Medikamentenbestellung

susehiphopfan

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15.02.2014
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Hallo,

seit knapp 8 Wochen arbeite ich nun als stellv. PDL in einem ambulanten Pflegedienst mit knapp 150 Kunden. Überwiegend bin ich für den SGB 5 Bereich zuständig und stelle fest, dass der Umgang mit der Medikamentenbestellung einer Katastrophe gleicht.

Bisher wurde es so gehandhabt, dass Medis von den Fachkräften per Fax am Ende der Tour bestellt worden sind. Die Faxanforderung + Sendebericht wurde im Touren-Fach aufgehoben, so dass der nächste wusste, dass es bereits bestellt ist. Wenn das Med. geliefert und mitgenommen wird, zerreißen die Fachkräfte die Faxanforderung.

Bisher soll dieses System wunderbar funktioniert haben.

Ich merke allerdings im Alltag, dass da gar nix funktioniert. Fast täglich bekommen wir im Büro Anrufe von Arztpraxen, die uns mitteilen, dass sie nix neues rezeptieren können, da die Medis noch mindestens vier Wochen etc. vor Ort sein müssten. Einige Ärzte teilen uns das auch schriftlich mit, so dass das Abarbeiten der Post dadurch auch erschwert wird.

Manchmal lässt sich nachvollziehen, dass Medis durch unsere Apotheke zu uns ins Büro geliefert worden sind, aber trotzdem nicht vor Ort sind. Jetzt aktuell wurde Tebonin für einen unserer Kunden angefordert und die Praxis und Apotheke gibt mir die Auskunft, dass erst vor knapp einer Woche 120Tbl. geliefert worden sind.

Desweiteren habe ich einen Anruf eines Hausarztes bekommen, der mit mitteilt, dass er dieses Jahr schon 250Tbl Tavor verordnet hat. Aber die betroffene Kundin bekommt sie nur 1xTag. Im Abstand von nur zwei Wochen wurde wieder Tavor (50St) angefordert. Ich soll jetzt bitte klären wie es zu dieser Unregelmäßigkeit kommt und ihn in Kenntnis setzen. Innerhalb von zwei Wochen wurden wieder Tavor Tbl
Total verrückt und mich ärgert es auch mich immer regelmäßiger gegenüber den Arztpraxen zu erklären. Einfach auch, weil ich es mir selbst nicht erklären kann, dass da so ein Chaos herrscht.

Die Überlegung ist jetzt ein Buch im Büro zu führen, wann welche TBL bestellt, geliefert worden sind. Einfach damit es nachvollziehbarer bleibt.

Wie handhabt ihr denn das bei euch? Welche Systeme haben sich bei euch bewährt oder habt ihr auch mit den Problemen zu kämpfen?
Ich bin sehr gespannt auf eure Infos :)

Grüße,
Franzi
 
Hi Franzi,

als ich noch ambulant unterwegs war, war das Tbl. stellen und bestellen in 6 Händen - 3 PFK (eigentlich 2 Personen, einer war Joker für Urlaub oder krank) haben im Wechsel jeweils einmal pro Woche Tbl. gestellt und entsprechend, wenn die Pillen zur Neige gingen, nachbestellt, Faxanforderung blieb bis zum Eintreffen der Tbl. im Fach. Noch ein Buch - da verzettelt man sich schnell oder es wird vergessen einzutragen.
Jeder Pat. hatte eine Box mit seinen Tbl.

Am "Stelltisch" hing eine Liste, welcher Arzt wann in den Urlaub ging, so dass entsprechend vorbestellt werden konnte.
Geliefert wurden die Tbl ins Büro, so dass auch die Apotheke wußte, welcher Pat. von uns versorgt wurde und entsprechend Rückmeldung gab, wenn einige Selbstversorger in der Apo aufliefen. Nun ist es ländlich und man kennt sich hier noch, auch wenn die Größe des PD ungefähr Deiner entspricht.

