News Schmerzbeobachtung und -einschätzung bei Frühgeborenen

Ute

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04.02.2002
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1.736
Ort
Hannover
Beruf
Krankenschwester, Fachkraft für Leitungsaufgaben in der Pflege (FLP)
Akt. Einsatzbereich
Zur Zeit in der Elternzeit
Funktion
Study nurse
[13.04.2005]

Neues aus der Kinder-Reha - Mai - Juli 2004


Schmerzbeobachtung und -einschätzung bei Frühgeborenen

Die Therapie und Pflege von Frühgeborenen ist häufig mit schmerzhaften diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen verbunden. Dazu gehören auch immer wiederkehrende invasive Eingriffe, von dem routinemäßigen Wechsel der Magensonde, der täglichen Blutgasanalyse und den Laborkontrollen bis hin zur maschinellen Beatmung. Noch vor 15 Jahren ist man davon ausgegangen, dass Frühgeborene aufgrund ihrer anatomische Unreife keine Schmerzen empfinden können. Dass Frühgeborene Schmerzen empfinden, ist heute unumstritten und wissenschaftlich belegt. Die klinische Beobachtung zeigt, dass die Reaktion auf schmerzhafte Reize bei sehr unreifen Frühgeborenen im Vergleich zum reifen Neugeborenen heftiger ist und die Reizschwelle deutlich niedriger liegt. Schmerz löst nicht nur physiologische Veränderungen, wie z. B. einen Anstieg der Herzfrequenz oder des Blutdrucks, sonder auch ein Absinken der transkutanen Sauerstoffsättigung aus. Diese Vitalparameter sind als alleinige Größen für die Schmerzbeurteilung viel zu unspezifisch. Veränderungen dieser Parameter können auch durch Wachphasen, Medikamente etc. hervorgerufen werden. Somit geben besonders das Verhalten, die Mimik und Gestik sowie Körperhaltung des Frühgeborenen wichtige Hinweise.

Quelle: kinderkrankenschwester, 07/2004
 
Auch in 2010 beschäftigt man sich noch mit diesem Thema.

Auf dem Deutschen Schmerzkongress haben Experten erneut darauf hingewiesen, wie wichtig eine angemessene Schmerztherapie für Säuglinge und Kinder ist. Eine unzureichende Schmerztherapie hat weitreichende Folgen. Auch im späteren Alter ist eine ausgeprägte Schmerzsensibilität zu verzeichnen.

MedPort - Newsticker - Artikel - Auch Säuglinge brauchen Schmerztherapie

Elisabeth
 
Das ist für mich irgendwie unvorstellbar, dass man in der zweiten Hälfte des 20.Jahrhunderts noch von der Schmerzlosigkeit Frühgeborener ausgegangen ist. Ich hätte eher gedacht: das ist ein Lebewesen - also fühlt es auch Schmerzen.
Aber wenn man mal so alte Berichte liest, wie früher mit Früh- & Neugeborenen umgegangen wurde (z.B. auf die Fensterbank legen und schauen ob es überlebt) - da sträuben sich mir die Nackenhaare. Da geh ich ja sogar noch besser mit meinen Pflanzen um (und das will schon was heißen:knockin:)