Spezialisten gesucht wegen Lagerung

Burzele

Newbie
Registriert
06.09.2008
Beiträge
2
Hallo,
ich arbeite im Rahmen der selbstbestimmten Assistenz bei einem Pat. mit Muskeldystrophie.
Heute ist folgendes Problem aufgetaucht: Beim Lagern konnte ich ihn kaum bewegen. Der Grund war: Er hat so ein Schlabber-Spannbettlaken auf dem Bett und ich kam mit meinen Armen garnicht unter sein Becken (er ist stark übergewichtig) weil ich immer in dem ausgeleierten Tuch hängen blieb. Bedingt durch die Hitze ist ist alles irgendwie feucht und klebrig. Bisher war das Lagern völlig unproblematisch.

Meine Idee ist dass er ein anderes Laken aufziehen sollte, Baumwolle und fest gespannt. Das sollte schon etwas bringen. Habt Ihr weitere Ideen ?
Gibt es vielleicht noch irgendwelche speziellen Unterlagen o.ä. die das hin und her im Bett erleichtern ? Er selber kann kaum mithelfen.

Ich bedanke mich schonmal für jede Idee.

Grüße
Burzele
 
ja, die gibt es. rollbretter und ähnliches. sie haben alle eine glatte oberfläche. du legst den pat darauf, bzw. das ding unter ihn, und benötigst so nur wenig kraft um ihn von a nach b zu ziehen. hat dann auch für den patienten den vorteil, daß keine reibung entsteht.
 
Bei einem ambulanten Patienten mit Apallischem Syndrom habe ich ein echt Spitzen - Hilfsmittel von der Kasse genehmigt bekommen:

"Pulla" - Transportierendes Bettlaken !

(nicht grad günstig gewählt, der Produktname, wie ich finde. :mrgreen: )


Mittels "unendlich-Bettlaken" kannst Du den Patienten mit Motor ohne eigene Kraftaufwendung hochziehen!


Ansonsten sieh in die Rehadat-Hilfsmittelliste, eine Datenbank mit allen Hilfmitteln gelistet, die von den gesetzlichen Krankenkassen genehmigt werden! Dort sind alle Hilfmittel beschrieben, mit Konstruktionsdaten, Beschreibungen usw, sogar mit links zu den jeweiligen Lieferanten!


LG die ambulante Wundschwester :nurse:
 
Manchmal frage ich mich, ob wir mit Gegenständen arbeiten oder mit Menschen. Wie ist es möglich mit dem "trasnportierenden Bettlaken" die menschlichen Grundbedrüfnisse des Pat. nach Wahrnehmung, Bewegung und Kommunikation zu befriedigen? Warum keine Anwendung von Kinästhetik- gerade bei einem Apalliker, der sonst eh schon wenig Angebote in den Bereichen hat.

Elisabeth
 
Manchmal frage ich mich, ob wir mit Gegenständen arbeiten oder mit Menschen. Wie ist es möglich mit dem "trasnportierenden Bettlaken" die menschlichen Grundbedrüfnisse des Pat. nach Wahrnehmung, Bewegung und Kommunikation zu befriedigen? Warum keine Anwendung von Kinästhetik- gerade bei einem Apalliker, der sonst eh schon wenig Angebote in den Bereichen hat.

Elisabeth


Kinästhetik - sicher die besserer Wahl. Aber nicht alle Pflegenden haben es drauf.
Auch ich habe nur ein paar "Handgriffe" durch eine in Kinästhetik ausgebildete Kollegin lernen dürfen,
unser PD bemüht sich derzeit um eine Fortbildung in diesem Bereich für uns.

Burzele hat hier ja auch speziell nach einem Hilfsmittel gefragt,
da sie ja anscheinend nicht mit Techniken wie Kinästethik weiter kommt,
und das ist wie bei ihrem (adipösen) Patient Gang und Gebe.
Hinzu kommt, das Pflegende Angehörige ja auch nicht automatisch
in solchen speziellen Kursen weitergebildet werden
(wer bezahlt Angehörigen solch einen Kurs?)
und um rückenschonend zu Arbeiten, halte ich Hilfsmittel
wie hier das transportierende Bettlaken einfach für sehr hilfreich!


