Erdbeben auf Haiti

Fearn

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13.04.2009
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845
Beruf
Krankenschwester /PA
Im Erdbebengebiet Haiti werden dringend Krankenschwestern und Kinderkrankenschwestern benötigt.

Wer noch eine Kontaktadresse benötigt für so einen Einsatz, der kann sich bei mir melden. Ich gebe diese gerne weiter.
Das interessierte Pflegepersonal wird von dort aus nach Berlin gemeldet. Die Vorbereitungslehrgänge für den Auslandseinsatz sollen Anfang März stattfinden. Das Pflegepersoanl soll nach Bedarf auch sofort und längerfristig eingesetzt werden.

( ich gebe diese Information mal weiter, weil es eine wichtige Information ist.)

Die Suchefunktion ergab leider keinerlei Ergebnisse zu dem Thema.
Liebe Grüße Fearn
 
Ich habe schon nach der Tsunami-Katastrophe 2004 daran gedacht, mich bei sowas zu melden.

Wie ist das allerdings mit dem Verdienstausfall usw., den man in der Zeit hätte, muss man unbezahlten Urlaub nehmen, entstehen da irgendwelche Kosten für einen? Wie ist man dort abgesichert, usw.?

Und kann man sich generell auf eine "Liste" setzen lassen, dass man praktisch bei jeder größeren Katastrophe durch beispielsweise THW oder Rote Kreuz eingesetzt wird?
 
Ich hab Dir mal die Telefonnummer gesandt, bei der Du das alles erfragen kannst. Liebe Grüße Fearn
 
Danke, Fearn! :)

Ist aber schon merkwürdig, dass darüber, wie sowas allgemein läuft und welche Voraussetzungen nötig sind, gar nichts zu ergooglen ist.
Oder habe ich nur falsch gesucht???
 
Ich habe diese Information aus einem Rundschreiben des DRK. Dem Schreiben ist ein Rundschreiben des DRK Generalsekretariates beigefügt.
Ich denke, daß das DRK da sicherlich der richtige Ansprechpartner ist. Denn von denen werden auch die Vorbereitungskurse durchgeführt für das Personal, daß nach Haiti gehen wird. Ich kann mir vorstellen, daß die natürlich erstmal in den eigenen Reihen fragen, dh. das Personal aus den Schwesternschaften. Das muß aber sicherlich nicht bedeuten, daß die Fachpersonal, das dort gewillt ist zu helfen ablehnen. Sicherlich muß man dann unter der DRK Flagge segeln. Das finde ich in Auslandseinsätzen aber sehr positiv, denn die Mitglieder genießen laut den Genfer Konventionen einen gewissen Schutz in Katastrophen- und auch Kriegsgebieten. Ohne die entsprechende Organisation würde ich da nicht eingesetzt werden wollen und ich denke, daß auch das Wissen wichtig sein wird, daß man in den Vorbereitungskursen beigebracht bekommt um sich in solchen Gebieten zurecht zu finden. Du wirst Dich bei jeder DRK-Schwesternschaft melden können, denn die funktionieren eigentlich alle so: CLICK

Liebe Grüße Fearn
 
Oder alle anderen karitativen Verbände. Die haben sich zu einer großen Gemeinschaft zusammen getan für solche Einsätze.
Einfach dort mal anfragen. Die können dir auch Antworten geben und auch Stellen nennen an die du dich direkt wenden kannst.
 
ich könnte mir vorstellen, daß da einige Organisationen am Ball sind. "Gottseidank, gibt es diese."
Mir ist leider nur diese Aktion des DRK bekannt, daß das DRK mobile Hospitäler aufbaut und daß natürlich Ladungen mit Hilfsgütern schon unterwegs sind, sodaß die die Versorgung von 30000 Menschen gesichert werden soll. Die mobile DRK Klinik verfügt über eine Mutter-Kind Station für Entbindungen und Zelte für Untersuchungen/ Behandlungen sowie über ein Feldlabor mit einer Apotheke. Für Haiti wären französisch Kenntnisse von Vorteil.
In mein Leben paßt dieser Job leider nicht und ich bin leider auch nicht in der körperlichen Verfassung soetwas zu machen, oder dort eine wirkliche Hilfe zu sein. Aber ich denke, wenn ich jünger wäre und keine Kinder zu versorgen hätte, dann hätte ich das gerne gemacht. Ich bewundere die Menschen, die das können und sich so für andere einsetzen und ich freue mich, daß es diese gibt.
Das Pflegepersonal, daß vom DRK eingesetzt wird ist sicherlich in jeder Beziehung gut abgesichert, auch was zb. Rückholung bei Krankheiten betrifft und bei anderen Schwierigkeiten, die auftreten könnten. Die gehen auch nicht ohne Schulung oder Anleitung in so einen Einsatz hinein. Wie die anderen Organisationen das handhaben, daß weiß ich leider nicht.
Liebe Grüße fearn
 
