BTM austragen

alesig

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Bayernland
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Krankenhaus
Hallo
Wie tragt ihr im BTM Buch eure BTM Ampullen aus ? Wir diskutieren gerade was richtig ist.
1. Meinung
Z.B. Hr. Müller bekommt 1/2 Ampulle (5mg) Morphium s.c., also trage ich die 1/2 Ampulle
im BTM Buch aus, dokumentiere in der Kurve die Verabreichung dieser 1/2 Ampulle. Die übrige Hälfte aufgezogen in einer Spritze, beschriftet mit Anbruchszeit und Datum, dazu die leere Morphium Ampulle angeklebt, kommt in den Kühlschrank. Wird innerhalb von 6 Stunden die halbe Ampulle Morphium noch mal gebraucht (egal für welchen Patienten), wird sie im BTM Buch als halbe Ampulle ausgetragen, in der Kurve die Verabreichung dokumentiert. Wird sie nicht gebraucht, wird sie als Verfallen verworfen und genauso im BTM Buch ausgetragen.
2. Meinung
Hr. Müller bekommt 1/2 Ampulle (5mg) Morphium s.c, ich trage 1 Ampulle im BTM Buch aus, dokumentiere in der Kurve die halbe Ampulle die er erhalten hat. Die zweite Hälfte wird wie oben im Kühlschrank gelagert. Wird sie innerhalb von 6 Stunden nicht mehr gebraucht wird sie einfach weggeworfen. Wird sie innerhalb von 6 Stunden noch mal gebraucht (egal für welchen Patienten) , wird nur in der Kurve die Verabreichung der halben Ampulle dokumentiert.
3. Meinung.
Eine Ampulle im BTM Buch austragen, halbe Ampulle spritzen,in Kurve dokumentieren, zweite Hälfte der Ampulle gleich wegwerfen.
Ich bin Anhänger der ersten Variante, obwohl ich ein ungutes Gefühl habe ein Medikament zu verabreichen das ich nicht selber aufgezogen habe. Mir wäre da das wegwerfen der zweiten Hälfte lieber, und dies dann genau so dokumentieren.
Alesig
 
laut betäubungsmittelgesetz ist es generell möglich dass btm geteilt werden (z.b. 1 amp. MSI für 2 patienten). vorraussetzung ist eine lückenlose nachvollziehbare dokumentation. dass mit der kühlschranklagerung halte ich nicht für sehr sinnvoll da btm unter verschluss gehören (oder schließt ihr den kühlschrank ab?? ich weiß in der praxis läuft es anders).

wir halten es so, dass wir immer eine komplette ampulle pro pat. austragen und eben dann notieren was wir geben. bleibt was übrig wirds weggeworfen (vier Augen Prinzip) und im protokoll notiert ("rest sufenta 15 mü verworfen").

ob es überhaupt zulässig ist bspw. morphin aufgezogen länger zu lagern würde ich skeptisch sehen, da opiate keine stabilisatoren besitzen. da würd ich mal noch den rat eurer apo einholen was die dazu sagen...
 
hab gerade nachgelesen zumindest morphin darf aufgezogen sogar bis zu 24 h im kühlschrank aufbewahrt werden. der Hersteller garantiert dass so lange die wirkung erhalten bleibt. allerdings haftet der anwender dafür dass es zu keiner verkeimung kommt.. ob ihr dass verantworten könnt/wollt müsst ihr für euch entscheiden. gilt nicht für alle opiate... !!
 
Bei uns wird eine Ampulle ausgetragen und im BTM Buch dokumentiert dass eine halbe verworfen wurde. Was dann auch so gemacht wird. Wir lagern keine angebrochenen Ampullen im Kühlschrank. Diese werden nach Entnahme der benötigten Menge verworfen.
 
Ich hab prinzipiell kein Problem die 1/2 Amp. zu verwerfen. Trifft bei uns aufs Hydromorphon zu.
Das einzige nervige (jedoch hinzunehmende) ist halt, dass wenn ich verwerfe 2 weitere Zeugen brauche die im BTM-Buch mit unterschreiben.
Die bestätigen sollen, dass ich unter ihrer Aufsicht das Medikament unwiderruflich verworfen hab.
Für die ganze Ampulle - reicht mein Servus. Am Tag - ist das ja immer kein Thema.
Wenn ihr so häufig 1/2 Amp. braucht - macht es ja Sinn die halben zentral aufzubewahren.
Insofern ihr da dahinter seid, das BTM Buch korrekt und anstandslos geführt wird, sämtliche Doku ohne Zweifel korrekt und nachvollziehbar ist...
Ausgetragen wird immer erst die ganze. Die andere halbe bleibt voll beschriftet im Zimmer, am Arbeitsplatz. Bleibt sie dort bis zur Folgeschicht, dann mit den entsprechenden Hinweisen. Das weitere vorgehen ist ja jedem klar.
 