Was ja auch nicht heißen soll, das aktivierende Pflege und inaktive Bewegung
bei anderen Pflegerischen Tätigkeiten zu kurz kommen sollen.
 
Warum muss ein Angehöriger einen ganzen Kurs besuchen? Gabs da nicht den Anspruch von Pflegekräften im Sinne der Professionalität Angehörige anzuleiten und zu beraten? Anleitung und Beratung meint übrigens nicht, dass der Angehörige hinterher alles annehmen muss, was Pflegekraft vorschlägt. Beide sollten sich als gleichberechtigte Partner sehen.

Aber wir kommen hier OT. Das Thema haben wir schon mal diskutiert: http://www.krankenschwester.de/foru...-pflege-zukunft-fehlgeschlagener-versuch.html

Elisabeth
 
zum OT:
(...)Hinzu kommt, das Pflegende Angehörige ja auch nicht automatisch
in solchen speziellen Kursen weitergebildet werden
(wer bezahlt Angehörigen solch einen Kurs?)
und um rückenschonend zu Arbeiten, halte ich Hilfsmittel (...)

Die Pflegekassen. Und zwar in der Regel alle. Der Anspruch hierauf ergibt sich aus dem §45 SGB XI.

Aber:
Warum muss ein Angehöriger einen ganzen Kurs besuchen? Gabs da nicht den Anspruch von Pflegekräften im Sinne der Professionalität Angehörige anzuleiten und zu beraten?
Elisabeth
Eben. Daher gibt es (selbe Rechtsgrundlage) auch den Anspruch auf eine sog. "Individuelle Schulung" in der Häuslichkeit des Patienten.

zum Topic:
Es gibt verschiedene Transfer/Lagerungshilfen, wobei ich die Gleitmatten jeglichen "Brettern" vorziehe - schon aus Rücksicht auf den Patienten.
Auch speziell für adipöse Patienten gibt es Gleithilfen; um an solch ein Hilfsmittel zu kommen, bedarf es neben der (passenden) Diagnose meist auch einer besonderen Begründung (z.B. Vermeidung von Scherkräften bei sehr hohem Dek.risiko nach Braden ... oder so...). Hier hilft die Rücksprache mit dem versierten Sanitätsfachhandel.

Und: der Einsatz macht meiner Erfahrung nach auch nur wirklich Sinn und fördert Zufriedenheit bei Patienten wie Pflegenden (ob nun professionell oder nicht), wenn mind. beim Ersteinsatz eine Schulung durch eine Person erfolgt, die hiermit Erfahrung hat.
Auch Hersteller bieten solche Seminare an; auf den gängigen Messen finden sich meist Möglichkeiten, sich die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten zeigen zu lassen.
 
Da man professionelle Hilfsmittel nicht sofort greifbar hat,müssen erst bestellt werden,die Kinästhetik auch nicht immer in der Nachtwache allein funktioniert,haben wir schon mal als Ausnahmesituation zum Lagern an einen Plastiksack gedacht.Den kann man kurzfristig drunterlegen,dann ziehen.
Wäre professionell,wenn jede Station mehr Hilfsmittel zur Verfügung hätte.Wir werden sehr kurz gehalten.Wenn wir was anfordern, kommt
es wie immer zu spät.

LG
Melisande
 
@Plastiksack: habe ich auch schon gemacht und es geht so lala, aber immerhin.

