Erfolgserlebnisse

Breteken

Newbie
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03.01.2012
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Hallo alle zusammen,
Ich habe eine etwas privatere Frage an euch. Gab es während, oder gar vor eurer Ausbildung zum GuK Tätigkeiten oder Augenblicke ( OP- Dienst, Blut abnehmen, "Windel- Management" ) vor denen ihr euch stark gefürchtet habt, diese nicht meistern oder durchführen zu können, die ihr dann jedoch überstanden habt und gut damit klargekommen seid? Gab es solche Erfolgserlebnisse bei euch? Würde gerne Hoffnung & Motivation daraus schöpfen!
 
Also bei mir war es eher "einfachere" Thema: Intimpflege bei Mann. Da ich ne Frau bin, habe ich Angst gehabt 1. alles richtig zu machen 2. dem Pat. keine unnötige Schmerzen zufügen... Man kann ja nur das nachvollziehen, was man an sich selbst kennt... Aber ich hatte im 1.-en Einsatz eine Super-Mentorin, die mir alles gut gezeigt und erklärt hatte, so dass ich keine Probleme damit hatte, als ich dann mal selbst "Hand anlegen" musste. Es ist wirklich wichtig, dass man sich nicht im Regen allein gelassen fühlt, sondern richtig angeleitet wird.
Im OP und anderen genannten Tätigkeiten hatte ich keine Probleme. Jedoch sind die Situationen, die einen hilflos machen, nicht zu vermeiden. Ich würde sagen, man wächst mit seinen Aufgaben.
 
Bei mir ganz klar Reanimation. Ich dachte nie das ich das jemals so routiniert durchführen könnte wie die Krankenschwestern. Aber siehe da, auch da wächst man hinein. Die erste erfolgreiche Reanimation an der man mitgewirkt hat war etwas ganz besonderes.
 
Kliroklaro...

...mal nen Schwank aus meiner (Berufs-)pubertät. Meine allererste i.m. Spritze stand bevor, 20 ml Penicillin. Nur das wir uns richtig verstehen, das war vor fast 30 Jahren und es gab kein Einmalmaterial. Also Glasspritzen, mit einem zickigen Silikondichtungsring, der schon manchmal nach dem Sterilisieren festhing. Und Metallkanülen, die man eher in das Patientenfleisch bohren mußte, statt elegant hineinzustechen.
Nun stell dir vor, ich auf dem Weg zur Hinrichtungsstätte...ähhh, zum Patientenzimmer, an meiner Seite die äußerst gestrenge Stationsschwester.
Ich kann dir heute noch den Weg zum Zimmer aufmalen und die Bilder beschreiben, die da hingen. Ich marschierte zum Patienten, legte ihn in Positur und begann vorschriftsmäßig mit der Prozedur, die Spritze luftleer zu machen. Ich wendete sie also zur Decke und drückte vorsichtig. Nix. Sprach die Stationsschwester: Du kannst schon etwas doller drücken. Na, wenns die Chefin sagt...
Ich tat es also und in dem Augenblick beschloß mein Freund, der Silikonring, das er auch wieder mitspielt.
Es machte Zisch und Platsch und 20 ml Penicillin regneten auf uns drei hernieder.
Die beiden anderen haben sich sofort vor Lachen zerschreddert, ich allerdings...erst sehr viel später.
Also, nur Mut, aus unseren Ängsten und Ungeschicklichkeiten wachsen die schönsten Kriegsgeschichten heraus, die du dann in 30 Jahren hier in diesem Forum schreiben kannst.

Viel Spaß im Berufsleben,
Marty
 
Ja. Und da ich die selber mal für 10 Tage früh und abends im Hintern hatte, sag ich dir eins:
Nicht nur Oo, sondern:

AU, AU...:eek1:
 
was hattest du? beulenpest + sepsis?
 
Heee, doooo....

ich spiele auf der anderen Seite, ich diagnostiziere! :aetsch:
(einen Abszeß am Kiefergelenk, vor 35 Jahren...)
 
das ist aber nu echt Pflegerlatein, 20 ml intramuskulär gabs auch vor 40 Jahren nicht...

Keine Ahnung, es gab schon (aus heutiger Sicht) seltsame Dinge, ich habe noch (vor 29 Jahren) subcutan (im Oberschenkel) Infusionen mit einer schön dicken (gelbe Kennzeichnung) einer Kanüle angelegt, bei Pat. die nicht genug getrunken haben.
 
Die subkutane Infusion gabs schon, aber nicht die 20-ml-Penicillin-Injektion intramuskulär...darum gings hier grad.
 
Die subcutane Infusion gibt's heute auch noch. Haben wir auf Palliativ oft.
 
Ich fand auch die Reanimation als mein bisherig größtes Erlebnis...Das erste Mal werde ich auch nie vergessen