Ausfallkonzept

Lieblingsschwester

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Hallo,
ich arbeite in einem Klinikum mit 3 Häusern im Verbund! Nun geht es darum ein Ausfallkonzept zu erstellen, jedoch ohne neues Personal! Es dürfen also nicht zusätzliche Kosten entstehen! Hat jemand schon ein brauchbares Ausfallkonzept, welches auch funktioniert?:klatschspring:
Bin für jeden Vorschlag dankbar, denn bei uns fallen immer wieder sehr viele MA durch Krankheit aus! Das Problem dabei sind aber oft nicht die kurzfristigen Ausfälle, sondern diejenigen, die 3Wochen und länger ausfallen! In diesem Fall müssen halt immer wieder die MA, die nie krank sind darunter leiden und denen möchte ich helfen! Bin für alles offen und dankbar!:idea:
 
Mir fällt da spontan nur eine Sache zu ein!
Dadurch das ihr aus 3 Krankenhäusern besteht müsste es doch eigentlich sowas wie einen Häuserinternen Pflegepool geben.
Die Pflegekräfte sind fest angestellt, sind dann auf mehreren Stationen eingearbeitet (z.B. 5 -8 Stationen) und können dann im Bedarfsfall angefordert werden. Das kann einen Tag betreffen, das können aber auch mit einer guten Begründung Wochen sein.

Wenn auf keiner dieser Stationen einer Krank sein sollte, dann kann die Pflegekraft aus diesem Pool entweder Überstunden abbauen oder sie Arbeitet auf den Stationen trotzdem mit um die Abläufe gut im Gedächtnis zu behalten.

Ich weiß nur das es uns Mitarbeiter oft gut entlastet hat wenn mal wieder sehr viele gleichzeitig Krank waren.
 
Wir bestehen zwar aus 3 Häusern, diese sind aber von der Struktur sehr unterschiedlich, da wir noch nicht so lange fusioniert wurden!
Wenn wir einen Pflegepool hätten, wäre es nicht meine Frage gewesen! Wir haben auf den einzelnen Stationen nur so viel Personal, dass es gerade für die Besetzung ausreicht! Wenn nun einer krank wird, dann kann man auch von einer anderen Station keinen abziehen! Dann ist es auch oft so, wenn auf einer Station viel los ist, dann sind meistens die anderen Stationen genauso davon betroffen! Ausserdem sind bei uns leider immer noch die alten Strukturen in den Köpfen vieler MA, "auf keinen Fall auf eine andere Station müssen"!!:angryfire: Viele kapieren einfach nicht, dass auch sie selbst davon profitieren würden, wenn bei ihnen mal jemand krank wäre!:sdreiertanzs:
Viele haben Angst auf eine andere Station zu müssen, schliesslich kennen sie sich dort ja nicht aus!:gruebel:
Aber rotieren möchte auch keiner, da würde sich auch sofort unser Betriebsrat einschalten, denn die MA müßten ja nicht auf eine andere Station, wenn sie nicht wollen!:down:
Bei uns geht es nur auf freiwillige Basis!
Meine Frage war auch eher, ob es ein Konzept gibt, welches man auch auf Dauer nutzen kann und nicht immer nur für den kurzfristigen Notfall? :?:
 
Dann müsst ihr mal einen Gang hochschalten. Auf anderen Stationen einsetzen könnt ihr eure Mitarbeiter idR problemlos, es sei denn es gibt da spezielle Verträge. Da kann sich euer Betriebsrat im kreis drehen.
Angst ist fehl am Platze. Ggf. müsst ihr erst eure Stationen angleichen. Viel Arbeit ;)

Dazu kann ein Pool geschaffen werden. Von jeder Station aus euren 3 Häusern 0,x Stellen abziehen (nach und nach) und daraus etwas kreiieren. Vielleicht bekommt ihr mit entsprechender Argumentation auch ne Stelle dafür zusätzlich oder habt anderswo etwas Luft um eine Verschiebung vorzunehmen.

Ansonsten gibt es noch die Möglichkeit von StandBy oÄ. Diensten um kurzfristige Ausfälle auszugleichen. Kostet aber, in irgendeiner Form.
 
Wenn der Personalschlüssel so eng ist, das alles zusammenbricht wenn einer krank wird, habt ihr zuwenig Personal! Ganz einfach.
In sofern ist auch die Reaktion des BR meiner Meinung nach korrekt, auch wenn Maniac recht hat. Im Prinzip kann der BR kurzfristige Wechsel (bis zu 3 Wochen) nicht verhindern. Alles über 3 Wochen ist eine Versetzung und damit zustimmungspflichtig.
 
Ansonsten gibt es noch die Möglichkeit von StandBy oÄ. Diensten um kurzfristige Ausfälle auszugleichen. Kostet aber, in irgendeiner Form.