kannst du mir mal die Kontaktdaten geben?? Ich wäre interessiert an so einem Lehrgang! Danke!
 
Ich habe diese Information aus einem Rundschreiben des DRK. Dem Schreiben ist ein Rundschreiben des DRK Generalsekretariates beigefügt.
Das DRK ist in seiner Auswahl für Auslandseinsätze sehr "mäkelig" und nimmt in der Regel keine "Nichtmitglieder". Ich weiss das aus meiner Zeit beim Roten Kreuz, es gab lange Wartezeiten für Vorbereitungskurse für Auslandseinsätze.

Es sind aber auch noch andere NGO's in Haiti tätig.

Ich kann jedem nur empfehlen, wenn er das nötige know how hat einmal einen solchen Einsatz mit zumachen - aber Achtung, das hat nicht's mit der Krankenpflege zu tun, die man aus Deutschland kennt, die Ansprüche sind hoch und für Berufsanfänger ist das weniger geeignet.

Liebe Grüsse
Narde
 
Ja, Narde,ich denke, daß die sicher nur Personal ausbilden, daß auch Mitglied im DRK wird.
Aber ich kann mir nicht vorstellen, daß es bei den anderen Verbänden anders gehandthabt wird.
Es wäre sicherlich sinnvoll, wenn wir auch die anderen Institutionen, die soetwas anbieten nennen
könnten. Leider bin ich darüber nicht informiert.
Liebste Grüße Fearn
 
Ich kann jedem nur empfehlen, wenn er das nötige know how hat einmal einen solchen Einsatz mit zumachen - aber Achtung, das hat nicht's mit der Krankenpflege zu tun, die man aus Deutschland kennt, die Ansprüche sind hoch und für Berufsanfänger ist das weniger geeignet.


Ich würde das auch gern mal machen. Kann sein, dass ich sage: Nie wieder! Aber auch das weiß man erst, wenn es mal gemacht hat.

Mein Mann hat allerdings Angst, dass man dort als Helfer nicht genügend gesichert ist. Wenn man die Bilder im TV sieht, wie dort geplündert wird und sich Rechtlosigkeit breitmacht, frage ich mich allerdings auch, wie die Sicherheit der Freiwilligen halbwegs gewährleistet werden kann.



Danke jedenfalls für die Infos, ich finde das eine sehr gute Sache und ich würde gern noch mehr Meinungen und Erfahrungen zu diesem Thema lesen!
 
Hallo Dreifachmutti,

eine Region in der Katastrophe wird niemals als sicher gelten können, dennoch habe ich keine negativen Erfahrungen gemacht. Plünderungen, Diebstähle sind an der Tagesordnung, jeder versucht an Hilfsgüter zu kommen, egal wie. Wer Tagelang keinen Zugang zu Lebensmittel, Wasser und Medikamente hat, kämpft um diese, entweder für sich oder um sie zu Geld zu machen. Es wäre bei uns auch nicht anders.

Schönes Wochenende
Narde
 
Eben, das ist mir klar. Und deshalb die Frage, ob man dort irgendwie halbwegs gesichert wird.
Erkennen die "gesetzeslosen Hilfebedürftigen", dass die Helfer nicht Ziel solcher Übergriffe sein dürfen oder machen die auch vor denen kein Halt?
So wie ein verletztes Tier, dass in purer Verzweiflung sogar sein Herrchen beißt. (blöder Vergleich, aber was anderes fiel mir jetzt nicht ein...)
 
