Medis nachbestellen

Elfriede

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13.02.2014
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1.141
Ort
Niedersachsen
Beruf
KrSr
Akt. Einsatzbereich
ambulante
Kinners ......

Friedas Praxistipp :

Notiert Euch, wie das Dauermedikament zum Zeitpunkt der ersten Verschreibung hiess.

Über kurz oder lang bekommt Ihr von der Apotheke Generikprodukte.
("aut idem" kreuzt der Arzt nur höchst selten an.)

Natürlich fügt Ihr den neuen Med.-Namen (Generic-name = Wirkstoff) in Euren eigenen Med.-Plan ein.
(Die Pläne, die Ihr von der Praxis gefaxt bekommt, sind ....)

Beim telefonischen Nachbestellen kräht dann die "Praxisflachkraft" :
"Das haben wir niiieee verordnet !!!"

Fallbeispiel : Theophyllin vs. Bronchoretard (jeweils 350)

Auch wenn Ihr das Problem diesesmal geklärt habt ....
(Eine Arztpraxis führt grundsätzlich keine Programmpflege durch / aktualisiert ihre Pläne.)
... Bei der nächsten Bestellung kommt der gleiche Text.

Grundsätzlich muss ich davon ausgehen, dass meinem Gesprächspartner der Unterschied oder die Austauschbarkeit von Produkt-, Handels- und Wirkstoffnamen nicht bekannt ist.
 
Der Wirkstoffname eines Medikamentes steht doch auch immer auf der Packung außen drauf? Sollte also eigentlich kein Problem sein?
Aber ich kenne das Problem; mußte kürzlich mal wegen der Augentropfen meines Pat. in der Praxis anrufen... heißen jetzt Latanoprost irgendwas (nach dem Wirkstoff), aber früher mal (und wesentlich geläufiger) als Xalatan bekannt.
Ja, es ist nicht immer einfach... :roll:
 
Jetzt alle Praxismitarbeiter als unfähig zu bezeichnen, find ich genauso unprofessionell.

Unsere Arztpraxen mit denen wir zusammenarbeiten, haben alle(!) ein EDV System wo es keinerlei Probleme gibt.
Programmpflege und Aktualisierung der Medipläne finden in regelmäßigen abständen statt.
Hier sind es eher die Arztpraxen die das examinierte "Flachpersonal" darauf hinweisen müssen dass die Medis durch Generika ausgetauscht wurden.
 
Praxen pauschal als dumm darzustellen finde ich schon heftig. Da ich sowohl langjährig in der Pflege gearbeitet habe, als auch in Praxen, kann ich nur sagen, dass es auch im Pflegebereich ziemliche Probleme mit der Intelligenz gibt.
Spontan fällt mir da das Problem mit der Krankenkassenkarte ein. Das die Kassen es zur Auflage machen, dass kein Rezept ausgestellt werden darf, wenn die Karte im Quartal noch nicht eingelesen ist, interessiert die Pflegedienste wenig. Ändert aber nichts an der Problematik, denn die klassischen Versprechungen das die Karte nachgereicht wird, werden zu 80% nicht eingehalten. Spätestens nach Anschiß durch die Kassen, weil man ein Rezepte ausgestellt hat, obwohl ein KK-Wechsel erfolgt ist, kommt dann dier Anweisung nichts mehr auszuhändigen wenn keine Karte vorliegt.

Wenn man sich mal darauf einigen könnte, das grundsätzlich nur die Wirkstoffe notiert würden, wäre das Leben deutlich einfacher.
Es gibt genug Pflegedienste die anrufen und behaupten, dass falsche Medikament wurde verordnet, eben weil deren Daten nicht stimmen. Da steht der Trivialname eines Medikamentes in deren Mediplan und die können mit der Wirkstoffbezeichnung nix anfangen.

Will man in einem Pflegedienst auf die Wirkstoffnamen umstellen, kommt das Gejaule der Kollegen, dass sie sich das nicht merken können. Das der Wirkstoff IMMER auf der Packung drauf stehen muß ist für diese Menschen kein Argument.

Das Hohle Nuß Potential ist in beiden Bereichen schon sehr hoch.
 
