News Pflege-Branche soll Mindestlohn bekommen

Es ist auch nicht die Rede von Hilfspersonal, sondern in der Pflege allgemein sollen Mindestlöhne eingeführt werden, schlimm genug, dass das nicht viel früher geschehen ist.
das kann ich nicht erkennen:
Für etwa 800.000 Beschäftigte in der Alten- und ambulanten Krankenpflege soll es noch in diesem Jahr einen flächendeckenden Mindestlohn geben. Eine vom Bundesarbeitsministerium eingesetzte Kommission hat jetzt für Pflegehilfskräfte verbindliche Lohnuntergrenzen von 8,50 Euro im Westen und von 7,50 Euro im Osten Deutschlands empfohlen. Der Mindestlohn solle vom 1. Juli an gelten.
und, ganz im Ernst, 7,50/8,50 für eine ungelernte Hilfskraft finde ich viel Geld. Davon träumen die, die bei Schlecker Regale einräumen nur
 
Hallo,

ob deiner Entrüstung, darf ich dich Fragen ob du in einer Gewerkschaft organisiert bist?

Gruß renje
 
Vorallem:
solange es immer noch Leute gibt, die für dieses Geld arbeiten, haben die "Ausbeuter-AG" ja auch immer noch das Argument "naja, wenn sie den Job nicht wollen, dann kommt eben ein anderer".

Und jetzt sagt nicht, dass Ihr keine Wahl habt ....das es um die Patenten geht etc.

@renje:
ich glaube, dass eine Verdi-Mitgliedschaft für einen privaten AG ohne Tarifbindung uninteressant ist, oder?
 
Hallo Lillebritt,

das ist zu kurz gesprungen. Es geht hier um eine starke tarif- und auch berufspolitische Vertretung.

Streiken darf jeder, da brauch ich keine Tarifzugehörigkeit.

Und einen Tarifvertrag zu verhandeln oder einem bei zu Treten, kann ich nur erzwingen mit einem starken Gegenpart zum AG.

Deshalb wurden ursprünglich Gewerkschaften auch gegründet.

Ohne starke Vertretung und damit Organisation können wird weiter jammern wie die letzten 20Jahre und wenn sie nicht gestorben sind, jammern SIE in 50Jahren noch - frei nach Grimms Märchen.

Es ist traurig und frustrierend zu sehen, wie viel jammern und wie wenig bereit sind ihren A... hoch zu kriegen.

Wir sind ein so große Berufsgruppe und was machen wir daraus - ein jämmerliches Bild was sich da ergibt für uns selbst und die Öffentlichkeit.

Gruß renje
 
Über soviel Naivität kann man nur lächeln.

Elisabeth
 
Was genau findest du naiv, Elisabeth? (Frage aus reinem Interesse, die Mindestlohndiskussion ist ja derzeit in vollem Gange)
 
Wer glaubt, dass diese Entscheidung nur Auswirkungen auf den ambulanten Bereich hat, wird bald erkennen müssen, dass er da falsch liegt.

Der stationäre Bereich ist derzeit zu teuer. Man kann hier nichts mehr einsparen... es sei denn, man differenziert stärker im Lohnbereich, setzt mehr "Hilfspersonal" ein- möglichst noch geleast. Hört sich im ersten Moment gut an: mehr Personal. Aber man kann den Euro leider nur einmal ausgeben. Um die Gelder für dieses Personal zu bekommen, muss ich meine "Fach"kraftquote senken. ...Wie hoch war die noch mal? Und für welche Bereiche gilt die überhaupt? ... und ganz ketzterische Frage: wieveil braucht es eigentlich überhaupt? Was macht die fFachkraft anders als die Hilfskraft.

Elisabeth
 
Wer glaubt, dass diese Entscheidung nur Auswirkungen auf den ambulanten Bereich hat, wird bald erkennen müssen, dass er da falsch liegt.

Der stationäre Bereich ist derzeit zu teuer. Man kann hier nichts mehr einsparen... es sei denn, man differenziert stärker im Lohnbereich, setzt mehr "Hilfspersonal" ein- möglichst noch geleast. Hört sich im ersten Moment gut an: mehr Personal. Aber man kann den Euro leider nur einmal ausgeben. Um die Gelder für dieses Personal zu bekommen, muss ich meine "Fach"kraftquote senken. ...Wie hoch war die noch mal? Und für welche Bereiche gilt die überhaupt? ... und ganz ketzterische Frage: wieveil braucht es eigentlich überhaupt? Was macht die fFachkraft anders als die Hilfskraft.

Elisabeth

Das ist doch ein alter Hut, darüber wird schon seit Jahren diskutiert und die Debatte um einen Mindestlohn wird diese Diskussion nicht zusätzlich befeuern.

Fakt ist das Hilfskräfte auch ohne Mindestlohn billiger sind als Fachkräfte, demnach müsste das was du sagst schon eingetroffen sein.
Es ist nun aber so das es sicherlich eine Verschiebung hin zu Hilfskäften und Leasinggeschäften gibt, verglichen mit den 90ern. Dennoch haben wir immer noche ein hohe Quote an Fachkräften.
 
Die Fachkraftquote dürfte hinterfragenswürdig sein: bei welcher Pflegeleistung braucht es tatsächlich eine dreijährige Ausbildung. Ich befürchte mal, dass Pflege bei der Beantwortung dieser Frage sehr schnell ins Schluedern geraten würde. Stichwort: Übertragung sogenannter originärer Pflegeaufgaben an Ungelernte (Zivi, FSj).