Was ich auf WDM-Matratzen (oder eben Matratzen mit synthetischem Bezug) manchmal mache, wenn ich alleine am adipösen, nicht-helfenden Pat.kämpfe (was in der amb. Pflege ja nunmal tägliches Brot ist) ist:
Pat. seitlich drehen (entsprechend mit Kissen abstützen), "altes" Bettlaken einschlagen (na,ja, eben wie beim Bettlakenwechsel), neues einziehen und zwar so, dass die obere Webkante nicht viel höher als der Scheitel des Patienten ist (also nach unten hinten noch ganz viel Laken kommt); altes Laken raus, neues glatt ausbreiten. Dann kann ich vom Kopfende her das Laken körpernah fassen und bei niedrig gestelltem Kopfteil den Pat. relativ (!) ressourcenschonend und Scherkräfte-meidend zu mir rutschen lassen. Das Laken passt dann bald schon wieder, da beim Umlagern Pat. ja fast immer wieder ein gutes Stück weit nach unten rutschen.
(Etwas abgewandelt funktioniert das übrigens auch zur Seite hin.)

Das ist natürlich alles nicht besonders toll, wenn man sich mal in die Lage des Patienten versetzt und als Pflegekraft ursprünglich noch andere Ansprüche als *satt/sauber/trocken/Bett-ordentlich* befriedigen wollte.

Jedoch ist es m.E. immer noch besser, als Pat. mit falsch abgeknicktem Kopf "unten" im Bett zu lassen oder hilflos an seinen Extremitäten herumzuzerren oder mittels HauRuck-Rautec-Griff nach oben zu ziehen.
 
hier ist einer.

Es gibt für jedes Transfer- und Lagerungsproblem eine angemessene Lösung.
Unter angemessen verstehe ich, dass sie ressourcenorientiert, rückenschonend und patientenschonend durchgeführt werden kann.
Aber vor allem muß es eine Lösung sein, die unabhänig vom Durchführenden geleistet werden kann, damit sich der Patient den entsprechenden Transfer immer gleich erlebt.
Der Gesetzgeber wünscht ausdrücklich, das Hilfsmittel benutzt werden sollen, die dem Patienten und der Hauptpflegeperson "dienlich" sind.
Also warum dann auf "Mülltüten" zurückgreifen?
In ihrem Fall würde ich ein Drehlaken empfehlen.
Es lässt sich in jede Richtung ziehen.
Näheres gerne auf Anfrage.
Gruß Rückentrainer
 
Was bitte ist ein Drehlaken?:gruebel: Hab ich noch nie gehört.
Kannst du uns bitte auf die Sprünge helfen?
Grüssle
die schwäbin
 
Drehlaken
würde ich immer nur dann nehmen wenn der Patient wenig oder nicht mehr aus dem Bett mobilisiert werden kann.
Finden könnt ihr es hier:
http://www.pm-med.de/DE/PDF/alpha.pdf
und zwar auf Seite 6
Die Empfehlung von susi sonenschein ist eine veraltete Ausgabe aber im Prinzip richtig.
Dieses Drehlaken hat für den ambulanten Bereich eine Hilfsmittelnummer die da auch zu finden ist.
Das bedeutet das dieses Hilfsmittel von der Kasse übernommen wird, wenn es der Patient benötigt.
Das Drehlaken ist jedoch nur bei Patienten sinnvoll die sehr wenig bis keine Eigenbewegung mehr haben.
Falls noch weitere Fragen dazu sind dann könnt ihr gerne fragen.
Per Mail kann ich Anwendungsbilder schicken.
 
Hallo Zusammen, ich kann Euch die Firma Petermann Umlagerungs-und Transferhilfen wärmsten empfehlen. Schulung beim Patienten zu Hause kostenlos , fürs Team so um die 120 Euro für 90 Minuten. Kompetente Leute.
Tel.: 09868 93390 :)
 
hallo mach dich mal schlau im CCC. Habe die Weiterbildung vor 1 Jahr absolviert , ist sehr hilfreich gerade bei adipösen Patienten, es dauert dann zwar ein bissel länger aber ist dafür effektiver.Müsste eigentlich was zu finden sein im Netz. Wenn nicht suche unter Frank Riel. Wenn du da nichts findest melde dich nochmal vielleicht kann ich dior das dann via Mail zusenden. KG Anja
 

Ähnliche Themen