Ich verstehe dich richtig- du bezahlst den Pflegedienst aus eigene Tasche. Er kann also seine Angestellten alleine aus den eingezahlten Mitteln entlohnen. ... Du verstehst, wo ich hin will? Ich finde es schwierig, den ambulanten Diensten, respektive den Kliniken und Heimen, per se zu unterstellen, sich bereichern zu wollen bzw. eine Mißwirtschaft zu betreiben wenn sie mit den Einnahmen nicht hinkommen.
Du sprachst Mecklenburg-Vorpommern an. Wenn ich mich recht erinnere, sind dort im letzten Jahr die Pflegedienste auf die Straße gegangen, weil man die Einnahmen der Pflegedienste kürzen wollte. In Brandenburg gab es das gleiche Problem. Problem waren vor allem die Fahrtkosten.
Hier im Forum tauchen regelmäßig Anfragen auf, wie man die Kassen zur Bezahlung von Tätigkeiten zwingen kann. Das lässt tief in das System blicken. Es lebt davon, dass es Pflegekräfte gibt, die sich unter Wert verkaufen. Es reicht also nicht, nur bei einem Arbeitgeber Druck aufzubauen. Siehe Finnland.
Ich wäre übrigens dafür, dass man dem Kunden- egal ob Krankenhaus, stationäre oder ambulante Pflege- eine Rechnung zukommen lässt, aus der hervor geht, wer was bezahlt hat. Wie teuer sind die Medikamente, die man sich verordnen lässt, aus der Apotheke holt und dann nicht mal nach Vorschrift nimmt. Wie teuer ist ein Hilfsmittel, dass man glaubt unbedingt haben zu müssen um es dann doch nicht zu nutzen. Wie teuer ist die ambulante Pflege tatsächlich?
Ich finde es befremdlich, dass ein Bürgermeister und die Verantwortlichen für die Arbeit des städtischen Seniorenheimes und dem angeschlossenen Pflegedienst bei der Suche nach einem Pflegedienst beraten. Das nennt man in der freien Wirtschaft Wettbewerbsverzerrung. In der Pflegelandschaft ist es wahrscheinlich ein probates Mittel, sich gegenseitig die lukrativen Patienten abzujagen.
Elisabeth