Elisabeth
 
Die Fachkraftquote dürfte hinterfragenswürdig sein: bei welcher Pflegeleistung braucht es tatsächlich eine dreijährige Ausbildung. Ich befürchte mal, dass Pflege bei der Beantwortung dieser Frage sehr schnell ins Schluedern geraten würde. Stichwort: Übertragung sogenannter originärer Pflegeaufgaben an Ungelernte (Zivi, FSj).

Elisabeth
Immer die gleiche Leier...

Wa hat das denn bitteschön mit dem Mindestlohn zu tun?
 
Ist die Frage jetzt ernst gemeint? Als Pflegewirt müsste man den Zusammenhang eigentlich erkennen können. Ich denke auch in der Fachwirtausbildung wird Gesundheitsökonomie vermittelt.

Elisabeth
 
Ist die Frage jetzt ernst gemeint? Als Pflegewirt müsste man den Zusammenhang eigentlich erkennen können. Ich denke auch in der Fachwirtausbildung wird Gesundheitsökonomie vermittelt.

Elisabeth
Natürlich ist die Frage ernst gemeint. Bin schon gespannt auf deine Antwort.
 
Schade, erhalte ich wohl keine Antwort auf meine Frage...:-?
 
Fakt ist, das ein Fachkräftemangel herrscht.

Zumindest in meiner Gegend.

Aber ich glaube auch, daß dieser "Mangel" den Betreibern recht ist........ist nicht mittlerweile jedes Mittel recht , um Personal zu sparen ?

Habe es auf einer chirurgischen Station erlebt...2 Examinierte ( Leihkräfte, die ständig rotieren müssen), im Spätdienst, für 35 Patienten, davon 4 isoliert und 5 halb intensivpflichtige , zumindest stark überwachungswürdig.


So, Hilfskräfte waren auch da.....die dürfen ( Gott sei Dank ) nicht abstöpseln. Klingelte jemand deswegen, mußte trotzdem wieder die Examinierte gerufen werden. Hilfskräfte sollten Leute aus dem Bett holen, die noch total verschlaucht und verkabelt waren, total überfordert und gestresst, unwissend, welche Gefahren lauern bei manchen Patienten.

Kurz und bündig....der Zustand war so nicht tragbar....und auch noch so gewollt!!!

Wo will man da wirklich NOCH sparen ????? HILFE !

Ein Mindestlohn würde m. E. bedeuten, daß die Möglichkeiten mehr zu verdienen, eingeschränkt werden. Fordert jemand 10 Euro pro Stunde, kann man demjenigen den Vogel zeigen und sagen :" Was ?? Das sind ja 1,50 über dem Mindestlohn..nix da. !!"

Arbeitgeber können sich dann rühmen, jemanden den ML von 8.50 zu zahlen...ohne jeglichen Zuschläge natürlich. ( Bezieht sich jetzt auf die ambulante )
 
Ein Mindestlohn würde m. E. bedeuten, daß die Möglichkeiten mehr zu verdienen, eingeschränkt werden. Fordert jemand 10 Euro pro Stunde, kann man demjenigen den Vogel zeigen und sagen :" Was ?? Das sind ja 1,50 über dem Mindestlohn..nix da. !!"

Ohne Mindestlohn könnte es dann heißen: "10€ pro Stunde? Die spinnt wohl, bei uns gibt es nicht mehr als 5€. Die Nächste bitte, draußen warten noch 5 Bewerberinnen."
 
Ohne Mindestlohn könnte es dann heißen: "10€ pro Stunde? Die spinnt wohl, bei uns gibt es nicht mehr als 5€. Die Nächste bitte, draußen warten noch 5 Bewerberinnen."

Fragt sich wie lange noch. Deutschland vergreißt immer mehr und Personal wird rarer werden.
Wie immer alle aus den Ausland holen wird auch nicht klappen da Deutschland sich selbst zu einen Niedriglohnland entwickelt.

Mindestlohn ist absolut notwendig, aber hat primär nichts mit Stellenschlüssel und dergleichen zu tun. Die Probleme in der Pflege besser im Gesundheitssystem sind allgemein viel umfassender und bedürfen tiefgreifender Reformen.
 
Fragt sich wie lange noch. Deutschland vergreißt immer mehr und Personal wird rarer werden.
Dann hat sich das Thema Mindestlohn auch erledigt. Derzeit ist es aber von Nöten ein Mindestmaß festzusetzen damit gerade die weniger qulifizierten Kräfte in der Pflege nicht ausgebeutet werden.

Wie immer alle aus den Ausland holen wird auch nicht klappen da Deutschland sich selbst zu einen Niedriglohnland entwickelt.
Wie kommst du denn zu dem Schluß? Woran machst du das fest? Was ist ein Niedriglohnland für dich?
 
"Ohne Mindestlohn könnte es dann heißen: "10€ pro Stunde? Die spinnt wohl, bei uns gibt es nicht mehr als 5€. Die Nächste bitte, draußen warten noch 5 Bewerberinnen."

Ein Stundenlohn von 5 € ist sittenwidrig..diesen Lohn muß auch keiner in der Pflege hinnehmen !

Man muß sich halt auch mal wehren, und nicht immer denken :" Naja, es könnte ja NOCH schlimmer sein ...."