Kommunikationskultur

der Dude

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Ich beschäftige mich zur Zeit mit den Kommunikationsstrukturen in unserem Betrieb.
Das miteinander Reden, Arbeiten und Kooperieren wird von vielen Seiten als verbesserungswürdig bezeichnet. :streit:

Was kann man tun, dass sich das miteinander Umgehen verbessert?
Welche Maßnahmen kann das Management treffen, dass sich die Gesamtsituation in einem Betrieb verbessert, sich mehr Zufriedenheit bei den Mitarbeitern einstellt?

Eine Basisqualität für Betriebszufriedenheit scheint die Kommunikationskultur zu sein. Man kann ja nicht nicht kommunizieren.:gruebel:

Habt Ihr Euch schonmal mit dieser Frage beschäftigt? Welche Ideen habt Ihr zu diesem Thema? Wie wird Kommunikation in Eurem Betrieb gesteuert/gelenkt/gelebt? Welche Maßnahmen trefft Ihr um corporate identity zu ermöglichen? Welche Maßnahmen trefft ihr um Qualität zu leben?:sdreiertanzs:

Schlagworte, die mir dazu bisher eingefallen sind: Incentives, Betriebsfeiern, Übergaberichtlinien, Telefon-, Anredeformen, Top-Down-,Bottom-Up Kommunikationskanäle, Mitarbeiterzeitung,...:thinker:


Ich weiß, das ist ein riesiges Gebiet, aber mir kommt es garnicht so sehr auf fertige Konzepte an, sondern auf Ideen, die in Projekte einfließen können.

Ich würde mich sehr über einen Austausch freuen,

der dude
 
top-down Kommunikation in einem Betrieb wäre z.B. das Führen mit Hilfe von Dienstanweisungen, Hausmitteilungen, etc,
bottom-up wäre wenn die Kommunikation von der Basis an die Führung getragen wird, z.B. Mitarbeiterbefragung, Bewertung der Führungsqualität (ranking), bidirektionales Mitarbeitergespräch, usw.


gibts noch mehr?
 
Hallo Dude.

Schön, dass sich jemand mit dem Thema beschäftigt!
Ich denke in streßigen Zeiten wird die Kommunikation immer deutlich schlechter... Überforderung, Zeitdruck-Gründe gibt es wohl viele... Ich denke auch, dass sich viele garnicht bewußt sind welchen Ton sie anschlagen und deshalb ist eine Möglichkeit da anzusetzen.
Vielleicht mit einer Aktion? So wie "saubere Hände"? Wenn ne Woche lang dieses Thema so präsent ist ändert sich bei manchen vielleicht was... Andere lassen sich dann vielleicht nicht mehr ganz soviel gefallen...auch von Vorgesetzten...
Habe das unserer MAV schon vorgeschlagen, denn ich denke, es wäre gut, wenn sowas aus der Betriebsratecke kommt, aber irgendwie sehen alle nur die Klinikleitung in ihrer Pflicht, obwohl ich denke, dass ALLE etwas beitragen können um solche "Kernkriterien" zu verbessern!

Lieben Gruß
 
Sozusagen "Aktion: Sauberer Mund" :rofl: -

ich denke auch, dass solche Aktionen "von oben" durch die Betriebsleitung von den Mitarbeitern nicht gelebt werden, schließlich den Weg aller Unternehmensleitbilder gehen. Dort steht dann meistens auch sowas wie : "wir respektieren uns" - "wir unterstützen uns gegenseitig" - und? -

Werden die Kollegen nicht behaupten "jetzt darf ich nicht mal sagen was ich denke"? :motzen:

Und überhaupt, wieviel Einfluß hat der Betriebsrat/die Mitarbeitervertretung wirklich? Meiner Wahrnehmung nach engagieren sich immer weniger MA für ihre Belange, fühlen sich aber auch nicht durch BR/PR/MV oder auch Vorgesetzte vertreten.

Also weitergehend meine Frage, wer wäre überhaupt ein geeignetes Medium für die Entwicklung von Kommunikationskultur.


der dude
 
Hallo,

was mir dabei einfällt. In kleineren Häusern (bis max. 400 Betten) gibt es meist gute bzw. freundliche Umgangsformen. In größeren Häusern wirds dann schon mal schlimmer. Besonders in Unikliniken, wo viele verschiedene Abteilungen/ Kliniken miteinander arbeiten sollten, gibt es zu viele Schnittstellen. Meist sind MA von Röntgen, Labor & Funktionsdiagnostik am unfreundlichsten. Meiner Erfahrung nach.

Gruß,

T-Vogue:)
 
was mir dabei einfällt. In kleineren Häusern (bis max. 400 Betten) gibt es meist gute bzw. freundliche Umgangsformen. In größeren Häusern wirds dann schon mal schlimmer. Besonders in Unikliniken,

Ich weiß nicht, ob man das so verallgemeinern kann. Ich habe kurze Zeit in einem kleinen Krankenhaus gearbeitet, wo die Kommunikationskultur unter aller Kanone war - jeder zog über jeden her, Personaler hatten beim Vorstellungsgespräch ganz offensichtlich null Ahnung, wer Ihnen gegenüber saß, "Krisengespräche" waren öffentliche Abkanzelungen. U.a. deswegen war ich nach acht Wochen auch wieder weg...

