Wir befinden uns am Ende des Diskussionsprozesses. Rösler wird sich an den Bericht des Beirates halten.
Die pdf stammt vom Januar 2009- es ist ein Vorschlag eines Beirats. Das Ergebnis ist nicht bindend, aber wenn Rösler dieses umsetzen will, gehört es meiner Meinung nach nun jetzt diskutiert.
Wenn wir wirklich am Ende des Diskussionsprozesses stehen- warum gibt es dann 7. Dezember die Runde mit den Vertretern unserer Zunft?
Gibt es bereits offizielle Stellungsnahmen von Vertretern unserer Zunft? Pflegerat, Pflegeverband?
Und gibt es Alternativen, die ausgearbeitet wurden? Immerhin arbeitet dieser Beirat an seinem Vorschlag seit 2006.
Wenn nicht, sollten wir besser still sein und uns an die eigene Nase fassen...
Ja, Demenz macht einen großen Teil der Pflegebdürftigen zuhause oder in Heimen aus. Du gehst aber meiner Meinung nach zu einseitig vor. Nicht jeder demente braucht tatsächlich eine Stunde anleitende Grundpflege. Das ist von Person, Art der Demenz, Stadium, Nebendiagnosen unterschiedlich...
Außerdem vergißt Du völlig das nicht jeder im Heim wohnt. Im Gegenteil, der Großteil wird immer noch zuhause von Angehörigen gepflegt, teils mit Unterstützung mobiler Dienste- auch darauf zielt dieser Vorschlag ab.
Die sogenannte Minutenpflege ist das Ergebnis völlig unzureichender Personalschlüssel,
die sich nicht einmal annähernd nach den Zeitvorgaben der MDKEinstufungen
gerichtet haben.
Umgekehrt- der momentane Personalschlüssel resultiert aus diesen Zeitvorgaben. Der Personalschlüssel rechnet sich nämlich unter anderem aus der Pflegestufe.
Indem dann nicht mehr argumentiert werden kann, ein Pflegebedürftiger der Stufe 3 benötigt 240 min, ist der weiteren Personalreduzierung Tür und Tor geöffnet. Wie wird in einem Punktesystem der Personalbedarf berechnet?
Darum ging es erstmal nicht- klar, das mit einer Änderung ein neues System zur Berechnung des Personalbedarfs her muss. Und machen wir uns nix vor- besser wird es auch nicht, wir werden weiterhin mit knappen Personal arbeiten.
Das allerdings aus mehreren Gründen:
Denn eigentliche Problem ist und bleibt: wie soll die Pflege in Deutschland finanziert werden?
Die Zahl der Pflegebedürftigen wird steigen- demnach müßte ein Großteil der nicht-pflegebedürftigen Pflegekraft werden.
Die wollen aber bezahlt werden- mit einem vernünftigen Lohn!
Das ist die Wurzel allen Übels- mit genügend Geld wäre alles, wirklich alles machbar....
Zitat Rösler:
Rösler sprach sich gegenüber dem Blatt zudem für eine Bündelung der bestehenden Ausbildungsgänge in der Kranken- und Altenpflege aus. Zumindest zu Beginn der Ausbildung könne dies die Pflegeausbildung sicher interessanter machen, "wenn man sich erst später entscheiden muss, worauf man sich spezialisiert".
aus:
Ärztezeitung- Rösler will Pflege umkrempeln
Der Vorschlag ist gut- Deutschland ist das einzige Land in der Alten- und Krankenpflege getrennt ist. Tatsächlich aber sind beide Fächer in der Praxis sehr eng miteinder verknüpft bzw. überlagern sich.
Der Vorschlag Röslers kommt dem Schweizer Modell demnach sehr nahe.
Aber um die Ausbildung interessanter zu machen bedarf es allerdings noch mehr....