Malaria

narde2003

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Liebe Kolleginnen und Kollegen,

die Winterreisezeit beginnt wieder, somit steigen auch in Deutschland die Malariafälle an. Was daran liegt, dass viele Bürger während ihres Aufenthalts in tropischen Gefilden auf die Malariaprophylaxe verzichten oder diese nicht korrekt durchführen.
Die Resistenz gegen einzelne Pryphylaxemittel nimmt Weltweit zu, auch kommen neue Malariaendemiegebiete hinzu z.B. Dominikanische Republik oder der Süden der Türkei.

Wusstet ihr eigentlich, dass bis 1949 die Malaria auch in Deutschland heimisch war? Die letzte Malaria Epidemie war zu dieser Zeit in Berlin.
Die Malaria ist weltweit die häufigste Infektionserkrankung, in den Endemiegebieten allerdings eine Kinderkrankheit.

Interessantes zum Nachlesen über die unterschiedlichen Malariaarten findet ihr hier:
Malaria - Wikipedia

Liebe Grüsse
Narde
 
schon gewusst,dass es in Frankfurt eine Flughafenmalaria gibt?
wegen des schoenen warmen Wetters und des Reiseproviants(Infektione,..)

Was man aber auch bedenken soellte:
-trop. Institute nehmen zeitweise viel Geld ein fuer Beratung,etc.
-da die Flugtickets meist sehr teuer sind wird hierbei gespart(es gibt ja hier auch viele auslaendische Studenten,welche nicht besonders reich sind)
-die Malariaprophylaxe in Afrika z.Bsp. ist viel guenstiger,wobei es dort aber auch genuegend gefaelschte Produkte gibt


nun ja,
aber Malaria toetet ziemlich viele,
da z.T. auch Medikamente Magenschmerzen verursachen,was dazu beitraegt,dass sehr wenig getrunken wird und nichts mehr gegessen wird.


Aber jetzt hab ich mal ne Frage,
ist es moeglich,dass von den Malariatbl. bzw. von Malaria selber das Weisse im Auge gelb bzw. rot wird?
 
Hallo Mamao,

bitte immer bei den Tatsachen bleiben. Die Flughafenmalaria wurde bei einem Bauern in Zürich festgestellt und das ist einige Jahre her. Diese Geschichte geistert immer wieder durch die "Fachwelt".
Richtig ist, dass es Formen der Anopheles auch in Deutschland gibt. Die Anophelesform welche die Malaria überträgt, braucht bestimmte klimatische Bedingungen um zu überleben und sich zu vermehren, welche derzeit in Deutschland nicht herrschen.

Menschen die deine Einstellung haben, dass die Reise schon so teuer war und dann auf die Prophylaxe verzichten, sorgen dafür, dass ich nicht arbeitslos werde, eigentlich sollte ich mich bei dir bedanken für diese Einstellung.
Anderes Argument ist häufig, die Prophylaxe muss ich selbst bezahlen, die Therapie bezahlt die Krankenkasse.
Wollen wir mal hoffen, dass du dann keine Malaria Tropica mit aus dem Urlaub bringst, bzw. diese dann überlebst, weil dein erstbehandelnder Arzt diese evtl. nicht erkennt, da die Symptome, "Allerweltssymptome" sind und häufig erst sehr spät erkannt werden.
Ja, du kannst Medikamente auch z.B. in Kenia kaufen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass du ein echtes Medikament mit der richtigen Dosierung bekommst - tja, Glückssache, aber du hast dann doch einiges gespart - aus dem Traumurlaub wird dann ein Alptraum.

Durch die Hämolyse der Erythrozyten kann es zu einem Ikterus kommen, der natürlich auch am Auge zu sehen ist.
Besonders dunkelhäutige Menschen geben an, dass sie einen bitteren Geschmack im Mund haben.

Viel Spass auf Reisen
Narde
 
Meint ihr mit der Flughafenmalaria diese:

"... Außerhalb dieser Gebiete lösen gelegentlich durch Flugreisende eingeschleppte Moskitos die so genannte „Flughafen-Malaria“ aus. Hierbei sind alle Personen im direkten Umfeld von Flughäfen gefährdet, z. B. Flughafenbedienstete oder Anwohner."

???

Zitat ist aus dem Wikipedia-Link: Malaria - Wikipedia

---> Davon habe ich auch schon gehoert... Ist aber wahrscheinlich schon extrem selten.

Zum Thema hinzufuegen kann ich, dass ein weiteres Problem durch die Last-Minute-Angebote der Reisebueros entsteht. Wenn zwischen Buchung und Abflug nur wenige Stunden liegen, habe ich im besten Fall Zeit, mir die Malaria-Prophylaxe zu besorgen, aber wirksam ist sie bei Ankunft im gefaehrdeten Gebiet nicht. Darueber sind sich viele Touristen nicht im Klaren.
 
