Lagerungs- und Fixierungspläne

Sabse

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01.05.2004
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Hallo Leute!

Ich bin neu unter Euch und hab auch gleich eine Frage. Wir wollen auf Station einen Lagerungs- und Fixierungsplan erstellen und möchte gerne wissen ob mir jemand einige Tipps geben kann oder evtl. eine Vorlage hat. Das wäre ganz toll. Danke schon mal im voraus.

Gruß Sabse
 
Hallo Sabse !
Ich arbeite zwar im Altenpflegeheim, wir arbeiten dort aber auch mit selbstgefertigten Plänen:

Lagerungsplan:

Oben drauf: Name des Bewohners, Wohnbereich
Zwei mal zwei Spalten: über der ersten steht Datum/Uhrzeit über der nächsten Lagerungsart, in dieser wird eingetragen re/li , Rollstuhl,Bettrand o.ä. und ein paar Zahlen,Handzeichen
unten sind die Zahlen aufgeschlüsselt für versch. Lagerungsarten und Materialien (z.B. Rücken, Seitenlage,Kissen gross,klein, Rohr,Handtuch...)

Fixierungsplan:

Oben drauf: wie oben
darunter : z.B.: 1= Bauchgurt Rollstuhl, 2=Fixiergurt im Bett
erste Spalte Datum,zweite Spalte Fixierungsart, dritte Spalte Beginn und letzte Spalte Ende
in der dritten und vierten Spalte werden die jeweiligen Zeiten mit Handzeichen eingegeben

Beide Pläne liegen in Prospekthüllen im jeweiligen Bewohnerzimmer, damit zeitnah eingetragen werden kann.
wenn die Pläne gefüllt sind oder nicht mehr notwendig sind , werden sie in der Akte abgeheftet.
Der Fixierungsplan hat bei uns eine auffällige Farbe (bitte immer blau kopieren) damit er ins Auge fällt und die Eintragungen nicht vergessen werden.
In der Pflegeplanung werden vorhandene Pläne bei den jeweiligen AEDLs als Hilfsmittel erwähnt :
sich bewegen können, für Sicherheit sorgen können
Fixierungspläne nur bei bestehendem Gerichtsbeschluss bzw.Einwilligung des Bewohners !!!

Hoffe geholfen zu haben...
Hülsi
 
ja so wird das auch bei uns gemacht für alle bettlägrigen patienten...

und dann liegen die im poatientenzimmer so das man immer sofort eintragen klann wann man gelagert hat
 
Hallo Sabse,

ich habe gerade eine Fortbildung über Fixierung(rechtliche Gerundlagen, Standard, Ablafbeschreibung etc) ausgearbeitet. In der nächsten Woche werde ich Pflegepersonal bzw. Mediziner schulen. Wenn du Interesse hast bin ich gerne bereit dir Informationen zur Verfügung zu stellen.

bis denne
Frank
 
Hallo ihr Lieben!

Bin grad etwas geschockt ... Fixierungsplan? Sowas gibt´s wirklich? Was ist da mit der richterlichen Erlaubnis usw.?
 
Hallo Laisy,
ich glaube, das das Wort Fixierungsplan eigentlich viel eher der begleitenden Beschreibung nach als Fixierungs-Dokumentation zu benennen ist !!
Vielleicht liest du den Beitrag noch mal?
 
Hi Flexi!

Hab jetzt noch mal aufmerksam gelesen, und denke Du hast recht! Vielleicht bin ich aus anderen Gründen da im moment ein wenig überempfindlich (siehe talk talk talk). Dennoch stehe ich einem Fixierungsplan skeptisch gegenüber.

Schöne Grüße
Laisy
 
Hallo Laisy,
du hast unbedingt recht, wenn du sagen willst, das man Fixierungen nicht planen kann.
Der Arzt kann allerdings in der Fixierungsanordnung die Art und Weise und die Voraussetzungen festlegen, unter denen eine häufiger vorkommende Fixierung stattfinden kann. Das ist eigentlich schon ein Teilplan. Der konkrete Anlass muss auf alle Fälle aktuell entschieden werden.
Andere Einrichtungen nennen es deswegen auch Fixierungsdokumentation, häng dich vielleicht hier nicht so an dem Wort "...Plan" auf.
 
Hi flexi!

Gebe mich mit der Formulierung einverstanden :lol:
 
Hi Leute!

Im Grunde genommen soll das eher eine Fixierungsdokumentation sein. Unser Ziel war einfach das wir eine ärztliche Anordunung haben und wir einfach dokumentieren können was der Pat. z. B. für eine Art Fixierung hat, für wie lange er fixiert ist, die Kontrolle der Fixierung u.s.w. Uns geht es nur darum, das wir uns absichern können. Es kam bei uns im Haus leider öfters vor, das ein Pat. z.B. am Abend sehr agressiv wurde , unruhig, verwirrt- der Dienstarzt dann eben einen Bauchgurt mit Bettgitter anordnete, und der Pat. nach einigen Std sich wieder beruhigt hatte, jedoch ohne weiter AO an den nächsten Tagen trotzdem fixiert wurde. Wir hatten uns überlegt, das wir mit diesem Plan einen besseren Überblick haben. Wobei wir diesen Plan bei der PDL vorgestellt haben und dieser sehr gut ankam. Mal sehen was dabei rauskommt.
Aber Danke für eure Antworten.

