Mitarbeitervisiten?

singlemama23

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14.06.2006
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89
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Pflegedienstleitung
Hallo Zusammen,

eigentlich war ich für Mitarbeitervisiten noch nie wirklich ein Freund nur momentan beklagen sich die Wohnbereichsleitungen immer mehr über Defizite ihrer Unterstellten. Jetzt war ich am überlegen ob ich mal nach und nach mit jedem MA eine Mitarbeitervisite durchführe um die Augen für Defizite und Stärken zu öffnen. Was haltet ihr davon und habt ihr vielleicht ein Protokoll für so eine MV, also nach welchen Kriterien man die aufbaut und was da so rein kann bzw. gar nicht auftauchen sollte. Natürlich soll das ganze sachlich bleiben, nur irgendwas muss sich tun.

LG
 
Google spuckt mit MA-Visite ein paar Formblätter aus.

Bei uns gibts sowas nicht; ich sehe das aber auch nicht so positiv.

Ich würde das ganze dann eher als MA-Jahresgerspräche laufen lassen und darüber die bekannten Mängel "abarbeiten".

Eine Pflegevisite hat von vornherein einen negativen Touch...
 
Hi singlemama23

Mitarbeitervisite kenn ich nicht.

Bei uns nennt sich das Zielvereinbagungs- und Beurteilungsgespräch (ZBG).
 
Zielvereinbahrungsgespräche und Mitarbeiterfördergespräche gibt es bei uns schon, nur da läuft keiner bei der Pflege mit und schaut den anderen an. Sondern es ist ein Gespräch und da wird nach der aktuellen Situation des MA geschaut und was er für Wünsche, Ziele und Bedürfnisse hat.

Ich habe bei google leider keine Formular gefunden, deswegen meine Frage hier.

Nicht alle MA arbeiten zufriedenstellend und manchmal muss einfach etwas kontrolliert werden, ich finde dieses anhand einer Checkliste einfach besser, da dieses auch sachlicher wird als wenn jeder seine Meinung aufschreiben muss. Diese Aussagen sind oft beziehungsmöäßig belastet. Einige Mitarbeiter benötigen einfach mal einen kleinen Denkanstoß und müssen ihre Stärken und Defizite aufgezeigt bekommen damit sie daran arbeiten können.

Für weitere Info jeglicher Art bin ich dankbar.

LG
 
Hallo singlemama,

macht ihr keine Pflegevisiten?
Diese beinhaltet doch auch den Besuch am Patientenbett und die Überprüfung der durchgeführten und dokumentierten Pflege.
Hier ist doch eine gute Möglichkeit mit dem Mitarbeiter eventuelle Defizite sachlich zu besprechen und zu protokollieren. Bei uns klappt das mit diesem Instrument ganz gut. Ist natürlich zeitaufwendig für die Leitungen, aber wichtig. Wäre doch eine aufgabe für die Wohnbereichsleitungen oder nicht?
LG
joe
 
Die Defizitte kennnen die Leitungen doch.
Die Leitung könnte auch ganz spezifisch bei einigen MA genau diese Tätigkeiten nochmal kontrollieren, bzw nur diese in einem (Kritik)Gespräch ansprechen und aufarbeiten lassen...

Diese Prüfungssituationen durch die Pflegedirektion bringen doch keinem was, außer Versagensangst der MA und eine vorübergehende Sensibilisierung der Tätigkeit.

Naja, wie auch immer - du siehst, ich bin dagegen ;)

"Mitarbeitersvisite" bei googel, spuckt als 1. ein Dokumentationsbogen für eine MA-Visite aus. Dachte sowas suchst du.
 
Pflegevisiten gibt es bei uns, nur da überprüfe ich ja nicht den Mitarbeiter. Bei uns läuft das ein wenig anders vielleicht. Ich versorge den Bewohner so wie es in der Pflegeplanung steht und schaue mir sein Zimmer an und so weiter und danach wird die Pflegevisite geschrieben. Da habe ich noch keinen MA visitiert und ihn bei der Pflege über die Schulter geschaut.


Das erste Protokoll was ich bei google finde ist zwar ok, nur es ist mir zu wenig aufgeglidert. Da kann man schnell persönliche Dinge reinschreiben. Ich möchte das eher so haben das es eine Art Checkliste ist und man neutral bleiben muss weil viele verschiedene Details abgefragt werden. Wie so ein MDK Katalog :-).

LG
 
Hallo singlemama,

genau das ist der Punkt, Pflegevisiten werden oft verkannt und als reines Kontrollinstrument genutzt.
Es geht auch anders indem man z.B. mit dem MA die Planung bespricht, wenn möglich mit Patient und MA zusammen, das erfordert Zeit und ein anderes Verständnis von Pflege.So wie es läuft bestimmen in der Regel noch immer Pflegende was für die Patienten gut ist, ohne sie zu befragen und ihre Ressourcen und Wünsche zu berücksichtigen.Aufgrund dieser Vorgehensweise verselbständigt sich auch oft eine "schlechte Pflege" ohne, das jener der sie ausführt, sie als solche erkennt und reflektiert.Er glaubt ja, dass das was er tut richtig und angemessen ist, weil es ja nie in Frage gestellt wurde.
Die Pflegevisite als Kommunikationsinstrument eingesetzt bringt viel mehr Verständnis und andere Umgangsformen mit dem Patientenklientel und letztlich mit sich selbst.Sie führt zur Patientenorientierung und nicht zur Patientenignorierung wie es oft gang und gebe ist.
Ein langer Weg, aber gehbar.
Mitarbeitervisiten kenne ich weder als Begriff noch als ausgeführtes Instrument in einer Einrichtung.
LG
joe