Standby = Rufbereitschaft, in sofern kostet das was.
 
Wenn Ihr gerade auf jeder Station genug Personal habt, das es gerade so ausreicht, dann kann ja niemand bei Engpässen aushelfen. Dann stopft Ihr hier ein Loch um woanders ein neues aufzureissen.

Ohne mehr Personal kann man keine Lücken schliessen, wenn eh alles schon auf Kante genäht ist.
 
Wenn der Personalschlüssel so eng ist, das alles zusammenbricht wenn einer krank wird, habt ihr zuwenig Personal! Ganz einfach.
So pauschal würde ich das nicht sagen. Das "Zusammenbrechen" einer Station kann man nicht nur an der Anzahl der Mitarbeiter fest machen. Da gehören schon noch Strukturen, Prozesse und die persönliche Leistungsfähigkeit der Einzelnen dazu.
Der durchschnittliche Mitarbeiter kann bei der Personalsituation in der heutigen Zeit Ausfälle ohne Ersatz aber tatsächlich NICHT mehr kompensieren.
Von Aushilfen-Pools halte ich im Übrigen nicht viel. Auch die Aushilfen haben ein Recht auf einen Dienstplan und sind nicht unerschöpflich und jederzeit einsatzbereit. Den Anspruch haben aber Stationen dann oft.
 
Wenn ich einen Ausfall kompensieren soll/muss, egal in welchem Bereich ob personell oder maschinell, dann geht das nur, wenn ich irgendwo Reserven ausgraben kann.
Diese Vorzuhalten oder zu Aktivieren kostet Geld.

Wie du schreibst ist das eh schon alles bei euch auf Kante genäht.

Bei uns sinds 400€ Aushilfen, die natürlich keinen Dienstplan haben wie hypburg wünscht, sondern genau dafür da sind kurzfristig angerufen zu werden und Lücken zu füllen.
Natürlich ist es nicht selten so, dass da durchaus mehr als 5, manchmal deutlich mehr angerufen werden müssen um einen zu finden, der gerade jetzt oder heute oder morgen Zeit hat und will. An bestimmten Feiertagen findest du auch mal keinen.

Zum Nulltarif gibts die narütlich auch nicht.

Beliebte Übung vom AG - mach euch mal Gedanken wie ihr Kostenneutral unsere bescheidene Personalplanung kompensieren könnt und wenn ihr auch keine Ideen bringt, kann ich als AG/PDL sagen - seht ihr euch fällt auch nix ein.

Tappt nicht in die Falle und lasst euch nicht verar....

Sich darüber Gedanken zu machen dafür werden die Leitungen ab PDL bezahlt und nicht ihr!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin auch der Meinung, dass ihr schon wahre Künstler sein müsst aus vorhandenem Personal noch so etwas wie einen Pool zu kreeieren, wenn sowieso mehr oder weníger alles zusammenbricht sobald nur einer krank ist.
Somit halte ich eine kostenneutrale Idee disbzgl. für unwahrscheinlich.
Meine Idee wäre zu prüfen wieviel Elternzeitler ihr z.B. habt und diese anzuschreiben, und aus denjenigen in Form von Bereitschaft z. B. einen Pool zu kreeieren, wo genau definiert ist wann sie gerufen werden könnten.
"Werkstudenten", also Studierende, die bereits die GuK Ausbildung haben und jetzt studieren verdienen sich auch ganz gerne was nebenbei, insbesondere an Wochenenden, sind aber ebenfalls nicht kostenneutral in der Bereitstellung zu halten.
 
Sich darüber Gedanken zu machen dafür werden die Leitungen ab PDL bezahlt und nicht ihr!
Ich finde, daß auch Mitarbeiter unterhalb der PDL gute Ideen haben können. Und wenn es nicht DIE Lösung gibt und ein Mitarbeiter selbst die ökonomischen Zwänge und Grenzen erkennt, statt seinen direkten Vorgesetzten als Schuldigen für alles zu sehen.. da hätte ich ganz persönlich auch nichts dagegen. Dann würden wir wieder beginnen, zusammen an einer Lösung zu arbeiten statt nach Sachen zu rufen, die nicht drin sind.

Um beim Thema zu bleiben: eine kostenneutrale Lösung mit Ausfällen, die immer 1:1 kompensiert werden können, gibt es nicht.
 
