News Lohnspiegel in der Pflege

narde2003

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Beschäftigte in Pflegeberufen sind mit ihrer Arbeit zufrieden, aber sie empfinden sie als sehr stressig und auch körperlich erschöpfend. Mit der Bezahlung sind sie mehrheitlich nicht zufrieden. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) in der Hans-Böckler-Stiftung, die auf einer Online-Befragung des LohnSpiegel von rund 3.550 Beschäftigten aus verschiedenen Berufen und Tätigkeitsbereichen in der Kranken- und Altenpflege basiert. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Prinzipien "Faire Löhne" und "Gute Arbeit" im Pflegesektor noch keineswegs zufriedenstellend umgesetzt sind,“ sagt WSI-Tarifexperte Dr. Reinhard Bispinck.

Arbeit in Pflegeberufen: Interessant, hoch belastend und oft schlecht bezahlt
 
Schön, dass wir das wieder mal schwarz auf weiß haben. Das ist ja nun wirklich nix Neues.

Das Ergebnis haben Studien vor 25 Jahren auch schon gehabt. Was hat "die Pflege" daraus gemacht?

Richtig...
 
Hallo,

wie können in diesem Beruf Männer eigentlich mehr verdienen als Frauen?
Habe ich irgendetwas nicht mitbekommen?

Gruß
joe:gruebel:
 
Wenn mehr Männer gut bezahlte Stellen innehaben, als Frauen...
 
Schön, dass wir das wieder mal schwarz auf weiß haben. Das ist ja nun wirklich nix Neues.

Das Ergebnis haben Studien vor 25 Jahren auch schon gehabt. Was hat "die Pflege" daraus gemacht?

Richtig...

Du, das geht bei uns nicht anders, das haben wir schon immer so gemacht...

Was erwartest du eigentlich?
 
@Maniac,
da geht es dann doch nicht um den Job der normalen Pflegekraft auf Station. Das wäre für mich nicht nachvollziehbar...

Suchen sich die immer noch recht wenigen Männer die besser bezahlten Bereiche wie Intensiv z.B.? Das wäre eine Erklärung.

joe
 
Laut dieser Studie bekommt ein Mann bis zu 300 € (!) mehr als eine Frau bei gleicher Tätigkeit in der Pflege.

Den Verdacht hatte ich auch schon mal und habe bei unserem Betriebsrat nachgefragt.:gruebel:

Dort wurde mir gesagt, wenn man nach TvöD bezahlt wird und in derselben Eingruppierung und Stufe ist, bekommt Männlein wie Weiblein das gleiche Gehalt. Geglaubt habe ich das aber nicht so recht.

Weiß vllt. jemand, wie es tätsächlich ist? Oder traut Mann sich nicht es zuzugeben?*provozierendfrag*

LG opjutti
 
lohnspiegel.de schrieb:
Zitat: "Frauen sind in unserer Erhebung in den Pflegeberufen überwiegend vertreten. Rund 69 % der Beschäftigten sind Frauen. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich jedoch, dass der Anteil von Frauen und Männern in den einzelnen Berufen sehr unterschiedlich ausfällt. In Abbildung 11 ist der Männeranteil in den Pflegeberufen und das jeweilige Durchschnittseinkommen dargestellt. Auffällig ist, dass der Männeranteil in den besser bezahlten Berufen am höchsten ist."

Quelle: http://www.lohnspiegel.de/dateien/pflegeberufe
 
Laut dieser Studie bekommt ein Mann bis zu 300 € (!) mehr als eine Frau bei gleicher Tätigkeit in der Pflege.

Den Verdacht hatte ich auch schon mal und habe bei unserem Betriebsrat nachgefragt.:gruebel:

Dort wurde mir gesagt, wenn man nach TvöD bezahlt wird und in derselben Eingruppierung und Stufe ist, bekommt Männlein wie Weiblein das gleiche Gehalt. Geglaubt habe ich das aber nicht so recht.

Weiß vllt. jemand, wie es tätsächlich ist? Oder traut Mann sich nicht es zuzugeben?*provozierendfrag*

Kennst du die Tariftabellen und -texte nicht?

Selbstverständlich bekommen Männer und Frauen dasselbe...
 
Wenn beide in der gleichen Entgeltgruppe und -stufe sind, bekommen beide dasselbe.

Der Unterschied mag auf die Tatsache zurückzuführen sein, dass sich Frau um die Kinder kümmert. Bei Erziehungszeit "ruht" meines Wissens die Entgeltstufe (ist ja auch richtig, wenn Du nicht arbeitest, bekommst Du keine Berufserfahrung) - dadurch klettert Mann schneller in den Stufen nach oben. Dann geht Frau nur Teilzeit arbeiten (weniger Geld) und macht Lohnsteuerklasse fünf (noch weniger Geld netto).

Und es gibt ja nicht nur TVöD, TV-L oder AVR. In den Betrieben, in denen der Lohn oder die Stufe selbst ausgehandelt werden kann, legen Männer ein größeres Selbstbewusstsein an den Tag und verdienen deshalb mehr Geld.
 
Hallo,
natürlich bekommen Männer und Frauen als Vergütung denselben Lohn für dieselbe Tätigkeit! In der Statistik wird aber erfasst, wieviel diese jeweils durchschnittlich verdienen...