Was noch wichtig ist. Wenn man da runter geht und unbezahlten Urlaub nimmt muss man sich selbst krankenversichern. Also nur für die Zeit.
Und bedenkt bitte immer das das wirklich auch ziemlich auf die Psyche geht.
Ich war damals in Thailand nach dem Tsunami und es ist wirklich krass. Ich möchte die Erfahrrung nicht missen, aber ich habe lange gebraucht um viele Dinge zu verarbeiten...
Also Supervision ist echt ein Muss.
Bevor Fragen kommen. Ich bin bei der JUH und bin damals gefragt worden ob ich mit runter will. Aber als Sani und nicht als KS.

Ach ja und es ist auch so nicht ganz ungefährlich, gerade auf Haiti. Dort ist die momentane Situation sehr angespannt und oft viel Gewalt im Spiel.

Gruß
 
Eben, das ist mir klar. Und deshalb die Frage, ob man dort irgendwie halbwegs gesichert wird.
Erkennen die "gesetzeslosen Hilfebedürftigen", dass die Helfer nicht Ziel solcher Übergriffe sein dürfen oder machen die auch vor denen kein Halt?
So wie ein verletztes Tier, dass in purer Verzweiflung sogar sein Herrchen beißt. (blöder Vergleich, aber was anderes fiel mir jetzt nicht ein...)
Ein ganz klares JEIN - es kommt darauf an.
Ich war nach dem Tsunami in Thailand in einem Gebiet in dem sich normalerweise kaum Touristen hin verirren, da es dort sehr viel Attentate und Gewalt gibt, (dort gibt es keinen Tourismus) und ich habe keine Übergriffe erlebt, aber das Gebiet war auch nicht vom Tsunami betroffen und konnte somit seine Krankenhäuser zur Verfügung stellen. Dies war sicher auch der Grund, warum wir arbeiten konnten.

Wenn du nichts hast als "Local" und du siehst was die Helfer alles haben, deine Kinder krank und hungrig bist - dann wirst auch du zur Zielscheibe.
Die Verteilung von Hilfsgütern will organisiert sein, das braucht einen Vorlauf. Als Local siehst du nur, dass kontinuierlich Hallen, Zelte oder dergleichen sich füllen und nix rauskommt. Die Verzweiflung der Leute ist gross. Wozu habe ich das Beben überlebt, wenn ich jetzt verhungere?

Wobei ich von mir sagen kann, dass ich zu keiner Zeit Angst hatte, zum einen hatte ich keine "Zeit" dafür und zum Anderen habe ich erst hinterher erfahren was für ein Gebiet es war.

Liebe Grüsse
Narde
 
Was noch wichtig ist. Wenn man da runter geht und unbezahlten Urlaub nimmt muss man sich selbst krankenversichern. Also nur für die Zeit.

Das mag jetzt so mancher nicht nachvollziehen könne und als geizig und fehlende Hilfsbereitschaft ansehen, aber das könnte ich mir dann ehrlich gesagt nicht leisten. Den Verdienstausfall UND selbst versichern...

Ich würde gern helfen, aber ich denke, die Hilfe als solches ist schon gut, von dem Helfenden noch enormen zusätzlichen finanziellen Aufwand zu erwarten, sprengt den Rahmen meiner Möglichkeiten!
 
Ich finde das nicht egoistisch. Bei mir wäre es damals auch nicht gegangen wenn mich meine Familie nicht unterstützt hätte. Jetzt kann ich mir das leider auch nicht leisten. Ich weiß aber nicht wie es ist wenn der AG einem für die Zeit so Urlaub gibt.
Narde wie war es bei dir? Musstest du so wie ich unbezahlten Urlaub nehmen oder war dein AG einverstanden?
 
Ich finde das nicht egoistisch. Bei mir wäre es damals auch nicht gegangen wenn mich meine Familie nicht unterstützt hätte. Jetzt kann ich mir das leider auch nicht leisten. Ich weiß aber nicht wie es ist wenn der AG einem für die Zeit so Urlaub gibt.
Narde wie war es bei dir? Musstest du so wie ich unbezahlten Urlaub nehmen oder war dein AG einverstanden?

Ich dachte, das wird dann so wie Flug, Unterkunft, usw. von den Hilfsorganisationen bezahlt. *ganzvorsichtigdenkopfeinziehe*
 
Ich meinte den Verdienstausfall von der Arbeit. Weil 6 Wochen unbezahlten Urlaub kann man sich in der Regel nicht so aus dem Ärmel schütteln... Den Rest hat bei mir die Hilfsorganisation gezahlt... Aber man hat ja trotzdem laufende Kosten. Miete, Versicherung, usw.