Fußpilz

alesig

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01.08.2004
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Bayernland
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Krankenhaus
Hallo ihr Wissenden. Wir hatten eine Diskussion über die Hautpflege bei Fußpilz. Eine Patientin wird mit einer speziellen Fußpilzsalbe behandelt. Die Haut in dem Bereich wird dadurch sehr trocken, und schuppt sich. sie hat während der Behandlung einen kleinen Einriß unter einem Zeh bekommen. Wir haben nun die Einen die sagen, daß man während der Behandlung mit der Fußpilzsalbe keine anderen Salben zur Hautpflege aufbringen dar, da dies den Pilz "füttert". Die Salbe wird Morgens und Abends auf die betroffenen Stellen aufgetragen. Die Anderen meinen ,dass man dann Mittags, die Haut mit einer Salbe pflegen dürfte. Ich hab so gar keine Erfahrung mit Fußpilz,Dr.Google war auch nicht sehr hilfreich ,genausowenig wie der Waschzettel der Salbe. Arzt meinte, das ist Pflege, das müsst ihr wissen.
Bitte um Erleuchtung bzw. Erfahrungswerte mit Fußpilz.
Alesig
 
Arzt meinte, das ist Pflege, das müsst ihr wissen.
:mrgreen: Bullshit. In Deutschland werden ALLE Medikamente ausschließlich vom Arzt verordnet. Ohne Ausnahme.
Und dazu zählen auch ALLE Salben (es sei denn, es wäre kein pharmakologisch wirksamer Inhalt drin, wie z. B. reine Fettsalben, Lotion o. ä.), auch wenn sich der gute Doc hier billig aus der Affäre ziehen will. 8-)


Nee, aber mal ernsthaft - meine Meinung:
Ja, man soll verschiedene Salben nicht durcheinander schmieren. Es wäre zumindest also sinnvoll, einen deutlichen Abstand zwischen der Applikation der verschiedenen Salben einzuhalten, bis die komplett eingezogen ist.
Ob man jetzt nur und ausschließlich die Pilzsalbe benützen darf, das weiß ich nicht.
Von daher ist das jetzt lediglich meine Meinung.
 
Erstmal blöde Frage von mir: Sind nicht solche kleinen Einrisse an/unter/zwischen den Zehen häufig selbst eine Erscheidungsform der Mykose?

Und dann wieder zu deiner Frage... Ich lasse mal (ebenfalls ohne viel Erfahrung) meinen pflegerischen Menschenverstand ein bisschen spielen und komme dabei zu folgender Überlegung:

Pilz entsteht bei zu hoher Hautfeuchtigkeit, d.h. die Haut muss trocken gehalten werden, ergo ist eine fettreiche Creme eher unangebracht, denn darunter kann die Haut nicht atmen, die Flüssigkeit wird eingeschlossen, und die Entstehung oder Verbreitung des Fußpilzes wird begünstigt (also das, was einige deiner Kollegen mit "den Pilz füttern" bezeichnen). Soweit meine Logik für den "Normalfall".
Jetzt hat die Patientin aber einen Einriss in der Haut, vermutlich bedingt durch die therapiebedingte Hauttrockenheit (wenn es nicht eben doch eine Erscheinungsform des Pilzes selbst ist). So ein Einriss ist natürlich nicht gut, weil Eintrittspforte für Keime jeder Art, d.h. sollte man nicht einfach so lassen. Spontan würde ich bei kleinen oberflächlichen Hauteinrissen an Panthenol zur Heilungsförderung denken. Das ist aber in der Regel in fetthaltigen Cremes verarbeitet, die wiederum kontrainiziert sind. Das heißt, ich brauche einen Kompromiss.

Meines Erachtens würde es sich anbieten, die antimykotische Therapie wie verordnet (2x/d) fortzusetzen und parallel dazu mit entsprechendem zeitlichem Abstand (so wie @Martin H. es schreibt) die eingerissene Stelle ganz gezielt (evtl. je nach Aussehen der Stelle nach Desinfektion) mit Panthenol zu versorgen, aber eben nur sehr lokal begrenzt, z.B. mit einem Wattestäbchen vorsichtig auf den Einriss auftragen und nicht großflächig über die gesamte vom Pilz befallene Region verteilen.