Gesucht: Konzepte zum Umgang mit Kindern im OP

Redactrice

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11.08.2010
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61
Ort
Köln
Beruf
Redakteurin der "Im OP" (Georg Thieme Verlag)
Hallo zusammen,

ich suche jemanden, der in einem OP arbeitet, wo es ein spezielles Konzept zum Umgang mit Kindern gibt (z.B. Vorgespräch, Einschleuse-Ritual, Kontakt zu den Eltern ...). Fühlt sich jemand angesprochen? Eine Facharbeit zu diesem Thema wäre auch sehr interessant.
Hintergrund: Ich bin Redakteurin der "Im OP" (Georg Thieme Verlag: Fachzeitschrift - im OP Startseite) und suche auf diesem Weg jemanden, der über das Thema kurz berichten möchte. Ich denke, dass das Thema viele interessiert, weil Kinder eine spezielle Patientengruppe mit ganz eigenen Anforderungen sind. Dass sie meist wie Erwachsnene "abgefertigt" werden, ist schade.
Also, für Hinweise bin ich sehr dankbar!

Liebe Grüße
Redactrice
 
Eine Facharbeit kann ich nicht vorweisen, ein spezielles Konzept haben wir nicht, aber ein paar Tipps kann ich geben.

Unsere Kinder werden in der OP-Besprechung, die am Tag vor der OP stattfindet, vorgestellt.

Die Eltern begleiten ihre Kinder bis zur OP-Schleuse.

Am OP-Tag werden sie als letzte "eingeschleust", weil dann schon Ruhe an der Schleuse herrscht.

Kuscheltiere oder Schmusetücher dürfen mit in den OP, bis das Kind schläft.

Kleinere Kinder werden aus dem Bett direkt auf den Op-Tisch gelegt. Größere finden es manchmal spannend oder sogar lustig, wenn sie richtig eingeschleust werden. Wie Erwachsene.
Aber alle werden sofort mit einem warmen Tuch zugedeckt.
Babys werden sofort in den warmen OP gebracht.

Der Anästhesist holt die Kinder selber an der Schleuse ab. Damit die Kinder ihn wiedererkennen, trägt er zu diesem Zeitpunkt keinen Mundschutz.

Der Kindersaal hat eine Temperatur von ca. 25-27 Grad und es herrscht Ruhe während der Einschlafphase. Es werden dann keine Container oder Einmalsachen geöffnet und das Reden wird auf "Flüsterlautstärke" reduziert..

Die Eltern warten während der OP-Zeit vor dem OP-Bereich und werden sofort zu ihren Kindern geführt, wenn diese in den Aufwachraum oder auf die Frischoperiertenstation kommen.

Mehr ist nicht bei uns.

opjutti
 
bei uns gibts noch sone urkunde oder sowas und zauberpflaster und sowas :)

die kleinen freuts manchmal schon sehr, wenn sie nicht zu große angst haben
 
Hallo opjutti,
vielen Dank, das hört sich sehr interessant an. Ich melde mich gleich perönlich bei Dir. @Greejay: Auch cool :-)
LG Redactrice
 
Hallo,
ich berichte mal von meinen Erfahrungen:

Die Kinder (meistens prämediziert) kamen mit Begleitperson(en) an die Schleuse. Waren vorher von Kinderklinik nochmal angemeldet, damit wirklich keine Wartezeiten entstehen. 1 Begleitperson wurde in "Elternschleuse" umgezogen und durfte das Kind begleiten, Kuscheltier natürlich auch.
Die Kinder hatten alle "Zauberpflaster" (= EMLA-Pflaster), so dass die Venenpunktion meist gut möglich war. Eher selten Maskeneinleitung.
Sobald das Kind geschlafen hat,stand ein Mitarbeiter (Anä, OP oder auch Zivi) bereit, um die Begleitperson wieder an die Schleuse zu begleiten (und manchmal auch, um akute Kreislaufprobleme in den Griff zu kriegen...)
Im AWR waren dann direkt die Begleitperson und das Kuscheltier wieder da, es gab auch spezielle Kinderplätze so dass das Bett an der Wand geparkt werden konnte und mit bunten Bildern (Tigerente, Maus,...) in Sichtweite. Monitoring meist nur, was wirklich nötig war und Verlegung zurück in die Kinderklinik sobald wie möglich.
Im Großen und Ganzen ist dieses Vorgehen sehr gut angekommen.

Gruß
Die Anästhesieschwester
 

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