Hier spielen jetzt folgende Faktoren und Überlegungen hinein:
  • Männer besetzen eher Führungspositionen
  • Männer unterbrechen Ihre Berufstätigkeit nicht wegen Kindererziehung und steigen in den Entgeltstufe schneller auf
  • Frauen sind meistens geringfügig oder in Teilzeit beschäftigt
  • Frauen haben aufgrund der Ortsgebundenheit und dem Status "nicht Hauptverdiener" weniger Auswahl bei der Stellensuche und arbeiten dann eher bei nicht tarifgebundenen Arbeitgebern mit geringeren Löhnen

Aus dieser Statistik lässt sich aber nicht ableiten, dass bei gleichen Voraussetzungen und demselben Arbeitgeber unterschiedliche Löhne gezahlt werden!
 
@Maniac: Na klar kenne ich die Tariftabellen, -texte und weiss, wer wo eingestuft ist. Aber ich darf doch mal nachfragen, ob es tatsächlich so ist.

Der Mann hat in der Pflege die bessere Akzeptanz bei den Ärzten und auch in der Verwaltungsebene. Die Frau als Arbeitnehmerin in der Pflege wird als zu emotional und weich angesehen, mit wenig Durchsetzungsvermögen und ist deshalb oft von vornherein nicht für Führungspositionen vorgesehen. In einer "männerdominierten" Führungsetage ist es schwer als Frau hineinzukommen und sie muss, wie auch in anderen Berufen mehr leisten oder steht länger auf dem Prüfstand.

Beispiel: Mann in Führungsposition 6 Monate Probezeit, Frau in derselben Position, nachdem Mann nach 1,5 Jahren entlassen wurde, 12 Monate. :wut:

Daran muss Frau arbeiten und sich nicht unter Wert verkaufen!

@Lillebrit: Ist doch klar, dass wenn Frau wegen Kindererziehung aussetzt und dann später in Teilzeit geht, dass sie dann weniger bekommt. Geht doch auch gar nicht anders.

LG opjutti
 
@Lillebrit: Ist doch klar, dass wenn Frau wegen Kindererziehung aussetzt und dann später in Teilzeit geht, dass sie dann weniger bekommt. Geht doch auch gar nicht anders.

Und genau DAHER kommen die Unterschiede in den statistischen Erfassungen zum Einkommen!

Oft ist es auch so, dass der Wohnort sich nach dem Arbeitsplatz des Mannes richtet - die Frauen arbeiten häufig nur halbtags oder in Teilzeit und sind auf die Stellen angewiesen, die es in räumlicher Nähe zum Wohnumfeld gibt. Das sind dann eben nicht immer tarifgebundene Arbeitgeber.

Dazu kommt, dass Frauen aufgrund der Unterbrechung ihrer Berufstätigkeit eventuell geringer qualifiziert sind (es sei denn, dass Erziehungszeiten für die eigene Fort- und Weiterbildung genutzt wurden) - Männer haben in dieser Zeit an Bildungsgängen teilgenommen, die auch zu mehr Einkommen führen.

Nicht selten steigen Gesundheits- und Krankenpfleger nach etlichen Jahren der Berufsabstinenz im mittleren Lebensalter erst wieder in den Beruf ein und stehen dann natürlich auf dem Stand (und Gehalt) eines Berufsanfängers.

Man muss sich Statistiken manchmal etwas genauer ansehen...
 
Beispiel: Mann in Führungsposition 6 Monate Probezeit, Frau in derselben Position, nachdem Mann nach 1,5 Jahren entlassen wurde, 12 Monate. :wut:
i
Das gibt es so nicht. Die Probezeit ist auf maximal 6 Monate begrenzt. Wird tatsächlich im Vertrag etwas längeres vereinbart, so ist das ohne praktische Bedeutung im Nachhinein. Nach 6 Monaten sind sich dann die Verträge gleich...
 
Ich beabsichtige eine Anstellung als pflegerische Leitung für 3 Stationen in einem anzutreten.

Meine Personalverantwortung liegt bei ca. 35-40 Mitarbeitern und für ca. 50 Betten. Zu meinen Hauptaufgaben gehört die Qualitätssicherung, Mitarbeiterführung, Etablierung von Konzepten und Mitwirkung an der Erstellung neuer Konzepte, fachliche Dienstaufsicht, etc.

Ich bin 25 Jahre alt, bin Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger und Gesundheits- und Krankenpfleger und absolviere berufsbegleitend ein Bachelorstudium im Bereich Pflegemanagement.

Um mit einer realistischen Gehaltsvorstellung (Haustarif) in die Verhandlung zu gehen, möchte ich an Sie die Anfrage stellen, ob sie mir zurückmelden können, welche Gehaltsforderung für die Verhandlung angemessen erscheint.
 
Im TVöD wäre es 9c bzw. 9d.
 
Vielen Dank, Narde! ;)
 
Nein, dies ist nicht so, einige Einrichtungen zahlen nach BAT, andere nicht und so sind die Gehälter unterschiedlich. Hinzu kommt noch was man an Qualifikationen mit bringt Hinzu kommt ja noch die Anzahl der Jahre wie man als Altenpfleger in der Einrichtung ist - als Frau schneidet man doch eher besser ab.
 
Ich denke einfach es liegt an jeder Pflegefachkraft selber was sie/er aushandeln kann. Mann/Frau sollte sich aber nicht hinter verstecken und auf das erstbeste Angebot eingehen. Selbstbewusst in die Gehaltsverhandlungen einsteigen, sich optimal vermarkten und dann klappt des schon mit dem Gehalt.

LG Natt