Kontinenztraining

M!aren

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07.03.2010
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Beruf
Gesundheits- und Krankenpflegerin
Ich bin in der ambulanten Pflege tätig und betreue eine 82 jährige geistig fitte Patientin, die sich bei einem Sturz Verbrühungen im Genitalbereich zugezogen hatte. Zur Abheilung bekam sie mehrere Wochen einen BDK. Seit dieser gezogen ist hat sie eine Dranginkontinenz. dh sie muß sehr häufig auf Toilette und es reicht immer gerade noch so...
Ich habe versucht, ihr Beckenbodenübungen zu erklären und dass sie versucht, den Harndrang nach Möglichkeit etwas zurück zu halten.

Habt ihr noch konkrete Tipps ?
 
Das passt schon so.
Ich gehe davon aus, dass der DK erst kürzlich gezupft wurde.
Blase und Schliessmuskel brauchen halt ein wenig Zeit um zu alter Form zurück zu finden.
Vgl. Z.n. Gipsverband.
 
einfach Geduld üben oder kann sie etwas aktiv dazu tun ?
 
Unsere Urologen sagen (unisono) :
Das Beste, was der Patient machen kann ist :
"Saufen und Laufen !"
1.) Mobilisation ist immer gut.
2.) Wenn der Patient - aus Angst vor der Inkontinenz - das Trinken reduziert,
kommt es erst recht dazu. Die Exikose schwächt die Wahrnehmung ab.
 
Wie cool !!!
genau so werde ich es ihr morgen sagen, :-) sie hat Humor !
 
Liebe Elfriede, die Patientin war begeistert von diesem Rat und wird ihn im Rahmen ihrer Kräfte durchführen ! :boozed:
 
Prima. Grüße sie schön.
! Dokumentieren nicht vergessen : Beratung zu Kontinenztraining mit guter
Resonanz & Compleance durchgeführt. Inhalte : "Saufen & Laufen".

Der MDK will dgl. sehen.
 
stimmt !!!! Hätte ich fast vergessen, habe das WE frei, werde aber das gleich schön am nächsten Arbeitstag ausfüllen.
DANKE !!!
 
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@ PN : Der MDK steht auf pflegefachliche Beratungen.
Von Diagnosen sehe ich hier nichts.
 
Aber m.E. kann man nur pflegefachlich beraten auf der Grundlage einer Diagnose. Bei einer Überlaufblase dürfte "Saufen und Laufen" nicht unbedingt indiziert sein. Deswegen wundert es mich, dass der MDK es toll findet, wenn man dem Arzt vorgreift und berät.

Elisabeth
 
Wieso sollte sie eine Überlaufblase haben ?
Sie hatte keinerlei Probleme bis sie einige Wochen den BDK hatte, nachdem er gezogen wurde muß sie sehr häufig auf Toilette und es reicht immer gerade noch so...
 
Vor der Therapie steht bekanntlich die Diagnose, oder liege ich falsch?

Inkontinenz kann viele Ursachen haben, die vielleicht nur zufällig zeitlich mit dem Dauerkatheter zusammentreffen.
Eine Beratung zu ausreichender Flüssigkeitsaufnahme schadet sicher nicht, ausser es liegen eine Niereninsuffizienz oder Herzinsuffizienz vor oder sonstige Flüssigkeitsbeschränkungen.

Wenn du mir allerdings sagen würdest ich solle saufen und laufen, könntest damit rechnen, dass ich dabei auch noch stürzen würde. Der Begriff saufen ist im Bayerischen Sprachraum mit der Aufnahme von grossen Mengen Alkohol, meist Bier verknüpft und auch noch negativ belegt:-(.

Meine Mutter hat nach DK-Anlage auch eine Inkontinenz entwickelt, was aber auch mit einer Verstärkung der Demenz und Depression zusammenhängt.

lg
Narde
 
Nur mal so am Rande... http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/084-001l_S1_Harninkontinenz_2014-09.pdf . Ich denke mal, dass da ein bisschen mehr medizinische Kompetenz hinter sitzt. Unsere Pflegewissenschaftler vergessen allzuoft, dass die Grundausbildung leider nicht das ist, was sie sein sollte.

Der Beschreibung nach dürfte es sich bei der Patientin um eine Pollakisurie handeln. Wenn ich mit einbeziehe, dass kürzlich ein Dauerkatheter gezogen wurde, dann fällt mir als erstes schon eine Infektion ein. Und hier kann "Spülen" bekanntlich helfen. Aber ob das wirklich der richtige Weg ist- wir kennen außer dem Problem: Pollakisurie nix weiter.
Das jemand so stürzt, dass er sich im Genitalbereich Verbrühungen zuzieht, finde ich schon sehr ungewöhnlich. Das impliziert bei mir, dass da mehr Probleme vorliegen als nur ein häufiger Harndrang.

Elisabeth
 
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