Krankheitsgewinn

  • Ersteller Ersteller Brady
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Spielt immer eine Rolle bei unseren Überlegungen. Das ist zwar nicht bei vielen Patienten der Fall, kommt aber immer mal wieder vor.
(Wenns mir mal schlecht geht, lass ich mich auch gerne mal umsorgen.:D)
MfG
rudi09
 
So selten ist das Phänomen sekundärer Krankheitsgewinn gar nicht...
Mag aber daran liegen , wie sich der Patient in seiner Situation empfindet und wie die Angehörigen darauf reagieren...
Wie oft läßt sich ein Patient Essen von seinen Angehörigen reichen , obwohl er das anstandslos alleine kann?
Bis zu einem gewissen Grad mag das legitim sein , aber wenn der Patient sich allzu hängen läßt , muß man halt eingreifen...
LG von Ernie
 
Hallo ernie!

Wenn der sekundäre Krankheitsgewinn bei einem Menschen zu sehr überhand nimmt muss eingegriffen werden. Das sehe ich ganz genauso! Aber ich finde es oft sehr schwierig das richtig anzugehen, da nicht immer das ganze Team vereint an die Sache ran geht und wenn dann nur einer die Selbständigkeit des Patienten fördert, hilft dies leider noch nicht viel.

Liebe Grüße Julia
 
Hallo zusammen,

manchmal ist es schwierig und auch verständlich
wenn ein Patient einen sekundären Krankheitsgewinn
hat. Denn offensichtlich braucht er ihn manchmal
um sich zu schützen.

Dann ist es auch eine schwierige Entscheidung und
muss gut überlegt sein, ihn damit zu konfrontieren.

Bei uns werden in der Psychiatrie/Psychotherapie
Menschen aufgenommen wo sich erst hinterher
rausstellt, dass sie z.B. einen Rentenantrag
gestellt haben.

Diese Menschen arbeiten dann oft nicht mit
an ihren Problemen, nicht immer bewusst, aber
unbewusst schon. Denn wenn jemand "gesund"
wird, der bekommt keine vorzeitige Rente.

Diese Patienten werden natürlich mit dieser
Diskrepanz konfrontiert. Meist ist es so, dass
sie lange und hart gearbeitet haben, Rente
vielleicht auch schonmal abgelehnt wurde.
Dann ist auch z.B. eine "Depression" nicht weit.

Meistens haben sie auch körperliche Einschränkungen
und auch eine schwere psychische Krise. Nur heute
ist es nunmal nicht einfach eine Rente zu bekommen...
und das wird ihnen dann auch in der
Behandlung/Therapie deutlich und ist oft eine
kränkende Erfahrung.

Aber ist auch immer wieder individuell zu sehen.

Liebe Grüße Brady