Hallo Hypurg,

Ich finde, daß auch Mitarbeiter unterhalb der PDL gute Ideen haben können. Und wenn es nicht DIE Lösung gibt und ein Mitarbeiter selbst die ökonomischen Zwänge und Grenzen erkennt, statt seinen direkten Vorgesetzten als Schuldigen für alles zu sehen..
Dem ersten Satz wiederspricht keiner, das war sicher rhetorisch von die gemeint?
Das ist nett und wünschenswert und ganz toll und prima und und und und und
Arbeitskreise, Zirkel etc. etc. etc.
Dazu brauch ich aber Reserven (Personal), wenn ich MA mit Aufgaben beschäftige die nicht ihre ureigensten sind und für die sie nicht eingestellt sind und nicht bezahlt werden, dafür aber ein Anderer.

Da sage ich jetzt bewußt etwas Provozierend:
Die MA in der Pflege sind nicht dafür da um sich Gedanken zu machen, für die eine PDL bezahlt wird um diese dann zu Entlasten.
Das soll die PDL gefälligst selbst tun und das Ganze vernünftig erklären, damit die MA verstehen, dass es so ist wie es ist.
Löst aber das Problem trotzdem nicht.
Ich als MA möchte ne Problemlösung und kein Verständnisfischerei für die Situation der PDL.

Denn während der Zeit und so eine Aufgabe macht sich ja nicht mal in 1oder 2Std. vernachlässigt DAS PERSONAL sein Aufgabe (es gibt keine Reserven wie geschrieben), oder pflegt die PDL während die GuK sich Gedanken macht?
 
Elternzeitler wurden schon angerufen, aber da die Bezahlung dann wieder von ihrem Elterngeld abgezogen werden würde, hat keiner Bock darauf einzuspringen! Ein Pool, der nach und nach von der Besetzung abgezogen werden würde, fände ich auch nicht das Schlechteste! Doch wie macht man das, damit der BR mitmacht und die Leute dann auch zur Verfügung stehen, wenn man sie braucht?:(
 
Wenn sich nur die PDL Gedanken macht, dann bekommen wir wahrscheinlich irgendetwas vorgesetzt, was dann evtl. nicht so funktioniert, wie es müßte oder wir warten ewig! Deshalb mache auch ich mir Gedanken über Lösungen, die auch für uns Pflegende von Nutzen sein könnte! :gruebel:
 
Seid Ihr tarifgebunden?
Wenn Ihr nicht im TvöD seid, dann könnte man auch unter den aktiven Mitarbeitern eine Rufbereitschaft mit monetären Anreizen schaffen, die für die AG immernoch erschwinglich sind. (z.B. Rufbereitschaft für einen Korridor von einer Stunde (5:15 - 6:15 Uhr und das gleiche Nachmittag)). Da müsstet Ihr mit Euerer Verwaltung "feilschen", was hier für ein Stundenlohn finanzierbar wäre.
Im TvöD wäre so eine Lösung allerdings für normale Häuser unerschwinglich, weil hier der ganze Dienst als Rufbereitschaftseinsatz abgegolten werden müßte.

Die MA in der Pflege sind nicht dafür da um sich Gedanken zu machen, für die eine PDL bezahlt wird um diese dann zu Entlasten.
Und diese Einstellung halte ich für maßgeblich verantwortlich für die Situation in unseren Kliniken. Es werden Mauern aufgebaut zwischen den Berufsgruppen und Hierachien anstatt zusammen zu arbeiten. Der mit der besten Idee hat Recht, nicht der dafür "bezahlt" wird.
Mit keinem Wort widerspreche ich der Tatsache, daß die Verantwortung beim AG und der PDL (Personaleinsatz) liegt. Wenn wir aber alle blind vor Überarbeitung nur noch Dienst nach Vorschrift versehen, wird sich gar nichts zum Besseren wenden.
Wer nicht kann, der muß auch nicht. Aus Trotz sollte aber niemand sein Engagement zurückfahren (müssen).

Ich als MA möchte ne Problemlösung und kein Verständnisfischerei für die Situation der PDL.
Mit einer PDL braucht gar keiner Verständnis oder Mitleid haben. Man hat sich das Los selbst ausgesucht. In schlechten Zeiten braucht es einfach ein Feindbild. Ich frage mich nur, ob es wirklich an den PDLs liegen kann, wenn die Situation überall so schrecklich ist. Und ob man mit der Wahl seines Feinbildes seinen eigentlichen Interessen mehr schadet?
Deshalb mache auch ich mir Gedanken über Lösungen, die auch für uns Pflegende von Nutzen sein könnte! :gruebel:
:daumen: Eigeninitiative ist löblich.
 
