Ausbruchsmanagement

narde2003

Board-Moderation
Teammitglied
Registriert
27.07.2005
Beiträge
13.382
Ort
München
Beruf
FGuKP I&I, Praxisanleiterin DKG,Wundassistent WaCert DGfW, Rettungsassistentin, Diätassistentin
Akt. Einsatzbereich
HOKO
Funktion
Leitung HOKO
Liebe Kolleginnen und Kollegen,

habt ihr ein Ausbruchsmanagement?

Bei uns kommt dieses immer dann zum Einsatz, wenn auf einer Station eine bestimmte Erkrankung, z.B. Noroviren gehäuft auftritt.
Nach unserer Definition von gehäuft, handelt es sich um das plötzliche Auftreten von mehr als 4 Erkrankungen.

Die Station wird dann geschlossen für Neuaufnahmen. Es wird versucht soviele Patienten wie möglich nach Hause zu schicken.
Die Unterbringung der Patienten sollte in Zimmern mit eigener Nasszelle sein, da wir nicht genügend solche Zimmer haben, erhalten die anderen Patienten einen Toilettenstuhl.
Die verbleibenden Patienten dürfen nicht im Haus verlegt werden und stehen praktisch unter Quarantäne, der Besucherverkehr wird eingeschränkt.
Es werden nur nicht aufschiebbare Untersuchungen getätigt, egal ob der Patient von der Erkrankung betroffen ist oder nicht, diese finden erst am Ende des Tages statt, nach vorheriger Information der Abteilung.

Aufgenommen wird erst wieder wenn die Station ganz leer und desinfiziert ist.

Wir haben mit diesem Vorgehen bisher sehr gute Erfahrungen gemacht wie geht ihr vor, wenn euch die Noroviren überfallen? Diese habe ich jetzt nur als Beispiel genommen, weil sie so leicht übertragbar sind.

Der Schrecken für die Chefärzte ist immer gross, wenn sie hören, dass ihre Station erstmal geschlossen ist, dennoch zeigt sich, dass eine solche Epidemie auf das Vorgehen am schnellsten vorbei ist.

Liebe Grüsse
Narde, die allen eine Norofreie Zeit wünscht