M
Michl
Gast
Hallo!
Skalen, wirklich eine interessante Diskussion.
Ich finde den Umgang in der Praxis damit immer wieder bemerkenswert.
Bei meinen Mitarbeitern z.B. hat KEIN OP-Patient jemals 18 oder weniger Punkte auf der Braden-Skala. Weil dann bestünde ja ein Handlungsbedarf > Lagerung und Führen eines Bewegungsplanes.
Wenn ich die Braden-Skala durchmache, kommen bei mir die gleichen laparatomierten Patienten deutlich unter 18 Punkte,... und ich habe auch schon vor dieser Skala Mikrolagerungen, schiefe Ebenen,Freilagerungen und häufiges Mobilisieren praktiziert.
Die Skala ist nur so gut, wie der, der sie ausfüllt
Dann gibt es Skalen, die völlig für die Katz´ sind und meiner Meinung nach gänzlich ohne jede praktische Relevanz. Dazu gehört die Sturzeinschätzung - ich spreche jetzt mal von meiner Urologischen Klinik:
Pat. bekommt einen Tranquilizer prae-op > Sturzgefahr
Pat. hat eine Sehhilfe > Sturzgefahr
Pat. hat einen Katheter und einen Infusionsständer > Sturzgefahr
Pat. bekommt Schmerzmittel > Sturzgefahr
Jetzt habe ich 4 potentielle Gefahrenquellen entdeckt und auf einem DinA4-Blatt für 30 Jahre verewigt!
Nun fragt mich mal einer nach der Konsequenz aus meiner Erkenntnis?!
Nichts, nada, niente, nothing....
Ich kann keinen Patienten im Bett fixieren, weil eine Sturzgefährdung nach irgendeiner Skala vorliegt. Und manche Gefahren kann ich auch einfach nicht abstellen, weswegen ihre Feststellung auch ohne Konsequenz bleibt...
Solche Skalen schüren nur eine allgemeine berechtigte Ablehnung gegen Skalen im allgemeinen.
Und wie gesagt, die unsere Braden-Skala würde Deku-Gefährdungen aufdecken, wenn sie vom Personal aufgedeckt werden wollten... Aber da wird halt auf 19 Punkte hochfrisiert...
(Kleine GEschichte am Rande: Am Anfang wurde nur bis 18 hochfrisiert bis ich mal sagte, dass eine Gefährdung schon bei 18 und weniger vorliegt)
LG
reX
Skalen, wirklich eine interessante Diskussion.
Ich finde den Umgang in der Praxis damit immer wieder bemerkenswert.
Bei meinen Mitarbeitern z.B. hat KEIN OP-Patient jemals 18 oder weniger Punkte auf der Braden-Skala. Weil dann bestünde ja ein Handlungsbedarf > Lagerung und Führen eines Bewegungsplanes.
Wenn ich die Braden-Skala durchmache, kommen bei mir die gleichen laparatomierten Patienten deutlich unter 18 Punkte,... und ich habe auch schon vor dieser Skala Mikrolagerungen, schiefe Ebenen,Freilagerungen und häufiges Mobilisieren praktiziert.
Die Skala ist nur so gut, wie der, der sie ausfüllt

Dann gibt es Skalen, die völlig für die Katz´ sind und meiner Meinung nach gänzlich ohne jede praktische Relevanz. Dazu gehört die Sturzeinschätzung - ich spreche jetzt mal von meiner Urologischen Klinik:
Pat. bekommt einen Tranquilizer prae-op > Sturzgefahr
Pat. hat eine Sehhilfe > Sturzgefahr
Pat. hat einen Katheter und einen Infusionsständer > Sturzgefahr
Pat. bekommt Schmerzmittel > Sturzgefahr
Jetzt habe ich 4 potentielle Gefahrenquellen entdeckt und auf einem DinA4-Blatt für 30 Jahre verewigt!
Nun fragt mich mal einer nach der Konsequenz aus meiner Erkenntnis?!
Nichts, nada, niente, nothing....
Ich kann keinen Patienten im Bett fixieren, weil eine Sturzgefährdung nach irgendeiner Skala vorliegt. Und manche Gefahren kann ich auch einfach nicht abstellen, weswegen ihre Feststellung auch ohne Konsequenz bleibt...
Solche Skalen schüren nur eine allgemeine berechtigte Ablehnung gegen Skalen im allgemeinen.
Und wie gesagt, die unsere Braden-Skala würde Deku-Gefährdungen aufdecken, wenn sie vom Personal aufgedeckt werden wollten... Aber da wird halt auf 19 Punkte hochfrisiert...
(Kleine GEschichte am Rande: Am Anfang wurde nur bis 18 hochfrisiert bis ich mal sagte, dass eine Gefährdung schon bei 18 und weniger vorliegt)
LG
reX