Gehaltsschock

blauwolf

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31.03.2006
Beiträge
155
Ort
Berlin
Beruf
Freiberufliche Exam. Altenpflegerin mit Palliativ Care
Seit vielen Jahren arbeite ich als Pflegefachkraft selbständig.
Nun habe ich mir gedacht, etwas ruhiger zu werden und wieder in eine
feste Anstellung zu gehen.
Ich bewarb mich in einem Hospiz, aber großer Schock, man bot mir für
eine 32 Stunden/Wo-Stelle einen Bruttolohn von 1750, Euro und das stationär!!!
Hat sich denn in den letzten 15 Jahren das Gehaltsniveau für eine
Pflegefachkraft nach unten bewegt statt nach oben?
Ich bin geschockt, selbst als Berufsanfänger hatte ich vor Jahrzehnten mehr.
 
Hallo,

einen solchen einen Schock hatte ich vor einigen Jahren auch. Man wollte für die Begleitung eines beatmeten Kindes zur Schule (Halbtagsstelle) eine Fachkinderkrankenschwester für Anästhesie und Intensivpflege. Zahlen wolten die 950,-€ brutto! Bin dann gegangen und habe gesagt, da ginge ich lieber putzen!

Gibt es Zulagen für die Arbeit, vielleicht sind die üppig? Solange es Pflegekräfte gibt, die dafür arbeiten, wird es AG die solche mickrigen Löhne für Fachkräfte anbieten.
Du entscheidest ob du dafür arbeiten willst. Ich würde es nicht tun und nochmal weitersuchen.
Viel Glück
Ludmilla
 
Nein, auf keinen Fall lasse ich mich auf solch einen Dumpinglohn ein.Das ist ja fast wie Harzt IV und das bei dieser Qualifikation und Verantwortung. Ich werd wohl selbständig bleiben.
 
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Hallo Blauwolf,
Ich kann deine Aufregung nachvollziehen. Und so ganz unrecht mit deiner Vermutung, das Gehaltsniveau hätte sich verändert, liegst du nicht. Inzwischen muss die neuer AG deine Berufserfahrung nicht mehr anerkennen. Du fängst wieder ganz unten an. Der von dir angegebene Bruttolohn (32Std=80%) entspricht beispielsweise dem Einstiegsgehalt im AVR AVR Anlage 31
ABER: man muss ja nicht für das Einstiegsgehalt anfangen :wink:

LG Einer

P.S. Schau dir doch einfach mal ein paar Gehaltstabellen an. Dann kannst du in Lohnverhandlungen besser argumentieren,
 
Ups...
Bin in der Tabelle verrutscht. Das angebotene Gehalt liegt 200 Euro unter der AVR Tabelle 8O

Sorry
Einer
 
Das ist ja ganz furchtbar, wenn Berufserfahrung nicht mehr zählt.
Letztens las ich ein Stellenangebot in der amb. Pflege mit bis zu 3000 Euro
bzw. hatte ich mal ein Angebot von einer Zeitarbeitsfirma mit 18 Euro/Std.
Aber wahrscheinlich sind das dann Lockangebote.
Ich hab noch sechs Jahre bis zur Rente und wollte eigentlich, auch aus
gesundheitlichen Gründen, nicht mehr so hetzen.
Danke, die Tabellen schau ich mir dann mal an, aber auf ein Anfängergehalt
werde ich mich nicht einlassen.
 
Es ist aber auch eine Verhandlungssache, ob ich meine Berufserfahrungsstufen anerkannt bekomme. Kann ich dem AG auch noch etwas bieten, dann geht es auch nach oben.
Einfach freundlich fragen, ob das vielleicht ein Tippfehler ist, der im Vertrag steht.
Hier im Großraum München ist einiges möglich, was man sich aushandeln kann.
 