Natürlich gibt es in großen Häusern mehr Schnittstellen als in kleinen. Dadurch verbessert sich vielleicht nicht der Informationsfluss, aber man wird nicht automatisch unhöflich. Umgekehrt pflegt man auch nicht immer einen netten Umgangston, nur weil man den Kollegen häufiger begegnet.
 
Könnte daran liegen, dass wir Krankenhausmitarbeiter unsere Kundenfreundlichkeit vorwiegend auf externe Kunden (Patienten,Zulieferer,etc.) richten, aber die internen Kunden vergessen. (geht mir mit unserer EDV-Abteilung so, die sind ja völlig daneben) :knockin:-
Andererseits arbeite ich in so einem kleineren Betrieb, trotzdem würde ich die Umgangsformen eher als schlecht bezeichnen. Wundert mich auch nicht, wenn Du an jeder Ecke angepöbelt wirst, pöbelst Du irgendwann auch zurück; es färbt halt schnell ab. :motzen:

der dude
 
Personaler hatten beim Vorstellungsgespräch ganz offensichtlich null Ahnung, wer Ihnen gegenüber saß, "Krisengespräche" waren öffentliche Abkanzelungen.
Weitergehend wäre es natürlich die Musterlösung, wenn bei der Personalauswahl mehr Wert auf die Softskills gelegt werden würde und einfach nette, freundliche Mitarbeiter eingestellt würden.
:flowerpower:


der dude
 
Weitergehend wäre es natürlich die Musterlösung, wenn bei der Personalauswahl mehr Wert auf die Softskills gelegt werden würde und einfach nette, freundliche Mitarbeiter eingestellt würden.

Jein. Ich mag auch nette Mitarbeiter. Mit einem netten Trottel kann ich allerdings nicht viel anfangen.

Wenn ich die Wahl hätte zwischen einem Stoffel von Chirurg, der aber fachlich topfit ist, und einer Seele von Mensch, die das Skalpell verkehrt herum hält - da lasse ich mir lieber von dem Armleuchter den Blinddarm rausnehmen als mich von dem Netten verpfuschen zu lassen.

Das ist aber OT.

Arbeitet hier irgendwer mit Fortbildungen zur Kundenfreundlichkeit? Die gibt es für viele Arbeitsfelder, warum nicht auch im Krankenhaus?


 
Professionelle und sachliche Höflichkeit sollte zum Standard gehören. Das kann sich auch ein Stoffel angewöhnen, ohne jedem gleich um den Hals zu fallen.
 
Und wie bringt man den Stoffel dazu, sein Kommunikationsverhalten zu ändern?
 
Indem man ihm freundlich lächelnd zusäuselt : Ich verstehe Sie auch , wenn Sie freundlich mit mir reden:mrgreen:Hat bei mir schon oft funktioniert..

:knockin::knockin:
 
höflichkeit ist mir zu sehr an der oberfläche. mir ist es wichtiger aufrichtig zu sein und wirklich zuzuhören. und darauf zu achten wo ich noch fette urteile über einen anderen menschen in mir trage, was natürlich wenig dazu beiträgt in verbindung miteinander zu kommen. das halte ich nämlich für das erstrebenswerte in der kommunikation, miteinander in verbindung zu kommen.
wir haben im team für die besprechungen kommunikationsregeln aufgestellt und zwar im konsens. ist noch ganz neu, so dass ich nichts darüber sagen kann wie sich das bewährt hat
 
Indem man ihm freundlich lächelnd zusäuselt : Ich verstehe Sie auch , wenn Sie freundlich mit mir reden:mrgreen:Hat bei mir schon oft funktioniert..

:knockin::knockin:

Funktioniert nicht, wenn der Kerl Dein Vorgesetzter ist.

Und jetzt sag mir bitte nicht, die müssten mit gutem Beispiel vorangehen - das tun sie wirklich nicht immer.
 
Egal ob Vorgesetzter oder nicht , feundlich kann auch ein Chef sein...und kann er das nicht , bitte kein Problem , ich reagiere auf Gepampe und Gekreische nicht....ganz einfach ! Warum hat ein Chef das Recht zu Pöbeln? Versteh ich nicht und tolerieren tu`ich das schon gar nicht:mrgreen:...
 
Man kann den- oder diejenige schon freundlich, aber bestimmt darauf hinweisen, dass der Ton die Musik macht. Braucht gelegentlich etwas Mut.
Manchmal bin ich jedoch so perplex, dass mir die Worte fehlen, v.a. bei Kollegen aus der Pflege, bei denen ich doch immer denke, wir sitzen im gleichen Boot.