Tbl. wurden grundsätzlich im Büro gestellt und nicht unterwegs. Das hat den Vorteil, dass einer sich konzentriert hinsetzen kann und die Fehlerquote beim Stellen sinkt. Am Stelltisch ist ein PC, so dass immer aktuell ein Mediplan vorliegt.

Ich kann mir vorstellen, dass die Organisation durch einige wenige die Fehlerquellen eindämmt. Dispenser für eine Woche stellen, gucken, was an Vorrat für den Pat. noch da ist und dann zeitnah bestellen. Und eben der Pat. oder die Angehörigen laufen nicht selbst los, es sei denn, sie haben die Leistung "nur stellen und verabreichen" eingekauft.

Ist es bei Euch richtig geregelt, wer macht was? Bei uns gab es eine schriftliche Vereinbarung: die Pat. konnten ankreutzen, ob sie das Komplettpaket wollten (Rezeptbestellung, stellen, liefern, dann mit entsprechenden Kosten für den Service) oder nur das reine Tbl. stellen nach SGB V, dann waren sie auch für den Vorrat selbst verantwortlich und somit würde der Arzt sich an den Pat/die Ang. wenden müssen, wenn er zu häufig Anforderungen bekommt.
 
Bietet eine Apotheke im Umkreis an, die Medikamente selbst zu richten und portionsweise zu verblistern? Damit wäre der Großteil der Fehlerquellen ausgeräumt.
 
Wenn Tavor fehlt würde ich sehr aufmerksam werden. Ich denke ist muß nichts dazu schreiben, eigentlich sollte jeder wissen was es mit Tavor auf sich hat.
 
AZM ?

Alle Belege werden gesammelt. Faxanforderungen, Faxprotokolle, Med-Pläne uva.
! Durchführungsverantwortung !
Wenn Du keine Nachweise hast, bekommst Du auch die Fehler reingewürgt, die Arztpraxis oder Apotheke
verbrochen haben.

Lorazepam : Bei Medikamenten dieses Formates ist es sinnvoll, dass die Bezugspflegekraft ein Büchlein
führt (analog Btm) und es Dir regelmässig vorlegt. Welche Medikamente Ihr in diesen Standard aufnehmt,
wird im QZ entschieden.
 
Ich arbeite auch ambulant. Bei uns funktioniert es so : Wir haben einen festen "Medikamenten-Bestelltag" in der Woche. An diesem Tag überprüft die Kollegin, der Kollege, der beim Patienten eingesetzt ist, die Medis und trägt sie anschliessend in die Bestell-Liste im Büro ein.
Eine weitere Kraft ist für die Bestellung und auch Abholung in der Apotheke zuständig. Funktioniert bei uns sehr gut.
 
Ein zusätzliches Buch würde ich dafür nicht anlegen. Hefte doch einfach die Faxanforderungen alphabetisch nach Kundenname sortiert in einem Ordner ab und lass denjenigen der das Fax gesendet hat direkt darauf unterschreiben (mit Datum) und denjenigen der die Medis mitnimmt ebenfalls direkt auf dem Fax (mit Datum). So hast du einen Überblick für welchen Kunden wer wann was bestellt und mitgenommen hat und kannst die Kollegen bei Ungereimtheiten ansprechen.
 
Das "zusätzliche Buch" hat Signalwirkung !

Auch wenn ein Analgetikum, Hypnotikum, Psychopharmakum nicht dem Btm-Gesetz unterliegt,
haben wir ein Auge drauf . --- Selbstbedienug zwecklos ! ---
 
Das "zusätzliche Buch" hat Signalwirkung !

Meiner Meinung nach zu viel zusätzliches Geschreibe und manipulierbar. Wenn ich etwas nachvollziehen will muss ich alles durchblättern, sehr umständlich. Auf den Faxen steht sowieso alles drauf und das mal eben kürzeln und nach Alphabet einordnen ist keine große Arbeit finde ich.
 
Bei dem PD, wo ich gearbeitet habe, hat immer die PDL alles bestellt. Wir haben immer Bescheid gesagt, dass bei Frau XYZ Lasix dem Ende entgegen geht, Herr ABC nur noch wenige Schutzhosen hat, etc.