Matratzen mit Silberbezug

narde2003

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Liebe Kolleginnen und Kollegen,

vielleicht bin ich zu blond oder denke irgendwie falsch, aber derzeit werden mir immer mehr Produkte mit Silber im Klinikalltag angeboten.
Aktuell will mich eine Firma davon überzeugen, dass ich unbedingt ihre unschlagbaren ADM mit Silberbezug kaufe. Dieser tötet angeblich aktiv MRSA, Pseudomonas, Salmonellen, Legionellen usw.
Ich persönlich sehe überhaupt keinen Sinn einen solchen Bezug auf einer Matratze zu haben. Meine Frage ob ich dadurch die Antibiose spare wurde verneint. Wischdesinfektion muss auch weiterhin stattfinden.

Welchen Sinn haben diese Teile, ausser dass der Hersteller daran verdient.

Verwirrte Grüsse
Narde
 
Keinen, außer Nachteilen die noch nicht in vollem Umfang benannt werden können.
Das RKI hat sich, wie auch die DGKH gegen die Anwendung in KH ausgesprochen. Unter anderem wurden als Gründe die anzunehmende Reduktion der Wischdesinfektion (das Ding macht ja eh alles kaputt) und die fehlende Langzeiterfahrung (Resistenzen) angeführt.
Übrigens wirkt das Silber "nur" als Nanosilber und auch "nur" bei der Anwesenheit von Feuchtigkeit.....!
 
Äh, - war nicht das RKI sondern das Bundesamt für Risikoberwertung. Hier ein bischen was zu lesen zum Thema:
Nanosilber gehört nicht in Lebensmittel, Textilien und Kosmetika - BfR


Nanosilber – antibakterieller Segen oder gefährlicher Sauberkeitswahn ? | Philosophenstübchen-Blog


Nanotechnologie: Ist Nanosilber unbedenklich? - Wissen & Computer - Stuttgarter Zeitung


Nanosilber - BUND für Umwelt und Naturschutz Deutschland

Wer so ein kleinwenig die kritische und kontroverse Diskussion zu Nano-Artikeln verfolgt, kann sich des Gedankens nicht erwehren, dass es einfach zu früh ist für eine breitflächige, unkritische und unkontrollierte Anwendung von Nano-Produkten allgemein ist! Nano-Silber macht da keine Ausnahme.
 
Danke Matras für die Links, die unterstützen meine Argumente gegen das Silber weiter.

Wir haben gestern schon darüber diskutiert ob wir nicht einen Silberbarren anschaffen und dann statt AB die Patienten einfach dran lutschen lassen. Eine Aufbereitung entfällt dann ja, weil Silber eh alles tötet. (selbstverständlich war unsere Diskussion auf der Basis von Ironie)
 
Da Silber "nur" bakteriostatisch wirkt, würde ich vorschlagen die Barren den Keimen als Kugel an die Beinchen zu ketten.
Dann stimmt das Bild!

;-)
 
das ist zwar falsch, aber auch ziemlich lustig.


*schmunzel*
 
das ist zwar falsch, aber auch ziemlich lustig.
Wie, findest unsere Idee nicht gut? Gut, i.v. wird schwierig, aber lutschen und dann in die Wunde legen, dann mal auf die Matratze und auf das Nachtkästchen - soviele Einsatzmöglichkeiten für einen Silberbarren.
Dann mit einem feinen Goldkettchen den Bakterien oder auch dem bösen MRSA-Virus noch ans Beinchen oder Ärmchen hängen, das wäre doch Klasse.
Was wir sparen könnten...
 
Wieso? Das Goldkettchen ist doch schon da in Form des Eheringes. Der ist ja bekanntlich auch keimreduziernd. Der Volksmund empfiehlt über ein Gerstenkorn mit dem Ehering zu streichen. Dann verschwindet es ähnlich wie der Schnupfen, der ja bekanntlich unbehandelt nach einer Woche weg ist- mit Therapie aber nur 7 Tage dauert.

Elisabeth

Elisabeth
 
Elisabeth, Du hast vergessen Deinen Beitrag als "Ironie" zu kennzeichnen: leider ist Gold überhaupt nicht mikrobiozid oder bakteriostatisch!

Die als Oligodynie bezeichnete Eigenschaft ist diversen Buntmetallen und eben Silber zueigen. Hierzu ist aber leider noch sehr wenig bekannt und je nach Quelle werden diesen bakterieostatischen oder eben bakterioziden Eigenschaften zugesprochen.
 
Was soll denn so eine Silber-Matratze kosten? :P
 
Sorry, genaue Preise kann ich dir nicht sagen, nur so viel - so teuer sind sie nicht.
 
Bei Patienten mit Weglauftendenz hätte solch ein Silberbarren am Bein auch noch andere Vorteile :lol: