Hallo zusammen,
manchmal ist es schwierig und auch verständlich
wenn ein Patient einen sekundären Krankheitsgewinn
hat. Denn offensichtlich braucht er ihn manchmal
um sich zu schützen.
Dann ist es auch eine schwierige Entscheidung und
muss gut überlegt sein, ihn damit zu konfrontieren.
Bei uns werden in der Psychiatrie/Psychotherapie
Menschen aufgenommen wo sich erst hinterher
rausstellt, dass sie z.B. einen Rentenantrag
gestellt haben.
Diese Menschen arbeiten dann oft nicht mit
an ihren Problemen, nicht immer bewusst, aber
unbewusst schon. Denn wenn jemand "gesund"
wird, der bekommt keine vorzeitige Rente.
Diese Patienten werden natürlich mit dieser
Diskrepanz konfrontiert. Meist ist es so, dass
sie lange und hart gearbeitet haben, Rente
vielleicht auch schonmal abgelehnt wurde.
Dann ist auch z.B. eine "Depression" nicht weit.
Meistens haben sie auch körperliche Einschränkungen
und auch eine schwere psychische Krise. Nur heute
ist es nunmal nicht einfach eine Rente zu bekommen...
und das wird ihnen dann auch in der
Behandlung/Therapie deutlich und ist oft eine
kränkende Erfahrung.
Aber ist auch immer wieder individuell zu sehen.
Liebe Grüße Brady