragen,so muss der Mitarbeiter dies seinem Vorgesetzten melden, und der muss ihn dann nach Hause schicken. Ob auch jeder mißt, wird nicht kontrolliert, manche machen es zuverlässig , andere gar nicht. Ein paar , ich auch,messen ihre Temperatur zu Hause, und haben dort auch ihre Liste. Wir sind der Meinung, daß es so gar keinen Sinn macht, erst in der Arbeit festzustellen, dass man Fieber hat, nur um dann nach Hause geschickt zu werden. Es macht viel mehr Sinn, mit erhöhter Temperatur erst gar nicht in die Arbeit zu gehen.
 
Und wo wird der Test bei euch abgenommen?
Im Aufnahmebereich. Die neuen Patienten bekommen den Abstrich und warten dann in einem weiträumigen Bereich, mit genügend Abstand (und Masken natürlich, ohne die kommt gar niemand ins Gebäude), bis sie ihr Ergebnis haben. Erst danach kommen sie auf Station.

Habt ihr schon Erfahrungen aus der Praxis, wie zuverlässig die Schnelltest wirklich sind?
Von bösen Überraschungen bei einem negativen Schnelltest hab ich persönlich bei uns noch nichts gehört. Ein positiver Schnelltest muss durch einen PCR-Test überprüft werden.
 
Unsere Verfahrensanweisung (für nicht Kontaktpersonen) sagt, dass wir unsere Vorgesetzten informieren müssen, und die sollen dann entscheiden, was passiert. Wahrscheinlich würde das Gesundheitsamt sich auch bedanken, wenn jede Pflegekraft ohne Risikokontakte da anruft, weil sie Schnupfen oder Halskratzen hat.
Ja da hast du recht, das habe ich falsch verstanden:fidee: