Hallo Werner Rathgeber,
ich hoffe, das war ein Schreibfehler.

Denn das Rückenmark hat doch damit nun wirklich nichts zu tun. Sorry, konnte ich mir aber nicht verkneifen drauf hin zu weisen. Denn dies ist ein weit verbreiteter Irrtum.
(-3 Monate deshalb, weil das
Rückenmark 
des Empfängers vor der Transplantation vollständig zerstrahlt werden muß, und der Patient dann über minderstens 5 Tage absolut keine eigenen Abwehrkräfte besitzt.-)
Hallo Meggy,
stimmt, die DKMS schreibt alles sehr positiv für den Empfänger. Ich bin richtig erschrocken darüber. Als ich einmal Kontakt mit ihnen hatte gab es die Ansicht, erst der Spender dann der Empfänger. Alles wird zum Schutz des Spenders getan. Scheint sich in den letzten Jahren geändert zu haben.
Stammzellen wachsen in der Regel schneller an. Deshalb unter anderem wollen die meisten Centren lieber Stammzellen haben inzwischen. Denn wenn sie schneller anwachsen, kommt der Patient schneller aus der Aplasie raus, ist schneller weniger Infekt anfällig. Kann auch schneller entlassen werden, kostet weniger Geld,..... Man kann mehr Transplantationen durchführen.
Nur wenige Anämie Arten werden, zumindest bei uns, noch mit Knochenmark behandelt.Und wenn der Spender sich weigert Stammzellen zu spenden. Das Recht hat er dazu nämlich. Knochenmark kann bis zu drei Wochen dauern bis es anwächst. Das ist natürlich eine lange Zeit für einen Patienten ohne Immunabwehr.
Ich habe aber gehört, das noch einige Centren weiterhin lieber Knochenmark geben. Ob das stimmt, weiß ich nicht.
Mir persönlich ist Knochenmark lieber. Denn kein Mensch weiß, was und wie die Stammzellen langfristig arbeiten. Diese Verfahren gibt es noch nicht lang genug, um Langzeitprognosen zu geben. Und sind diese Stammzellen wirklich so gut wenn sie künstlich gedopt werden?? Ist aber meine persönliche Skepsis.
Nun zum Verfahren der Entnahme. Knochenmark wird unter Vollnarkose entnommen. Du hast das Risiko der Vollnarkose und einer möglichen Infektion der Punktionsstellen. Außerdem ist vielen nach der Narkose schlecht. Und natürlich die Angst vor der Narkose, auch nicht zu unterschätzen und sehr verständlich für mich.

Bist außerdem offiziell etwas länger krank geschrieben.
Der Hintern muss schon kräftig weh tun danach.

Kann ich auch verstehen. War vor ein einigen Jahren ein paar mal bei so einer Entnahme dabei. Aber es gibt ja Gott sei Dank Paracetamol. Das hilft ganz gut in der Regel.
Beim Verfahren der Stammzellentnahme sehe ich persönlich ein viel höheres Risiko. Aber da steh ich ziemlich allein da glaub ich. Du mußt dir das Medikament Neupogen vorher spritzen oder spritzen lassen. Auch dieses Medikament gibt es noch nicht allzulange um Langzeitwirkungen wirklich voraussagen zu können. Ist es wirklich so harmlos wie es dargestellt wird? Das wissen die Götter. Außerdem werden die direkten Nebenwirkungen ziemlich verharmlost. Natürlich haben die meisten nur leichte Knochenschmerzen oder ein Grippegefühl. Aber ich habe schon Menschen unter Neupogen schreien gehört. Denn dieses Medikament regt die Produktion der Stammzellen im Mark an. Und das nicht zu knapp und das kann heftige Schmerzen verursachen. Mal ganz abgesehen von den Langzeitwirkungen. Zugegeben, es ist nicht bei vielen der Fall.
Nach dem Spritzen kommst du an die Leukapharese. Bekommst an beiden Armen eine Nadel, Dann wird das Blut aus deinem Körper geleitet, die Zellen rausgefiltert und das Blut sofort wieder gegeben über den anderen Arm. Um das Blut nicht gerinnen zu lassen in der Zeit außerhalb deines Körpers, bekommst du auch über die Maschine eine bestimmte Art von Heparin. Das ganze dauert ca. 3-5 Stunden. Je nachdem, wie gut sie dir dir Zellen entnehmen können. Manchmal muss man auch nochmal an die Maschine an einem nächsten Tag. Bei gesunden Menschen aber wohl nicht zu häufig.
Das ganze scheint sehr anstrengend zu sein, aber nach einem Tag geht es den meisten wieder gut.
Ein Kollege von mir arbeitet dort. Er hat mir erzählt, das es doch öfter vorkommt, das die Menschen auf das Heparin allergisch reagieren.
Wie oder welche Form der Entnahme jemand für sich haben möchte, sollte jeder selber für sich entscheiden. Und auch entscheiden dürfen. Das ist es auch, was mich bei der DKMS stört.Und auch bei uns in der Klinik. Das nach den Wünschen der Klinik gegangen wird. Und nicht nach den Wünschen des Spenders. Denn diese tragen letztendlich das Risiko.Und das ganz freiwillig und uneigennützig. Egal bei welcher von beiden Entnahmen. Und ich weiß inzwischen auch von Betroffenen, das sie gar nicht mehr vor die Wahl gestellt werden oder so schlecht darüber aufgeklärt sind das sie sich den Wünschen der Spenderklinik beugen. Und das ärgert mich sehr.
Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen. Ich habe mal bei google versucht, ein wenig über Langzeitwirkungen von Neupogen oder über mögliche Folge Erkrankungen beim Spender, Studien ect. zu finden. Bin da aber nicht gerade eine Leuchte.

beim googeln. War vergeblich. Würde mich aber interessieren. Vielleicht lass ich mich ja doch noch dafür begeistern.?
Gruß supetrosu