Hallo Leute..
leider Gottes habe ich auch fast täglich mit fixierten Patienten zu tun.
Ich arbeite auf einer neurologischen Station, und so kam es beispielsweise schon vor, dass ich von 4 Monitor-überwachten Patienten drei mit Bauchgurtfixierung.
Einen sogenanntne Fixierplan gibt es zwar auf unserer Station, doch er wird nicht eingesetzt.
Auf die Nachfrage, warum nicht, bekam ich keinerlei Antwort.
Bei uns wird das meistens dann so gehandhabt, dass wir eine Unterschrift vom Stationsarzt oder Dienstarzt benötigen, und zwar auf dem Blatt, wo bei uns die Pflegeberichte drauf kommen.
Da heben wir unter spez. Pflege eine Rubrik, die dann da heisst:
Patient ist fixiert:_________________ (da kann man einen Grund eintragen wie etwa Eigenschutz oder Standard), dann
x Bauchgurt
x Handfixierung
x Füsse
x Pat. ist einverstanden
x richterliche Anordnung
__________Arztunterschrift
Es ist z.B. bei uns Standard, dass alle Pat. mit Krampfanfällen beidseits Bettgitter bekommen. Die meisten sind damit einverstanden, andere leider nicht (auch nicht nach Erklärungen warum wieso weshalb..), einige können keine Entscheidungen treffen und wiederum andere kommen schon mit Bettgittern auf Station.
Die Pat. mit Krampfanfall haben ausserdem 24 Stunden Bettruhe (Aufstehen nur nach Erlaubnis durch den Stationsarzt), danach wird die Bettruhe gelockert.
Wenn eine richterliche Anordnung vonnöten ist, dann geht dies über den Sozialdienst im Hause, und bis dann mal ein Richter auf Station erscheint, dass kann schon mal länger als eine Woche dauern.
Die Fixierung wird meist im Pflegebericht mit dokumentiert.
("Fixierung an den Händen und mit Bauchgurt immer noch nötig, da Pat. sehr unruhig ist und sich heute schon 2 Braunülen oder ähnl. gezogen hat..!").
Einer unserer Stationsärzte war einmal so sauer, weil sich ein Pat. die gerade gelegte Magensonde gezogen hatte.
Daraufhin sollten wir alle unruhigen Patienten, die sich nur irgendetwas rausziehen könnten, sofort fixieren.
Doch wir haben uns geweigert..!"
Und wiederum ein anderer Pat. sollte nach fast 3 Wochen Bauch- und Handfix. langsam entfixiert werden.
Das Ende vom Lied war, dass er sich ausgerechnet bei mir im Nachtdienst die angenähten subrapubischen Katheter zog (die Spitze steckte danach in der Blase) und die PEG so lang zog, dass am Ende nur noch ein sehr sehr sehr dünner Schlauch zu sehen war..
Ich denke, mehr wie Dokumentieren kann man es nicht, um auf der sicheren Seite zu sein.
Und diese Dokumentation kann in unterschiedlichen Varianten geführt und festgehalten werden.