Wir arbeiten mit dieser Variante:

1. Meinung
Z.B. Hr. Müller bekommt 1/2 Ampulle (5mg) Morphium s.c., also trage ich die 1/2 Ampulle
im BTM Buch aus, dokumentiere in der Kurve die Verabreichung dieser 1/2 Ampulle. Die übrige Hälfte aufgezogen in einer Spritze, beschriftet mit Anbruchszeit und Datum, dazu die leere Morphium Ampulle angeklebt, kommt in den Kühlschrank. Wird innerhalb von 6 Stunden die halbe Ampulle Morphium noch mal gebraucht (egal für welchen Patienten), wird sie im BTM Buch als halbe Ampulle ausgetragen, in der Kurve die Verabreichung dokumentiert. Wird sie nicht gebraucht, wird sie als Verfallen verworfen und genauso im BTM Buch ausgetragen.

Abwandlung Nr. 1: Die angebrochene Ampulle wird maximal eine Stunde aufbewahrt.
Abwandlung Nr. 2: Für den verworfenen Rest brauche ich die Unterschriften zweier Zeugen.

In unserem Haus existieren Dienstanweisungen bzgl. des Umgangs mit BTM bzgl. der Lagerung angebrochener Ampullen, insofern erübrigt sich die Diskussion. (Auch wenn ich mich manchmal nach der Sinnhaftigkeit so kurzer Lagerungsintervalle frage - im Perfusor aufgezogen darf das gleiche Medikament bis zu 72 lang verabreicht werden. )
 
hab gerade nachgelesen zumindest morphin darf aufgezogen sogar bis zu 24 h im kühlschrank aufbewahrt werden. der Hersteller garantiert dass so lange die wirkung erhalten bleibt. allerdings haftet der anwender dafür dass es zu keiner verkeimung kommt.. ob ihr dass verantworten könnt/wollt müsst ihr für euch entscheiden. gilt nicht für alle opiate... !!
Dazu sollte es eine zentrale Klärung über die Hygiene geben.
Je nach Hersteller hast auch die Angabe: Angebrochene Ampullen verwerfen, nicht aufbewahren!
 
Die Herstellerangaben sind verbindlich für die angegebene Einheiten.

Für die aufgezogenen oder vorbereiteten Perenteralika hat das BGH festgelegt, dass max. 1 (eine) Stunde nicht überschritten werden darf!
 
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Reaktionen: Elisabeth Dinse
Eigenartig, dass sich diese Vorgabe offensichtlichn immer noch nicht bis ins letzte Eck durchgesprochen hat. Das Prozedere ist doh bereits seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten bekannt.

Elisabeth
 
Bei uns gibts das höchstens mit 3,75mg dipi Verordnungen. Und dann gilt prozedere 3. direkt verwerfen, ganze Ampulle austrgen.

Alles andere ist in meinen Augen falsch verstandenes materialschonendes arbeiten.

Aber was soll man machen. Gegen allgemein geltene hausstandarts kann man sich selten wehren.
 
....Alles andere ist in meinen Augen falsch verstandenes materialschonendes arbeiten.....
Entschuldige bitte, dass ich da widerspreche. Das hat was mit den Nerven zu tun.
Wie das jemand der allein im ND ist geregelt kriegt, ist sein Problem. Weil die Doku Pflicht ist, die korrekte Vorgehensweise beim verwerfen eigentlich auch, kostet das Nerven - bis das endlich abgehakt ist.
Für mich nicht mehr, aber für viele andere (und das sind die meisten) meiner Kollegen ist das weiter relevant. Auch im Tagdienst, wenn nur 2 in der Schicht sind.
Ich muss eingestehen, dass meine Vorgehensweise nicht korrekt war, weil zutrifft: Angebrochene Ampulle verwerfen, nicht aufbewahren! Auch wenn es kurz vor Schichtwechsel ist, weg damit.
 
Dadurch, dass wir ein elektronisches Medikamentensystem haben, wird dort die ganze Ampulle ausgetragen, die gegebene Menge dokumentiert und der Rest verworfen.
 
Bei uns gilt die Erste Variante.
MFG
 
@amezaliwa, gibts bei euch keine Springer von anderen Stationen, zwecks pausenablösung etc?
 
OT
@novalgin
doch schon. Fällt aber ein regulärer ND aus, der dann durch den Springer abgedeckt wird kommt halt keiner - oft genug.
Gedankenspiel: Der Springer kommt - fehlt immer noch 1, der zeitgleich Zeuge des verwerfens sein sollte.