Praxen pauschal als dumm darzustellen finde ich schon heftig.
Stimmt, das ist nicht fair. Hatte ich überlesen...
Den Spruch von Elfriede "Das haben wir nieeee verordnet" kann ich aber bestätigen. Da wird halt nur auf die liste der verordneten Med. geguckt, und wenn das Zeug halt jetzt anders heißt, dann ist es problematisch...
Wenn man sich mal darauf einigen könnte, das grundsätzlich nur die Wirkstoffe notiert würden, wäre das Leben deutlich einfacher.
Könnte man so machen, läuft aber eben häufig anders. Und Fakt ist, die Med. werden weder von den Arzthelferinnen noch den Pflegekräften verordnet. :wink1:
Bei uns in der Klinik war es der Pflege sogar verboten, Med. umzusetzen. Durfte nur Arzt oder Apotheker.
 
Den Spruch von Elfriede "Das haben wir nieeee verordnet" kann ich aber bestätigen. Da wird halt nur auf die liste der verordneten Med. geguckt, und wenn das Zeug halt jetzt anders heißt, dann ist es problematisch...
Dasselbe Problem haben Pflegekräfte aber auch. Wie oft wurde ich zu meinen Praxiszeiten angerufen, dass das falsche Medikament verordnet wurde. Es war aber nix falsch verordnet worden, die Apotheke hatte nur das ausgegeben was aktuell von der involvierten Kasse bezahlt wurde und das hatte nunmal einen anderen Namen.

Eigentlich sollten Trivialnamen verboten werden. Würde alles ziemlich vereinfachen.

Klar in Praxen laufen oft ganz schöne Hupen herum, aber in der Pflege auch. Man sollte nicht mit Steinen werfen .......
 
Ich hatte in meiner Ausbildung zum Teil das Problem beim Medikamenten stellen, da hab ich alles gefunden und zuordnen können.... Nur dummerweise hab ich das Furosemid nicht gefunden... Da war dann in den Körben Lasix enthalten....
Oder umgekehrt... Es stand Lasix im PC und ich hab Furosemid im Medikorb gehabt...
Deswegen sortier ich mittlerweile aus bis am ende was überbleibt und schau dann beim Wirkstoff... Sagt mir der Wirkstoff nichts zum Plan auf dem PC hilft mir mittlerweile dann mal Dr. Google....
Aber pauschal dem ein oder anderen den Schwarzen Peter zu schieben muss man auch nicht
 
Dasselbe Problem haben Pflegekräfte aber auch. Wie oft wurde ich zu meinen Praxiszeiten angerufen, dass das falsche Medikament verordnet wurde. Es war aber nix falsch verordnet worden, die Apotheke hatte nur das ausgegeben was aktuell von der involvierten Kasse bezahlt wurde und das hatte nunmal einen anderen Namen.
Man sollte aber eins nicht vergessen:
Im Klinikbereich ist es leicht, mal eben in der Roten Liste nachzuschauen. Elfriede arbeitet aber im ambulanten Bereich, es ist fraglich, ob da sowas vorhanden ist. Man kann zwar den Wirkstoffnamen von der Packung außen ablesen, die Med. lagern aber i. d. Regel beim Pat.
Wenn eine Pflegekraft jetzt von der Zentrale des Pflegedienstes aus anruft, hat sie diese nicht vor sich liegen.
 
Wenn eine Pflegekraft jetzt von der Zentrale des Pflegedienstes aus anruft, hat sie diese nicht vor sich liegen.
Es gibt Medis die bem Patienten lagern und es gibt Medis die im Büro lagern. Das ist auf die jeweilige Situation beim Patienten ausgelegt.
Die Apotheke liefert z.B. eine Ladung Medikamente. Im Büro des Pflegedienstes werden sie den Touren zugeordnet, damit sie beim nächsten Einsatz mitgenommen werden können. Diejenigen die die Medis den Touren zuteilen sind oft Bürokräfte.
Und wirklich gesichtet wird meist erst beim Patienten.
In jedem Pflegedienstbüro hat einfach eine rote oder gelbe Liste zu sein. Das ist normalerweise auch der Fall.
Kritischer wirds beim Patienten. Aber auch das ist in der heutigen Zeit kein Problem mehr. In den Pflegediensten wo ich gearbeitet hatte, hatten wir alle die Zugangsdaten für die Listen und konnten mittels Handy via Inet schauen.
 