Es war nur ein mündliches Gespräch, und ich dachte erst, ich hätte mich verhört. Und es verlief auch sehr nett und freundlich. Durch meine Selbständigkeit bin verhandeln gewöhnt.
Nach einigem Überlegen habe ich den Verdacht, dass man mich nicht wollte, weil ich Altenpflegerin bin und nicht
Krankenschwester. Früher wollte das Hospiz nämlich generell keine AP´s. Und jetzt müssen sie es , weil es ja das Gleichstellungsgebot gibt, aber die Bezahlung ist eher die einer Hilfskraft, sollte mich wohl abschrecken - tat es auch.
Nach München kann ich leider nicht, hab hier Familie und muß mich um Muttern kümmern.
 
Ich finde das einfach unglaublich.... in Zeiten, in denen die Häuser - und das ist jetzt mal egal, ob KH oder AH etc -eh keine Leute kriegen, wird auch noch Lohndumping betrieben und Berufserfahrung nicht anerkannt!!!
Wann begreifen die endlich mal was ?
Himmel, da könnt ich ja wieder aus der Hose hüpfen:wut:
 
Ich kann die Reaktion zwar verstehen, jedoch habt ihr mal überlegt, woher das Hospiz das Geld nimmt/ nehmen soll um eine gute Vergütung zu leisten?
Nicht jedes Hospiz kann sich durch Spenden so super aufstellen...

Die Ursache liegt hier, wie so oft, in der Finanzierung.

Die Lösung bleibt: Sich woanders bewerben!
 
Ich kann die Reaktion zwar verstehen, jedoch habt ihr mal überlegt, woher das Hospiz das Geld nimmt/ nehmen soll um eine gute Vergütung zu leisten?
Nicht jedes Hospiz kann sich durch Spenden so super aufstellen...

Die Ursache liegt hier, wie so oft, in der Finanzierung.

Die Lösung bleibt: Sich woanders bewerben!
Letzteres ist bei Ortsgebundenen nicht immer ganz einfach. Je nach Region gibt es halt nur eine überschaubare Anzahl an Arbeitgebern.

Ein Hospiz erhält nur 90% seiner Ausgaben von Kranken- und Pflegekasse erstattet. Früher wurde den Gästen die übrige Summe als Tagessatz in Rechnung gestellt (lag in meiner Region bei ca. Euro 30;- pro Tag); seit einigen Jahren ist dies gesetzlich untersagt und die Hospize bzw. deren Träger müssen die restlichen 10% über Spenden reinbekommen. Ich kann schon nachvollziehen, dass da auch am Gehalt vom Personal gespart wird - das ist nun mal der größte Kostenfaktor.
 
Dieses Hospiz gehört zu einem großer Verbund von Einrichtungen hier in Berlin ... andere zahlen doch auch
einigermaßen. Ich habe vor 15 Jahren schon mal in einem Hospiz gearbeitet und hatte damals 1800 netto für 120 Std.
Bei allem Verständnis für die finanzielle Lage von Hospizen, aber gute Fachkräfte müssen auch entsprechend honoriert werden. Wenn ein Hospiz das nicht kann, dann soll es sich bleiben lassen. Ohne die Ehrenamtlichen würden auch viele garnicht existieren können. aber am Personal sparen und dann gute Pflegequalität liefern, dass geht nur mit Mitarbeitern, die einen finanzstarken Partner in der Familie haben.
Und wo bleibt die Berufsehre? Ich weiß doch, was ich wert bin.
 
Du hast natürlich Recht, Fachkräfte müssen auch entsprechend bezahlt werden.
Einige Einrichtungen können das jedoch nicht. Wer dann dort nicht anfangen will, muss es auch lassen.

Wobei du 1800 netto bei ner 3/4 Stelle wohl so schnell nirgends bekommen wirst. Das ist ja schon ne unglaubliche Vergütung, das entspricht ja 3800 Euro Vollzeitgehalt...
 
In den 1800 waren schon die Zulagen mit drin.
 
Vergleicht doch bitte nicht Nettogehälter - das ist doch von der Steuerklasse, Kinder usw. abhängig.
 
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Tut mir leid, aber das Brutto weiß ich nicht mehr, ich weiß nur noch, was ich damals auf der Hand hatte.