Gruß Sabse
 
Hi Sabse!
Wo arbeitest du?
Ein Patient wurde ohne Arztanordnung weiter fixiert????? Da könnt ihr
aber froh sein, daß es keiner meiner Angehörigen oder Bekannten war!!!!
Man darf nie vergessen,daß eine Fixierung das aller letzt Mittel der Wahl
ist und dies immer wieder sowohl vom Arzt wie auch vom Pflegepersonal
überprüft werden muß!
MFG,
Kartoffelbrei
 
Hallo Leute..

leider Gottes habe ich auch fast täglich mit fixierten Patienten zu tun.

Ich arbeite auf einer neurologischen Station, und so kam es beispielsweise schon vor, dass ich von 4 Monitor-überwachten Patienten drei mit Bauchgurtfixierung.

Einen sogenanntne Fixierplan gibt es zwar auf unserer Station, doch er wird nicht eingesetzt.
Auf die Nachfrage, warum nicht, bekam ich keinerlei Antwort.

Bei uns wird das meistens dann so gehandhabt, dass wir eine Unterschrift vom Stationsarzt oder Dienstarzt benötigen, und zwar auf dem Blatt, wo bei uns die Pflegeberichte drauf kommen.

Da heben wir unter spez. Pflege eine Rubrik, die dann da heisst:
Patient ist fixiert:_________________ (da kann man einen Grund eintragen wie etwa Eigenschutz oder Standard), dann
x Bauchgurt
x Handfixierung
x Füsse
x Pat. ist einverstanden
x richterliche Anordnung
__________Arztunterschrift

Es ist z.B. bei uns Standard, dass alle Pat. mit Krampfanfällen beidseits Bettgitter bekommen. Die meisten sind damit einverstanden, andere leider nicht (auch nicht nach Erklärungen warum wieso weshalb..), einige können keine Entscheidungen treffen und wiederum andere kommen schon mit Bettgittern auf Station.
Die Pat. mit Krampfanfall haben ausserdem 24 Stunden Bettruhe (Aufstehen nur nach Erlaubnis durch den Stationsarzt), danach wird die Bettruhe gelockert.

Wenn eine richterliche Anordnung vonnöten ist, dann geht dies über den Sozialdienst im Hause, und bis dann mal ein Richter auf Station erscheint, dass kann schon mal länger als eine Woche dauern.

Die Fixierung wird meist im Pflegebericht mit dokumentiert.
("Fixierung an den Händen und mit Bauchgurt immer noch nötig, da Pat. sehr unruhig ist und sich heute schon 2 Braunülen oder ähnl. gezogen hat..!").

Einer unserer Stationsärzte war einmal so sauer, weil sich ein Pat. die gerade gelegte Magensonde gezogen hatte.
Daraufhin sollten wir alle unruhigen Patienten, die sich nur irgendetwas rausziehen könnten, sofort fixieren.
Doch wir haben uns geweigert..!"

Und wiederum ein anderer Pat. sollte nach fast 3 Wochen Bauch- und Handfix. langsam entfixiert werden.

Das Ende vom Lied war, dass er sich ausgerechnet bei mir im Nachtdienst die angenähten subrapubischen Katheter zog (die Spitze steckte danach in der Blase) und die PEG so lang zog, dass am Ende nur noch ein sehr sehr sehr dünner Schlauch zu sehen war..

Ich denke, mehr wie Dokumentieren kann man es nicht, um auf der sicheren Seite zu sein.
Und diese Dokumentation kann in unterschiedlichen Varianten geführt und festgehalten werden.
:wink:
 
Hallo!

Bin auch neu!!!
Wir haben auch stationsinterne Lagerungspläne und Fixierungsprotokolle.
Unsere Lagerungspläne umfassen die "normale" Re-Li-Rü-Lagerung, den Langsitz und das Raussetzen in den Rolli. Dann sind noch zwei, drei Spalten, die nicht genutzt werden (Bauchlage, Schneidersitz,..). Die sind auch direkt am Patientenbett und werden dann jeweils ausgefüllt.

Unsere Fixierungsprotokolle beinhalten Namen, Geburtsdatum und was ich als ganz wichtig empfinde den Grund der Fixierung. Wir haben da aufgeführt: aufgrund motor. Unruhe, Verwirrtheitszustände, zum Schutz liegender Sonden/Katheter/Tubi, Selbstschutz. Weiterhin wird Art der Fixierung, Uhrzeit (unterteilt in drei schichten), zuständiger Arzt, durchführende Pflegekraft und Unterschrift des Arztes aufgeführt.

Vielleicht dir das auch weiter.

Gruß Susanne