Hallo @Narde,

ich weiß , daß es die Malaria in Deutschland gegeben hat. Sie ist eigentlich erst durch die Trockenlegung der Sümpfe bei uns ausgerottet worden. War das eigentlich eine andere Mückenart? Das Klima war doch damals auch nicht so mild?

Ich glaube, daß sich durch die stetige Erwärmung des Klimas, die Anopheles Mücke bei uns wieder heimisch fühlen wird.

Ich hab mal gehört, daß das Gebiet um den Neckar als besonders gefährdet gilt, wegen des für Deutschland sehr milden Klimas, ebenso am RHein.

Wenn jetzt ein paar dieser Viecher in diesen Gebieten eingeschleppt werden würden, stiege doch die Gefahr immens oder?

Liebe Grüße von
Manu
 
Hallo Manu,

es war eine Anopheles Mücke. Diese hat aber nicht die M. Tropica übertragen.
Ich muss mal suchen welche Anopheles es war, das kann ich dir aus dem Kopf nicht sagen. Mache mich aber klug, auch wenn es einige Tage dauert.

Liebe Grüsse
Narde
 
Hallo Narde,:)

Danke schon mal im voraus für deine Mühe.
Ich hab mal gegoogelt unter Malaria in Deutschland. Die Mückenart heißt "Anopheles Plumbeus".
War bei zdf.de-Abenteuer&Wissen zu finden.
Da wird auch von einem Fall zweier Kinder berichtet, die aus unklaren Ursachen in Duisburg 1997 an der Malaria tropica erkrankten.
Auch unter Google Malaria in Deutschland zu finden- Die These, daß eben diese Anopheles plumbeus überträger der Malaria tropica sein könnte, obwohl diese Art nur in deutlich kühleren Klimazonen vorkommt. Hat man angebl. in England herausgefunden.
Wenn das zuträfe, dann könnte man doch davon ausgehen, daß es eineige bisher nicht erkannte Fälle von Malaria in Deutschland gibt, die durch die heimische Mückenart übertragen werden????????????
Bis Bald!

Liebe Grüße
Manu:)

PS: Tschuldigung an dich und alle die jetzt diese Links selber suchen müssen. Ich arbeite an meinen Computerkenntnissen und bin leider noch zu doof, diese Links gleich reinzukopieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Manu,
wie versprochen meine Antwort:

Also die Anopheles gibt es noch immer in Deutschland, aber ihre Lebensräume wurden durch die Trockenlegung der Sumpfgebiete starkt eingeschränkt, dadurch ist die Anzahl der Anopheles zurückgegangen.
Anders ausgedrückt, damit in Deutschland die Malaria wieder heimisch werden kann, braucht es:
  • Sumpfgebiete, als Lebensräume
  • eine grosse Anzahl der Anopheles
  • und als Vorbedingung eine grosse Anzahl an Malariaerkrankten, damit sich die Anopheles infizieren kann
  • ein stabiles Klima oder noch mehr Mücken, damit ein gewisser Teil den Winter überlebt.
Liebe Grüsse
Narde
 
Hallo Narde,

erstmal vielen Dank für die Info jetzt bin ich schlauer.:thinker:
Ich hatte nämlich einen Denkfehler!
Die Mücke muß sich ja erstmal infizieren und eine Anopheles allein macht noch keine Malaria.

Aber ich könnte mir vorstellen, daß duch die vielen Fernreisen und den Klimawandel(oder nur dieser milde Winter) einige Mücken in bestimmten günstigen feuchten Gebieten(z.B. wo ich wohne), die Malaria übertragen könnten, wenn sie sich vorher infiziert haben.
Vielleicht wäre das dann auch nur von begrenzter Dauer, wenn im Moment die Faktoren alle günstig sind und das Jahr drauf wär der Spuk wieder vorbei.
(:D Na ja vielleich ein bisserl weit hergeholt)

Liebe Grüße von
Manu
 
Hallo Manu,
wie andere Erkrankungen zeigen ist ein weiterwandern möglich - siehe die FSME oder eine Rieckettsienart die sich von Süditalien bis zum Gardasee ausgebreitet hat.
Es müssen eben einige Malariakranke - einer reicht dazu nicht aus - dann vorhanden sein und viele kleine Anopheles, sonst wird es nicht klappen.
Ausserdem sollten die Nächte über 20 Grad Celsius sein.
Wir haben hier zwar immer wieder viele Malariakranke, aber es fehlen die Feuchtgebiete und dann haben wir die Malariakranken auch noch meist im Winter, da in dieser Zeit die Fernreisen einfach beliebter sind, dafür fehlt es uns um diese Jahreszeit an den Mücken.

Wie heisst es in der Medizin - es gibt nichts was es nicht gibt - oder frei nach dem Werbespruch einer Autofirma: Nix is unmöglich.

Sonnige Grüsse
Narde