Ich ja. Aber abgesehen davon, bevor ich mich beim Arzt blamiere hake ich doch im Büro nach mit der Bitte mal eben nachzuschauen.
 
Beim telefonischen Nachbestellen kräht dann die "Praxisflachkraft" :

Praxisflachkraft? Solche Menschen mit dieser Berufsbezeichnung gibt es nicht.

Praxisfachkräfte, haben eine abgeschlossene Berufsausbildung.

Ich persönlich bin auch keine Rote Liste oder habe diese auswendig gelernt.

"Das haben wir niiieee verordnet !!!"

Dann erwarte ich von Dir, als Pflegefachkraft, das Du die Praxisfachkraft darüber aufklärst, dass auf ihrer Seite ein Irrtum vorliegt und das es seine Richtigkeit hat, das Du dieses Medikament bestellst. Weise die Praxisfachkraft darauf hin, das sie nachsehen soll, unter welchen Namen das Medikament noch im Handel vertrieben wird.

Grundsätzlich muss ich davon ausgehen, dass meinem Gesprächspartner der Unterschied oder die Austauschbarkeit von Produkt-, Handels- und Wirkstoffnamen nicht bekannt ist.
Grundsätzlich würde ich davon nicht ausgehen. Helfe Deinem Gesprächspartner weiter. Das ist wirkungsvoller, sein eigenes Wissen weiter zu geben, als es für sich zu behalten.

Letzten Endes geht es um den Patienten, den Du betreust und nicht um Dich oder die Praxisfachkraft.
 
Danke für Eure - ganz richtigen - Reaktionen.

- Praxiskräfte sind in aller Regel kompetent und können mit der EDV der Praxis umgehen.
Die Ausnahmen machen mir halt zu schaffen.
- Rote Liste ... Tja. Die bei uns verstaubt, ist von 1999.
Unsere GF meint, dafür gäbe es das Internet. - Mein Diensthandy hat keines und Zugriff auf den Firmenrechner habe ich auch nicht.
- Eben auf der Station anrufen .... Die ist erst ab mittags besetzt.
- Bürokräfte haben bei uns nichts mit Medis zu tun.
- Pflegekräfte, die ich (fachlich) lieber gehen als kommen sehe, gibt es genug.
Man muss sich halt nach der Decke strecken.

Mein Tipp bleibt weiterhin :
In den Mediplan schreiben:
- Name des Medikaments zum Zeitpunkt der ersten Verordnung (Bestellname) und
- Name des Wirkstoffes (Kontrollname).
 
Nutzt ihr nicht das "Medikamenten Pocket"? Gibt es auch als App unter dem Namen "Arzneimittel Pocket 2017". Da kann man jedes Medikament suchen und findet alle anderen Handelsnamen inkl. sämtlichen Dosierungen mit dem selben Wirkstoff. Ebenso als Zusatzinformationen die Indikationen, Kontraindikation, Wirkmechanismen und Nebenwirkungen.
 
Danke tacoshy !

Sicher ein guter Hinweis.
Jetzt muss ich bloss noch ´rausfinden, wie man eine App auf ein Nokia 100 bekommt.
Am heimischen PC nutze ich Apothekenumschau.de. Tut den gleichen Zweck.
 
Naja wenn man kein App fähiges Handy hat gibt es halt immer noch das kleine Buch das ich fälschlicherweise als Medikamenten Pocket genannt habe. Heißt natürlich auch Arzneimittel Pocket und habe ich bevor ich die App genutzt mir immer (erlaubter Weise) aus dem Fach einer Kollegin geliehen. Wenn du eins brauchst Elfriede kann ich dir gerne eins (Ausgabe 2017) schicken. Hab 2 zu Weihnachten gekriegt.
 
Danke für Dein Angebot !

Ich habe unsere Med.-Pläne - wie beschrieben - umgestaltet, und ich komme damit klar.
Es wird sich aber sicher ein Kollege (per PN) bei Dir melden, der das Teilchen dringend braucht.
 
Mal eine wirklich ernst gemeinte Frage. Kann man nicht alles auf den Wirkstoff umstellen?
Das mag anfangs ein Lernporzess sein, aber es geht schnell, dass man sich die Wirkstoffe merken kann.
 
Kann man schon, dann muß man aber den Aufschrei der unflexiblen Kollegen ertragen und das Gejammer, dass man sich die "komplizierten" Namen nicht merken kann.