Elternzeitler wurden schon angerufen, aber da die Bezahlung dann wieder von ihrem Elterngeld abgezogen werden würde, hat keiner Bock darauf einzuspringen! Ein Pool, der nach und nach von der Besetzung abgezogen werden würde, fände ich auch nicht das Schlechteste! Doch wie macht man das, damit der BR mitmacht und die Leute dann auch zur Verfügung stehen, wenn man sie braucht?:(

Wieso siehst Du, zumindest hat es den Anschein, den BR als Gegner? Der BR denkt sich mit seinem Verhalten sicher was. Er sieht ja wie bei Euch die Stationen besetzt sind und versucht mit seinen Mitteln in die Personalplanung des AG einzugreifen. Rechtlich kann er das nicht, bei Personalplanung hat der BR keine direkte Mitbestimmung. Er kann dort nur über Umwege eingreifen.
Sieh den BR doch als Verbündeten an, rede mit den Leuten, versucht mit dem BR zusammen Lösungen zu finden.
Der BR hat mit Sicherheit auch nur das Ziel, dass Euer Haus gescheit läuft.
 
Wieso siehst Du, zumindest hat es den Anschein, den BR als Gegner? Der BR denkt sich mit seinem Verhalten sicher was. Er sieht ja wie bei Euch die Stationen besetzt sind und versucht mit seinen Mitteln in die Personalplanung des AG einzugreifen. Rechtlich kann er das nicht, bei Personalplanung hat der BR keine direkte Mitbestimmung. Er kann dort nur über Umwege eingreifen.
Sieh den BR doch als Verbündeten an, rede mit den Leuten, versucht mit dem BR zusammen Lösungen zu finden.
Der BR hat mit Sicherheit auch nur das Ziel, dass Euer Haus gescheit läuft.
Wenn der BR den MA immer wieder davon abrät auf anderen Stationen oder Häusern auszuhelfen (da sie das ja nicht müßten), dann sehe ich ihn in diesen Fällen als Gegener, denn dann können wir uns kein Ausfallkonzept erstellen mit den MA die wir haben , denn dann kennt sich keiner aus auf den anderen Stationen und wir können z.B. die Rotation vergessen!
 
Wenn der BR den MA immer wieder davon abrät auf anderen Stationen oder Häusern auszuhelfen (da sie das ja nicht müßten), dann sehe ich ihn in diesen Fällen als Gegener, denn dann können wir uns kein Ausfallkonzept erstellen mit den MA die wir haben , denn dann kennt sich keiner aus auf den anderen Stationen und wir können z.B. die Rotation vergessen!

Du schreibst doch selbst, dass Eure Stationen so eng besetzt sind, dass beim Ausfall einer Kraft schon alles zusammenklappt. Wie soll denn ann ein Ausfallkonzept aussehen? So wird doch ein Loch gestopft indem ein anderes aufgerissen wird. Euer AG wird nicht um mehr Personal herumkommen und dass versucht, denke ich mal, der BR zu erreichen. Eben mit seinen Mitteln, da er, wie geschrieben, bei der Personlplanung keine erzwingbare Mitbestimmung hat. Also probiert er es über Umwege.
Desweiteren sehe ich das, was Du über Euern BR schreibst durchaus auch als seine Aufgaben, nämlich die KollegInnen über ihre Rechte aufzuklären. Ich weiß das stößt bei Vorgesetzten meist nicht auf Gegenliebe, das erlebe ich als BR selbst sehr oft, aber es sind eine Aufgaben und wenn ich als AG mich an all meine Pflichten gegenüber meinen MA halte, brauche ich den BR ja nicht zu fürchten.
Eine Frage zu den anderen Häusern in Euerm Verbund, wie weit liegen die einzelnen Standorte denn auseinander? Das kann in diesem Zusammenhang sehr wichtig ein!
 
Andere Häuser bedeutet für Mitarbeiter auch höheren logistischen Aufwand, höher Zeitinvestition und höhere Kosten. Das da Gegenwind entsteht, ist doch durchaus nachvollziehbar.

Einen Pool kann man nur durch Investition entstehen lassen. Anreize müssen geschaffen werden, um den Mehraufwand, den die Mitarbeiter haben, zu kompensieren.

Ich stimme Joerg da zu. Der Betriebsrat klärt über Rechte der MA auf, auch über die Pflichten. Nicht immer bequem, aber durchaus sinnvoll. Guck Dir doch die Läden an, die keinen Betriebsrat haben, wie die Mitarbeiter dort rumgeschubst und ausgenommen werden.
 
Andere Häuser bedeutet für Mitarbeiter auch höheren logistischen Aufwand, höher Zeitinvestition und höhere Kosten. Das da Gegenwind entsteht, ist doch durchaus nachvollziehbar.

Daher kam ja meine Frage, wie weit die einzelnen Standorte auseinander liegen. Sind sie innerhalb einer mittelgroßen Stadt, kann es noch gehen, in einer Großstadt und dort über das ganze Stadtgebiet verteil oder gar in verschiedenen Städten geht dass dann nicht mehr so ohne weiteres.