Seit ca 1 Jahr herrscht in unserer Klinik ein interdisziplinäres Belegungsrecht. Die Klinikbetten sind mittlerweile so ausgelastet, daß wir die eigenen Patienten, die in unsere Fachabteilung gehören würden in die Kinderklinik verlegen müssen usw-(eine Folge der Privatisierung der Kliniken). In der Praxis sieht das nun so aus, daß man zig Patienten von anderen Fachrichtungen bekommt, auf die die Grundausstattung der Station überhaupt nicht ausgelegt ist.
Das macht ja nichts, denn man kann ja leihen gehen.- Sagt sich sehr einfach. Aber wenn man mit der 32 Betten Abteilung alleine ist, dann ist das übelst, weil das Haus im Pavillionsystem erbaut wurde. Ganz so einfach gestaltet sich dieses Ausleihen nicht, denn man kann nicht einfach mal die Abteilung alleine lassen um sich seine Pflegeutensilien und Medikamente zusammenzusuchen. Die Lagerkapazitäten einer Abteilung sind auch nicht so groß als das man ALLES im Vorrat haben könnte. Natürlich versucht man in allem recht fit und auf dem Laufendem zu bleiben. Aber mal ehrlich, wer von Euch ist denn in allen Behandlungsstandards fix und weiß was genau auf bei jeder fachfremden Behandlung nötig ist? Es ist zwar abwechslungsreich aber recht gruselig in einem solchen System zu arbeiten. Ich frage mich, was das nächste sein wird, was einem als " tolle Neuheit " präsentiert wird? Natürlich sollen die Kliniken am besten zu 100 % ausgelastet sein und das trotz eines Sommerlochs, Sonn- und Feiertagsbelegung. Dementsprechend oft hat man ein immer buntgwürfelteres Patientenklientel. Damit die Patienten nicht wie bei einer Völkerwanderung durchs Haus ziehen müssen, dürfen diese auch nicht auf die Fachabteilung zurückgeholt werden. So liegen diese dann verstreut in alle Winde durch das Haus verteilt. Ein weiterer Nachteil ist natürlich die Dienstplanung für die Abteilung. In der Praxis schafft man eine 32 Bettenstation der Augenklinik mit einer Mininalbesetzung wenn man sich ein bißchen zerrt. Mit derselben Besetzung lassen sich aber nicht 10 Schwerstkranke der anderen Abteilungen versorgen, die in derselben Schicht die 2 oder 3 fache Besetzung auf der Abteilung haben. Sorry, daß sich das nach " Jammern " anhört. Soll es auf keinen Fall sein. Es ist eine Information darüber wohin uns die Klinikprivatisierung führt und wie es sich in der Praxis damit arbeiten läßt. ( Ich bin kein millitanter Gegner der Privatisierung,- das hat auch gute Aspekte), aber natürlich steht hinter allem ein sehr finanzielles Interesse der neuen Träger. Früher hatte so eine Abteilung eine bestimmte Struktur mit Zeitfenstern in denen man gewisse Tätigkeiten so rationell wie möglich ausführen ließen. Heute geht es lustig munter quer durchs Beet drunter und drüber. Lg Fearn
Das macht ja nichts, denn man kann ja leihen gehen.- Sagt sich sehr einfach. Aber wenn man mit der 32 Betten Abteilung alleine ist, dann ist das übelst, weil das Haus im Pavillionsystem erbaut wurde. Ganz so einfach gestaltet sich dieses Ausleihen nicht, denn man kann nicht einfach mal die Abteilung alleine lassen um sich seine Pflegeutensilien und Medikamente zusammenzusuchen. Die Lagerkapazitäten einer Abteilung sind auch nicht so groß als das man ALLES im Vorrat haben könnte. Natürlich versucht man in allem recht fit und auf dem Laufendem zu bleiben. Aber mal ehrlich, wer von Euch ist denn in allen Behandlungsstandards fix und weiß was genau auf bei jeder fachfremden Behandlung nötig ist? Es ist zwar abwechslungsreich aber recht gruselig in einem solchen System zu arbeiten. Ich frage mich, was das nächste sein wird, was einem als " tolle Neuheit " präsentiert wird? Natürlich sollen die Kliniken am besten zu 100 % ausgelastet sein und das trotz eines Sommerlochs, Sonn- und Feiertagsbelegung. Dementsprechend oft hat man ein immer buntgwürfelteres Patientenklientel. Damit die Patienten nicht wie bei einer Völkerwanderung durchs Haus ziehen müssen, dürfen diese auch nicht auf die Fachabteilung zurückgeholt werden. So liegen diese dann verstreut in alle Winde durch das Haus verteilt. Ein weiterer Nachteil ist natürlich die Dienstplanung für die Abteilung. In der Praxis schafft man eine 32 Bettenstation der Augenklinik mit einer Mininalbesetzung wenn man sich ein bißchen zerrt. Mit derselben Besetzung lassen sich aber nicht 10 Schwerstkranke der anderen Abteilungen versorgen, die in derselben Schicht die 2 oder 3 fache Besetzung auf der Abteilung haben. Sorry, daß sich das nach " Jammern " anhört. Soll es auf keinen Fall sein. Es ist eine Information darüber wohin uns die Klinikprivatisierung führt und wie es sich in der Praxis damit arbeiten läßt. ( Ich bin kein millitanter Gegner der Privatisierung,- das hat auch gute Aspekte), aber natürlich steht hinter allem ein sehr finanzielles Interesse der neuen Träger. Früher hatte so eine Abteilung eine bestimmte Struktur mit Zeitfenstern in denen man gewisse Tätigkeiten so rationell wie möglich ausführen ließen. Heute geht es lustig munter quer durchs Beet drunter und drüber. Lg Fearn